E-Book, Deutsch, Band 2083, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Orwig Sinnliche Versuchung in Dallas
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-2523-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2083, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-2523-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Vivian ist wunderschön und begehrenswert, aber sie ist auch sein Boss! Mike hat sich geschworen, die Finger von der Millionenerbin zu lassen. Eine Affäre mit ihr wäre gegen seine männliche Ehre. Doch dann bittet Vivian ihn, mit ihr essen zu gehen - und dabei heiß mit ihr zu flirten. So soll ihr aufdringlicher Nachbar entmutigt werden. Aber kaum beginnt das falsche Spiel zwischen ihnen, hat Mike ein echtes Problem: Sein Verlangen nach Vivian wird übermächtig. Er will sie lieben und darf es nicht ...
Sara's lebenslange Leidenschaft des Lesens zeigt schon ihre Garage, die nicht mit Autos sondern mit Büchern gefüllt ist. Diese Leidenschaft ging über in die Liebe zum Schreiben und mit 75 veröffentlichten Büchern die in 23 Sprachen übersetzt wurden, einem Master in Englisch, einer Tätigkeit als Lehrerin, Mutter von drei Kindern und Großmutter von 5 Enkelkindern hat Sara den Balanceakt zwischen der Karriere als Autorin und der Familie mehr als hervorragend hinbekommen. Mit über zweihundert ausländischen Ausgaben ist sie in die Oklahoma Professional Writer's Hall of Fame aufgenommen worden. Sara hat den 'Oklahoma University Award' und zweimal den 'Oklahoma Novel of the year Award' erhalten und sie war in mehreren Bestsellerlisten. Ebenso ist sie Gewinnerin von sechs 'Romantic Times Awards'. Sara und ihr Mann reisen gern und sind begeisterte Gärtner, obwohl die Sommer in ihrem heimatlichen Oklahoma so heiß sind, dass viele Pflanzen ihn nicht überstehen.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
April
Nachdem er meilenweit an ausgetrockneten Bächen, Mesquitebäumen und Kakteen vorbeigefahren war, hielt Mike vor einem hohen schmiedeeisernen Tor. Sobald er den Code eingab, den man ihm gegeben hatte, öffnete es sich. Er fuhr durch einen hohen verzierten eisernen Bogen hindurch, auf dem „Tumbling T Ranch“ stand.
Acht Meilen von der Bundesstraße entfernt sah er vor sich ein eingezäuntes Gelände. Umgeben von Bäumen, Teichen und weißen Zäunen stand etwas, das wie eine winzige Stadt aussah, mit Häusern, Scheunen und Nebengebäuden, dominiert von einem großen Herrenhaus. Das Anwesen erinnerte Mike daran, dass Thane Warner Millionär gewesen war und dass auch seine Frau aus einem sehr reichen Hause stammte.
Bald endete die lange Fahrt vor dem weitläufigen dreistöckigen Gebäude mit dem Schieferdach, das einen Ost- und einen Westflügel hatte.
Mike fluchte leise. Eigentlich wollte er diesen Job gar nicht. Thanes Angebot, mit ihm gemeinsam auf der Ranch zu arbeiten, nachdem sie beide aus der Armee entlassen worden waren, war etwas ganz anderes gewesen, als eine Ranch für eine Witwe zu führen, die er nicht kannte und die nichts von Landwirtschaft verstand.
Erst im letzten Jahr hatte Thane ihn gefragt, ob er sich vorstellen könne, auf der Tumbling T Ranch zu arbeiten. Der Vorarbeiter hatte wegen Rückenproblemen beschlossen, in Rente zu gehen. Er hatte Thane jedoch versprochen, so lange zu warten, bis er wieder zu Hause war und einen neuen Vorarbeiter gefunden hatte. Mike hatte sowieso geplant, sich eine Arbeit auf einer Ranch zu suchen. Warum also nicht für einen Mann, den er mochte und bewunderte? Von dem guten Gehalt ganz abgesehen.
Aber Thane hatte es nicht zurück nach Hause geschafft.
Mike betrachtete die weitläufige Ranch, während er noch einmal an die Tage nach dem Tod seines Freundes dachte. Er war Thanes Bitte nachgekommen und hatte den Schlüssel benutzt, den dieser ihm gegeben hatte, um eine Kiste zu öffnen, die in ihrem improvisierten Camp verstaut gewesen war. Neben Thanes Baumwoll-T-Shirts und Socken hatte er darin alle möglichen Sachen gefunden. Auf dem Boden der Kiste lagen drei dicke Pakete, eingewickelt in braunes Packpapier und mit einem Bindfaden verschnürt. Eins war an ihn adressiert, das andere an Noah und eins an Jake. Als er den Umschlag mit seinem Namen geöffnet hatte, war darin ein Zettel mit einer Notiz gewesen. Mike, bitte gib das Vivian. Er sah seine Freunde an, während er den anderen Umschlag herausnahm. „Das soll ich seiner Frau geben.“
Noah kratzte sich am Kinn. „Ich soll einen seiner Schwester bringen.“
Noah und Mike sahen Jake an, der seinen braunen Umschlag hochhielt. „Und der hier ist für jemanden, der für seinen Dad arbeitet.“ Die drei sahen sich an, und Mike hatte den Eindruck, dass seine Freunde dasselbe empfanden wie er.
„Thane war der Beste“, sagte er. „Wir müssen tun, was er uns aufgetragen hat.“
Die anderen nickten und packten die Umschläge sorgfältig weg. Mike wusste, dass er der Einzige war, der eine weitere Notiz bekommen hatte. Darauf stand, dass es noch ein Paket für ihn gab, versteckt unter Thanes anderen Sachen. Schließlich fand er es, es war in eine dicken Socke eingewickelt. Als er es auspackte, lag darin ein handgeschriebener Zettel.
Mike, du bist der Einzige, der dies bekommt. Es gehört jetzt dir. Du wirst es dir verdienen. Bitte gib Vivian das andere Paket.
Mike wickelte das Päckchen aus und fand darin einen dicken Stapel Geldscheine. Schockiert starrte er darauf, dann betrachtete er die Scheine genauer und stellte fest, dass es sich um Tausend-Dollar-Noten handelte. Er hatte noch nie zuvor einen Tausender gesehen. Insgesamt waren es fünfundzwanzigtausend Dollar.
Warum hatte Thane ihm dieses eigenartige Geschenk gemacht? Vielleicht, weil er gewusst hatte, dass Mike als Einziger der vier Freunde kein Millionär war? Nein, dazu war Thane viel zu pragmatisch gewesen. Doch immer wieder dachte Mike daran, wie viel lieber er seinen Freund zurückhätte statt des Geldes.
Mike würde das Versprechen halten, das er Thane gegeben hatte, und die Stelle als Vorarbeiter antreten.
Plötzlich fiel ihm ein, was Thane ihm über seine Frau erzählt hatte. Vivian war Künstlerin und außerdem die Tochter eines Hotelmagnaten aus Dallas. Die beiden waren erst ein paar Monate verheiratet gewesen, als Thane nach Afghanistan musste. Sie hatte keine Ahnung, wie man eine Ranch führte, was ihrem Mann große Sorgen bereitet hatte. Er hatte immer befürchtet, dass sie die Ranch verkaufen und nach Dallas zurückkehren würde, falls ihm etwas zustieß.
Mike stieg aus dem Wagen und zog seine blaue Westernjacke an. Staunend betrachtete er das graue steinerne Anwesen, das besser in einen exklusiven Vorort von Dallas als in die Prärie gepasst hätte. Blumenbeete umgaben das Gebäude, gesäumt von einem grünen Rasen, der bestimmt jeden Tag gewässert werden musste, um in der trockenen Hitze von Texas zu bestehen.
Er strich durch sein gewelltes braunes Haar und setzte seinen schwarzen Stetson auf, ehe er auf die Eingangstür zuging. Im Minenfeld von Afghanistan war ihm fast wohler gewesen als jetzt. Er stieg die Stufen zur Veranda hoch, ging vorbei an den Blumentöpfen und den Möbeln aus Glas und Stahl. Nachdem er zweimal geklingelt hatte, wurde die Tür geöffnet, und vor ihm stand tatsächlich ein Butler. Mike räusperte sich.
„Ich bin Mike Moretti und habe einen Termin mit Mrs. Warner.“
„Natürlich, Sir. Wir haben Sie schon erwartet. Kommen Sie doch herein. Ich bin Henry, Sir!“
Mike betrat eine weiträumige Lobby mit einem Kronleuchter an der Decke, der einen Springbrunnen mit lila- und pinkfarbenen Wasserlilien beleuchtete. Es fiel Mike schwer, sich den bodenständigen, toughen Ranger Thane Warner in diesem eleganten Haus vorzustellen.
„Bitte warten Sie einen Moment, Sir. Ich werde Mrs. Warner sagen, dass Sie eingetroffen sind.“
„Vielen Dank.“ Mike nickte und sah dem Butler nach, der durch eine Seitentür verschwand. Henry trug ein weißes Hemd mit einer schwarzen Krawatte, dazu schwarze Hosen. Doch er hatte auch Stiefel an, und als er Mike hereingelassen hatte, hatte Mike die Schwielen an Henrys Händen gesehen. Außerdem hatte er breite Schultern und wirkte durchtrainiert.
Wenige Minuten später erschien er wieder. „Wenn Sie mir folgen wollen, Sir. Mrs. Warner wartet im Arbeitszimmer auf Sie.“
Sie gingen den Flur entlang, dann blieb Henry vor einer offenen Tür stehen. „Mrs. Warner, das hier ist Mike Moretti.“
„Kommen Sie doch herein, Mr. Moretti“, sagte eine helle weibliche Stimme.
Er betrat den Raum mit den Bücherregalen, die bis zur Decke reichten. Nach einem kurzen Blick vergaß er jedoch seine Umgebung und konzentrierte sich nur auf die Frau, die auf ihn zukam.
Mike hatte Fotos von Thanes Frau gesehen, daher wusste er, dass sie hübsch war. Doch diese Fotos wurden ihr nicht gerecht, denn im wahren Leben war Vivian Warner eine echte Schönheit. Sie hatte große blaue Augen, schulterlanges blondes Haar, eine Pfirsichhaut und volle rosige Lippen. Der voluminöse braune Pullover und die Hose, die sie trug, konnten ihre weiblichen Kurven und langen Beine nicht verbergen.
Worauf hatte er sich nur eingelassen? Einen Moment lang war Mike versucht, sein Versprechen zurückzunehmen. Aber nie im Leben würde er die letzten Stunden mit seinem Freund und Vorgesetzten vergessen. Er wusste, dass er gar keine andere Wahl hatte, als sein Versprechen zu halten. Seine einzige Hoffnung war, dass Thanes Witwe gar nicht wollte, dass er für sie arbeitete.
„Mr. Moretti, ich freue mich, Sie kennenzulernen. Thane hat mir viel von Ihnen erzählt!“
„Ich bin Mike“, erwiderte er und ergriff ihre zarte Hand. Sofort spürte er ein Kribbeln in seinem Arm.
„Und ich bin Vivian“, erwiderte sie. Ihre Blicke trafen sich, und Mike hatte sofort das Gefühl, in ein Katastrophengebiet zu marschieren. Es verschlug ihm den Atem. Einen Moment lang verspürte er nichts anderes als das heiße Bewusstsein von ihr als einer Frau. Einer sehr begehrenswerten Frau. Und wenn er ihre Reaktion richtig einschätzte, erging es ihr mit ihm genauso.
Sein Blick fiel auf ihre vollen Lippen, und er schluckte. Als ihm klar wurde, dass sie einander anstarrten und sich viel zu nahe standen, ließ er ihre Hand los. Vivian trat einen Schritt zurück, als wäre auch ihr die Begegnung ein bisschen unangenehm.
„Ihr Verlust tut mir sehr leid“, sagte er. „Ihr Mann war ein guter Freund von mir. Ich werde ihn vermissen.“
Sie nickte. „Danke. Ja, Thane war ein ganz besonderer Mann. Bitte setzen Sie sich doch!“ Sie zeigte auf eine kleine Sitzgruppe und wandte sich um. Als er ihr folgte, konnte Mike den Blick nicht von ihren Hüften abwenden.
Verdammt, das kam ihm jetzt alles andere als gelegen. Mehr denn je wünschte er sich, nicht für Vivian Warner arbeiten zu müssen.
Sie wartete, bis er sich in dem großen Ohrensessel niedergelassen hatte, und setzte sich dann weiter als nötig von ihm weg.
Plötzlich begriff Mike, dass sie in einer ähnlichen Lage war wie er. Thane hatte ihm den Job als Vorarbeiter angeboten, und Vivian wollte Thanes letzten Wunsch erfüllen, genau wie Mike.
„Danke, dass Sie gekommen sind und hier arbeiten wollen. Thane hat mir vor seinem Tod einen langen Brief geschrieben, in dem er Sie über den grünen Klee gelobt und gesagt hat, dass Sie die Ranch genau so führen würden, wie er es getan hätte. Ich kann Ihnen gar nicht...




