Phillips | Winterzauber auf Snape Castle | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Historical

Phillips Winterzauber auf Snape Castle


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-7549-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Historical

ISBN: 978-3-7337-7549-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Niemals wird sich Alyssa dem Wunsch ihres Vaters beugen und einen der auf Snape Castle versammelten Junggesellen zum Gatten wählen - oder überhaupt irgendjemanden heiraten. Bis Sir Robert sie heiß unter dem Mistelzweig küsst ... und damit eine süße Sehnsucht in ihr weckt!



Als Kind eines G.I. bei der Army, später als Ehefrau eines Marinesoldaten und heute eine faszinierte Reisende ist Tori Phillips es gewohnt ihr Leben lang auf gepackten Koffern zu sitzen. Obwohl sie in Washington D.C. geboren wurde, ist sie selbst mit dem Herzen in Virginia, ihr erstes festes und jetziges Zuhause. Sie besuchte die erste Klasse in Baltimore und über einen Abstecher nach Maryland beendete sie die 8. Klasse in Heidelberg, Deutschland. Sie machte ihren Schulabschluss in Bethesda, Maryland und ihren Bachelor in San Diego, Kalifornien. Tori Phillips ist seit 33 Jahren verheiratet. Geheiratet hat sie ihren Ehemann Marty in Pearl Harbor, Hawaii und ihre Kinder kamen in Honolulu, Detroit und Michigan zur Welt. Sie lebten überall auf dem Globus: In Newport, Rhode Island bis nach London/England. Tori ist auf Kamelen und Elefanten geritten, segelte auf dem Nil und hat kürzlich einen lebenden Hai von Angesicht zu Angesicht gesehen. Sie war auf Basaren in Istanbul, Kairo und in Londons Portobello Road. Sie hat Schlösser in England, Schottland, Deutschland, Liechtenstein, Frankreich, Wales, Spanien und Portugal besichtigt und war Gast bei einer königlichen Gartenparty im Buckingham Palace. Sie ist mit der Gondel über die Kanäle Venedigs geschippert, wanderte in Hawaiis vulkanischem National Park durch warme Lava und nahm an der Weinlese im kalifornischen Napa Valley teil. Während Tori Phillips aufgewachsen ist, gab sie immer wieder unterschiedlichen Haustieren ein zu Hause. Einem philosophischen Hund namens Toby, mehreren Goldfischen, viele Fröschen, einer weißen Ratte namens Rasputin, eine Gruppe Wüstenwühlmäuse, einem Schwein aus Guinea, einer Schildkröte und einen Einsiedlerkrebs. Fragen Sie sie nicht nach ihrer Tarantel, die für sechs Wochen in ihrem Haus verschwunden war. Während all dieser Zeit hat Tori Phillips Tagebücher, Briefe, Postkarten, Zeitungsartikel und Koch -Rezepte geschrieben.. Sie veröffentlichte als erstes vier Theaterstücke, die immer noch im Druck sind. 1991, ihre Tochter heiratete, ihr Sohn zog aus, gab Tori ihren Vollzeitjob als Sekretärin bei einem Chiropraktiker auf. An diesem Punkt in ihrem Leben entschied sie sich einen Roman zu schreiben. 1994 kaufte, im dritten Anlauf, Harlequin ihr Buch und der Roman gewann den 'Maggie Award'.
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2. KAPITEL

Queen Marys Hof in Greenwich nahe London

Als er seinen Namen hörte, wandte Sir Robert Maxwell den Blick von den Schachfiguren auf dem Spielbrett vor sich ab. Mit einem Lächeln schaute er seinem Jugendfreund entgegen, der entlang der Galerie auf ihn zusteuerte.

„Nate! Schon so bald zurück? Ich dachte, du wandeltest auf Freiersfüßen.“

Seufzend ließ Sir Nathaniel Falwood sich ihm gegenüber auf den Stuhl sinken. „Still, Max! Ich kann froh sein, dass ich mit dem Leben davongekommen bin.“

„Also hast du dir das mit der Ehe noch einmal überlegt.“

Nate berührte die frische Narbe über seinem Wangenknochen. „Aye, als ich den Zankteufel kennenlernte. Kein Wunder, dass ihr Vater eine so hohe Mitgift bietet.“

Gedankenverloren drehte Max die elfenbeinerne Königin zwischen den Fingern. „Tatsächlich?“

Nate verzog das Gesicht. „Ich höre jetzt, dass Lord Cavendish sein Gebot noch erhöht hat – zwölftausend Pfund plus Anspruch auf einen Landsitz, der noch einmal zweitausend pro Jahr einbringt.“

Obwohl Max selbst reich war, nahm ihm diese Mitgift doch den Atem. Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus. „Ist die Dame solch ein Scheusal?“

Nate schüttelte den Kopf. „Nein, das ist ja das Teuflische daran. Das Mädchen ist eine Schönheit – nachtschwarzes Haar und strahlend blaue Augen. Sie ist groß und schlank und ihre Brüste wohlgerundet, soweit ich sehen konnte … Aber sie gestattete mir keine nähere Prüfung.“

„Ein sittsames Weib?“

„Eine der Hölle entsprungene Furie, und das ist die Schwierigkeit.“

Max setzte die Königin zurück aufs Brett. „Kein zurückhaltendes Mädchen, das jäh errötet, dann verschämt kichert und verlegen stammelt?“

Nate lachte rau auf. „Wohl kaum! Sanftes Betragen ist Alyssa Cavendish unbekannt, und ihre Worte triefen von Essig und Galle. Mit ihrem Lächeln könnte sie ein Einhorn betören, nur sah ich sie nie lächeln, außer …“ Er brach ab.

„Außer wann?“, drängte Max. Diese widerstrebende Braut klang irgendwie faszinierend. „Sag, was brachte die Dame zum Lächeln?“

„Als sie mich verhöhnte und feststellte, ich sei verstimmt“, fauchte er. „Und wie immer man das Wort auslegt – sie ist keine Dame.“

Max sank in seinen Stuhl zurück und bedachte die Beschreibung der Cavendish-Tochter. Seine beträchtlichen Erfahrungen mit Frauen hatten ihn gelehrt, nach verborgenen Motiven zu suchen, wenn umwölkte Stirn und Wutanfälle über Lächeln und Sanftheit triumphierten. Vielleicht waren Unglück und Unzufriedenheit der Schlüssel zu Alyssa Cavendishs Betragen. Sein Interesse war geweckt. „Ich bin gerade dreißig geworden“, sagte er grüblerisch. „Es wäre an der Zeit, eine Familie zu gründen. Erzähl mir mehr von dieser kleinen Hexe.“

Nate gaffte ihn an. „Du scherzt wohl! Alyssa Cavendish würde ich meinem ärgsten Feind nicht gönnen und schon gar nicht meinem besten Freund. Hier in Greenwich gibt es genug frische, verlockende Blumen für dich.“

Ungeduldig wehrte Max ab. „Ich finde junge Mädchen langweilig. Ich suche eine Frau mit Feuer im Blut.“

Nate schüttelte den Kopf. „Du bist schon reich genug, warum solltest du eine solche Höllenbraut überhaupt in Betracht ziehen?“

„So schlimm ist sie?“ Max grinste.

„Du hast den Verstand verloren. Ich sag’s dir geradeheraus, Alyssa ist ein Zankteufel.“

Nun grinste Max noch breiter. Die Vorstellung, diesen feuerspeienden Drachen zu zähmen, würde seinem öden Leben eine willkommene Abwechslung bieten. „Ich wette mit dir um tausend Goldkronen, dass ich das Herz dieses Wildfangs gewinnen kann.“

Lachend schlug Nate sich auf die Knie. „Rache ist süß! Ich erleichtere dich nur zu gern um dein Geld, wenn du auf diesem Unsinn beharrst.“

„Meinst du etwa, ich schaffte es nicht?“

„Ganz genau!“

Max streckte ihm die Hand hin. „Schlag ein, die Wette gilt!“

Nate ergriff seine Hand und schüttelte sie kräftig. „Es wäre mir das Doppelte wert, dich mit diesem frechen Fratz verheiratet zu sehen.“

Um Max’ Lippen spielte ein kaum merkliches Lächeln. „Sagte ich etwas von Heirat, Nate? Ich wette nur darum, dass ich die Zuneigung dieses holden Mägdeleins erringen kann.“

„Bei Gott! Ich hätte dran denken sollen, welch ein Spitzbube du bist.“

In Max’ Kopf überschlugen sich schon die Pläne für sein neues Abenteuer. Er wusste, dass Sir Guy eine uneingeschränkte Einladung an die Junggesellen des Hofes hatte ergehen lassen, sich zu den Weihnachtsfestlichkeiten der Familie Cavendish auf Snape Castle einzufinden. Max würde dieser Einladung folgen, doch nicht offensichtlich um Alyssa werben. Er würde auf einem Umweg Zugang zu ihrem Herz finden. Jetzt musste er sich beeilen, wenn er bis dahin alles vorbereitet haben wollte. In fünf Wochen war bereits Weihnachten!

Snape Castle, 23. Dezember 1553

Molly, Alyssas Zofe, steckte den Kopf durch die Tür ins Gemach ihrer Herrin. „Seid Ihr taub, M’lady?“ Da sie Alyssa schon angekleidet hatte, als die noch im Laufgurt steckte, war sie die Einzige, die derart unverblümt zu ihr sprechen durfte. „Hört Ihr nicht die Trompetenstöße?“

Alyssa machte ob des blechernen Lärms vor ihrem Fenster eine abfällige Handbewegung. „Vermutlich ein weiterer Freier? Ist das nun der dritte oder der vierte?“ Sozusagen aus Notwehr heraus plante sie, von nun an so viel Zeit wie möglich in ihrem Gemach zu verbringen, um den spindelbeinigen Pfauen aus dem Weg zu bleiben, die nun in der Großen Halle des Schlosses umherstolzierten.

Molly huschte zum Fenster, wischte den Dunst von einer der Scheiben und schaute nach draußen. „Nein, M’lady, ’s ist der Narrenkönig, der eingetroffen ist.“

Alyssa gab vor, gelangweilt zu gähnen. „Na, dann lass uns beten, dass Peter Sheepshanks ein paar neue Kunststückchen und Lieder gelernt hat. Ich schwöre, in den letzten fünf Jahren hatte er sein Repertoire nicht um ein Haar verändert. Letztes Weihnachten waren selbst seine besten Spottreden zum Einschlafen.“

Molly gluckste amüsiert. „Überraschung, M’lady. Es ist nicht der alte Peter, sondern ein neuer Mann, geradewegs vom Königshof, sagen sie.“ Sie drückte sich die Nase an der Scheibe platt. „Bei meiner Seel’, der ist ein stattlicher Teufel!“

Alyssa schaute von ihrem Stickrahmen auf. „Wirklich?“

„Seht selbst.“ Erneut wischte Molly die Scheibe mit ihrem Ärmel frei.

Alyssa schob die Nadel in den Stoff und schlenderte zum Fenster. Jeder Spaßmacher war besser als der eingerostete Sheepshanks. Auch sie rieb eine der rautenförmigen Scheiben frei und lugte hinaus. Im Hof unten herrschte hektische Betriebsamkeit, schlimmer als zu Gillians Hochzeit vor einem Jahr. Ein Zug Maultiere verstopfte die ummauerte Fläche. Diverse junge Männer, angetan mit engen, grellbunten Beinkleidern und Tuniken, luden unzählige, dem Anschein nach schwere Kästen und Kisten und gestopft volle Segeltuchsäcke ab.

Zwei berittene Pagen, ebenfalls in buntem Narrenkostüm, bliesen immer noch ihre mit Wimpeln geschmückten Trompeten. Die geblähten Wangen der Knaben waren vor Anstrengung und von der Kälte gerötet. Inmitten des Durcheinanders saß auf einem tänzelnden, milchweißen Ross ein breitschultriger Mann.

Das unregelmäßige Glas verzerrte die Züge der Menschen im Hof. Um besser sehen zu können, öffnete Alyssa das Fenster. Molly hinter ihr stellte sich neugierig auf die Zehenspitzen.

„Seht Ihr?“, krähte sie Alyssa ins Ohr. „Er ist ein Prachtexemplar von einem Mann.“

„Pscht, Molly!“, fauchte Alyssa. „Du blökst wie ein Ochsenfrosch.“

Der neue Narrenkönig musste die Zofe gehört haben. Als er zum Fenster aufschaute, entdeckte er Alyssa. Einen atemlosen Herzschlag lang starrte er sie unverschämt an; seine dunklen Augen funkelten mutwillig. Dann verzog sich sein hübsches Gesicht zu einem schalkhaften Grinsen. Mit ausholender Bewegung schwenkte er seinen federgeschmückten Hut und verneigte sich elegant im Sattel. Die blasse Wintersonne malte blitzende Lichter in sein dunkelbraunes Haar. Dann schwang er sich mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung von seinem Reittier und wandte ihr den Rücken zu, während er seinem Gefolge Anweisungen gab, wo das ausufernde Gepäck hingeschafft werden sollte.

„Füllt seine Hosen recht nett aus, nicht wahr?“, bemerkte Molly.

Alyssa tadelte sie nicht für ihre lüsterne Bemerkung. In der Tat spannten sich die grün-weiß gestreiften Beinkleider des Mannes eng um seine muskulösen Schenkel und schmiegten sich dicht um sein straffes Gesäß. Alyssa fiel das Atmen schwer. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. In ihren Schläfen hämmerte das Blut. Halt suchend umklammerte sie das Fenstersims.

„Ha, in der Küche wird es während der nächsten vierzehn Tage heiß hergehen“, prophezeite Molly genüsslich. „’s würd’ mich wundern, wenn der hübsche Schurke nicht mindestens drei von den Küchenmägden verführte.“

In Alyssas Magen kribbelte es, als sie dem Mann zusah, wie er seine schwer beladenen Helfer zu einem der Lagerhäuser führte. Sein mehr als beschwingter Gang und sein gebieterisches Auftreten wiesen ihn eindeutig als den Narrenkönig aus. Entsetzt ob ihrer unerwarteten Reaktion auf diesen aufgeblasenen Spaßvogel schlug sie das Fenster so fest zu, dass die Scheiben klirrten.

„Lass das Geschwätz,...



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