E-Book, Deutsch, Band 2266, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Nagula Perry Rhodan 2266: Bastion von Parrakh
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-2265-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Der Sternenozean"
E-Book, Deutsch, Band 2266, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2265-0
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Sie sind im Reich des Gegners - auf der Spur des erwachenden Gottes Auf den von Menschen und ihren Nachkommen bewohnten Planeten der Milchstraße ist bereits das Jahr 1333 Neuer Galaktischer Zeitrechnung angebrochen. Aufgrund des so genannten Hyperimpedanz-Schocks herrscht in weiten Teilen der Galaxis eine Mischung aus wirtschaftlichem Niedergang und wagemutiger Aufbruchsstimmung. Auf Terra, der Urheimat der Menschheit, leben zudem viele Bewohner in wachsender Angst: Der mysteriöse 'Gott' Gon-Orbhon greift aus dem Dunkel heraus nach der Macht. Die Regierung vermutet sein Versteck in der Großen Magellanschen Wolke. Die Expedition des Fernraumschiffs RICHARD BURTON und seiner Besatzung soll das Übel an der Wurzel packen. Schon vor einem halben Jahr brach der Raumer nach Magellan auf. In dieser Galaxis suchen die Terraner nun nach einem Mittel, die Macht des 'Gottes' zu brechen. Gleich drei Aktivatorträger gehen deshalb in einen gefährlichen Einsatz: Sie stoßen vor zur BASTION VON PARRAKH...
Michael Nagula Eigentlich muss man sich wundern, dass es für Michael Nagula so lange bis zum ersten PERRY RHODAN-Roman dauerte: Seit 1973 ist er Leser der Serie, und seit über zwanzig Jahren arbeitet er als freiberuflicher Autor und Übersetzer. Dennoch erschien erst im Spätsommer 2001 mit 'Gen-Tod' sein erstes PERRY RHODAN-Hefte. Weiter Hefte folgten und im Mai 2003 schließlich der offizielle Einstand in das Team der größten SF-Serie der Welt. Die SF-Leidenschaft des 1959 als Sohn deutsch-ungarischer Eltern geborenen Michael Nagula begann früh: Schon als Kind bevorzugte er die fantastische Literatur und Comics. Als Vierzehnjähriger entdeckte er an einem Kiosk das Heft Nummer eins der dritten PERRY RHODAN-Auflage. Es war eine folgenschwere Begegnung: 'Ich verschlang es', so erinnert er sich später, 'hechtete noch am selben Tag zurück zum Kiosk und kaufte mir die aktuelle Erstauflage sowie den neuesten ATLAN, TERRA ASTRA und ein PR-Taschenbuch - und damit war ich auf Jahre hinaus für jede andere Literatur verloren.' Beim Lesen blieb es nicht lange. Nagula gründete - wie so viele andere - einen Fanclub, schrieb Leserbriefe und gab bald erste eigene Fan-Zeitschriften heraus. Seine Kontakte zur Szene wuchsen, und schließlich brachte er es, noch keine 16 geworden, zu seiner ersten Veröffentlichung: William Voltz, damals Chefautor der Serie, druckte einen seiner Artikel auf einer Leserseite ab. Nagula begegnete Ende der Siebzigerjahre einem alten Weggefährten Clark Darltons aus Fan-Zeiten, Walter Spiegl, damals Herausgeber der Ullstein SF-Reihe. Der bot ihm an, für ihn zu übersetzen und Anthologien zusammenzustellen. Nagula stürzte sich auf die neue Aufgabe. Er wechselte vom Jurastudium zu Germanistik und Anglistik, verbrachte ein halbes Jahr als Assistenzlehrer in Eton und Rugby. Nagula begann Comics zu übersetzen, erst für Carlsen und Ehapa, dann avancierte er 1989 zum Redakteur und Übersetzer der Marvel-Ausgabe des Condor-Verlags. Stolze 31.300 Comicseiten übersetzte er ins Deutsche, bis sieben Jahre später die Lizenz auslief. Er arbeitet heute noch für 'Micky Maus' und 'Lustiges Taschenbuch', seit 1999 ist er auch Übersetzer und Leserbriefredakteur der 'Star Wars'-Comics bei Dino. Gleichzeitig suchte Nagula nach einer neuen Aufgabe, jenseits von Comics. Es entstanden mehrere Kurzgeschichten, je ein Frauen- und ein Vampirroman (als Co-Autor), dann ein 'Ren Dhark'-Hardcover und eine Reihe von PERRY RHODAN-Romanen. Nagula übernahm das Lektorat und die Leserbriefredaktion für die ATLAN-Miniserie 'Omega Centauri'. Im Mai 2003 wurde er schließlich in das Team von PERRY RHODAN berufen. Im Dezember 2007 schied Michael aus dem PERRY RHODAN-Autorenteam aus, um sich stärker um seinen eigenen Amra-Verlag zu kümmern.
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1.
Die Arme in die Hüften gestemmt, stand ich in der Schleuse. Meine Haltung signalisierte jedem, der mich sah, dass er mir bloß nicht krumm kommen solle; eine dumme Bemerkung, und er flöge durch die Luft. Aber anscheinend war das überflüssig. Niemand schaute zu mir hin, als ich den großen Fitnessraum betrat. Haben sie also doch Respekt vor dir, dachte ich. Links und rechts schwitzten die Fitnesswütigen, während ich durch den langen Saal ging, der sich schlauchartig vor mir ausbreitete. Ganz vertieft strampelten und wuchteten sie an den Muskelaufbaugeräten, die heutzutage vielleicht wichtiger waren als in früheren Zeiten. Magnetfeldstimulation und Psychohygiene konnten den Körper nicht so gesund erhalten wie eine Portion guter alter Schweiß. Ich nickte einigen Leuten freundlich zu, unterwegs zu meinem Vital-Holografen. Nie hätte ich geglaubt, dass ich einmal ein Fitnessgerät benutzen würde. Aber mit dem Alter kommt bei vielen bekanntlich die Einsicht, und mit dreitausend Jahren war ich inzwischen alt genug, um etwas für meinen Körper zu tun. Diese spezielle neue Einsicht hatte ich Jan zu verdanken. Jan Shruyver. Der schlaksige, junge Blondschopf hatte sich während einer der finstersten Stunden meines Lebens rührend um mich gekümmert. Er war Fremdvölkerpsychologe – was nicht heißen sollte, dass ich ihn aus diesem Grund benötigt hätte. Ich fühlte mich unter den Menschen keineswegs wie ein Fremder. Schon lange nicht mehr. Immerhin hatte ich gelernt, wie ein Terraner zu denken. Sie waren mir lieber als alle anderen Wesen, denen ich auf meinen Reisen begegnet war. Deshalb hatte ich sie auch quasi adoptiert – oder sie mich. Sie waren der denkbar beste Ersatz für den Verlust meines eigenen Volkes. Aber eben doch nur ein – Ersatz. Während ich unter den Blicken der Trainierenden auf den Holografen zuging, merkte ich, wie meine Gedanken in eine Richtung abschweiften, die ich lange Zeit tunlichst gemieden hatte. Nur nicht dran denken, war meine Devise gewesen. Daher war mir selbst nicht klar gewesen, wie einsam ich seit dem Aussterben der Ilts eigentlich war. Und erst recht seit dem Tod meiner Gefährtin. Vor zweieinhalb Jahrtausenden hatte ich sie verloren, aber als Unsterblicher empfindet man das Verstreichen der Zeit anders. Große Zeitspannen werden in der Erinnerung kürzer, auf das Wesentliche reduziert, und der Augenblick gewinnt an Gewicht. Eine junge Epsalerin, an der ich vorbeikam, blickte mich mit zusammengepressten Lippen an. Sie konnte offenbar nicht fassen, dass ich mich hier aufhielt und sogar zu Fuß ging, wo mir doch ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung standen. Als ich an ihr vorbeikam, staunte ich darüber, wie sie die gewaltigen Gewichte im Terkonitrahmen bewegte, die bei jeder Beugung ihrer Unterarme die Handmanschetten aus Polysynth schier zum Platzen brachten. Ohne die Antigravpolster hätten die Gewichte beim Aufsetzen glatt den Boden des Decks durchschlagen. Ich grinste und hob die Rechte. »Hallo.« »Hallo«, knirschte sie. Wie gesagt, der Augenblick bekommt einen größeren Stellenwert, aber das eigene Leben auch. Vielleicht war es für mich deshalb ein doppelter Schock, was vor knapp zwei Wochen geschehen war. Dort, an Bord des unbekannten Wracks. Der Schuss aus dem Hinterhalt, der mir den Raumanzug verbrannte. Es sengte mir das gesamte Fell weg. Ich war innerlich wie äußerlich entblößt gewesen – ein nackter, haarloser Wurm, anzusehen wie eine fleischige Ratte. Ich kannte mich selbst nicht mehr. Und dann setzte etwas ein, was ich zuerst für eine Depression hielt. So behandelten es auch die Mediker. Bis mir klar wurde, dass einfach nur die Maske gefallen war. Fell weg, Maske weg. Ich hatte die ganze Zeit über meine Einsamkeit kaschiert, durch Scherze und Albernheiten. Das alles wurde mir damals jählings bewusst, und diese Erkenntnis schmerzte mehr als alles andere. Ich konnte froh sein, dass mir Jan Shruyver zur Seite stand. Er war wie aus dem Nichts aufgetaucht und auf seine Weise ebenfalls ein Außenseiter: ein Jüngling mit hellblauen Jeans und brauner Lederjacke mit Fransen, mit einem weißen T-Shirt, auf dem eine Comicfigur mit gelbem Gesicht und Stoppelhaar prangte ... Eben ein Terra-Nostalgiker. Ich stand auf diese Typen. Eine Frau winkte mir zu, die sich in ein Gerät eingespannt hatte, dessen unteren Teil sie mit den Beinen fortstemmte. Wie ich mit sicherem Blick feststellte, war sie mit ihren grünen Mandelaugen und dem schwarzen, seidigen Haar, das sie gescheitelt trug, eine atemberaubend schöne Frau. Ach ja, Sirun Antara. Ich kannte sie aus der Messe, in der sie den Service leitete. Die Neugier stand ihr in den Augen, was ich hier wohl zu suchen hatte, aber vor Anstrengung sagte sie kein Wort, sondern hob nur leicht die Hand, als ich an ihr vorbeiging. Ich blickte sie an und ließ meinen Nagezahn aufblitzen. Wenige Meter weiter, auf halber Höhe des schlauchartigen Fitnessraums, stand der Vital-Holograph. Ein völlig undurchsichtiger Würfel, gut vier mal vier Meter. Die Maschine, zu der mir Jan geraten hatte. Der Wunderapparat, der mich wieder richtig fit machen sollte. Ich öffnete die Tür und linste hinein. Innen war alles in einem besinnlichen Orangeton gehalten, der sich in dem blanken Metallgerüst spiegelte, vor dem mehrere Flachbildschirme hingen. Ich legte mich in das abstruse Gerüst, wäre beinahe hindurchgefallen. Instinktiv hielt ich mich telekinetisch fest und schwebte wieder hinaus. Etwas ratlos stand ich neben der Konstruktion, bis mir auffiel, dass ein Terminal in grellem Rot blinkte. Telekinetisch drückte ich den Startknopf; ein Menü leuchtete auf, das mich nach Größe, Gewicht und anderen Intimitäten fragte. Als ich die Werte in ein Akustikfeld sprach, stellte sich das Gerüst wie von Geisterhand auf mich ein. Kurz und knapp ausgedrückt: Es schrumpfte. Kaum hatte ich mich diesmal hineingesetzt, klappte einer der Bildschirme vor mir herunter. »Was ist ...?«, entfuhr es mir, als auch schon ein Gesicht aufflammte. Es war Jan Shruyver. Und jetzt wusste ich, was Sache war. »Du überlässt nichts dem Zufall, was?« »Nicht bei meinem Lieblingspatienten«, sagte er. Wieder blitzte mein Nagezahn auf, diesmal aber vor echter Freude. »Du hast nicht geglaubt, dass ich überhaupt hier antanze, oder?« Jan lächelte mich eine Weile an. »Ich will dir kurz erklären, was es mit dem Vital-Holografen auf sich hat«, antwortete er ausweichend. »Im Grunde handelt es sich um ein Gerät, das durch reine Simulation deinen Körper und Geist stärkt. Ringsum ...« Ich blickte zu den Wänden, zur Decke und zum Boden. »... befinden sich dicht an dicht Kontaktscanner.« »Seh ich ...« »Sie nehmen jede Regung deines Körpers auf, ob Stoffwechselfunktion oder Muskelfaserreaktion. Scheibchenweise und in Drei-D, bis eine Holographie von dir erstellt ist. Diese dient als Testgrundlage für verschiedene Simulationen. Wenn der Computer die Werte ermittelt hat, die ganzheitlich deinen optimalen Gesundheitszustand herbeiführen, kommen die Reaktoren ins Spiel.« Es durchfuhr mich siedend heiß. »Werde ich einer Strahlung ausgesetzt?« »Keine Sorge.« Jan schmunzelte. »Die Kontaktscanner senden nur feinste Lichtstrahlen aus, die unterschiedlich tief und intensiv greifen.« »Sie nehmen mich unter Beschuss!« »Sie trainieren jeden Muskel, jede Drüse und jede Zelle so perfekt, wie kein mechanisches Gerät und nicht einmal du selbst es könntest.« »Was habe ich dabei zu tun?« »Nur still dazusitzen.« Ich nickte, obwohl mir ganz flau im Magen war. »Das hast du mir vorher nicht gesagt.« »Ist es dir unangenehm?« »Ich weiß nicht recht. Vielleicht, wenn es anfängt ...« »Du wirst schon seit Beginn unseres Gesprächs gescannt.« Ich wollte aufspringen, aber im gleichen Augenblick presste ich mich zurück auf den Sitz. Ganz automatisch hatte ich mich an die Kandare genommen. Wer wusste schon, was geschah, wenn ich die Testgrundlage verfälschte? »Wenn das so ein tolles Gesundheitsprogramm ist«, sagte ich skeptisch, »warum rackern sich die anderen an mechanischen Geräten ab?« »Eine Frage der Mentalität. Schwitzt du gern? Sie tun es, das gibt ihnen das Gefühl von Reinigung. Deshalb ziehen sie die altmodische Art vor.« Eine Weile schwiegen wir. »Ich spüre nichts«, platzte ich schließlich heraus. »Vielleicht ist mir die altmodische Art lieber. Nach den Träumen gestern Nacht.« »Du willst schwitzen? Was waren das für Träume?« Ich hatte das Gefühl, meinen Kopf nicht bewegen zu dürfen, was sicher völliger Unsinn war. Die Scanner erfassten meine Struktur wahrscheinlich in jeder räumlichen Lage. Dennoch verdrehte ich nur die Augen in Richtung Schirm. »Ich ... ich habe mich kraulen lassen«, seufzte ich, »aber nicht von irgendwem. Sie hat mich besucht.« An Jans Schweigen erkannte ich, dass er wusste, von wem ich sprach. »Es war wieder so wie damals, als sie mir im Kessel von DaGlausch begegnete ... vor fast 42 Jahren ...« Ich konnte nicht weitersprechen. Ich schloss die Augen und erinnerte mich an diese Begegnung mit meiner Frau, die ich bis dahin tot geglaubt hatte. Was Iltu mir damals gesagt hatte, war unsagbar tröstlich gewesen, auch wenn ich es noch immer nicht glauben konnte. Die Ilts seien bei der Vernichtung Tramps überhaupt nicht umgekommen, nur ihr Körper sei zerstört worden, nicht aber die Essenz. Diese sei in ES aufgegangen. ES, der manchmal auf die Zufuhr positiver Mentalkraft angewesen war. Wir hatten es erlebt. Der Exodus der Mutanten...