Pawel | Dem Morgen noch fern | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 180 Seiten

Pawel Dem Morgen noch fern

Jonas & Mike 3
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-86361-847-6
Verlag: Himmelstürmer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Jonas & Mike 3

E-Book, Deutsch, 180 Seiten

ISBN: 978-3-86361-847-6
Verlag: Himmelstürmer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ehe Mike auf Jonas traf („Der Preis der Freiheit“, Junge Liebe Band 86), zählte für ihn nur eines: Seine Stellung als Anführer einer Jugendbande, sein Ruf als König seines Stadtviertels. Seine homosexuellen Neigungen verdrängt er und unterdrückt seine Gefühle mit Drogen und Gewaltverbrechen, immer darum bemüht, anderen seine Stärke und Männlichkeit zu beweisen. Für ihn und seine Leute, allen voran der hyperaktive Kevin und der hinterlistige Andy, gibt es keinen Sinn im Leben, ihr Alltag besteht nur aus Einbrüchen und Diebstählen, Partys und Drogenexzessen. Und selbst als Kevins Schwester Jaqueline schwanger wird und Mike als Vater in Frage kommt, nehmen die Dinge nach einem kurzen Schock für ihn schnell wieder ihren gewohnten Lauf.
Als eines Tages der junge Fabian zur Gruppe stößt, fühlt Mike sich sofort zu ihm hingezogen. Er nimmt ihn in seiner Bande auf und führt ihn in die harte Welt der Straße ein. Schnell wird Fabian die Perspektivlosigkeit dieses Lebens bewusst, doch die Stärke, mit der die Jugendlichen sich umgeben, und die niemals endenden Feiern lassen ihn seine Bedenken vergessen. Mit der Zeit wird Mikes Interesse an dem Neuen immer offensichtlicher, und je mehr er sich darum bemüht, Fabian vor Gefahren zu beschützen und aus allen kriminellen Aktivitäten herauszuhalten, desto misstrauischer werden seine Leute und umso mehr lehnen sie Fabian als Teil ihrer Gruppe ab.
Bei dem Versuch, sich seinen neuen Freunden zu beweisen, geht Fabian immer weiter über seine eigenen Grenzen hinaus. Er greift zu Drogen, lässt sich von Andy zu einem Überfall überreden und plant schließlich selbst einen Raub. Zunächst scheint das Glück auf seiner Seite zu sein, ein ums andere Mal kann er der Polizei entkommen. Doch als Mike sich endgültig im Chaos seiner Gefühle verliert und Kevin im Rausch zur Waffe greift, geraten die Dinge außer Kontrolle und die Nacht ohne Morgen fordert ihr blutiges Opfer!

Der dritte Teil der „Jonas & Mike“-Reihe erzählt die Vorgeschichte zu „Der Preis der Freiheit“ und „Ein Platz in der Welt“.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


                                                                                    Von Gilbert R. Pawel bisher erschienen: Der Preis der Freiheit, Frühjahr 2018, ISBN 978-3-86361-690-8 Ein Platz in der Welt Frühjahr 2019 ISBN 978-3-86361-744-8 Gegen alle Regeln, Herbst 2019, ISBN 978-3-86361-765-3 Alle Bücher auch als E-book             Himmelstürmer Verlag, part of Production House, 31619 Binnen www.himmelstuermer.de E-Mail: info@himmelstuermer.de
Originalausgabe, August 2020 © Production House GmbH Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Zuwiderhandeln wird strafrechtlich verfolgt Rechtschreibung nach Duden, 24. Auflage Coverfoto: Shutterstock Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD, Hamburg. www.olafwelling.de   ISBN print 978-3-86361-846-9 ISBN e-pub 978-3-86361-847-6 ISBN pdf 978-3-86361-848-3     Alle hier beschriebenen Personen und alle Begebenheiten sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist nicht beabsichtigt.                   Gilbert R. Pawel         Dem Morgen noch fern Jonas & Mike 3                                   Kapitel 1   Ein falscher Held   »Mike!«, brüllte eine aufgeregte Stimme durch die Wohnung. »Hey du Held, komm mal rüber!« Mike stand im Wohnzimmer, inmitten eines Berges von Gerümpel. Um ihn herum war eine Gruppe junger Männer damit beschäftigt, die Schränke zu durchwühlen. Sie untersuchten jedes Teil und schätzten seinen Wert, anschließend stopften sie es entweder in einen Rucksack oder warfen es achtlos auf den Boden. Zwei der Jugendlichen wandten sich einem großen Fernseher zu, der an der Wand befestigt war, und versuchten unbeholfen, ihn aus seiner Halterung zu reißen. »Passt mal besser auf mit dem Teil!«, mahnte Mike. »Is wahrscheinlich das Wertvollste hier.« »Du hast doch gesagt, hier wär was zu holen!«, entgegnete einer der beiden. Mike blickte sich im Raum um und zog an dem glimmenden Rest einer Zigarette. »Is'n paar Jahre her, dass ich bei dem war. Da hatte der echt Kohle. Konnt ja nich wissen, dass der so abgekackt is.« »Na, wenn er jez im Knast sitzt …« »Ey Mike, komm endlich!«, dröhnte es erneut durch die Räume. Der Anführer der Bande verdrehte genervt die Augen und trat den Stummel auf dem Teppichboden aus. »Packt einfach alles ein, was sich verticken lässt!« Er folgte dem Ruf und trat in einen Flur. Auf halbem Weg drang die Stimme erneut an sein Ohr. »Mike! Mike! Mike!«, wiederholte sie ohne Pause, bei jedem Mal lauter als zuvor. Aufgebracht trat er die Tür zum Schlafzimmer auf und fand einen seiner Leute auf dem Bett sitzend vor. Der dickliche Körper wippte hibbelig vor und zurück, die Gesichtshaut war übersät mit rot-weiß verkrusteten Ekzemen. »Fuck, was is denn, Kevin?«, brüllte Mike ihn an. »Zieh dir das mal rein!« Kevin sprang auf und hielt ihm etwas unter die Nase. Es war so nah vor seinem Gesicht, dass Mike nur die Umrisse eines schwarzen, metallischen Gegenstandes ausmachen konnte. Irritiert trat er einen Schritt zurück und erkannte entsetzt, dass er direkt in den dunklen Lauf einer Pistole blickte. »FUCK!«, schrie er und sprang panisch zur Seite. »Wo hast'n die jez gefunden?« »Na hier, in dem Schrank-Teil!« Kevin klopfte auf eine Kommode mit herausgerissenen Schubladen und fand zwischen dem Krempel am Boden eine klimpernde Schachtel. »Boah geil, hier is ja auch noch Munition!« Aufgeregt fummelte er an der Waffe herum, bis er den richtigen Knopf fand und das Magazin herausfiel. Ungeschickt steckte er ein paar Patronen hinein und schob es zurück in die Pistole, Sekunden später raste sein ausgestreckter Arm umher und zielte auf alles, was seinen Blick traf. »Fuck, ey!«, rief Mike und duckte sich zur Seite. »Halt das Ding woanders hin!« Kevin lachte. »Hey, das hat meine Ex auch immer zu mir gesagt!« »Ja, ja, ganz toll! Pass bloß auf mit dem Teil, bevor noch was passiert!« Der übergewichtige Junge wog die Pistole spielerisch in den Händen. »Ach, da passiert schon nichts! Ich wollte schon immer mal 'ne Knarre haben! Und ich hab tausend Filme gesehen, ich kenn mich aus!« Sowie er den Satz beendet hatte, rutschte die Waffe aus seinen schwitzigen Fingern. Kevin fing sie im Fall wieder auf und grinste, als er Mikes finstere Miene sah. »Pass einfach auf, okay?!«, forderte der Anführer mit drohendem Unterton. »Hab kein Bock, heute draufzugehen!« »Wer stirbt schon gern an seinem Zwanzigsten, häh?«, zwinkerte Kevin. »Du Geburtstagsheld!« »Ja ja …«, knurrte Mike und verließ das Schlafzimmer. »Sieh zu, dass du hier fertig wirst!« Er stampfte durch den Flur und durchsuchte die anderen Räume. Im Badezimmer blieb er vor einem abgeschlossenen Hängeschrank stehen und betrachtete seine hünenhafte Gestalt in der Spiegeltür. Seine kleinen schwarzen Augen musterten seine abgerissene Erscheinung, von der ausgefransten Armeejacke über seinen Schultern, den verschieden großen Ohren und der schiefen Nase, bis zu dem Busch aus grauschwarzen Haaren auf seinem Kopf, der wild in alle Richtungen wucherte. »Zwanzig Jahre …«, murmelte er, sein Atem ließ das Glas beschlagen. Dann verdrängte er die bedrückenden Gedanken und zog ein Klappmesser aus der Tasche. Mit der Klinge hebelte er das Schloss des Hängeschranks auf und fand eine Reihe von Medikamentenschachteln vor. Er stopfte sie in seinen Rucksack und wandte sich einem Regal zu, als plötzlich der Knall eines Pistolenschusses durch die Wohnung brach. Mike erschrak, mit rasendem Herzen duckte er sich gegen die geflieste Wand. Dem Schuss war ein anderes Geräusch gefolgt, das klirrende Zerbrechen von Glas. Atemlos stürzte er zum Schlafzimmer, die Jungen aus dem Wohnraum folgten dicht hinter ihm. Sie sahen Kevin mit der Pistole in der Hand vor einer zerschossenen Fensterscheibe stehen, die Finger verkrampft und die Beine weich. »Ups …«, schmunzelte er seinen Freunden verlegen zu und rieb sich die dröhnenden Ohren. Der Wind wehte eisig durch das kaputte Glas und für einen Augenblick schien die ganze Stadt vollkommen still zu sein. Sprachlos sahen die Jugendlichen sich an, bis Mike hastig in den Flur deutete. »Los jez, wir müssen uns verpissen!«, befahl er. »Irgendwer wird das gehört haben! Packt alles ein und dann weg hier!« Die Jungen gehorchten, jeder ihrer Schritte wirkte einstudiert. Die Beutestücke verschwanden in den Taschen und die letzte Schraube, an der der Fernseher noch hing, wurde aus der Halterung gerissen. Die Jungen zog sich Masken über, die sie aus alten Wollmützen gemacht hatten, und verließen einer nach dem anderen die Wohnung. Mike blieb noch einen Moment zurück. Er verschaffte sich einen letzten Überblick und hielt nach etwas Wertvollem Ausschau, ehe er seinen Leuten folgte. Im Hausflur begegnete ihm eine ältere Frau, die sich aus Angst vor den Maskierten in eine Ecke gedrängt hatte. Mike zog eine hässliche Fratze, dann streifte auch er sich den Wollstoff über das Gesicht und sprang die Treppen zum Erdgeschoss hinunter. Draußen auf dem schmutzigen Bürgersteig warteten seine Leute auf seine Anweisungen. Mike rief sich den Straßenverlauf der näheren Umgebung ins Gedächtnis und wollte grade in eine Richtung deuten, als das Auf und Ab einer Polizeisirene erklang. In der Ferne blitzte Blaulicht auf und Sekunden später bog ein Polizeiwagen um die Ecke. »Scheiße, die Bullen!«, drang es durch Kevins Maske. »Fuck ey, wir gehen alle in den Knast, wir gehen in den Knast, ey fuck!« Hektisch kratzte er sich am ganzen Körper. Die übrigen Jungen erstarrten, gelähmt von Sirene und Licht, während das Auto sich Meter um Meter näherte. Es hatte die Gruppe beinahe erreicht, als Mike sich plötzlich umdrehte und entschlossen die Hände ausstreckte. »Gebt mir den Fernseher!« »Was?«, entgegneten seine Leute überrascht. »Her mit dem scheiß Fernseher!«, wiederholte er brüllend. Verwirrt reichten sie das Gerät zu ihrem Anführer durch. Mike hievte es in die Höhe, hielt es über seinen Kopf gestreckt und trat damit auf die Fahrbahn, direkt vor den Polizeiwagen. Die Augen der Beamten weiteten sich vor Schreck, als er ausholte und ihnen den Fernseher entgegen schleuderte. Der Fahrer riss das Lenkrad herum und das Wurfgeschoss verfehlte sein Ziel, doch das Auto krachte auf den Fußgängerweg und einer der Reifen verkeilte sich am Bordstein. »Und jez los!«, brüllte Mike seinen Leuten zu, die ihn verblüfft anglotzten. »Ihr wisst, wo wir uns treffen!« Sein Befehl riss die Jugendlichen aus der Starre und die Bande stürmte los, vorbei an schäbigen Häusern und verdutzten Passanten. Der Beifahrer sprang hinaus und rannte ihnen hinterher, während der andere Polizist versuchte, den Wagen wieder auf die Straße zu befördern. Die Jungen sahen den Verfolger dicht hinter sich und hörten seine zornigen Rufe. Mike...



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