Nöllke | Starke Worte - Einfach eine gute Rede halten | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 223 Seiten

Reihe: Beck Professionell

Nöllke Starke Worte - Einfach eine gute Rede halten

Wie Sie Ihre Zuhörer informieren, bewegen, überzeugen
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-406-68113-4
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie Sie Ihre Zuhörer informieren, bewegen, überzeugen

E-Book, Deutsch, 223 Seiten

Reihe: Beck Professionell

ISBN: 978-3-406-68113-4
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Zeitalter von „Soundbytes“ und Videoblogs hat auch die Anforderungen an eine gute Rede verändert: Die Sätze sind kürzer, die Konventionen lockerer, die Sprache ist direkter, emotionaler, aber auch humorvoller. Redner dürfen sich heute mehr erlauben - auch und gerade im beruflichen Zusammenhang. Nur eines dürfen sie auch heute nicht: Langweilen. Dieser Ratgeber zeigt auf, wie eine Rede mehr Biss, mehr Witz, mehr Drive bekommt. Die heute gängigen Redeformen werden vorgestellt z.B. Begrüßungsrede, Informationsrede, Überzeugungsrede, Keynote, Festrede. Aber auch die Technik kann entscheidend sein: Der Umgang mit dem Manuskript, dem Mikrophon, Flipchart, Notebook und Beamer, Körpersprache und Stimme, wie man mit Zwischenfragen, Störern und technischen Pannen zurechtkommt, was gegen Lampenfieber hilft und woran man im Vorfeld denken muss. Nöllke zeigt alles so einfach, anschaulich und humorvoll, wie es nötig ist, um dieses Buch mit Gewinn und Vergnügen zu lesen.

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17Was Sie über Rede und Rhetorik wissen sollten
Die Gabe der Rede
Wie leicht fällt es Ihnen, eine Rede zu halten? Es gibt Naturtalente, die schütteln die passenden Worte einfach so aus dem Ärmel. Eine Kollegin von mir können Sie zu jeder Tages- und Nachtzeit auf die Bühne stellen, sie ist in der Lage, sofort loszureden. Über jedes beliebige Thema, versteht sich. Oder nehmen wir meinen Schwiegervater, Bürgermeister einer kleinen Gemeinde im Taunus: Der muss zu allen möglichen Anlässen Reden und Ansprachen halten. Kurz vorher weiß er meist nur ungefähr, was er sagen wird. Das beunruhigt ihn jedoch überhaupt nicht. Im Gegenteil, er mag das, denn dadurch hält er sich bis zuletzt alle Türen offen. Er verlässt sich darauf, dass ihm die angemessenen Worte von allein zufliegen. Und das tun sie auch jedes Mal. Anderen fällt die Sache deutlich schwerer. Sie müssen sich vorbereiten, Sätze zurechtlegen und gründlich überlegen, was sie sagen. Auch und gerade, wenn es locker und lässig wirken soll. Sie reden lieber mit Manuskript als ohne. Sie können sich schriftlich besser ausdrücken als mündlich – zumindest wenn sie allein vor einer Gruppe oder gar auf einer Bühne stehen. Sie feilen lieber vorher an ihren Worten, als während der Rede um die passende Formulierung zu ringen. Sie müssen trainieren, damit ihre Rede gelingt. Zu diesen Leuten gehöre auch ich. Selbstverständlich bin ich überzeugt, dass wir nicht die schlechteren Redner sind. Oder anders gesagt: Dass wir nicht die schlechteren Reden halten. Wir nehmen nur einen anderen, einen etwas ausgedehnteren Weg, um unser Ziel zu erreichen. 18Die spontanen Reden des Mark Twain Der Schriftsteller Mark Twain war nicht nur mit seinen Büchern sehr erfolgreich, er war auch ein gefragter Vortragsredner. Tatsächlich soll er mit seinen Auftritten mehr verdient haben als mit dem Schreiben. Dabei gingen ihm die Vorträge keineswegs leicht von der Hand. „Es gibt zwei Arten von Rednern“, meinte er, „solche, die nervös sind, und solche, die lügen.“ Über seine spontanen Reden gab er bekannt: „Um einen Zufall herbeizuführen, bedarf es vieler Vorbereitung. Um eine gut improvisierte Drei-Minuten-Rede zu halten, benötige ich beispielsweise drei Tage.“ Und dann gibt es noch eine dritte Gruppe. Das sind die Menschen, für die es regelrecht eine Qual ist, vor anderen zu sprechen. Sie haben nicht Lampenfieber, sondern blanke Angst. Mit anderen ein Gespräch führen? Kein Problem. In einer Gruppe diskutieren und den eigenen Standpunkt darlegen? Das bringt sie nicht in Verlegenheit. Aber aufstehen und vor allen anderen eine Rede oder einen Vortrag halten? Das erfüllt sie mit Entsetzen. Manche bekommen Panikattacken, andere fühlen sich gelähmt. Es gibt welche, die starke Beruhigungsmittel einnehmen, um eine fünfminütige Präsentation vor den eigenen Leuten durchzustehen. Dabei merken die Zuhörer manchmal gar nicht, unter welcher Anspannung der Vortragende steht. Vielleicht meinen sie sogar: „Ach, die Frau Goldbach, das macht die aber gut. So munter und doch souverän.“ Unterdessen durchlebt ihre Kollegin gerade innere Höllenqualen und sagt sich: „Bring es einfach irgendwie hinter dich.“ Man muss es dick unterstreichen: Auch in der dritten Gruppe gibt es gute Redner. Redner, die etwas mitzuteilen haben und die dafür große Opfer auf sich nehmen. Was ihnen das Leben so schwer macht, ist auch gar nicht mangelnde Begabung, sondern ihre tief sitzende Redeangst, die durch einen Hang zum Perfektionismus häufig noch verstärkt wird. Sollten Sie zu dieser Gruppe gehören: Gegen Redeangst lässt sich sehr viel unternehmen. Das Thema wird uns das Buch über begleiten. Nehmen Sie den längeren Weg Herausragende Reden werden so gut wie nie wirklich spontan gehalten. Auch von denen nicht, denen das freie Sprechen leichtfällt und die gerne improvisieren. Eine gründliche und durchdachte Vorbereitung lohnt sich daher für jeden. Die einzelnen Schritte 19verhindern ja keineswegs, dass Sie später noch davon abweichen. Im Gegenteil, durch kluge Vorbereitung erweitern Sie Ihr Spielfeld. Sie schaffen die Voraussetzungen, auf einem höheren Niveau zu improvisieren. Wie gut sind Sie im persönlichen Gespräch?
Kommen Sie im persönlichen Gespräch gut an, können Sie diese Fähigkeit auch für Ihre Reden nutzen. Tatsächlich hat sich der Redestil sehr stark in Richtung Konversation entwickelt. Es geht nicht mehr so steif und förmlich zu. Dank Mikrofon und Lautsprecher brauchen wir nicht mehr laut und angestrengt vorzutragen, auch wenn wir viele Menschen erreichen müssen. Überhaupt ist der Tonfall wesentlich entspannter, ja lässiger geworden. Heute greift man auch bei beruflichen Reden gerne zu umgangssprachlichen Wendungen und redet möglichst natürlich. Es wird weniger deklamiert, weniger gepredigt und mehr geplaudert. „Reden ist wie Flirten mit ganz vielen“, sagt Michael Rossié, Speaker und Sprechtrainer. Die Vorstellung, dass wir mit dem Publikum so vertraut und charmant umgehen wie mit einem sympathischen Gesprächspartner, kann uns sehr helfen und unser Auftreten verbessern. Und doch müssen wir deutlich unterscheiden zwischen einer Rede und einem persönlichen Gespräch. Bei einer Rede haben Sie nun einmal viele Menschen vor sich, die Sie erreichen wollen. Vor allem aber ist eine Rede ihrer Natur nach eine einseitige Angelegenheit: Sie sind die Person, die buchstäblich „das Sagen hat“. Sie dürfen sich unter keinen Umständen die Fäden aus der Hand nehmen lassen. Bei einem Gespräch hingegen sollten Sie genau das tun. Ein Gespräch gelingt nämlich vor allem dann, wenn jeder Gelegenheit hat, es zu steuern. Meinungsaustausch unter Managern Ein junger Unternehmensberater hielt vor einer Gruppe von Finanzmanagern eine Präsentation zur „aktuellen wirtschaftlichen Lage“. Als er seine dritte Powerpointfolie sehen ließ, ergriff einer der Manager das Wort. Ein Kollege kommentierte seine Äußerung, und mit einem Mal entspann sich eine lebhafte Diskussion. Dem Unternehmensberater war sein Vortrag aus der Hand genommen worden. Nach zehn Minuten machte er weiter – verunsichert setzte er mit Folie 14 seinen Beitrag fort. 20Was hätte er tun sollen? Nach dem ersten Kommentar hätte er sofort wieder das Wort ergreifen müssen. Er hätte kurz auf die Äußerung eingehen sollen, um sich dann auf die „lebhafte Diskussion“ nach dem Vortrag zu „freuen“. Jede weitere Unterbrechung durch die Teilnehmer wäre nach diesem Hinweis als Störung erschienen. Und es wäre leicht gewesen, sie freundlich zu unterbinden (Näheres zu den Unterbrechungen im Kapitel „Wie Sie eine gute Rede halten“). Introvertierte Redner Davon abgesehen können Sie Redner erleben, die im persönlichen Gespräch eher blass bleiben, die in Diskussionen keineswegs die Wortführer sind. Die aber dennoch gute Reden halten. Sie haben nämlich verstanden: Die Rede ist für sie ein viel geeigneteres Mittel, sich Gehör zu verschaffen. Sie können ihren Gedankengang ungestört darlegen und wirken viel überzeugender als in einem Gespräch, in dem ihnen sofort jemand ins Wort fällt. Es mag überraschen, aber manche Introvertierte halten viel lieber ungestört eine Rede, als dass sie sich in einer Besprechung an einer Diskussion beteiligen. Mit einer Rede Aufmerksamkeit finden Eine Rede hinterlässt einen wesentlich stärkeren Eindruck als ein Diskussionsbeitrag. Der geht oft genug unter oder wird zerredet. Für Ihr Anliegen erreichen Sie daher viel mehr, wenn Sie eine Rede halten. Die kann durchaus kurz und knapp sein. Aber sie lässt sich nicht so leicht übergehen. Und Ihre Worte wirken länger nach. Entwickeln Sie Ihren eigenen Stil
In den folgenden Kapiteln werden Sie eine ganze Reihe unterschiedlicher Redeformen und Redestile kennenlernen. Sie bekommen Hinweise, wie Sie sie einsetzen können und was Sie vermeiden sollten. Dabei wollen wir von Anfang an eine Sache klarstellen: Eine gute Rede gelingt Ihnen vor allem dann, wenn Sie Ihre besonderen Qualitäten nutzen. Jeder von uns hat seine Stärken und einzigartigen Fähigkeiten. Es ist durchaus möglich, dass sie Ihnen noch gar nicht alle bewusst sind. Manches müssen Sie einfach ausprobieren, vieles entwickelt sich auch erst, wenn Sie Übung und Routine haben. 21Und doch ist es sehr hilfreich, genau darauf zu achten, was Ihnen leichtfällt, was Ihnen Vergnügen bereitet, was Sie besser können als andere. Dazu sollten Sie nicht nur in sich selbst hineinhorchen. Mindestens ebenso nützlich ist es, sich mit anderen darüber auszutauschen. Das ist nicht ganz einfach, denn niemand wird Ihnen ins Gesicht sagen, dass Ihre Pointen doch nicht ganz so treffsicher zünden, wie Sie glauben. Bei anerkennenden Worten können Sie nicht sicher sein, ob sie nicht aus reiner Höflichkeit geäußert werden. Und doch zeigt sich: Bitten Sie jemanden um ein ehrliches Feedback, einen Kollegen, einen Freund, Ihren Partner, so bekommen Sie häufig auch unbequeme Wahrheiten zu hören – die Ihnen aber weiterhelfen. Vielleicht gibt es auch einen Redner oder eine Rednerin, die Sie besonders gut finden. In diesem Buch werden Ihnen viele sehr verschiedene Beispiele begegnen, an denen Sie sich orientieren können. Vielleicht können Sie das eine oder andere auch übernehmen. Dabei sollten Sie Ihre Vorbilder nicht kopieren, sondern sie nutzen, um Ihren eigenen Stil zu entwickeln. Darum geht es nämlich: Haben Sie einen...



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