Nöllke | Reden aus dem Stand | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Beck kompakt - prägnant und praktisch

Nöllke Reden aus dem Stand

Mehr Sicherheit für den spontanen Auftritt
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-406-67422-8
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mehr Sicherheit für den spontanen Auftritt

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Beck kompakt - prägnant und praktisch

ISBN: 978-3-406-67422-8
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Reden aus dem Stand:
Ob im Beruf oder privat, immer wieder ergibt es sich, dass wir unvorbereitet das Wort ergreifen müssen. Für ein kurzes Statement, für eine Begrüßung oder auch, um die anderen für unsere Ideen zu gewinnen. Das nötige Handwerkszeug stellt dieser Ratgeber vor und veranschaulicht, worauf Sie bei einer Stegreif-Rede achten müssen und wie Sie solche Reden trainieren können.

- Der praktische Notfallkoffer mit Instant-Sätzen

- Mehr Sicherheit für den spontanen Auftritt

- Geeignet für jede Alltags- und Arbeitssituation

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37Informieren: Bericht und Statement
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen im Meeting. Die Rede kommt auf ein Projekt, an dem Sie mitarbeiten. Ihr Vorgesetzter wendet sich an Sie: „Sie gehören doch zum Projektteam. Bringen Sie uns eben mal auf den aktuellen Stand?“ Oder ein Kollege präsentiert einen Vorschlag, der auch Ihre Arbeit betrifft. Ihr Vorgesetzter erkundigt sich bei Ihnen: „Was halten Sie davon?“ In anderen Fällen haben Sie selbst das Bedürfnis, sich zu äußern. Sie möchten die anderen über Ihre Arbeit informieren, Ihre Ergebnisse vorstellen oder einfach nur Ihre Meinung sagen. Vorbereitet sind Sie nicht – Sie müssen einfach loslegen. Und das fällt vielen schwer. Dabei zählt diese Form der Rede zu den häufigsten. Und mit der richtigen Methode ist sie relativ einfach zu erlernen. In diesem Kapitel wollen wir uns mit zwei verschiedenen Redeformen beschäftigen: dem Bericht und dem Statement. In beiden Fällen geht es darum, die Zuhörer kurz und bündig zu informieren. Im ersten Fall über die Fakten, die wir kennen, aber unsere Zuhörer nicht. Im zweiten über unsere Meinung, die unsere Zuhörer erfahren sollen, aber nicht unbedingt teilen müssen. Im Unterschied zur Überzeugungsrede (der wir uns im nächsten Kapitel widmen) verfolgen wir nicht das Ziel, dass die Zuhörer sich uns anschließen. Das kann zwar die Wirkung unseres Statements sein, doch sein Ziel besteht zunächst einmal nur darin, unsere Sicht der Dinge darzulegen, also die anderen darüber zu informieren. Und das tun wir vor allem, wenn wir anderer Ansicht sind als sie. 38Kompetenz ausstrahlen
Ein Aspekt ist in diesem Kapitel von besonderer Bedeutung: Egal, ob Sie Fakten oder Ihre Meinung darlegen, die Wirkung Ihrer Rede hängt entscheidend davon ab, ob Sie kompetent wirken. Dass Sie wissen, wovon Sie reden, wollen wir voraussetzen. Gerade Jüngere und Neueinsteiger haben aber oft das Problem, dass ihre Ausführungen nicht so ernst genommen werden, wie sie es verdient hätten. Sie wirken auf ihre Zuhörer nicht kompetent genug, obwohl sie es sind. Kompetent müssen Sie sich gleich in zweifacher Hinsicht zeigen: Ihre Rede wirkt kompetent, wenn sie gut gegliedert, verständlich und dem Thema angemessen ist (dazu mehr in den Abschnitten über Bericht und Statement). Als Person strahlen Sie Kompetenz aus, wenn Sie ruhig, bedachtsam und konzentriert sprechen, mit einem Wort: durch Ihre Stimme. Die Stimme der Kompetenz
Müssen wir unvorbereitet das Wort ergreifen, geraten wir unter Stress. Meist merkt man das auch unserer Stimme an. Sie klingt dünn, kurzatmig und nervös. Unsere Tonlage ist zu hoch. Manche verfallen auch in ein Dröhnen oder wirken verkrampft und angestrengt. All das lässt uns gerade nicht kompetent erscheinen. Wir müssen so ziemlich das Gegenteil von dem tun, wozu wir in dieser Situation neigen. Sollen wir uns also verstellen? Das wird nicht so recht funktionieren. Vielmehr geht es darum, nicht in eine Abwärtsspirale 39hineinzugeraten: Wer sich gestresst fühlt, atmet falsch, spricht schlecht, bekommt von seinen Zuhörern negative Signale, was ihn noch nervöser macht. Wenn wir uns hingegen nur auf zwei Dinge konzentrieren: ruhig zu atmen und unsere Stimme tief und voluminös zu machen, dann beruhigt uns das, und wir klingen genau richtig. Sogar wenn wir inhaltlich mal ins Stocken geraten: Solange unsere Stimme ruhig und tief bleibt, behalten wir klanglich einen sicheren Stand. Wir sind viel eher in der Lage, einen Fehler souverän auszubügeln. Wir wirken immer noch vertrauenerweckend. Konzentriert, aber nicht angestrengt
Wenn wir unsere Zuhörer informieren, sind wir ernsthaft bei der Sache. Allerdings verfallen gar nicht wenige durchaus kompetente Fachleute in einen unangenehmen Sprechduktus: Sie bemühen sich, uns etwas zu erklären. Und weil sie so engagiert bei der Sache sind, klingen sie angestrengt. Das Ergebnis: Wir hören ihnen nicht gerne zu. Und das, was sie zu sagen haben, rauscht an unseren Ohren vorbei. Am angenehmsten klingt Ihre Stimme im sogenannten Schokoladenton. Wie Sie den finden und pflegen, wird uns im letzten Kapitel näher beschäftigen. Hier nur der Hinweis: Wenn Sie dazu neigen, in einen angestrengten Ton zu verfallen, setzen Sie den möglichst sparsam ein, 40zum Beispiel, um etwas Wichtiges hervorzuheben. Wer durchgängig angestrengt redet, strapaziert seine Stimme und ermüdet seine Zuhörer. Verständlich sprechen
Besonders wichtig, wenn Sie Informationen vermitteln: Sprechen Sie verständlich. Das fängt damit an, dass Sie Ihre Worte deutlich genug artikulieren, aber dabei noch ganz natürlich klingen – und nicht angestrengt. Wenn Sie zum Nuscheln neigen, sollten Sie allerdings lieber „überdeutlich“ als „natürlich“ sprechen, zumindest bei den wichtigen Passagen. Verständlichkeit heißt aber auch: Vermeiden Sie komplizierte Ausdrücke und Fachwörter, ersetzen Sie abstrakte Begriffe durch anschauliche Formulierungen. Ganz vermeiden müssen Sie Fachwörter allerdings nicht. Manchmal sind sie einfach der treffende Begriff. Oder Sie möchten andeuten, dass Sie das Fachvokabular beherrschen – dann dürfen Sie auch mal ein Fachwort verwenden. Allerdings sollten Sie es immer kurz erklären, wenn Sie nicht gerade vor einem reinen Fachpublikum reden. Verständlichkeit zeigt sich aber auch im Satzbau. Redner, die sich verständlich ausdrücken, bilden kurze Sätze. Und sie bevorzugen Hauptsätze. Lieber zwei Hauptsätze als Hauptsatz mit Nebensatz. Und ein Hauptsatz mit zwei Nebensätzen? Da können Ihnen viele schon nicht mehr folgen. Denn Sie 41dürfen nicht vergessen: Bei der gesprochenen Rede können die Zuhörer im Satz nicht zurückspringen, sie müssen seinen Sinn sofort erfassen. Die gesprochene Sprache hat ihre eigenen Regeln. Manches, was in der Schriftsprache unschön oder falsch ist, macht unsere gesprochene Rede lebendig und verständlich. Wir brechen Sätze ab, vergessen Wörter und es fällt niemandem auf. Vor allem aber lebt die gesprochene Sprache von Wiederholungen, Rückversicherungen und Hinweisen auf das, was jetzt kommt. Bei manchen Reden müsste hinter jedem zweiten Satz ein Doppelpunkt stehen. Das mag in der Schriftsprache grauenhaft erscheinen – in einer Rede aber sorgt es für Verständlichkeit. Es ist nämlich so: Wiederholungen, Rückversicherungen und Hinweise erleichtern unseren Zuhörer das Verständnis. Wiederholungen gehören zu den wirksamsten Mitteln in der gesprochenen Sprache. Sie sorgen dafür, dass Ihre Zuhörer die Rede besser verstehen, dass sich Inhalte besser festsetzen und dass Ihre Rede überzeugender klingt. Auf vieles können Sie verzichten, auf Wiederholungen nicht. Rückversicherungen lassen uns innehalten. „Das sehen Sie doch auch so, oder?“/„Ich muss da, glaube ich, nicht noch mehr erklären?“ Die Zuhörer werden eingebunden, können Rückmeldung geben, zustimmen oder widersprechen. Das hilft auch Ihnen als Redner. Denn Sie können unmittelbar darauf reagieren. Hinweise geben Ihren Zuhörern Orientierung. Sie verdeutlichen Zusammenhänge („Daran schließt sich eine zweite Idee an…“/„Unser dritter Fall liegt völlig anders.“/„Mit einer einzigen Ausnahme …“). Hinweise kündigen 42an, dass jetzt etwas Wichtiges kommt: „Und damit kommen wir zum Kern des Problems.“/„Genau darum geht es bei der ganzen Diskussion.“ Frei sprechen macht die Rede verständlicher Wenn Sie frei sprechen, machen Sie viele dieser Dinge instinktiv richtig. Wenn Sie Ihre Rede vorher aufschreiben und ablesen, machen Sie viele dieser Dinge instinktiv falsch. Sogar ungeübte Redner drücken sich verständlicher aus, wenn sie frei sprechen. Der einzige Vorteil, wenn Sie vom Manuskript ablesen: Sie können nicht hängen bleiben. Aber selbst dieser Vorteil ist aus der Sicht der Zuhörer manchmal ein Nachteil. Inhalte veranschaulichen
Bei Ihrem Publikum bleibt besonders viel hängen, wenn Sie Ihre Ausführungen veranschaulichen. Die beliebteste Form ist das Beispiel. Zuhörer sind fast immer dankbar, wenn sie für das, was sie gehört haben, ein Beispiel bekommen. Sie atmen innerlich auf, wenn sie im Anschluss an Ihre Erklärung die folgenden Sätze hören: „Was heißt das jetzt konkret? Ich gebe Ihnen mal ein praktisches Beispiel …“ Durch diese Worte werden aber auch Sie selbst gedanklich auf die richtige Spur gesetzt. Sie zwingen sich selbst, den Inhalt möglichst greifbar zu machen. Besonders nützlich sind Beispiele, die nahe an Ihren Zuhörern dran sind, mit denen sie sofort etwas verbinden können. „Nehmen wir an, Sie wollen von unterwegs auf Ihren Computer zuhause zugreifen …“ Oder Sie ziehen Ihre Zuhörer in 43das Beispiel hinein: „Stellen Sie sich vor, Sie sind Eigentümer einer Firma mit 500 Beschäftigten und wollen eine neue Fertigungshalle bauen …“ Eine weitere Möglichkeit, Inhalte zu veranschaulichen: Sie zeichnen etwas auf. Auch wenn Ihr zeichnerisches Talent sehr begrenzt ist, so können Ihre Krakelskizzen Zusammenhänge verdeutlichen und Abstraktes erst erkennen lassen. Mit Strichmännchen, Häuschen und Koordinatensystem kommen Sie schon ziemlich weit. Und es lockert Ihre Rede auf. Dritte Methode: Sie machen...



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