Selbstmotivation, Selbstorganisation, Zeitmanagement
E-Book, Deutsch, 175 Seiten
ISBN: 978-3-7398-0589-4
Verlag: UVK Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)
Sich und das eigene Studium auf einmal vom heimischen PC aus zu organisieren, klingt zunächst verlockend, ist aber ohne Frage eine große Herausforderung. Es fehlt der Austausch mit anderen Studierenden, Dozenten und Beratungsstellen vor Ort, die sonst so toll unterstützen bei der Organisation des eigenen Studiums. Gleichzeitig benötigt es eine große Portion Selbstmotivation! In den gemütlichen eigenen vier Wänden mit jeder Menge digitaler Ablenkung und ohne den ab und zu strengen Blick des Lehrenden ist der innere Schweinehund omnipräsent und gewinnt leider allzu oft die Oberhand.
Wichtiger denn je für den Erfolg im Studium sind die Schlüsselkompetenzen Selbstorganisation, Zeitmanagement und Selbstmotivation.
Der vorliegende Studienratgeber richtet sich an alle Studierenden, unabhängig von Fachrichtung oder Semester, die sich gerade im Mix aus digitalem und analogen Studienalltag zurechtfinden müssen. Mit wertvollen Tipps und Tricks behalten Sie in Ihrem hybriden Studium alles im Blick, lernen Ihre Zeit effektiv zu organisieren und bleiben stets motiviert!
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Teil 1 - Selbstorganisation
"Organisier dich selbst!" - Selbstorganisation im digitalen Studium
A Das eigene Organisationverhalten
B Die eigenen Studienaufgaben organisieren
C Die Online-Präsenz-Veranstaltung organisieren
D Was bisher gut war, ist auch im digitalen Studium nicht schlecht - Ideen zur Lern- und Arbeitsorganisation
Teil 2 - Zeitmanagement
"Leg los und bleib dran!" - Zeitmanagement im digitalen Studium
A Das eigene Zeitverhalten
B Die gegebene Zeit sinnvoll nutzen
C Die digitale Studienzeit planen
D Auch mal fünfe gerade sein lassen - Ideen zur Nutzung von "zu viel" Zeit
Teil 3 - Selbstmotivation
"Motiviert ans Ziel kommen!" - Selbstmotivation im digitalen Studium
A Das eigene Motivationsverhalten
B Das Phänomen "Aufschieben"
C Sich selbst motivieren
D Das Ende in Sicht! - "Motivationsbooster" für die Zeit "danach"
1Das eigene Motivationsverhalten
Was ist Motivation?
„Ich lege jetzt gleich los!“ „Da habe ich wirklich Lust drauf!“ „Das kann ich besonders gut!“ All diese Sätze haben etwas gemeinsam: sie sind Ausdruck von Motivation. Aber was ist Motivation überhaupt? Motivation ist die Lust zur Ausführung einer bestimmten Tätigkeit, der Motor menschlichen Handelns. Motivation mobilisiert Handlungen, gibt diesen eine Richtung und ist damit ein entscheidender Faktor zur Erreichung von festgelegten Zielen. Motivation ist dabei in verschiedenen Phasen des Handelns wirksam, u.a. spielt sie eine wichtige Rolle bei der Auswahl einer Handlung aus verschiedenen Handlungsalternativen. Sicherlich ist Ihre Motivation höher, Dinge zu bearbeiten, die Ihnen leicht von der Hand gehen und für die Sie sich interessieren, als Themengebiete zu analysieren, die Ihnen kompliziert und abgehoben erscheinen. Die Motivation hat ebenso einen großen Einfluss auf Ihre Ausdauer und die Intensität, mit der Sie sich mit Aufgaben beschäftigen. Ein Buch über Hundeerziehung zu lesen ist nicht sonderlich spannend. Haben Sie sich aber gerade einen Hund zugelegt, werden Sie das Buch verschlingen, sich Tipps notieren, gleich versuchen diese umzusetzen, sich sogar an dem neu errungenen Wissen erfreuen. Kurzum: Sie sind motiviert. Merke Motivation ist der Motor menschlichen Handelns. Motivation setzt den Grundstein für den Beginn von Handlungen, für die Intensität, mit der einer Handlung nachgegangen wird, sowie für die Aufrechterhaltung der Handlung (Ausdauer). Prozesse der Motivation sind maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung von Handlungen beteiligt. „Ich habe keine Lust darauf!“ „Das mache ich lieber morgen!“ „Ich kann das sowieso nicht!“ Diese Sätze haben ebenfalls etwas gemeinsam: sie sind Ausdruck fehlender Motivation und ein Anzeichen für die Volkskrankheit „Aufschieberitis“. Auch Aufschieben kann als zielgerichtetes Handeln betrachtet werden – Ziel des Aufschiebens ist die Vermeidung der Tätigkeit. Was wissenschaftlich sinnvoll erscheint, ist es im wahren Leben nicht immer. Wenn Sie ungeliebte Tätigkeiten vor sich herschieben, immer wieder an sie denken, sie dann aber doch wieder auf die Seite legen, vergeuden Sie schlicht und ergreifend Zeit und Energie. Da kommt schnell mal Frust auf, es wieder einmal nicht geschafft zu haben. Stellen Sie sich einen Wäscheberg vor. Wenn Sie nicht mit dem Waschen beginnen, wird der Berg jeden Tag größer. Irgendwann ist Ihr Kleiderschrank leer. Hätten Sie gleich zu Beginn eine Maschine Wäsche gewaschen, müssten Sie nun nicht einen ganzen Tag dafür opfern. Versuchen Sie sich auch den ungeliebten Tätigkeiten anzunähern. Sie müssen ja nicht gleich Schwarz-, Weiß- und Buntwäsche an einem Tag waschen, eine Maschine reicht. Belohnen Sie sich, wenn Sie die Tätigkeit beendet haben. Was für ein Motivations-Typ bin ich?
Was motiviert mich? Kann ich mich selbst motivieren oder brauche ich dafür z.B. das Lob eines anderen Menschen? Motivation kann ganz unterschiedliche Quellen haben, die sich individuell unterscheiden. So sind für jeden Menschen unterschiedliche Ziele und Anreize attraktiv. Grundsätzlich kann man zwischen zwei Motivationstypen unterscheiden. Der extrinsische Motivations-Typ Extrinsische Motivation wird von äußeren Faktoren bestimmt. Das bedeutet, dass die Quelle der Motivation in der Erwartung einer positiven Konsequenz Ihres Handelns liegt. Die Ausführung der Handlung ist somit instrumentell, d.h. sie dient der Erreichung bestimmter Konsequenzen. Typische Quellen extrinsischer Motivation sind positive und negative Verstärkung, bspw. durch den Erhalt von Geld oder anderen Belohnungen wie Süßigkeiten oder Lob für das Ausführen der Tätigkeit. Wenn Sie der extrinsische Motivations-Typ sind, fällt es Ihnen schwer sich selbst zu motivieren. Sie sind immer auf einen Anreiz von außen angewiesen. Motivationstipp für den extrinsischen Typ Lob ist Ihr großer Motivator? Vereinbaren Sie einen digitalen Termin mit Ihrem Dozenten oder Professor, in dem Sie ihm Ihre aktuellen Arbeitsfortschritte präsentieren und sich ein Feedback abholen. Sie brauchen etwas Handfestes? Überlegen Sie sich, wie Sie sich selbst motivieren können, in dem Sie die Belohnung für ein erreichtes Ziel schon zu Beginn der Tätigkeit in Aussicht stellen: Wenn ich meine Studienarbeit mit 2,0 abschließe, kaufe ich mir das neue Sommerkleid, das mir so gut gefallen hat, oder das gerade erschienene Spiel für die Playstation. Setzen Sie sich selbst Anreize und belohnen Sie sich. Der intrinsische Motivations-Typ Unter intrinsischer Motivation hingegen versteht man eine Motivation, welche sich aus der Person oder aus der Tätigkeit selbst heraus ergibt. Im Gegensatz zur extrinsischen Motivation steht hier kein instrumenteller Zweck der Ausführung der Handlung im Mittelpunkt. Vielmehr geht es in diesem Fall um die Ausführung der Tätigkeit selbst, die mit positiven Gefühlen einhergeht und so motivationssteigernd wirkt. Typische Quellen intrinsischer Motivation sind Neugier und Interesse. Intrinsische Motivation ebnet den Weg interessensbestimmter Handlungen und geht daher häufig mit einem stärkeren persönlichen Bezug und einer höheren Übereinstimmung der Tätigkeit mit eigenen Zielen einher. Wenn Sie ein intrinsischer Motivations-Typ sind, fällt es Ihnen leicht sich selbst zu motivieren, äußere Faktoren spiele dabei keine Rolle. Sie finden die Motivation in Ihrer Tätigkeit z.B. im Erreichen einer bestimmten Note oder darin, dass Sie Experte in einem Themengebiet sind. Sie sind stolz auf Ihre Leistungen und Ihre erreichten Ziele. Eigenlob stinkt? – In diesem Fall nicht! Motivationstipp für den intrinsischen Typ Eigentlich sind Sie als intrinsischer Motivationstyp perfekt auf Homestudying vorbereitet. Sie werden in den neuen Herausforderungen, den digitalen Lehr- und Lernmethoden und dem selbstständigen Arbeiten Ihre Motivationsquellen wie von ganz alleine finden. Gönnen Sie sich trotzdem zwischendurch mal eine kleine Belohnung – es wird Ihnen sicherlich guttun. Um herauszufinden, welcher Motivations-Typ Sie sind, können Sie die folgende Übung nutzen: Übung: Persönliche Motivationsanreize Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und überlegen Sie, was für Sie persönlich Anreize sind, die Sie motivieren. Unterscheiden Sie dabei zwischen extrinsischen und intrinsischen Reizen. Notieren Sie Ihre fünf persönlichen größten Anreize. Sind diese eher extrinsischer oder eher intrinsischer Natur? Finden Sie so heraus, welcher Motivationstyp Sie sind! Extrinsische Anreize: Intrinsische Anreize: Reicht Motivation allein aus, um Ziele zu erreichen?
Motivation ist maßgeblich an der Vorbereitung und der Durchführung von Handlungen beteiligt, indem sie zielgerichtetes Handeln in Gang setzt. Mit Ihrer eigenen Motivation haben Sie demnach den Grundstein gelegt, mit den festgelegten Aufgaben zu beginnen und diese abzuarbeiten. Doch wird Motivation alleine genügen, um Ihre Ziele auch tatsächlich zu erreichen? Sind Sie erfolgreich in das digitale Studium gestartet und haben aufmerksam den ersten Vorlesungen gelauscht, stellt sich die Frage, ob Sie auch das ganze Semester motiviert am Ball bleiben können, um am Schluss eine gute Note zu erreichen. Wirkt die Motivation wie ein Schneeball, den man einen schneebedeckten Berg hinabrollt, so dass, wenn die Handlung einmal ins Rollen gekommen ist, deren Durchführung nicht mehr zu stoppen ist, bis der Schneeball, der sich auf seinem Weg zu einer Schneekugel entwickelt hat, am Fuße des Berges angekommen ist? Leider ist menschliches Verhalten sehr viel komplexer als das Verhalten des beschriebenen Schneeballs. Die Antwort lautet demnach: Bloße Motivation allein reicht nicht für die Erreichung von Zielen aus. Um von der Zielsetzung tatsächlich zur Zielerreichung zu gelangen, benötigen Sie neben der Motivation auch die Fähigkeit der Selbststeuerung bzw. Selbstregulation. Unter Selbstregulation versteht man die Fähigkeiten zur Steuerung von Emotionen, Handlungen, Aufmerksamkeit, Impulsen und Gedanken. Das bedeutet, dass Sie selbst die Kontrolle über Ihr eigenes Handeln und Erleben haben. Sie sind dafür verantwortlich, fokussiert bei der Sache zu bleiben, sich nicht ablenken...