S. | Florian's Abenteuer | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

S. Florian's Abenteuer


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7562-8309-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

ISBN: 978-3-7562-8309-5
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Florian Fischer ist sieben Jahre alt und lebt im Kinderheim von Hope unter der strengen Aufsicht des kaltherzigen Heimleiters Anton Schwefelkopf. Eines Tages trifft ihn die härteste Strafe, die das Kinderheim zu bieten hat: eine Nacht alleine im finsteren Keller. Doch dort bekommt er unerwarteten Besuch von einem Mädchen, das aus dem Nichts erscheint und ihm sechs magische Gaben ankündigt. Nach diesem Tag ist in Florians Leben fast nichts mehr, wie es einmal war.

Die Autorin war schon immer begeistert vom Lesen und Schreiben. Sie hat in einem 3 - jährigen Fernkurs gelernt, wie man verständlich und gleichwohl spannend schreibt. Ihre Phantasie kennt kaum Grenzen.

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Im Kinderheim
„Gebt endlich Ruhe - Nichtsnutze! Ich will nichts mehr von euch hören!" dröhnte eine wütende Stimme durch die kalten Gemäuer des trostlosen Kinderheimes von Hope. Herr Schwefelkopf, der Heimleiter, schrie so laut, dass sein Kopf immer röter und röter wurde, und sein Schnurrbart hüpfte bei jedem Wort auf und ab. „Den Nächsten, der einen Mucks macht, sperre ich in den Keller!" Die Arme in die Hüfte gestützt und voller Empörung nach Luft ringend, stand er im Flur. Von seinen dunkel gelockten, schon leicht ergrauten Haaren tropfte der Schweiss. Bei seiner rundlichen Statur war ihm die Anstrengung noch anzusehen, da er durch die langen Gänge, von Stockwerk zu Stockwerk, gerannt war. Sein kanariengelber, flauschiger Morgenrock reichte ihm fast bis zu seinen grossen Füssen, an denen nur noch ein, ebenfalls kanariengelber, Hausschuh zu sehen war. Den zweiten hatte er wohl verloren. Sein Anblick wäre bestimmt ein Grund zum Lachen gewesen, wenn nicht seine Augen gewesen wären. Diese kleinen, grauen Fischaugen, die in seinem wütenden Gesicht funkelten. Aber diese Warnung wirkte wie eine Bombe. „Sonst sperre ich euch in den Keller." Schrecklicherweise hatten dies schon einige der Heimkinder am eigenen Leib erfahren. Wer aber nach einer langen und unheimlichen Nacht aus dem Keller zurückkam, blickte voller Angst umher und zuckte einige Tage bei jedem Geräusch zusammen. Florian war sehr froh, dass er noch nie in den Keller gemusst hatte. Er würde bestimmt keinen Mucks mehr machen. Die Türen zu den Schlafräumen wurden zugeknallt, und damit wurde der letzte Rest Licht, der von den Fluren her einen kleinen, hellen Streifen in die Zimmer gezogen hatte, auch noch ausgesperrt. Nun lag er da, flach auf dem Rücken, und starrte gegen die Decke. Sein Herz pochte so laut, dass es in seinen Ohren dröhnte. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Florian versuchte im Zimmer etwas zu erkennen. Selbst von Peter, seinem Zimmergefährten, war kein Ton mehr zu hören. Die Angst, dass einer der Aufseher, oder sogar Herr Schwefelkopf, einen Mucks hören könnte, war zu gross. Der Raum war so kalt, dass sich Florian die Decke bis zur Nasenspitze hinaufzog. Vor einigen Minuten erst war er noch mit ein paar Heimkindern den Flur entlanggerannt und hatte sich über den Scherz gefreut, den sich Thomas, einer der älteren Jungen, mit den Mädchen ausgedacht hatte. Thomas hatte sich zum Badezimmer der Mädchen geschlichen und die Tür leise geöffnet, um mit seiner Hand den Lichtschalter zu ertasten. Als er ihn gefunden hatte, knipste er das Licht aus. Es folgte ein Gekreische und ein heilloses Durcheinander. Die Mädchen kicherten und rannten aufgeregt, im Pyjama oder in riesige Handtücher gehüllt, durch den Flur. Es kam nicht oft vor, dass im Kinderheim von Herrn Anton Schwefelkopf Kinderlachen zu hören war. Als Herr Schwefelkopf, im Schlepptau einige seiner Aufseher, im Flur erschien, war das Gelächter sehr rasch verstummt. Florian grübelte noch darüber nach, ob Herr Schwefelkopf wohl herausfinden würde, wer den Streich gespielt hatte. Es schauderte ihn bei dem Gedanken, was wohl geschehen würde. Hoffentlich würde keines der Heimkinder Thomas verraten, … obwohl …, vielleicht Jenny …, ein rundliches, dunkel gelocktes Mädchen mit grünen Augen, sie hatte schon einige Male die Streiche und Geheimnisse der anderen Kinder an den Heimleiter verraten. Immer wieder versuchte sie sich auf diese Weise beim Schwefelkopf einzuschmeicheln, aus was für einem merkwürdigen Grund auch immer. Noch merkwürdiger war es, wenn man wusste, dass der Schwefelkopf Jenny in keiner Weise bevorzugt behandelte. Es war daher kein Wunder, dass niemand sie mochte. Keines der Heimkinder wollte etwas mit Jenny zu tun haben, im Gegenteil, sie wurde bei jeder Gelegenheit, die sich bot, von den anderen gehänselt. Als sich Florian etwas beruhigt hatte, dachte er, wie so oft, darüber nach, wie er in dieses Kinderheim gekommen war. Man hatte ihm erzählt, dass er als Vierjähriger, in nichts anderes als in eine Decke eingewickelt, vor dem Kinderheim gefunden worden sei. Lange Zeit habe er mit niemandem auch nur ein einziges Wort gesprochen. Das war immer die Stelle in der Geschichte, in der Herr Schwefelkopf mit einem hinterhältigen Grinsen im Gesicht beifügte: „Florian war halt schon immer ein wenig dumm! Nicht wahr, Florian?" Auf der Decke sei der Name „Florian" aufgestickt gewesen. Da die Polizei keine Vermisstenmeldung bekommen hatte und sich sonst auch niemand gemeldet hatte, kannte man weder seinen Namen noch seinen richtigen Geburtstag. Nach einer geraumen Zeit hatte dann Herr Schwefelkopf verkündet, dass die Eltern von Florian entweder gestorben seien oder dass sie ihn einfach nicht mehr wollten, was Florian jedes Mal, wenn er darüber nachdachte, sehr traurig machte. Ihm wurde von Herrn Schwefelkopf der Name Florian Fischer gegeben und der Tag, als man ihn fand, der 13. März, wurde zu seinem offiziellen Geburtstag erklärt. Aber das alles lag nun bereits drei Jahren zurück. Vor zwei Wochen hatte Florian Geburtstag gehabt. Er war nun sieben Jahre alt. Aus besonderen Gründen wurden im Heim keine Geburtstage gefeiert. „Bei so vielen Kindern hätte man ja nur noch das Feiern im Kopf', pflegte Herr Schwefelkopf zu grummeln. Eigentlich war es Florian recht so. Warum hätte wohl ausgerechnet der Tag, als man ihn vor dem Kinderheim gefunden hatte, sein Geburtstag sein sollen. Das einzig Gute an diesem Geburtstag war, dass er nun sieben Jahre alt war und schon bald in die Schule gehen durfte. Darauf hatte er sich seit einer sehr langen Zeit gefreut. Manchmal, so wie in dieser Nacht, lag er in seinem Bett und grübelte darüber nach, warum ihn wohl damals niemand vermisst hatte - und - ob es wohl möglich wäre, dass seine Eltern vielleicht doch noch lebten? Langsam legte sich die Aufregung im Heim und die Kinder fielen, eines nach dem anderen, in einen tiefen, unruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen wurde Florian durch das Klopfen an der Tür geweckt. Es war noch ziemlich früh. Blitzartig erinnerte er sich an den vergangenen Abend und musste bei der Vorstellung, wie die Mädchen aus dem Badezimmer, einige nur mit Handtüchern umwickelt, kreischend und schreiend durch den Flur gerannt waren, übers ganze Gesicht grinsen. Er drehte seinen Kopf, um zum anderen Bett zu spähen. Peter gähnte und drehte sich erst noch einmal um. Peter war sein bester Freund, und auch sein einziger. Vor einigen Monaten waren Peters Eltern, Irene und Paul Bauer, bei einem Zugunglück ums Leben gekommen. Als keine Verwandten von Peter zu finden waren, kam er ins Kinderheim. Dass Peter seine Eltern verloren hatte, tat Florian sehr leid, aber für ihn selbst hatte dies auch etwas Gutes. Endlich war er nicht mehr alleine in seinem Zimmer, wie alle die langen Jahre zuvor, und hatte nun auch noch einen guten Freund gefunden. Peter hatte braunes, gekräuseltes Haar und war für seine ebenfalls sieben Jahre sehr gross und schlaksig. Seine graugrünen Augen blickten normalerweise sehr ruhig und gelassen in die Welt. Anders als bei Florian, der durch sein Temperament schon einige Male Probleme mit den Aufsehern gehabt hatte. „Florian, Peter - steht endlich auf - es ist Zeit …" Frau Krähenfuss streckte ihren Kopf zur Tür hinein und fügte hinzu: „Los, macht schon, wir haben nicht ewig Zeit!" Frau Krähenfuss war eine der Aufseherinnen im Kinderheim. Sie war eine dürre, grosse Person mit einem verkniffenen Gesicht. Sie hatte eine Hornbrille und kalte blassgraue Augen. Ihre schwarzen Haare waren wie immer streng nach hinten gekämmt. Wie alle anderen Aufseher und Aufseherinnen war auch sie darauf aus, die Kinder bei einer Regelübertretung sofort Herrn Schwefelkopf zu melden. Blitzartig sprangen Peter und Florian aus ihren Betten und beeilten sich, ins Badezimmer zu gehen. „Der Name Krähenfuss passt eigentlich ganz gut", flüsterte Peter noch ein wenig schlaftrunken, „die sieht wirklich fast aus wie eine Krähe." Florian grinste und wusch sich, putzte sich die Zähne, kämmte sich seine schwarzen, glatten Haare vor dem Spiegel. Im Spiegelbild sah er einen normal gebauten Jungen mit einem ebenmässigen Gesicht und einer sehr weichen, glatten Haut mit einem bronzenen Ton. Seine Augen waren dunkelbraun und mandelförmig und wenn er sich ärgerte, sprühten und funkten sie regelrecht. „Freust du dich auch auf die Schule?" fragte Peter und riss Florian jäh aus seinen Gedanken. „Ich finde es toll, dass wir dann hier dadurch etwas rauskommen, oder?" Florian drehte sich zu Peter um und sah diesem zu, wie er den Kopf in den Nacken warf und laut gurgelte. Als er fertig gegurgelt hatte, antwortete Florian: „Freuen?", seine Stimme überschlug sich fast. „Ich falle vor Aufregung fast in Ohnmacht. Weisst du, wie lange ich schon in diesem Heim bin? Ich platze fast vor Neugier und will wissen, was ausserhalb dieser Mauern los ist!" Als er „diese Mauern" sagte, meinte er das riesige und uralte Gebäude mit den dicken Steinmauern, in dem sich das Kinderheim befand. Es hatte mindestens sechs Stockwerke und unzählige Anbauten, Nebengebäude und Ausläufer. Im...



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