E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Historical
Mortimer Der Duke, der mich betörte
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-3471-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Historical
ISBN: 978-3-7337-3471-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Einst ist seine Braut Georgianna mit einem Franzosen durchgebrannt - jetzt steht sie vor ihm! Zachary Black, Duke of Hawksmere sinnt auf Rache und entführt sie. Er müsste Georgianna hassen, doch stattdessen wächst sein Verlangen ins Unermessliche. Der Duke zweifelt: Kann er es wagen, ihr noch einmal sein Herz anzuvertrauen?
Zu den produktivsten und bekanntesten Autoren von Romanzen zählt die Britin Carole Mortimer. Im Alter von 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Liebesroman, inzwischen gibt es über 150 Romane von der Autorin. Der Stil der Autorin ist unverkennbar, er zeichnet sich durch brillante Charaktere sowie romantisch verwobene Geschichten aus. Weltweit hat sie sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben. Nach der Schule begann Carole Mortimer eine Ausbildung zur Krankenschwester, musste die Ausbildung allerdings aufgrund eines Rückenleidens nach einem Jahr abbrechen. Danach arbeitete bei einer bekannten Papierfirma in der Computerabteilung. Zu diesem Zeitpunkt schrieb sie ihren ersten Liebesroman, das Manuskript wurde abgelehnt, da es zu kurz war und die Handlung nicht den Ansprüchen des Verlags genügte. Bevor sie einen zweiten Versuch wagte, schmollte sie nach eigenen Angaben erst einmal zwei Jahre. Das zweite Manuskript wurde dann allerdings angenommen, und es war der Beginn ihrer erfolgreichen Karriere als Autorin von modernen Liebesromanen. Sie selbst sagt, dass sie jeden Augenblick des Beginns ihrer Karriere genossen hat, sie war die jüngste Autorin des Verlags Mills & Boon. Carole Mortimer macht das Schreiben viel Freude, sie möchte gern mindestens weitere zwanzig Jahre für ihre Leserinnen schreiben. Geboren wurde Carole Mortimer 1960 in Ost-England, und zwar in einem winzigen Dorf. Sie sagt, das Dorf sei so klein, dass, sollte der Fahrer beim Durchfahren einmal zwinkern, er den Ort vollkommen übersehen könnte. Ihre Eltern leben immer noch in ihrem Geburtshaus, ihre Brüder wohnen in der Nähe der Eltern. Verheiratet ist sie mit Peter, ihr Mann brachte zwei Kinder mit in die Ehe, sie leben in einem wunderschönen Teil Englands. Die beiden haben vier Söhne, zusammen sind es sechs Kinder, zwischen dem ältesten und jüngsten bestehen 22 Jahre Altersunterschied. Außerdem haben sie einen Kleintierzoo sowie einen Hund, der zur Hälfte von einem Kojoten abstammt und den die Familie aus Kanada mitbrachte.
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1. KAPITEL
Ende Februar 1815, vor dem White’s Club in London
Was zum …?“ Zachary Black, der Duke of Hawksmere, stand vor dem offenen Schlag seiner Kutsche und sah eine Person in der schattigen Ecke des Wagens. Die Laterne im Inneren schien so schwach, dass er nicht erkennen konnte, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. „Lamb?“ Er drehte sich um und bedachte seinen Kutscher mit einem vorwurfsvollen Blick. Im flackernden Licht der Lampe funkelten seine grauen Augen.
Der Mann mittleren Alters richtete sich auf. „Sie hat mir gesagt, dass Sie sie erwarten würden, Euer Gnaden“, antwortete er unsicher.
Also ist eine Frau in meine Kutsche eingedrungen, dachte Zachary missmutig. Aber mit Sicherheit keine Frau, die ich erwartet hätte.
Es sei denn …
Er hatte soeben den Abend und die halbe Nacht mit seinen vier besten Freunden in seinem Klub verbracht, um die anstehende Hochzeit von Marcus Wilding zu feiern. Die Hochzeit zwischen dem Duke of Worthing und seiner Herzensdame Lady Julianna Armitage würde später am Tag stattfinden.
Letztes Jahr hatte Zachary für kurze Zeit selbst mit dem Gedanken gespielt, zu heiraten. Das Testament seines Vaters hatte ihn gezwungen, sich mit dem Thema Ehe auseinanderzusetzen. Aber sein Versuch, eine Frau zu finden, war auf so drastische Art und Weise gescheitert, dass es ihm widerstrebte, diese Erfahrung zu wiederholen. Trotz seiner eigenen eher zynischen Haltung wünschte er Worthing jedoch nur das Beste für die Zukunft. Im Grunde hatte er genau das die ganze Nacht lang getan. Der Morgen würde nun bald heraufdämmern.
Daher überlegte Zachary jetzt, ob die Frau in seiner Kutsche vielleicht Teil der Hochzeitsfeierlichkeiten war. Womöglich ein Geschenk von Worthing? Vielleicht erlebten Zacharys andere drei Freunde gerade eine ähnliche Überraschung in ihren Kutschen?
Das konnte sein, aber Zachary wollte lieber Vorsicht walten lassen, bis er vom Gegenteil überzeugt wäre. Auch wenn der Krieg gegen Napoleon beendet war und der Korse derzeit auf Elba festsaß, lebten sie immer noch in gefährlichen Zeiten. Dass eine Unbekannte in seiner Kutsche saß, war Grund genug, um auf der Hut zu sein.
„Nach Hawksmere House, Lamb“, wies er seinen Fahrer an und stieg in die Kutsche ein, bevor der Schlag hinter ihm geschlossen wurde. Er setzte sich auf den Platz gegenüber der geheimnisvollen Frau und legte seinen Hut auf den Platz neben sich, während die Kutsche losfuhr.
Zachary hatte sich mittlerweile genug an die Dunkelheit gewöhnt, um ausmachen zu können, dass die Fremde von Kopf bis Fuß mit einem schwarzen Umhang bekleidet war. Außerdem trug sie einen Schleier. Er konnte nicht sagen, ob sie alt oder jung, dünn oder dick war.
Ob eine Absicht dahintersteckte, dass die Frau sich derart verhüllt hatte?
Mit Sicherheit.
Zachary blieb still. Da diese Frau ihn aufgesucht hatte, war es an ihr, das Gespräch zu eröffnen.
Ihm zu erklären, ob sie Freund oder Feind war.
Georgiannas Herz schlug wie wild in ihrer Brust, als sie den stummen, aufmerksamen Zachary Black, den Duke of Hawksmere, betrachtete. Wenn dieser Mann ihre Identität aufdecken würde, hätte er allen Grund, sie zutiefst zu verachten. Es hieß, dass der unnahbare, zynische Zachary Black überaus gefährlich sei, wenn er jemanden nicht leiden konnte.
Ein Schaudern unterdrückend, richtete sich Georgianna kerzengerade auf und begrüßte ihn mit heiserer Stimme: „Euer Gnaden.“
„Madam.“ Er nickte ihr kurz zu. Sein modisch geschnittenes, längeres Haar sah in dem schwachen Licht rabenschwarz aus. Die grauen Augen hatte er zu schmalen Schlitzen in seinem adlerähnlichen Gesicht verengt. Er hatte dunkle Brauen über den hellen, glänzenden Augen. Seine markanten Wangenknochen betonten die fein geschwungenen Lippen, die er jetzt zu einer schmalen Linie verzog.
Unwillkürlich blickte Georgianna auf die Stelle unterhalb seines überheblichen Gesichtsausdrucks, wo eine Narbe über dem Hemdkragen zu sehen war. Sie war so lang und geradlinig, dass es den Anschein machte, als hätte ihm jemand die Kehle durchschneiden wollen. Gewiss war das auch die Absicht des Franzosen gewesen, der ihn – Gerüchten zufolge – mit einem Säbel verletzt hatte.
Einen weiteren Schauder unterdrückend, beeilte sich Georgianna wieder in das schattige, finstere Gesicht zu schauen. „Ich weiß, dass mein Erscheinen in Ihrer Kutsche eine … eine eher unkonventionelle Art und Weise ist, mit Ihnen in Kontakt zu treten.“
„Ich würde sagen, das hängt von Ihren Beweggründen ab“, erwiderte er sanft.
Georgianna verschränkte ihre behandschuhten Hände unter dem schwarzen Umhang fest ineinander. „Es gibt … Ich habe wichtige Informationen, die ich einem … einem Bekannten von Ihnen mitteilen muss.“
Der Mann, der vor ihr in der Kutsche saß, verharrte reglos. Seine Miene blieb genauso arrogant wie zuvor, aber hinter jener gleichgültigen Fassade spürte Georgianna plötzlich eine wachsame Anspannung.
„Tatsächlich?“, murmelte er herablassend.
„Ja.“
Er hob die dunklen Brauen. „Dann vermute ich, dass Sie nicht in meine Kutsche eingedrungen sind, um für den Rest der Nacht das Bett mit mir zu teilen?“
„Natürlich nicht!“ Empört lehnte sich Georgianna in dem weich gepolsterten Sitz zurück.
Ein paar Sekunden lang musterte er sie mit erbarmungslosem Blick aus zusammengekniffenen grauen Augen. „Schade“, sagte er schließlich achselzuckend. „So hätte ich diese überaus erfreuliche Nacht gebührend ausklingen lassen können. Nun, sagen Sie, was das für wichtige Informationen sind, die Sie jenem Bekannten von mir so dringend mitzuteilen haben. Sind die Informationen denn so bedeutsam, dass Sie sich solch einer List bedienen müssen, anstatt mich tagsüber bei mir zu Hause aufzusuchen?“, fragte er spöttisch.
Jetzt, da sie Zachary Black von Angesicht zu Angesicht gegenübersaß, stellte sich Georgianna dieselbe Frage.
Nur wenige Menschen würden wohl überhaupt jemals freiwillig an den hochmütigen und scharfzüngigen Duke of Hawksmere von zweiunddreißig Jahren herantreten.
Zwar war sein Können auf dem Schlachtfeld mit dem Schwert und der Pistole legendär – ebenso wie seine Fähigkeiten im Schlafgemach. Aber es hieß, dass dieser Mann in beiden Bereichen dieselbe Kühle und Unbarmherzigkeit walten ließ.
Eine Kühle und Unbarmherzigkeit, die er gerade mit aller Entschiedenheit zum Ausdruck brachte – wie man ihm nachsagte.
Daher hätte er sicherlich auch nicht gezögert, die Kutsche anzuhalten und Georgianna kurzerhand hinauszuwerfen, falls sie ihm lästig fiele.
Das könnte natürlich immer noch passieren.
Sie holte tief Luft. „Ich habe gehört – oder besser gesagt –, ich habe guten Grund zu der Annahme, dass Sie über gewisse … Verbindungen zur Regierung verfügen.“
Zachary blieb träge auf dem weich gepolsterten Sitz seiner herrschaftlichen Kutsche sitzen. In seinem Gesicht trug er weiterhin Spott und Langeweile zur Schau. Doch innerlich war er in Aufruhr geraten, denn es gefiel ihm ganz und gar nicht, wie sich diese Frau so zögerlich nach seinen Kontakten erkundigte.
Er konnte nur hoffen, dass sie lediglich vermutete, dass er als Agent für die britische Krone arbeitete. Außer seinen Auftraggebern wusste nämlich niemand etwas von seiner Tätigkeit. Geheimhaltung galt bei seinen Aktivitäten als oberste Priorität.
Er machte eine wegwerfende Geste mit der Hand. „Ich habe viele Bekannte im Parlament, falls Sie darauf anspielen.“
„Wir wissen beide, dass ich das nicht meinte.“
„Ach, tatsächlich?“ Verdammt, wer war diese Frau?
Der hellen und atemlosen Stimme nach zu urteilen, handelte es sich um eine jüngere Frau. Womöglich war sie nicht verheiratet, wenn ihre Reaktion auf seinen Vorschlag, das Bett mit ihm zu teilen, als Hinweis darauf zu werten war. Aufgrund ihres Akzents und ihrer Art zu reden war sie sicherlich gebildet, doch wegen des Schleiers konnte er nicht sagen, ob sie helles oder dunkles Haar hatte, geschweige denn, ob sie dick oder dünn war.
„Ja“, bestätigte sie resolut.
„Ich befürchte, dass ich Ihnen gegenüber im Nachteil bin, Madam. Sie behaupten, so viel über mich zu wissen, wohingegen ich nicht einmal Ihren Namen kenne“, sagte Zachary abweisend.
Georgianna konnte sich nicht vorstellen, dass der selbstgerechte Zachary Black in seinem privilegierten Leben jemals im Nachteil gewesen wäre – genauso wenig wie er es jetzt war. Schließlich fuhren sie in seiner Kutsche, und letztlich hatte er alle Macht darüber, wie ihr Gespräch verlaufen würde – so wie er über alles und jeden, der in seiner exklusiven Welt verkehren durfte – oder es sich traute –, Macht ausübte.
Seine Stärke, seine Nähe drohten sie schlichtweg zu überwältigen.
Die direkte Art und die einnehmende Persönlichkeit des Dukes hatte sie vergessen – vielleicht auch vergessen wollen. Er roch nach guten Zigarren und Brandy – zweifellos von der Nacht mit seinen Freunden im Klub. Zudem nahm Georgianna eine leichte Note nach Zitronen und einen erdigen Duft wahr, der vermutlich von ihm selbst stammte.
Sich jetzt nach allem, was sie durchgemacht hatte, von der eigenen Aufregung und der Abneigung gegen diesen Mann aus dem Konzept bringen zu lassen, wäre ihrem Vorhaben alles andere als dienlich.
„Sie müssen nicht wissen, wer ich bin, um ein...




