E-Book, Deutsch, Band 3, 304 Seiten
Reihe: Close Up
McCarthy Close Up - Erregende Nähe
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-95649-985-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 3, 304 Seiten
Reihe: Close Up
ISBN: 978-3-95649-985-2
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Allein mit einem sexy Bodyguard ... Der aufregende neue Roman von Bestsellerautorin Erin McCarthy!
Melanie hat genug von Männern! Kurz vor ihrem romantischen Liebesurlaub, macht ihr Freund Schluss. Stattdessen schickt er sie mit seinem arroganten Bodyguard Hunter nach Mexico. Und da wartet schon die nächste Katastrophe auf Melanie: Im Hotel muss sie sich mit Hunter ein Zimmer teilen. Natürlich will sie sich nach der großen Enttäuschung keinesfalls wieder auf einen neuen Mann einlassen - doch die glühende Sonne, der idyllische Strand, und ihr muskulöser heißer Begleiter wecken in ihr bald unwiderstehlich sinnliche Fantasien ...
'Scharf, temporeich und superheiß!'
Publisher's Weekly
New York Times-Bestsellerautorin Erin McCarthy verkaufte ihr erstes Buch im Jahr 2002. Mittlerweile hat sie mehr als 35 Romane veröffentlicht und unterhält Leser auf der ganzen Welt mit ihren aufregenden Liebesromanen.
Weitere Infos & Material
1. Kapitel
Etwas stimmte hier nicht. So gut wie jeder am Flughafen war nackt.
Melanie Ambrose sah sich verwundert das Spektakel an, dann drehte sie sich zu ihrem Freund um. Verdammt, er hatte ihre Abmachung gebrochen. „Du hast gesagt, die Arbeit ist erledigt! Seit Mitternacht haben wir Urlaub, Ian! Unser Flug nach Mexiko geht in einer Stunde.“ Mit dem ausgestreckten Zeigefinger wies sie dabei auf eine Gruppe Männer und Frauen, die es sich splitterfasernackt auf den Hartplastikstühlen im Terminal B des O’Hare Airports bequem gemacht hatten. „Das da sieht für mich sehr nach Arbeit aus.“
Sie hätte ihm nicht trauen dürfen, als er sagte, er werde allein zum Flughafen fahren. Sie hätte ihn von seiner Wohnung abholen sollen, auch wenn das für sie einen riesigen Umweg bedeutet hätte. Dass er überhaupt daheim übernachtet hatte, lag nur daran, dass er ihr Bett nicht ausstehen konnte. Sie war damit einverstanden gewesen, dass sie getrennt zum Flughafen fuhren, und nun so was! Das machte sie rasend vor Wut. Ihre Beziehung ging nur deshalb vor die Hunde, weil Ian ständig arbeitete. Ihr war schon klar, dass seine Fotografien kommerziell viel erfolgreicher waren, als er es sich je hätte träumen lassen. Sie wusste auch, dass damit Verpflichtungen und Erwartungen einhergingen, doch dieser Urlaub sollte ihm eine dringend benötigte Ruhepause verschaffen. Und ihr einen dringend benötigten Orgasmus.
Er hielt die Hände vor sich und zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Mel, Baby, ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich habe noch nie an einem Flughafen Fotos gemacht. Das ist die ideale Gelegenheit, um das Hin- und Hereilen der Menschheit im Bild festzuhalten. Das ist genial. Und das verdanke ich nur dir.“
Weder fiel sie auf seine schmeichelnden Worte rein noch auf seinen sexy neuseeländischen Akzent. „Wie du meinst.“ Sie stellte den Koffer ab und sah auf ihre Füße. Die fünfzig Dollar, die sie gerade erst für eine Pediküre ausgegeben hatte, sollten besser kein rausgeworfenes Geld sein, sonst würde sie Ian dafür bezahlen lassen. „Wir werden nicht unseren Flug verpassen“, verkündete sie mit Nachdruck.
„Sei nicht so kleinlich“, ermahnte er sie und schob die Brille auf seiner Nase nach oben, dann sah er an ihr vorbei und winkte jemandem zu.
Als Melanie sich umdrehte, entdeckte sie einen Mann in einem Anzug, der inmitten so viel entblößter Haut völlig fehl am Platz wirkte. Der arme Kerl wollte wahrscheinlich nur geschäftlich irgendwo hinfliegen, und dabei war er in ein Kunstwerk aus nackten Brüsten und Hintern geraten.
Sie wandte sich wieder Ian zu und warf ihm einen wütenden Blick zu. „Es ist jetzt neun! Unser Flug soll um zehn gehen.“ Sie hielt sich für eine extrem vernünftige Frau. Noch nie hatte sie sich über seine Arbeitszeiten beschwert, und sie hatte auch nie Zweifel an den Leuten geäußert, mit denen Ian sich umgab. Vor seiner Kunst hatte sie großen Respekt, und als PR-Fachfrau seines Unternehmens Bainbridge Studios tat sie alles, um ihm den Aufstieg auf der Erfolgsleiter so reibungslos wie möglich zu gestalten. Aber diese Reise hatten sie sich bereits vor zwei Monaten vorgenommen.
Der Gedanke, Chicago gerade im Dezember für eine Weile gegen einen sonnigen Strand einzutauschen, war verlockend genug, doch Melanie freute sich auch auf die Gelegenheit, die Romantik in ihrer Beziehung neu zu entfachen.
Offenbar hatte Ian es im Gegensatz zu ihr nicht so eilig, einen Wein zu genießen und sich die Kleider vom Leib zu reißen. Das war schon ein bisschen deprimierend. Sogar sehr deprimierend.
„Ich nehme einfach einen späteren Flug. Du fliegst wie geplant los, Hunter wird dich begleiten.“
Wie bitte? „Wer zum Teufel ist Hunter?“ Ihr Südstaatenakzent kam immer dann durch, wenn sie sich über irgendetwas ärgerte. „Und warum um alles in der Welt sollte ich mit ihm nach Mexiko fliegen wollen?“
„Das ist Hunter.“ Ian deutete hinter sie. „Er ist dein neuer Leibwächter.“
Melanie drehte sich um und sah wieder den Mann im Anzug, der ein paar Meter von ihr entfernt dastand. Er nickte kurz, und sie war nun ganz offiziell verwirrt.
„Ian, warum brauche ich einen Leibwächter? Du hast eine Stalkerin!“ Irgendeine Frau, der Ian noch nie begegnet war, glaubte, in ihn verliebt zu sein, und verfolgte ihn jetzt schon seit über einem Jahr. Einmal war diese Savannah angeklagt worden, und Melanie hatte geglaubt, das Thema sei damit erledigt. Aber dann hatten die Geschworenen sie für unschuldig befunden, und gleich nach dem Freispruch waren abwechselnd Liebesbriefe und Drohbriefe eingegangen. „Sie weiß nicht mal, dass zwischen uns etwas läuft. Darum haben wir uns schließlich in der Öffentlichkeit nichts anmerken lassen.“
Das war noch so eine Sache, die ihr nicht passte. Es war einfach Mist, dass sie nach außen hin immer so tun musste, als wäre sie bloß seine Angestellte. Doch darüber war sie inzwischen hinweggekommen.
Ian sah sie ernst an und beugte sich zu ihr. „Es scheint so, als hätte sie es herausgefunden. Vor ein paar Tagen habe ich eine beunruhigende E-Mail erhalten. Ich wollte dir nichts davon sagen, um uns nicht den Urlaub zu verderben. Aber ich halte es für zu riskant, wenn du ganz ohne Schutz unterwegs bist.“
Na großartig. Jetzt lief sie wenigstens auch noch Gefahr, von einer Verrückten angegriffen zu werden. „Du kannst für meinen Schutz sorgen, indem du mitkommst.“
Er verzog die Mundwinkel. „Ich muss dieses Shooting machen“, sagte er, berührte flüchtig ihre Hand und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Flieg mit Hunter. Tu es mir zuliebe, damit ich mir keine Sorgen um dich machen muss.“
Melanie kam sich vor wie eine Fünfjährige, die entgegen ihrem Willen in den Kindergarten geschickt wurde. Sie kam einfach nicht gegen ihn an. Und er würde es sich nicht anders überlegen, immerhin hatte er ein Terminal voller nackter Freiwilliger vor sich. Manchmal fragte sie sich, ob sie wirklich für die Rolle der Künstlergeliebten geeignet war, denn das ganze Musengetue wurde ziemlich schnell langweilig. Andererseits gefiel es ihr, dass er um ihre Sicherheit besorgt war. Schließlich seufzte sie. „Ruf mich an, wenn du weißt, mit welchem Flug du nachkommst. Viel Erfolg mit dem Shooting.“
„Danke, Mel, du bist einfach die Beste.“
Ian wandte sich um und ging zu Sam, seinem Assistenten, während Melanie dastand und sich am Boden zerstört fühlte.
Es brachte jedoch nichts, deswegen Tränen zu vergießen. Sie drehte sich um und lächelte Hunter an. „Hi, ich bin Melanie. Freut mich, Sie kennenzulernen.“
„Hunter.“
Er schüttelte ihr die Hand. Keine Spur eines Lächelns.
Das ärgerte sie ein bisschen. Okay, für ihn war es Arbeit, aber der Mann flog nach Mexiko und konnte rumsitzen und zusehen, wie sie auf einem Badelaken dalag. Es war ein Kinderspiel, schließlich war sie nicht in Gefahr. Das war völlig paranoid von Ian gedacht. Selbst wenn Savannah wüsste, wer sie war, würde sie nicht mit dem nächsten Flieger nach Cancún fliegen, um sie da aufzuspüren. Dafür brauchte man Bargeld und einen Reisepass, und für den typischen Stalker gehörten spontane Auslandsreisen eher selten zu den üblichen Methoden. Warum also schaute Hunter so missmutig drein?
„Das könnte der langweiligste Auftrag Ihrer ganzen Karriere werden“, warnte sie ihn, fasste nach dem Griff ihres Koffers und zog ihn hinter sich her in Richtung des Gates.
„Mag sein, doch ich hatte schon eine Menge Aufträge, die alles andere als aufregend waren.“
Wie bitte? Sie warf ihm einen Seitenblick zu. Es schien nicht so, als hätte er gerade eben einen Witz gerissen. Möglicherweise war er einfach nur ein Idiot. Zwar ein gut aussehender Idiot, aber trotzdem ein Idiot. Als ob es ihre Schuld war, dass sie kein Promi war und daher nicht von Paparazzi und zwielichtigen Gestalten verfolgt wurde. Sie war bloß eine Pressesprecherin aus Kentucky, also jemand, der keinen Leibwächter brauchte. Andererseits erledigte der Mann nur seinen Job, und das sollte sie respektieren. „Na gut. Ich hoffe, Sie haben Ihre Badehose eingepackt, schließlich geht es nach Mexiko. Das ist in jedem Fall besser, als hier festzusitzen.“
„Da kann ich Ihnen nur zustimmen.“
Ein Gedanke ging ihr durch den Kopf. „Haben Sie eine Waffe dabei? Ist das legal?“
„Ich habe eine Lizenz, um eine Waffe verdeckt mitzuführen, aber ich habe sie nicht bei mir.“
„Gut.“ Das beruhigte sie. Schließlich wollte sie nicht verhaftet und abgetastet werden. Das war nämlich die Art von Abtasten, die ihr gar nicht gefiel. „Sie wissen, dass das Ganze völlig lächerlich ist, oder? Mein Freund ist bloß übervorsichtig.“ Ian hatte sich noch nie so verhalten, aber sie musste zugeben, dass ihr bei so viel Sorge um sie ausgesprochen warm zwischen den Schenkeln wurde.
Hunter warf ihr einen unergründlichen Blick zu. Himmel, war der Mann attraktiv. Wäre sie Single, würde sie ihn haben wollen. Er war einfach nur heiß, so heiß wie eine gute Texas-Barbecue-Sauce. Man könnte sich die Finger nach ihm lecken.
Er schien jeden Tag Fitnesstraining zu machen, denn solche Muskeln bekam man nicht zufällig. Für diesen Bizeps hatte er hart trainiert und geschwitzt. Ihr wurde heiß, als sie sich das ausmalte, was erschreckend und völlig unangemessen war. Normalerweise hatte sie es nicht so mit Männern mit aufgepumpten Muskelpaketen, aber in Hunters Fall war seine Statur in Verbindung mit dem tadellos sitzenden Anzug eine Kombination, die sie nicht ignorieren konnte. Er hatte einen markanten Unterkiefer, seine Augen waren von einem faszinierenden Grün. Nicht dieses Grün, das man...