Ein Essay im Anschluss an Kant, de Sade und Arendt
E-Book, Deutsch, Band 53, 120 Seiten
Reihe: Schwabe reflexe
ISBN: 978-3-7965-3892-6
Verlag: Schwabe Basel
Format: PDF
Kopierschutz: Kein
Aufschlussreich dafür ist Kants Begriff des 'Vernünftelns'. In dieser weit verbreiteten Aktivität konstruiert sich das Subjekt durch Missbrauch der Vernunft eine Gedankenordnung, in der individuelle Zwecksetzungen als gerechtfertigt erscheinen. Bei de Sade begegnen wir dann einer Vernunft, die im Gegensatz zur Kant’schen nicht das Gute will, sondern das Böse kategorisch befiehlt. Inwiefern aber lässt sich ein solch böses System der Vernunft konsequent denken und leben? Hannah Arendt schliesslich prägte den provokativen Begriff einer 'Banalität des Bösen'. Inwiefern kann aber das Böse banal sein, wo es uns doch irritiert und verletzt? Anschliessend an diese Gedanken entwickelt Noller eine Theorie des Bösen und analysiert die Gründe, die uns trotz aller Aufklärung immer noch böse handeln lassen.