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E-Book, Deutsch, 202 Seiten, eBook

Moss Die Sprache der Wirtschaft

E-Book, Deutsch, 202 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-91888-4
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



In einer modernen Mediengesellschaft entwickeln sich Kommunikation und Sprache mit großer Dynamik. Unternehmen suchen das Vertrauen der Kunden, PR-Agenten tauschen sich mit Journalisten aus, Börsianer empfehlen Aktien. Der vorliegende Sammelband geht dem Phänomen Wirtschaftssprache auf den Grund. Er berücksichtigt Einflüsse aus Politik und Technik genauso wie die Effekte von Globalisierung, Werbung und Internet auf die Kommunikation.
Die Autoren dieses Bandes sind Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen und Vertreter wichtiger Kommunikationsunternehmen. Mit ihren Beiträgen zeichnen sie das Bild einer Sprache, deren Vielschichtigkeit eine Folge gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklung ist.


Christoph Moss ist Professor für Unternehmenskommnikation an der International School of Management in Dortmund und Frankfurt am Main.
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Zielgruppe


Professional/practitioner


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt;5
2;Vorwort;7
3;Sprache der Wirtschaftskrise oder Krise der Wirtschaftssprache? Über das besondere Verhältnis von Ökonomie zu Linguistik;9
4;Kapitel I Die Sprache der Unternehmen;16
4.1;Die Sprache der Geschäftsberichte: Was das Kommunikationsverhalten eines Unternehmens über dessen Geist aussagt;17
4.2;Die Sprache der PR: Verständliche Kommunikation als Gradmesser für Erfolg;43
4.3;Die Sprache der Werbung: Ein schmaler Grat zwischen Genialität und Blödsinn;55
5;Kapitel II Die Sprache der Interessengruppen;70
5.1;Die Sprache der Journalisten: Von der Gefahr, arm in den Ausdrucksformen und banal in der Wortwahl zu werden;71
5.2;Die Sprache der Wirtschaftspolitik: Abstrakt und abgehoben;91
5.3;Die Sprache der Börse: Warum „ Buy“ nicht unbedingt „Kaufen“ bedeutet;103
6;Kapitel III Rahmenbedingungen der Wirtschaftssprache;120
6.1;Vertrauen und Wirtschaftssprache: Glaubwürdigkeit als Schlüssel für erfolgreiche Unternehmenskommunikation;121
6.2;Globalisierung und Wirtschaftssprache: Skizze eines Forschungsfelds und der Kommunikationspraxis;140
6.3;Internet und Wirtschaftssprache: Wie Suchmaschinen die Kommunikation verändern;154
6.4;Technik und Wirtschaftssprache: Einfache Texte als Ergebnis komplexen Textwissens;172
7;Die Autorinnen und Autoren;192

Sprache der Wirtschaftskrise oder Krise der Wirtschaftssprache? Über das besondere Verhältnis von Ökonomie zu Linguistik.- Sprache der Wirtschaftskrise oder Krise der Wirtschaftssprache? Über das besondere Verhältnis von Ökonomie zu Linguistik.- Die Sprache der Unternehmen.- Die Sprache der Geschäftsberichte: Was das Kommunikationsverhalten eines Unternehmens über dessen Geist aussagt.- Die Sprache der PR: Verständliche Kommunikation als Gradmesser für Erfolg.- Die Sprache der Werbung: Ein schmaler Grat zwischen Genialität und Blödsinn.- Die Sprache der Interessengruppen.- Die Sprache der Journalisten: Von der Gefahr, arm in den Ausdrucksformen und banal in der Wortwahl zu werden.- Die Sprache der Wirtschaftspolitik: Abstrakt und abgehoben.- Die Sprache der Börse: Warum „Buy“ nicht unbedingt „Kaufen“ bedeutet.- Rahmenbedingungen der Wirtschaftssprache.- Vertrauen und Wirtschaftssprache: Glaubwürdigkeit als Schlüssel für erfolgreiche Unternehmenskommunikation.- Globalisierung und Wirtschaftssprache: Skizze eines Forschungsfelds und der Kommunikationspraxis.- Internet und Wirtschaftssprache: Wie Suchmaschinen die Kommunikation verändern.- Technik und Wirtschaftssprache: Einfache Texte als Ergebnis komplexen Textwissens.


Die Sprache der Geschäftsberichte: Was das Kommunikationsverhalten eines Unternehmens über dessen Geist aussagt (S. 19)

Rudi Keller

„Der Ton macht die Musik“, sagt eine bekannte deutsche Redensart. Sie will ausdrücken: Es kommt nicht nur darauf an, was man sagt, sondern vor allen Dingen auch, wie man es sagt. Warum ist das so wichtig? Gilt das für jede Form der Kommunikation, auch für Unternehmenskommunikation?

Diese und damit verwandte Fragen wollen wir in diesem Beitrag diskutieren. Um dies mit Verstand tun zu können, müssen wir zunächst klären, was wir unter „Kommunikation“ verstehen wollen. Den Terminus „Unternehmenskommunikation“ möchte ich verwenden für jegliche Form der (offiziellen) Kommunikation eines Unternehmens oder eines Mitglieds eines Unternehmens nach außen.

Als die Königsdisziplin der Unternehmenskommunikation wird gemeinhin der Geschäftsbericht angesehen. Und da ich mich seit geraumer Zeit mit Geschäftsberichten befasse – analysierend, beratend und bewertend – werden meine Beispiele auch ausschließlich aus diesem Bereich stammen.

Dass ich auf die interne Kommunikation innerhalb eines Unternehmen nicht eingehe, soll nicht heißen, dass ich diese für uninteressant oder gar unwichtig hielte. Im Gegenteil, ich halte die Aufmerksamkeit, die ihr geschenkt wird, für sträflich vernachlässigt!

Denn in ihr spiegelt sich nicht nur der „Geist“ eines Unternehmens – wie in der externen Unternehmenskommunikation auch – in ihr wird er zu aller erst etabliert. Doch, wie gesagt, das soll nicht das Thema dieses Beitrags sein. Wenden wir uns also zunächst dem Begriff der Kommunikation im Allgemeinen zu.

1 Zum Begriff der Kommunikation

Der Begriff der Kommunikation ist seit geraumer Zeit in aller Munde. (Das war nicht immer so, im Grimmschen Wörterbuch zum Beispiel, der bei weitem umfangreichsten Wortschatzsammlung der deutschen Sprache, sucht man das Stichwort „Kommunikation“ vergebens!) Mittlerweile aber ist uns allen be-kannt: Kommunikation ist das A und O einer jeden Beziehung – auch der Beziehung eines Unternehmens zu seiner Umgebung und seinen Anspruchsgruppen. Was aber ist Kommunikation?

Wissenschaftler streiten darüber, es gibt zahllose Definitionen, aber eines ist sicher: Kommunikation ist ein Spezialfall von Beeinflussung. Wann immer wir mit jemandem kommunizieren, versuchen wir, auf unseren Kommunikationspartner in irgend einer Form einzuwirken, wir wollen, dass er etwas erkennt, etwas Bestimmtes tut oder unterlässt, oder auch, dass er eine bestimmte Empfindung erlebt. Dabei ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass zu kommunizieren nicht nur ein bewusster Akt des Beeinflussens ist, sondern dass es auch unbeabsichtigte Nebeneffekte gibt, die ebenfalls kommunikative Wirkung entfalten.

Deshalb ist es nicht nur wichtig, was einer sagt, sondern auch wie er es sagt. Das Was haben wir im Allgemeinen voll im Griff, das Wie aber nur in Maßen – wenn überhaupt. Die Art, wie ein Mensch kommuniziert, sein Kommunikationsstil im weitesten Sinne, ist verräterisch! Aber das gilt nicht nur für die Sprache, wir kommunizieren mit Mimik und Gestik, mit Bildern, mit unserer äußeren Erscheinung ebenso wie mit der stilistischen Wahl unserer Worte. Was für ein Individuum gilt, gilt in entsprechender Weise auch für ein Unternehmen.

Mit seiner Unternehmenskommunikation zeigt es, „wes Geistes Kind“ es ist. Und genau deshalb ist es so wichtig, die Form der Kommunikation in all ihren Facetten zu kultivieren. Der Mensch zeigt „wes Geistes Kind“ er ist, einmal durch das, was er sagt und – was gegebenenfalls noch viel wichtiger ist – durch die Art und Weise, wie er es sagt.

Diese Tatsache machen wir uns tagtäglich zunutze, im Allgemeinen, ohne uns dessen bewusst zu werden: Wenn es an unserer Haustür klingelt und ein Fremder vor der Tür steht, so müssen wir innerhalb kürzester Zeit ein ziemlich verlässliches Urteil – übrigens ein Vorurteil – darüber gebildet haben, um was für eine Person es sich hier handelt. Wie gewinnen wir dieses? Durch ihr Aussehen, ihren Habitus und ihre Sprache. Dabei ist die Sprache dieser Person für unser Urteil viel verlässlicher als das Aussehen.


Christoph Moss ist Professor für Unternehmenskommnikation an der International School of Management in Dortmund und Frankfurt am Main.


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