Salzmann | Am Anfang war der Mord | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 109 Seiten

Salzmann Am Anfang war der Mord

Die spannendsten Kriminalgeschichten der Bibel

E-Book, Deutsch, 109 Seiten

ISBN: 978-3-438-07047-0
Verlag: Deutsche Bibelgesellschaft
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Diese thematische Zusammenstellung biblischer Erzählungen von Mord, Erpressung, Korruption und Justizirrtümern eröffnet einen ungewohnten Blick auf altvertraute biblische Texte. Allen Geschichten ist eine kurze Einleitung vorangestellt.
- Neuauflage von „Kriminalgeschichten der Bibel“ (ersch. 2003)
- Bibeltexte aus der „Gute Nachricht Bibel“
- Auch für Bibellese-Anfänger geeignet
Salzmann Am Anfang war der Mord jetzt bestellen!

Zielgruppe


Menschen, die die Bibel einmal anders lesen möchten; Bibelkreise; Kirchengemeinden; eBook-Leser


Autoren/Hrsg.


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Was Könige auf dem Kerbholz haben
»Liebe und Intrige«, so könnte das Motto für eine Reihe biblischer Kriminalgeschichten lauten, die von den Verbrechen der Könige Israels erzählen. Wie schon im Fall der Erzeltern wird von der Bibel auch hier nichts beschönigt, so zweifelhaft das Licht auch sein mag, das dadurch auf die prominenten Täter fällt. Massaker, Hochverrat, Erpressung, Mord – viele der schlimmsten Vergehen sind gerade hier vertreten. Das beweist, dass die Könige Israels keineswegs bessere Menschen und schon gar keine Heiligen waren. Der eine ließ sich von seinen Leidenschaften hinreißen, dem anderen war im Kampf um die Macht und bei ihrer Ausübung jedes Mittel recht. Die Bibel berichtet von Gewaltandrohung und Gewaltausübung jenseits aller Legitimität und lässt keinen Zweifel daran, dass die Könige Israels trotz ihres Amtes und ihrer Leistungen bei Gott keine Immunität genossen. Putschversuch mit Massenmord
Abimelech und die Männer von Sichem
Nachdem das Volk Israel aus Ägypten geflohen, durch die Wüste gezogen und in das Land Kanaan eingewandert war, lebten die zwölf Stämme in lockerer Verbindung zueinander unter den bisherigen Bewohnern, den Kanaanitern. Durch Handel und Hochzeiten verbanden sie sich mehr und mehr mit ihnen. Immer wieder hatten sich die Israeliten jedoch gegen Angriffe benachbarter Völker zu behaupten, die in das Land einfielen und ihnen ihren Besitz streitig machten. Im Kampf gegen diese Überfälle wurden die Israeliten von so genannten Richtern angeführt, die als von Gott beauftragte Retter die Feinde regelmäßig in die Flucht schlugen. Abgesehen von diesen vorübergehenden Heerführern hatte das Volk Israel kein gemeinsames Oberhaupt, auch keinen König. Im Richterbuch wird nun erzählt, wie Abimelech, der Sohn des Richters Gideon, gegen diese Tradition in der Kanaaniterstadt Sichem ein israelitisches Stadtkönigtum zu errichten versucht. Dabei geht er alles andere als zimperlich vor und schreckt auch vor siebzigfachem Mord nicht zurück, um alle möglichen Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Im Folgenden zeigt sich jedoch nicht nur, welche Gefahren das Königtum für die Israeliten birgt, sondern auch, dass Gott eine solche verbrecherische und selbstherrliche Eroberung der Herrschaft in Israel nicht hinnimmt. Von langer Hand fädelt er die Strafe für Abimelech und die Bürger von Sichem ein. So dauert es zwar einige Jahre, bis deren Untaten auf sie selbst zurückfallen, doch in dieser Zeit wird die verheerende Wirkung des Königtums von Abimelech umso offensichtlicher. Die Warnung, die damit für die Israeliten verbunden war, wurde von ihnen allerdings nicht dauerhaft beherzigt. So hatten sie es bald nicht nur mit den Verbrechen von Möchtegern-Regenten, sondern auch mit denen von mächtigen Königen zu tun. (Richter 9,1-57)   Abimelech, der Sohn Gideons, ging eines Tages nach Sichem zu den kanaanitischen Verwandten seiner Mutter. Er rief die ganze Sippe zusammen und sagte zu den versammelten Männern: »Fragt doch einmal die Leute von Sichem, was ihnen lieber ist: wenn alle siebzig Söhne Gideons zusammen über sie herrschen oder wenn ein einziger Mann ihr König ist. Macht ihnen deutlich, dass ich von ihrem Fleisch und Blut bin!« Die Brüder seiner Mutter machten sich zu Abimelechs Fürsprechern und trugen die Sache allen Bürgern Sichems vor. Diese ließen sich für Abimelech gewinnen, denn sie sagten sich: »Er gehört zu uns, er ist unser Bruder!« Sie gaben ihm 70 Silberstücke aus dem Tempelschatz ihres Gottes, der den Namen »Baal des Bundes« trug. Mit diesem Geld warb Abimelech einen Trupp von Männern an, die nichts zu verlieren hatten und vor nichts zurückschreckten; die wurden sein Gefolge. Mit ihnen zog er nach Ofra zum Haus seines Vaters, überfiel seine Brüder und tötete alle siebzig auf einem einzigen Felsblock. Nur Gideons jüngster Sohn Jotam kam mit dem Leben davon, weil er sich versteckt hatte. Daraufhin versammelten sich die Bürger von Sichem und die Besatzung der Festung, zogen vor die Stadt zu der Eiche mit dem Denkstein und machten Abimelech zu ihrem König. Als das Jotam erfuhr, stieg er auf den Gipfel des Berges Garizim und rief zu ihnen hinunter: »Hört mich an, ihr Leute von Sichem – wenn ihr wollt, dass Gott euch hört! Einst kamen die Bäume zusammen, um sich einen König zu wählen. Sie sagten zum Ölbaum: ›Sei du unser König!‹ Aber der Ölbaum erwiderte: ›Soll ich vielleicht aufhören, kostbares Öl zu spenden, mit dem Götter und Menschen geehrt werden? Soll ich über den Bäumen thronen?‹ Da sagten die Bäume zum Feigenbaum: ›Sei du unser König!‹ Doch der Feigenbaum erwiderte: ›Soll ich vielleicht aufhören, süße Feigen zu tragen? Soll ich über den Bäumen thronen?‹ Da sagten sie zum Weinstock: ›Sei du unser König!‹ Doch der erwiderte: ›Soll ich aufhören, Wein zu spenden, der Götter und Menschen erfreut? Soll ich über den Bäumen thronen?‹ Schließlich sagten sie zum Dornstrauch: ›Sei du unser König!‹ Und der Dornstrauch erwiderte: ›Wenn ihr mich wirklich zu eurem König machen wollt, dann bückt euch und sucht Schutz unter meinem Schatten! Sonst wird Feuer von meinen Dornen ausgehen, das sogar die Zedern des Libanons verbrennt!‹« Nachdem Jotam diese Geschichte erzählt hatte, fuhr er fort: »Meint ihr wirklich, dass es recht von euch war, Abimelech zu eurem König zu machen? Habt ihr vergessen, was ihr Gideon und seiner Familie verdankt? Mein Vater hat sein Leben für euch aufs Spiel gesetzt, um euch aus der Hand der Midianiter zu retten. Ihr aber habt euch gegen seine Söhne erhoben und habt sie alle ermordet, siebzig auf einem Stein, und habt den Sohn seiner Sklavin zum König von Sichem gemacht, nur weil er euer Stammesbruder ist. Wenn das alles recht war und ihr heute an Gideon und seiner Familie redlich gehandelt habt, dann wünsche ich euch, dass ihr mit Abimelech glücklich werdet und er mit euch. Wenn es aber Unrecht war, dann soll von Abimelech Feuer ausgehen und euch alle, die Bürger von Sichem und die Besatzung der Festung, verzehren! Und von den Bürgern von Sichem und der Besatzung der Festung soll ein Feuer ausgehen, das Abimelech verzehrt!« Als Jotam zu Ende gesprochen hatte, floh er vor seinem Bruder Abimelech nach Beer und blieb dort. Als Abimelech drei Jahre über Israel geherrscht hatte, ließ Gott Feindschaft ausbrechen zwischen ihm und den Bürgern von Sichem; die Leute von Sichem lehnten sich gegen ihn auf. Abimelech sollte nämlich von der Strafe getroffen werden, die er durch den grausamen Mord an seinen 70 Brüdern auf sich gezogen hatte, und auch die Bürger von Sichem sollten dafür bestraft werden, dass sie ihm die Mittel verschafft hatten, seine Brüder umzubringen. Um Abimelech zu schädigen, legten sich die Männer von Sichem in den Bergen rings um ihre Stadt auf die Lauer und raubten jeden aus, der auf den Straßen vorbeizog. Das wurde Abimelech gemeldet. Um diese Zeit kam Gaal, der Sohn Ebeds, mit seinem Anhang nach Sichem und gewann das Vertrauen der Bürger. Als sie die Weinlese gehalten und neuen Wein gekeltert hatten, feierten sie ein großes Freudenfest im Tempel ihres Gottes. Sie aßen und tranken und schimpften auf Abimelech. Gaal rief ihnen zu: »Wer ist schon Abimelech? So einem sollen wir dienen, eine Stadt wie Sichem? Er ist ein Sohn des Israeliten Gideon, und diesen Sebul hat er als seinen Aufpasser über uns eingesetzt! Dient lieber den Nachkommen Hamors, des Gründers dieser Stadt. Warum sollen wir uns Abimelech unterwerfen? Wenn nur die Leute von Sichem mir folgten, ich würde schnell mit Abimelech fertig! Ich würde ihn auffordern: ›Ruf deine Truppe zusammen und stell dich zum Kampf!‹« Als der Stadtkommandant Sebul hörte, wie Gaal das Volk aufhetzte, wurde er zornig. Er schickte heimlich Boten zu Abimelech und ließ ihm sagen: »Gaal, der Sohn Ebeds, ist mit seinen Brüdern nach Sichem gekommen. Sie wiegeln die Leute gegen dich auf! Komm deshalb im Schutz der Nacht mit deinen Truppen und halte dich in der Nähe der Stadt versteckt. Bei Sonnenaufgang überfällst du die Stadt, und wenn Gaal dir mit seinen Leuten entgegenzieht, kannst du mit ihm abrechnen.« Abimelech zog in der Nacht mit seinen Truppen herbei und versteckte sie in vier Abteilungen rings um die Stadt. Als Gaal am Morgen ins Stadttor trat, brachen Abimelech und seine Männer aus ihren Verstecken hervor. Gaal sah sie und sagte zu Sebul: »Da kommen ja Krieger von den Bergen herab!« »Du hältst die Schatten am Berghang für Menschen«, erwiderte Sebul. Aber Gaal sagte: »Doch, da kommen Krieger den ›Nabel der Erde‹ herab, und eine Abteilung kommt auf dem Weg, der an der Orakeleiche vorbeiführt.« Da sagte Sebul zu ihm: »Wo bleibt nun dein großes Maul? Du hast gesagt: ›Wer ist schon Abimelech? So einem sollten die Leute von Sichem dienen?‹ Nun, da sind die Männer, von denen du so verächtlich geredet hast. Jetzt tritt an und kämpfe gegen Abimelech!« Gaal führte die Männer von Sichem in den Kampf. Abimelech aber trieb ihn zurück, sodass er sich in die Stadt flüchten musste. Auf dem Weg bis zum Tor erschlugen die Krieger Abimelechs viele von den Männern der Stadt. Abimelech kehrte nach Aruma zurück und blieb dort. Sebul aber vertrieb Gaal und seine Brüder aus Sichem. Schon am nächsten Tag nahmen die Männer von Sichem ihre Raubzüge wieder auf. Als Abimelech davon erfuhr, teilte er seine Leute in drei Abteilungen und legte jede in einen Hinterhalt in der Nähe der Stadt. Als er die Männer von Sichem aus der Stadt kommen sah, brach er mit seinen Leuten hervor und schlug sie nieder. Im Einzelnen war es so abgelaufen: Er selbst lief mit der einen Abteilung zum Stadttor und...


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