McKinley | Anemonen im Wind | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 492 Seiten

Reihe: Liebe und Sehnsucht in Australien

McKinley Anemonen im Wind

E-Book, Deutsch, Band 3, 492 Seiten

Reihe: Liebe und Sehnsucht in Australien

ISBN: 978-3-7325-8042-2
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: Kein



Ein großer Australien-Roman für alle Fans von Di Morrissey, Patricia Shaw und Elizabeth Haran
Ellie hat keinen Zweifel: Sie wird Joe wiedersehen, der ihr einst die Ehe versprach. Voller Hoffnung ersehnt die junge Frau Joes Rückkehr aus dem Krieg und kämpft mutig um das Überleben auf einer einsamen Farm in der Wildnis Australiens. Erst als Charlie, Joes Zwillingsbruder, schwer verwundet von der Front zurückkommt, wird ihr Glaube an ein Glück mit Joe erschüttert. Ellie ist hin und her gerissen zwischen ihrer Treue zu Joe und der Zuneigung zu Charlie - einem Mann, der schon immer besitzen wollte, was seinem Bruder gehört ...
Weitere Romane von Tamara McKinley bei beHEARTBEAT: Der Duft des Jacaranda. Die Farm am Eukalyptushain. Matildas letzter Walzer.
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PROLOG
1936
Sydneys Domain mit ihrem Schmutz und Staub lag fast ein Jahr hinter ihnen, als Ellie und ihr Vater in Richtung Norden nach Gregory Downs ritten. Der Pfad schlängelte sich durch die leere Ebene wie ein blutrotes Band, das im Hitzedunst verschwand, und lockte sie immer weiter ins Unbekannte. Aber da sie nun Geld in den Taschen und Reitpferde hatten, kamen sie endlich leichter voran als in den Monaten, in denen sie zu Fuß auf den Wallaby-Pfaden gewandert waren. Sie ritten auf der langen Strecke nach Cloncurry, als Ellie bemerkte, dass sich hinter ihnen dicke Wolken am Horizont auftürmten. »Sieht nach einem Unwetter aus«, warnte sie. »Wir sollten uns lieber eingraben, bevor es uns erreicht.« Ihr Vater John drehte sich um und warf einen Blick auf die Wolken, die an einem seltsam gelben Himmel brodelten. »Sollten’s eigentlich bis Cloncurry schaffen, ehe es losgeht.« Ellie runzelte die Stirn. »Das schaffen wir nicht«, sagte sie mit Entschiedenheit. »Bis nach Curry sind’s noch mindestens zwei Tagesritte, und so lange wird das Unwetter nicht auf sich warten lassen.« »Wir müssen’s probieren.« John straffte die Zügel und lächelte sie mit gespielter Munterkeit an. »Wenn es so aussieht, als ob wir es nicht schaffen, müssen wir uns einen Unterschlupf suchen und das Wetter über uns wegziehen lassen.« Ellie schaute ihrem gut aussehenden Vater ins Gesicht, und die Verzweiflung über seinen Mangel an Vernunft lastete schwer auf ihr. Es waren nur noch wenige Wochen bis zu ihrem vierzehnten Geburtstag, und dennoch war er anscheinend entschlossen, sie wie ein Kind zu behandeln. Sie hatte von den schrecklichen Unwettern gehört, die es hier mitten in der Wildnis gab, und sie wusste, dass er ebenso viel Angst hatte wie sie. Wenn er es nur zugeben würde!, dachte sie erbost. Wenn er nur ausnahmsweise einmal auf mich hören wollte, dann könnten wir vielleicht lebendig hier rauskommen. »Wo denn genau?«, fragte sie in scharfem Ton. »Hier draußen gibt es keinen Berg, kein Tal und keinen Felsen, und vielleicht haben wir nicht mal mehr genug Zeit, um uns hier einzugraben.« Ihr Blick wanderte über die trostlose Umgebung. Der steinige Pfad war unter der wirbelnden Staubschicht hart wie Beton, und die wenigen versengten Bäume, die schwarz in der Hitze standen, boten nur wenig Schutz. Die Berge lagen wie Murmeln als Schemen in weiter Ferne. »Wir finden schon was«, sagte er in seiner typischen Sturheit. Ellies braune Augen unter den zerzausten Fransen ihres flachsfarbenen Haars musterten ihn ernst. »Wir sollten sofort anfangen zu graben, wenn wir noch eine Chance haben wollen. Staubstürme sind mörderisch, und wir sollten sie ernst nehmen.« Kalte Entschlossenheit stand in Johns Augen. »Du hast auf dem Viehtreck nach Longreach zu viele Horrorgeschichten aus dem Outback gehört«, fuhr er sie an. »Du bist vielleicht dreizehn und gehst so allmählich auf die fünfundvierzig zu, aber du weißt noch längst nicht alles.« Ellie rutschte im Sattel hin und her und schaute sich zum düsteren Horizont um. Der Wind wechselte die Richtung, aber deshalb wurde ihr nicht wohler. Der schwarze Treiber, Snowy White, hatte sie vor den tückischen Naturgewalten gewarnt. Der Aborigine hatte nur allzu eindringlich beschrieben, wie sie ahnungslose Reisende in falscher Sicherheit wiegten, bevor sie ihre schrecklichen Kräfte entfesselten. John Freeman zog sich den Hut tiefer über die dunklen Augen. »Wir reiten weiter«, sagte er mit einer Entschlossenheit, die keinen Widerspruch duldete. »Der Sturm ist meilenweit weg, und wie es aussieht, ändert er die Richtung.« Er lenkte den Grauschimmel auf den breiten Steinpfad, der am nördlichen Horizont verschwand, und stieß dem Pferd die Fersen in die Flanken. »Also los!« »Gefällt mir nicht, wie das aussieht«, sagte Ellie halsstarrig und trieb Clipper zum Trab. »Wang Lee hat mir von einem Kumpel erzählt, der in so was reingeraten ist. Starb so schnell, dass ihm keiner mehr helfen konnte. Lunge voller Staub. Wang Lee sagt, der Tod kann hier draußen in Sekundenschnelle kommen.« Sie schnippte mit den Fingern. »Einfach so.« »Hör endlich auf mit deinem Chinesen, und reite!« John klatschte mit dem Zügel und trieb sein Pferd zu einem schwerfälligen Trab, und Ellie folgte ihm widerstrebend mit einem letzten Blick zum Horizont in ihrem Rücken. »Es wird Zeit, dass du aufhörst, auf chinesische Köche und schwarze Viehtreiber zu hören, und zur Abwechslung mal ein bisschen Vertrauen zu mir zeigst«, grollte er. »Ich bin vielleicht ein Kerl aus der Großstadt, aber ich habe uns ohne fremden Rat bis hierher gebracht und werde es auch noch zu deiner Tante Aurelia schaffen.« Ellie schwieg, denn sie wusste, dass ihr Vater in seinem Stolz gekränkt war. Es hatte jetzt keinen Sinn, mit ihm zu diskutieren. Der lange Weg von Sydney hierher war eine Strapaze für sie beide gewesen, aber für einen Mann, der nichts über das Outback wusste und die Verantwortung für seine Tochter zu tragen hatte, war es sicher besonders hart gewesen. Sie hatten sich mühsam mit Almosen und Wohlfahrtshilfe über Wasser halten können; Arbeit war schwer zu finden gewesen, und sie wusste, dass ihr Vater kurz vor dem Zusammenbruch gestanden hatte, als die Gowrie-Farm sie endlich für den alljährlichen Viehtrieb nach Longreach angeheuert hatte. Ellie zog sich die Hutkrempe tiefer ins Gesicht, um sich vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen, und die nächsten zwei Stunden ritten sie in bedrückendem Schweigen weiter. Der Himmel verdunkelte sich, aber der Wind hatte nachgelassen, und eine gespenstische Stille umgab sie, eine bedrohliche Ruhe, in der man keinen Vogel singen, ja, nicht einmal Grillen zirpen oder Fliegen summen hörte. Ellie konnte ihre Befürchtungen nicht länger für sich behalten. »Das Unwetter kommt näher, Dad«, sagte sie mit einer Gefasstheit, die den Aufruhr in ihrem Innern nicht erahnen ließ. »Lass uns lieber da drüben Schutz suchen.« Sie zeigte nach Westen, wo ein Vulkanausbruch in grauer Vorzeit Felsen und Canyons geschaffen hatte. Die blauen und roten Berge waren uralte Monolithe, auf denen fast nichts wuchs, und die Erde ringsum war von tiefen Spalten und rasiermesserscharfen Hindernissen aus Stein und Geröll übersät. Ellie fröstelte trotz der erstickenden Hitze, denn sie wusste, es würde viel Mut erfordern, in diese tief verschatteten, unheimlichen Canyons einzudringen. John schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich«, sagte er knapp. »Die Pferde werden sich die Beine brechen. Wir reiten noch ein Stückchen weiter und sehen, ob’s flacher wird. Vielleicht finden wir auf der anderen Seite Schutz.« Unruhig beobachtete Ellie das nahende Unwetter. »Dazu bleibt keine Zeit!«, rief sie. »Lass uns lieber sofort was suchen.« »Du tust, was ich dir sage, verdammt!«, erwiderte er schroff. »Du machst ein Drama aus allem, genau wie deine Mutter. Beweg dich!« Ellie biss sich auf die Unterlippe, um eine zornige Erwiderung zu unterdrücken. Sie hatte überhaupt keine Ähnlichkeit mit Alicia, und es war unfair von Dad, diesen Vergleich anzustellen. Aber wenn sie hier keinen Unterschlupf fanden, würde der Sturm sie in offenem Gelände überfallen. »Ich bin kein verdammtes Kind mehr, Dad!«, schrie sie. »Warum kannst du nicht ausnahmsweise mal auf mich hören?« John saß kerzengerade im Sattel, als er davonritt, den Blick starr auf den leeren Horizont gerichtet. Er gab keine Antwort. Ließ nicht einmal erkennen, dass er sie gehört hatte. Die Hitze war drückend, die Stille endlos, als sie die Vulkanberge hinter sich ließen und weiter hinaus in die Ebene ritten. Ellie warf John besorgte Blicke zu. Ihre Angst wuchs. Wie konnte sie ihrem Vater beibringen, dass seine Entscheidung falsch war? Dass er auf sie hören und schon vor zwei Stunden in den Canyons hätte Schutz suchen sollen? Denn hier draußen war nichts – nicht einmal ein Schatten. Aber seine sture Entschlossenheit, die Zügel in der Hand zu behalten, war ihr in den letzten Monaten nur allzu vertraut geworden. Ellie wusste, dass sein Stolz ihm nicht erlauben würde, nun nachzugeben. Er wollte verdammt sein, wenn er sich von einer lächerlichen Kleinigkeit wie einem Staubsturm aufhalten ließe – auch wenn sie beide darin umkommen würden. Der Vormittag ging dahin. Ellie musste ihren Hut festhalten, als der Wind zunahm. Sie vergrub das Kinn im Kragen, und ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen, denn der Staub wirbelte jetzt um sie herum. Der Wind blies von hinten und trieb sie immer weiter auf den öden Horizont zu. Schließlich zügelte Ellie ihr verängstigtes Pony und bot dem Schrecken, der sie verfolgte, die Stirn. Der Himmel war ockergelb von Gewitterwolken, die sich heranwälzten. Heulend wie ein Dingo, fegte der Wind über die Ebene heran und warf alles nieder, was ihm im Wege stand. Bäume wurden entwurzelt und himmelwärts geworfen wie Streichhölzer. Spinnifex-Gras wirbelte über die Ebene, und der Staub hing wie ein mächtiger Vorhang im Süden und verdeckte alles, was dahinter lag. Sie waren in großer Bedrängnis, und es gab kein Entkommen. Ellie hatte Mühe, Clipper zu beruhigen. Die Zügel fest umklammernd, stopfte sie ihren Hut tief in die Tasche ihres Overalls und duckte sich dicht an den Hals des Pferdes, weil der Wind sie aus dem Sattel zu heben drohte. »Runter von der Straße!«, brüllte John durch das Heulen des Windes. »Eingraben!« Er packte ihre Zügel und zerrte das störrische Pony in eine flache Mulde am Rande des holprigen...


McKinley, Tamara
Tamara McKinley wurde in Australien geboren und verbrachte ihre Kindheit im Outback des fünften Kontinents. Heute lebt sie an der Südküste Englands, aber die Sehnsucht treibt sie stets zurück in das weite, wilde Land, dessen Farben und Düfte sie in ihren Büchern heraufbeschwört. Mit ihren großen Australien-Romanen hat sie sich eine weltweite Fangemeinde erobert.
Homepage der Autorin: http://www.tamaramckinley.co.uk/.

Tamara McKinley wurde in Australien geboren und verbrachte ihre Kindheit im Outback des fünften Kontinents. Heute lebt sie an der Südküste Englands, aber die Sehnsucht treibt sie stets zurück in das weite, wilde Land, dessen Farben und Düfte sie in ihren Büchern heraufbeschwört. Mit ihren großen Australien-Romanen hat sie sich eine weltweite Fangemeinde erobert.
Homepage der Autorin: http://www.tamaramckinley.co.uk/.

Tamara McKinley
wurde in Australien geboren und verbrachte ihre Kindheit im Outback des fünften Kontinents. Heute lebt sie an der Südküste Englands, aber die Sehnsucht treibt sie stets zurück in das weite, wilde Land, dessen Farben und Düfte sie in ihren Büchern heraufbeschwört. Mit ihren großen Australien-Romanen hat sie sich eine weltweite Fangemeinde erobert.
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