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E-Book, Deutsch, 156 Seiten, E-Book

Prüfig Führungsinstrument Stimme

In 10 Schritten zu mehr akustischem Charisma

E-Book, Deutsch, 156 Seiten, E-Book

ISBN: 978-3-7910-5627-2
Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Sind begnadete Redner wie Steve Jobs oder Barack Obama „Meister der Rhetorik“ oder „Champions in der Stimm-führung“? Was ist akustisches Charisma? Wie wird es gemessen und was davon ist trainierbar? Was passiert, wenn man einem charismatischen Redner lauscht? Und was braucht es, um die Aufmerksamkeit immer wieder zu aktivieren?

In einem 10-Schritte-Programm zeigt das Buch, was akustisches Charisma ist und welche Parameter wichtig sind. Dabei geht es weit über die Frage nach der richtigen Betonung oder Pause hinaus. Unter Einbeziehung von Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften lernen Leser:innen:

- wie wichtig die eigene innere Haltung ist,
- trainieren den Einsatz von Ich-Botschaften,
- von Beispielen und Vergleichen,
- Körpersprache,
- Atmung
- und Artikulation.

Pro Woche wird ein Aspekt betrachtet und spielerisch geübt. Mit zahlreichen Beispielen, Tipps und Übungen, die im Alltag funktionieren, stimmlich neue Dinge auszuprobieren. Mit Downloadmaterial auf myBook+.
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Autoren/Hrsg.


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1 Einleitung – die neue Macht der Stimme
In der irischen Grafschaft Cork steht ein Schloss für Bessersprecher. Blarney Castle ist zum Pilgerort geworden für all diejenigen, die sprachgewandter sein und charismatischer kommunizieren möchten. Allerdings: Einfach hinzufahren reicht nicht. Wer die wundersame Kraft dieses Ortes spüren möchte, muss den Stein der Sprachgewandtheit (»Stone of Eloquence«) küssen, und zwar in luftiger Höhe, kopfüber in Rückenlage. Ach ja, und fest dran glauben sollte er oder sie natürlich auch. Trotzdem pilgern jedes Jahr Zehntausende zu diesem Schloss. Aus der ganzen Welt reisen Menschen an, aus den USA, Brasilien, Neuseeland. Warum nur? Offenbar gibt es eine verbreitete Sehnsucht danach, besser, gewandter, charismatischer zu sprechen. Am grundsätzlichen Potenzial der gesprochenen Sprache kann es so pauschal nicht liegen. Denn da sind wir mit unserem Stimmeinsatz und unserem Sprachvermögen einzigartig: Wir können Absichten und Gefühle formulieren. Wir können komplexe Handlungsabläufe in Worte fassen – nicht nur beim Aufbau des neu gelieferten Schranks. Wir können zeitlich vor- und zurückspringen und Dinge somit in einen Kontext stellen. Wir können mitreißen und ausbremsen. Welches andere Lebewesen kann das in dieser ausgeprägten Weise? Wissenschaftler sehen in der menschlichen Sprache ein besonders vielschichtiges und machtvolles Instrument. Es lässt sich auf die Formel bringen: Ich spreche, also bin ich Mensch. Und dieses Sprechen gewinnt an Bedeutung. Vom neuen »Siegeszug der Mündlichkeit« berichtet »Die Zeit« Anfang 2021. Autor Alexander Cammann beschreibt einen revolutionären Wandel unserer Kommunikation – weg vom geschriebenen, hin zum gesprochenen Wort: »Nichts ist fixiert, alles fluide, anders als bei den vermaledeiten gedruckten Buchstaben.« (Cammann 2021) Beispiele Ein Blick in unseren Alltag bestätigt, dass Mündlichkeit zunehmend wichtig wird: Schnell mal eine Audio-Nachricht per WhatsApp schicken. Dann werden manche Dinge klarer und sind besser einzuordnen. Ein geschriebenes Nein sieht oft härter und verletzender aus als ein gesprochenes. Geschriebenes ist dadurch oft missverständlich – vor allem in der Kurzform. Es fehlt die Tonalität. Es fehlen buchstäblich die Schwingungen, die so wichtig sind für die Interpretation der Worte. Der Podcast-Boom hält an: 38 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren hören Podcasts. 2016 waren es erst 14 Prozent (vgl. Statista 2021). Diese Art von gesprochenem und aufgezeichnetem Wort hat inzwischen mehr als 26 Millionen Fans. Twitter ging Ende 2020 mit dem Audio-Dienst Twitter-Spaces an den Start. Die Plattform Clubhouse war 2021 als Audio-Bühne für Ausgewählte zunächst sehr im Fokus. Nach anfänglichem Hype und einigen »Ausrutschern« von Prominenten wurde es wieder ruhiger um die Plattform. Amazon und Mitbewerber wie Apple, Spotify oder Sonos sind laut Medienberichten dabei, radionahe Inhalte zu schaffen. Unter dem Projektnamen »Project Mic« tüftelt Amazon an einer App, die das Radio »demokratisieren« soll. Nutzer sollen mit dieser App eigene Live-Radiosendungen erstellen können. Geht ins Ohr, bleibt im Kopf? Wir werden sehen. Oder besser gesagt: hören. Vor allem aber: Die tägliche Kommunikation über digitale Meeting-Plattformen wie Teams, Zoom, BigBlueButton, GoToMeeting und andere. Wenig Körpersprache, ein kleines bisschen Mimik – vor allem aber: Stimme! Gerade die neue digitale Welt erfordert es, dass wir unsere Stimme ganz neu betrachten. Wie gehen wir eigentlich im Alltag mit unserer Stimme und unserem Sprechapparat um? Klingen wir gut, interessant, charismatisch? Hören andere uns gern zu, lassen sie sich gern auf unsere Ideen und Vorschläge ein? Können wir inspirieren, motivieren und vielleicht sogar begeistern – durch Inhalte und durch die Art, wie wir sie vermitteln? Waren wir vielleicht schon auf Blarney Castle und haben den Stein geküsst? Oder sind wir Teil des »Klangteppichs« in so manchem Meeting? Ein Klangteppich oft ohne Struktur, ohne Höhen und Tiefen, ohne Rhythmus – und vor allem: ohne Pausen! Besonders anstrengend in der Online-Variante, die wir seit 2020 in großem Umfang erleben. Wenn die Ansprache an die Belegschaft klingt wie ein Sprechroboter – flüssig vorgetragen, aber ohne Emotionen –, dann verpuffen die Inhalte. Wenn wir in Besprechungen leise, zögerlich oder monoton unsere Ideen einbringen, dann verpuffen diese Ideen. Und wenn wir in einer Präsentation zwar dynamisch durch die Folien klicken, aber stimmlich nicht gut durch die Inhalte führen, verpufft hier ebenfalls vieles. Dieses Buch bietet die Chance, wirkungsvoller und charismatischer sprechen zu lernen. Die Stimme und ihre Potenziale besser zu nutzen. Und zwar unabhängig davon, ob uns die Natur mit einer tiefen, bassigen Männerstimme ausgestattet hat oder mit einem hellen Sopran. Schon mal vorab: Auch tiefe, bassige Männerstimmen haben Risiken und Nebenwirkungen! Jede und jeder kann charismatischer sprechen, das Sprechinstrument gezielter einsetzen. Dabei geht es gar nicht ausschließlich um all das, was wir auf der »Tonspur« hören. Charismatisches Sprechen fängt im Kopf an: Mag ich mein Thema? Bin ich gut vorbereitet? Charismatisches Sprechen hat darüber hinaus viel mit der Körperhaltung zu tun: Liegen, sitzen, stehen – wir können es hören! Charismatisches Sprechen hat zusätzlich viel damit zu tun, wie ich meine Gedanken ordne, wie ich formuliere, welche Worte ich wähle. Auch darum wird es im praktischen Teil gehen. Dieses Buch ist ein Brückenschlag zwischen Forschung und Praxis. Es fließen Erkenntnisse aus der Phonetik und den Neurowissenschaften ein. Ich ergänze sie um meine Erfahrungen aus 20 Jahren als Medien- und Kommunikationstrainerin. Und um meine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem wertvollen Instrument Stimme: Schon als Studierende arbeitete ich nebenbei beim Radio in Mainz. Ich durfte dort vieles machen, viele Themen bearbeiten – nur sprechen durfte ich meine eigenen Berichte nicht. »Viel zu hohe, piepsige Stimme, geht gar nicht«, hieß es vom Programmdirektor. Ich investierte also in einige Stunden Atem-, Stimm- und Sprechtraining. Innerhalb weniger Wochen konnte ich mein stimmliches Potenzial schon viel besser ausschöpfen. Über lange Zeit habe ich mir immer wieder mal Stimm- und Sprechtraining gegönnt. Manchmal auch nur eine Stunde pro Jahr, und das auch dann noch, als ich schon als Moderatorin bei der Tagesschau im Einsatz war. Meine Stimme hat sich über die Jahre immer weiterentwickelt, ist voller und kräftiger geworden, was sicher auch mit dem wachsenden Selbstbewusstsein in meiner Moderatorinnen-Rolle zu tun hat. Ich bin also mit meiner eigenen Stimme durchaus versöhnt. Zugleich habe ich durch das Studium der Neurowissenschaften und die Beschäftigung mit dem akustischen Charisma noch mehr gelernt. Ich höre anders hin. Entdecke schneller Stärken und Schwächen, bei mir selbst und bei meinen Kundinnen und Kunden. Und ich weiß inzwischen, wo wir gemeinsam ansetzen können, um möglichst alle stimmlichen Potenziale zu heben. Im praktischen Teil gibt es viele Tipps und Möglichkeiten, um unsere Sprechweise charismatischer zu machen. Ob Sie das für sich als 10-Wochen-Fitnesskurs angehen oder ob Sie einfach ein paar Aspekte in Ihr Repertoire aufnehmen, entscheiden natürlich Sie. Mein Rat ist nur: Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor. Gehen Sie in konsequenten, aber kleinen Schritten voran. Ein sportliches Fitnessprogramm starten wir ja auch nicht mit einem Halbmarathon, 50 Liegestützen und 200 Sit-ups. Ist das nicht ein bisschen wie der Versuch, Suppe mit der Gabel zu essen – ein Buch, also Geschriebenes, zum Thema Stimme? Das Werkzeug: prinzipiell gut, nur nicht perfekt geeignet? Das könnten Sie sich jetzt fragen. Weil die Frage absolut berechtigt ist, gibt es zu zentralen Kapiteln im Praxisteil bisher unveröffentlichte, exklusive Podcasts zum Abrufen. Reich an Beispielen und Höreindrücken, die das Gelesene ergänzen und verankern. Übrigens: Viele der Tipps aus dem praktischen Teil werden Sie im gesamten Buch auch im Text umgesetzt finden. Beispiele, Vergleiche, Rhythmus, Wiederholungen, Ich-Botschaften, kurze Sätze – sie alle tragen dazu bei, dass wir nicht nur gut sprechen, sondern auch leichter lesen können. Und tatsächlich spreche ich diese Zeilen, während sie entstehen, halblaut vor mich hin. Ich setze also alles daran, dass Sie es bei der Lektüre leicht haben – und dass dieser Text jederzeit gut sprechbar wäre. Selbst wenn Sie den Stein der Sprachgewandtheit auf Schloss Blarney noch nicht geküsst haben sollten! Hinweis zum Gendern: Aufgrund der besseren Lesbarkeit verwende ich die männliche und die weibliche Form...


Prüfig, Katrin
Dr. Katrin Prüfig, Hamburg, hat viele Jahrzehnte journalistisch gearbeitet – für Printmedien sowie Hörfunk- und Fernsehsender. Inzwischen gibt sie ihr Wissen als Kommunikations- und Medientrainer an Führungskräfte und Vorstände der deutschen und internationalen Wirtschaft weiter.

Katrin Prüfig

Dr. Katrin Prüfig, Hamburg, hat viele Jahrzehnte journalistisch gearbeitet – für Printmedien sowie Hörfunk- und Fernsehsender. Inzwischen gibt sie ihr Wissen als Kommunikations- und Medientrainer an Führungskräfte und Vorstände der deutschen und internationalen Wirtschaft weiter.


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