E-Book, Deutsch, 216 Seiten
Reihe: Preselect
Müller zwäg (E-Book)
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-0355-0757-7
Verlag: hep verlag
Format: Unbekannt
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Worauf es (in der Schule) wirklich ankommt. Oder: das Konzept der multiplen Fitness
E-Book, Deutsch, 216 Seiten
Reihe: Preselect
ISBN: 978-3-0355-0757-7
Verlag: hep verlag
Format: Unbekannt
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
«Zwäg» – vier Buchstaben für einen ganzen Bildungsplan Eine theoretische und praxisbezogene Darstellung der Konzepte multiple Fitness, edukative Sozialpädagogik und personalisiertes Lernen. Junge Menschen sind ihre eigene Zukunft. Dafür müssen sie fit sein, fit in einem umfassenden, einem multiplen Sinne. «Zwäg» heisst das in Berner Mundart. «Zwäg» ist, wer vorbereitet ist auf das, was kommen mag – in jeder Beziehung. Und ein «zwäger» Typ geniesst als Mensch Respekt und die Wertschätzung. Das fällt nicht vom Himmel. Wer fit oder eben «zwäg» werden will – mental, emotional, sozial, fachlich, körperlich – muss etwas tun dafür, muss die Komfortzone verlassen. Daraus ergibt sich ein Auftrag an die Schule: Begriffe wie Leistung, Anstrengung, Fleiss aus der gesellschaftlichen Versenkung holen und zum Programm erheben – konstruktiv und lustvoll. Dazu muss die Schule pädagogisch Einfluss nehmen auf das Verhalten der Lernenden. Erziehung wird das genannt.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
10 1 Dem Dreisatz ist es wurst,?was man mit ihm macht organisieren. Das heisst weiter: Die Schule muss das Lernen des einzelnen Schülers organisieren. Nicht das Lehren der Lehrer. Klingt trivial. Ist es aber nicht. Gar nicht. Denn das verlangt nach personalisierten Lernkonzepten. Wie schulisches Lernen zu einer individuell relevanten Angelegenheit gemacht werden kann – und warum es sich lohnt, es zu tun – darüber findet sich mehr ab Seite 89. Wer sich mit schulischen Dingen ausei-nandersetzt, setzt sich immer auch mit sich selber auseinander. Nur ist man sich dessen meist gar nicht bewusst. Und sich die entsprechenden Fragen stellen, das geht unter die Haut. Ein Beispiel: Weshalb nehme ich mir etwas vor und tue es dann trotzdem nicht? Die Antworten (oder die fehlenden Antworten) führen aufs Feld von Verhaltensmustern, Gewohnheiten, Cha-raktereigenschaften. Die Ausbildung solcher Persönlichkeitsmerkmale ist nicht ganz zu trennen von gesellschaftlichen Entwicklun-gen und Erwartungen. Ein paar Einflussfak-toren finden sich ab Seite 25 und Seite 39. Das entbindet aber die Schule keineswegs von der Verantwortung, sich um genau solche Eigenschaften bei ihren Schülern zu kümmern. Das heisst: Sie muss pädagogisch Einfluss nehmen auf die Entwicklung und auf das Verhalten der Kinder und Jugend-lichen. Erziehung sagt man dem. Kein einfaches Thema. Aber ein wichtiges. Dazu mehr ab Seite 39. Erziehung kann – zugegebenermassen etwas verkürzt – definiert werden als die Entwick-lung von Gewohnheiten. Gute Erziehung manifestiert sich folglich in guten Gewohn-heiten. Das geschieht sinnvollerweise in Ver-bindung mit dem, was zu tun ist. Für die Schule ergibt sich daraus die Aufgabe, Erzie- hung mit Bildung zu verbinden. Weil es gar nicht anders geht. Weil Herausforderungen nicht zu trennen sind von den Menschen, die sich ihnen stellen. Oder eben nicht. Pädagogik ist deshalb eigentlich immer Sozialpädagogik. Klar, schliesslich geht es immer um Menschen. Nun kommt aber in der Schule eben auch der Dreisatz ins Spiel. Und eine Menge andere Themen. Bildung halt. Das Zusammenspiel von Bildung und Erziehung nennt sich Edukative Sozialpäda-gogik – zu finden ab Seite 125. Schulisches Lernen ist damit viel mehr als den Dreisatz gehabt zu haben. Es ist Persön-lichkeitsentwicklung. Und umgekehrt. Das impliziert ein neues Rollenverständnis der Lehrer. «Schule geben» wird verdrängt (oder zumindest bedrängt) von professioneller Beziehungsgestaltung, von aktivierendem Interesse am Erfolg des einzelnen Lernen-den. Wer fördern will, muss fordern kön-nen. Das verlangt ein hohes Mass an päd-agogischer Souveränität. Was das bedeutet, dazu gibt es viel zu lesen und anzuschauen ab Seite 137. Eine der wichtigen Aufgabe der Schule ist es, Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorzubereiten. Wie die Welt in einigen Jahren aussehen wird – keine Ahnung. Und welches Fachwissen dereinst gefordert sein wird – keine Ahnung. Was aber klar ist: Sich selber nehmen die Schüler mit in ihre Zukunft. Sie sind gleichsam ihre eigene Zukunft. Und wenn sie dafür fit sind, in einem umfassenden, multiplen Sinne fit, dann können sie ihrer Zukunft sehr zuver-sichtlich entgegengehen. Spätestens ab Seite 163 wird klar:...