Schäfer | Perry Rhodan Neo 209: Der Krieg in meinem Kopf | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 209, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

Schäfer Perry Rhodan Neo 209: Der Krieg in meinem Kopf


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8453-4909-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 209, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

ISBN: 978-3-8453-4909-1
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Fünfzig Jahre nachdem der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond ein außerirdisches Raumschiff entdeckt hat, ist eine neue Epoche der Menschheit angebrochen. Die Solare Union steuert den Aufbruch ins All. Die Menschen haben Kolonien bereits in fernen Sonnensystemen errichtet. Doch auf die terranischen Pioniere warten ungeahnte Herausforderungen und Gefahren. Im Jahr 2089 erweist sich der Plophoser Iratio Hondro als unheimliche Bedrohung. Es gelingt ihm, das Capellasystem unter seine Kontrolle zu bringen. Aber zunehmend wird klar, dass die wahre Bedrohung für die Menschheit das geheimnisvolle Dunkelleben ist - es scheint Hondro seine Macht zu verleihen. Daher wird es immer dringlicher, mehr über dieses Phänomen herauszufinden. Sogar Rhodan selbst wird mit Dunkelleben infiziert, was ihn früher oder später töten wird. Einer seiner Gegner kämpft währenddessen einen verzweifelten Kampf - in ihm tobt DER KRIEG IN MEINEM KOPF ...

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2.

Perry Rhodan

Stella Michelsen begrüßte ihn bereits im großzügig angelegten Empfangsbereich, einem in diversen Grün- und Blautönen gehaltenen Areal, das sich unmittelbar an die für die Koordinatoren und Kommissare reservierte Zone anschloss. Der Boden war mit grauem Teppich belegt, der die Schritte dämpfte. In Abständen von mindestens zehn Metern hatte man Oasen aus Palmbäumen und künstlichen Wasserläufen errichtet, um die sich bequeme Sessel gruppierten. Dort konnten sich die Rats- und Versammlungsmitglieder bei Bedarf zu kleineren Zirkeln zusammenfinden und konferieren. Diverse Unionbots glitten lautlos hin und her, reichten Getränke und Obststücke, entsorgten Abfälle, überbrachten Nachrichten oder standen für Auskünfte jeder Art zur Verfügung.

Ein paar der Anwesenden bemerkten Perry Rhodan, hielten jedoch Abstand, als sie sahen, dass er mit ausgestreckten Händen auf Michelsen zueilte.

»Stella«, sagte der Protektor. »Es ist viel zu lange her.« Sie schüttelten sich die Hände. Ein kaum vernehmliches Knurren, das von unten kam, ließ Rhodan das Gesicht verziehen.

»Sie haben ihn also immer noch«, fügte er hinzu. Er trat einen Schritt zurück und richtete seinen Blick auf das gut kopfgroße Etwas, das zwischen den Füßen der Administratorin hervorlugte und dessen optische Erscheinung sich irgendwo zwischen Chihuahua und Dackel bewegte. Diamond, der Roboterhund der TU-Administratorin, war in den vergangenen Jahren wohl ebenso berühmt geworden wie die Unionschefin selbst. Die in vielen Belangen einmalige Konstruktion begleitete die Politikerin praktisch auf Schritt und Tritt.

»Selbstverständlich. Warum sollte ich ihn nicht mehr haben?« Michelsen lächelte. Diamond hingegen fletschte die Zähne und bellte zweimal laut und vernehmlich.

»Aus!«, rief Michelsen streng, woraufhin Diamond zwei weitere Male bellte und sich dann wieder darauf beschränkte, drohend Rhodan anzuknurren.

»Sie schüchtern ihn immer noch ein, Perry.« Die Administratorin nahm Rhodan am Arm und zog ihn in Richtung des großen Rundbogens, der über einen kurzen Korridor direkt auf die Bühne des Plenarsaals hinausführte. »Sie sollten sich einmal ernsthaft mit ihm beschäftigen. Ihm zeigen, dass Sie Freundschaft schließen wollen.«

Rhodan seufzte innerlich. Er verzichtete darauf, Michelsen zum wiederholten Mal klarzumachen, dass er sich ganz sicher nicht vor laufenden Holokameras mit einem Roboterhund abgeben würde, nur um mit ihm Freundschaft zu schließen. Dass Diamond ihn offenbar nicht leiden konnte, war schließlich mit einer winzigen Änderung seiner Programmierung zu beheben, doch darauf brauchte er die Administratorin gar nicht erst anzusprechen.

Mein Diamond ist keine Maschine, die man einfach an- und abschaltet, pflegte sie zu sagen. Er hat seine eigene Persönlichkeit, und wer ihn respektiert, den respektiert auch er.

Als Rhodan den Versammlungssaal mit Michelsen betrat, reduzierte sich der allgemeine Geräuschpegel sofort. Einige Hundert Augenpaare richteten sich auf ihn. Gleichzeitig erschien sein Gesicht in Großaufnahme auf der Holowand, die sich über die komplette Länge der Tribüne spannte und die im Halbkreis angeordneten Sitzreihen des Auditoriums überragte.

Da und dort klang verhaltener Applaus auf. Einige der Abgeordneten in den vorderen Reihen nickten Rhodan zu oder hoben grüßend die Hand. Da die Zeit bereits fortgeschritten war, verzichtete der Protektor darauf, von der Bühne in den Saal zu gehen und ein paar der ihm bekannten Frauen und Männer persönlich zu begrüßen. Dafür war auch nach seiner Ansprache noch Gelegenheit.

Michelsen begleitete ihn bis zum Rednerpult. Diamond war plötzlich verschwunden. Wahrscheinlich war er so programmiert, dass er sich zurückzog, sobald die Administratorin in ihrer offiziellen Rolle aktiv wurde.

»Ich darf alle Anwesenden bitten, die Plätze einzunehmen«, sagte Michelsen. Ihre Stimme wurde automatisch bis in den letzten Winkel des Saals übertragen. »Perry Rhodan, Protektor der Terranischen Union, wird in wenigen Augenblicken zu uns sprechen.«

Sie schüttelten erneut die Hände, diesmal hauptsächlich für die allgegenwärtigen Kameras. Die meisten Sitzungen der Vollversammlung waren öffentlich und wurden frei empfangbar über zahlreiche Medien verbreitet. Die Terranische Union hatte in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Mittel investiert, um praktisch jedem Bewohner der Erde den Zugang zum sogenannten Human Community Mesh, kurz Mesh genannt, zu ermöglichen. Das positronische Netzwerk, das über Hyperfunkrelaisketten auch die Kolonien mit der Heimat verband, war bei der Einführung ein heiß diskutiertes Politikum gewesen. Vor allem die Tatsache, dass es sich nur mit erheblichem technischen Aufwand aussperren ließ, war bei einigen Regierungen – insbesondere im Chinesischen Block – auf erheblichen Unmut gestoßen.

Zu Rhodans Zufriedenheit hatte die Terranische Union damals jedoch allen Drohgebärden und politischen Interventionen getrotzt und war in der Sache unnachgiebig geblieben. Die Nutzung des Human Community Mesh, so die Argumentation des Rats, war kostenlos. Man benötigte lediglich ein geeignetes Endgerät; schon ein simpler Empfänger elektromagnetischer Impulse genügte. Ob das Angebot in Anspruch genommen wurde, oblag der freien Entscheidung des Einzelnen – und über dieses Prinzip, das unter anderem unverbrüchlich in der TU-Verfassung verankert war, verhandelte die Terranische Union grundsätzlich nicht. Mit anderen Worten: Ein Staat, der seinen Bürgen den Zugang zum Mesh verwehren wollte, konnte das zwar versuchen, hatte dabei aber keinerlei Hilfe von der Terranischen Union erwarten.

Rhodan ließ den Blick ein letztes Mal über die Reihen der im Plenum Versammelten schweifen. Da saßen sie alle nebeneinander: die Vertreter sämtlicher Kulturkreise, Hautfarben, Kontinente und Glaubensrichtungen. Nie zuvor in der wechselvollen Geschichte der Menschheit waren die Bewohner dieses Planeten so eng zusammengerückt, nie zuvor hatten sie ihre Differenzen, die bei näherem Hinsehen viel zu oft kleinlich und egoistisch waren, zur Seite geschoben, um bei der Lösung der tatsächlich existenziellen Probleme zusammenzuarbeiten.

Es hat verdammt lange gedauert, dachte Rhodan nicht ohne Stolz. Und auch wenn wir noch immer am Anfang eines langen Wegs stehen: Wir werden ihn weitergehen, egal was passiert!

»Ich weiß, dass Sie alle sich in diesen Tagen nicht über einen Mangel an Arbeit beklagen können«, begann er zu sprechen. Auf eine Begrüßungsformel verzichtete er. »Deshalb freut es mich umso mehr, dass Sie es heute einrichten konnten, und ich möchte mich für Ihr zahlreiches Erscheinen bedanken.«

Rhodan wandte kurz den Kopf und sah zur rechten Seite der Tribüne hinüber. Dort hatten Maui John Ngata und Reginald Bull Platz genommen. Hinter ihnen befand sich die kleine Erhöhung für Staats- und Ehrengäste. Thoras weiße Uniform mit dem Emblem der Terranischen Flotte war nicht zu übersehen. Normalerweise verzichtete die Arkonidin darauf, sich vor der Vollversammlung derart exponiert in Szene zu setzen. Doch an diesem Tag wollte sie ihm und der Welt zeigen, dass sie ihn vorbehaltlos unterstützte. Kein Wunder also, dass auch sie von einer Wolke aus Pressedrohnen umgeben war.

»Sie kennen die Berichte der Ereignisse aus den vergangenen Tagen und Wochen«, fuhr Rhodan fort. »Die Bedrohung, die von Iratio Hondro und der von ihm beherrschten Capellakolonie ausgeht, hat Ausmaße angenommen, die niemand von uns mehr ignorieren kann.«

Zustimmende Zwischenrufe, vereinzelt auch ein missbilligendes Kopfschütteln. Rhodan hob kurz die Arme und wartete, bis sich die meisten der Zuhörer wieder beruhigt hatten.

»Ich will Ihre Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen«, sagte er dann. »Was ich Ihnen mitzuteilen habe, lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Nach drei Jahrzehnten relativer Ruhe und einer beeindruckenden Phase der Prosperität stehen wir nun vor einer Entwicklung, die sich als ein Wendepunkt in vielerlei Hinsicht herausstellen könnte. – Sie kennen mich hoffentlich gut genug, um zu wissen, dass ich nicht dazu neige, die Dinge im Übermaß zu dramatisieren. Mir ist durchaus bewusst, dass es unter den Mitgliedern dieses hohen Hauses Stimmen gibt, die den Anstrengungen der Terranischen Union, allen Menschen der Erde zu dienen, noch immer mit Argwohn und Skepsis begegnen. Die Verantwortlichen, allen voran Administratorin Michelsen und ihre Koordinatoren und Kommissare, werden diesen Zweifeln und Befürchtungen auch weiterhin mit Offenheit, Transparenz und dem festen Willen zu konstruktivem Dialog gegenübertreten.«

Diesmal war der Applaus deutlich kräftiger. Aus den Augenwinkeln beobachtete Rhodan, wie Präsident Ngata bedächtig nickte und sich wie immer mit beiden Händen auf seinen schweren Gehstock stützte, dessen Knauf aus einem ausgebrannten Geminga-Schwingquarz bestand.

Rhodan erlaubte sich ein knappes Lächeln. Dann trat er hinter dem Rednerpult hervor und machte zwei Schritte auf die Versammelten zu. Der Schwarm der Kameradrohnen folgte ihm.

»Ich bin kein guter Politiker!«, rief Rhodan. »Das war ich nie, und das werde ich niemals sein.« Den vereinzelten Rufen der Zustimmung setzte er ein breites Grinsen entgegen. »Und wie Sie hören können, stehe ich mit dieser Meinung nicht allein da.«

Gelächter und erneut Applaus.

»Und weil ich kein guter Politiker bin, sage ich oft, was ich denke. Hin und wieder vielleicht zu oft. – Vor über fünfzig Jahren ist etwas geschehen, das mein Leben für immer verändert hat. Ich habe auf dem...



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