E-Book, Deutsch, Band 477, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
Schield / Kennedy / Eden Baccara Collection Band 477
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7515-2315-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 477, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
ISBN: 978-3-7515-2315-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DAS CITY-GIRL UND DER RANCHER von CAT SHIELD
Rancher Lyle Drummond ist entsetzt: Seine Schwester hat ihn heimlich bei einer Dating-App angemeldet und eine Städterin auf die Ranch eingeladen! Eigentlich müsste er die schöne Kosmetikerin Giselle ignorieren, doch er verfällt sofort ihrem verführerischen Sex-Appeal ...
... UND KÜSSE ZUM DESSERT von STACEY KENNEDY
Jessica plant das Menü für eine glamouröse Verlobungsfeier. Ein Traumjob! Hätte nicht der ebenfalls engagierte Designer Marcus Winters andere Vorstellungen. Zudem ist er nervenaufreibend arrogant. Darum sprühen bald die Funken der Wut. Oder ist das schon Leidenschaft?
BESCHÜTZE MICH UND LIEBE MICH von CYNTHIA EDEN
Er soll Jennifer beschützen, nicht verführen! Doch als Security-Boss Brody die geheimnisvolle Schönheit auf seiner Ranch vor ihrem Stalker versteckt, knistert es erregend zwischen ihnen. Eine heiße Nacht bringt nicht nur seine Mission in Gefahr, sondern auch sein Herz ...
Cat Schield lebt gemeinsam mit ihrer Tochter, zwei Birma-Katzen und einem Dobermann in Minnesota, USA und ist die Gewinnerin des Romance Writers of America 2010 Golden Heart® für romantische Serienromane. Wenn sie nicht gerade neue romantisch-heiße Geschichten schreibt, trifft sie sie sich mit ihren Freunden um auf dem St. Croix River zu segeln. Auch in der Karibik und Europa ist sie gerne unterwegs und erkundet neue Gewässer.
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1. KAPITEL
„Reg dich bloß nicht auf, aber …“
Lyle Drummond verspürte bei den Worten seiner Schwester urplötzlich heftige Anspannung. Was auch immer sie getan haben mochte, es musste sich um etwas wirklich Fürchterliches handeln, sonst hätte sie ihn nicht um halb sechs Uhr morgens in den Stallungen aufgestöbert.
Er beendete das Auftragen von Wundsalbe auf eine Verletzung am Sprunggelenk seines Lieblingspferdes, bevor er sich aufrichtete. „Was hast du jetzt wieder angestellt?“
Als seine Mutter bei einem tragischen Autounfall ums Leben kam, war er mit seinen zweiundzwanzig Jahren nicht darauf vorbereitet gewesen, die Verantwortung für seine damals dreizehnjährige Schwester Jessica zu übernehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie nichts weiter als seine lästige kleine Schwester gewesen, die er je nach Laune ignorieren oder verwöhnen konnte.
„Du kennst doch diese neue Dating-App, die letzten Monat eröffnet wurde?“
Lyle runzelte die Stirn. Was für ein Spiel trieb seine Schwester da? Sie wusste doch genau, dass er die App kannte. Sein bester Freund, Trey Winters hatte die Entwicklung finanziell unterstützt. Die App war das geistige Kind von Misha Law. Misha hatte die App auf der Technologiemesse in Royal vorigen Monat der Öffentlichkeit vorgestellt.
Alles war reibungslos verlaufen, bis die App Maggie Del Rio und Jericho Winters zusammenbringen wollte. Da die Familie Del Rio und die Winters seit Jahrzehnten verfeindet war, lief diese Neuigkeit wie eine Schockwelle durch die Familien und die ganze Stadt.
Trey nahm an, dass die App eine Fehlfunktion hatte, weil sie seinen Bruder und eine Del Rio als ideales Paar erklärte. Er stürmte in Mishas Firma und verlangte Antworten. Während Misha und er gemeinsam daran arbeiteten, das Problem mit den Algorithmen zu lösen, hatten sie sich unsterblich ineinander verliebt.
Genau wie Lyle hatte Trey die Frau verloren, die er geliebt hatte. Lyles Frau Chloe war ihm durch eine Krebserkrankung entrissen worden. Treys Frau hatte ihn und den gemeinsamen Sohn Dez verlassen. Während die Jahre ins Land gingen, hatte keiner der beiden Männer irgendein Interesse an einer neuen Partnerschaft gezeigt.
Doch jetzt hatte Trey sich in eine Frau verliebt, die perfekt zu ihm passte. Lyle wunderte und freute sich gleichermaßen über das Glück seines Freundes, aber die Vorstellung, dass es auch ihm so ergehen könnte, ließ ihn völlig kalt.
„Und was ist damit?“, fragte Lyle seine Schwester.
Um sie herum sattelten Rancharbeiter die Pferde, die damit beschäftigt waren, ihr Frühstück zu beenden. Die mahlenden Kaugeräusche der Pferde und die gedämpften Unterhaltungen der Arbeiter waren vertraut, konnten jedoch Lyles Anspannung nicht lösen.
Jessicas braune Augen waren unverwandt auf seine gerichtet. „Ich habe dich angemeldet.“
Lyle spürte ein plötzliches Hämmern in den Schläfen. „Bei der Dating-App?“
Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
„Das ist nicht nur eine einfache Dating-App“, stellte Jessica klar. „Da wird auch soziale und geschäftliche Vernetzung angeboten.“
„Und mit wem, denkst du, soll ich mich vernetzen?“ Lyle schraubte sorgfältig den Deckel auf die Salbendose, um sich davon abzuhalten, seine Schwester zu packen und kräftig zu schütteln.
„Mit vielen Leuten. Diese App muss man einfach haben. Sie richtet sich nicht nur an Menschen aus Texas. Und auch nicht nur an die Reichen und Schönen, sondern an alle Mitglieder der Gesellschaft.“
Lyle versuchte, die Kinnmuskulatur zu entspannen. Offenbar musste seine Schwester daran erinnert werden, dass er sich seit dem abrupten Tod seiner Frau vor fünf Jahren nicht mehr als Teil der Gesellschaft betrachtete.
„Jess?“
„Ich weiß.“ Sie schüttelte betrübt den Kopf. „Aber ich kann die Vorstellung nicht ertragen, dass du den Rest deines Lebens allein verbringst.“
Er hingegen konnte sich nicht vorstellen, welche Frau in das Leben passen sollte, das Chloe und er für sich geschaffen hatten. Was das anbelangte, würde Jessica ihm vermutlich zustimmen. Tatsächlich gab es in Royal einige Frauen, die nur zu gern seine Frau werden wollten. Aber er hatte kein Interesse daran, Zeit aufzuwenden, um die Art von Vertrautheit zu entwickeln, die er mit seiner verstorbenen Frau geteilt hatte. Beziehungen kosteten Arbeit, und die Ranch saugte seine gesamte Energie auf wie ein Schwann.
„Jess …“
„Du verdienst es wirklich, glücklich zu sein.“
„Das kann ich nicht.“ Lyle war ein wenig schockiert über den Schmerz, der in seinem Ton mitschwang. Chloe und er hatten sechs wunderbare Jahre miteinander verbracht, bevor er sie an diese entsetzliche Krankheit verloren hatte.
Von einem solchen Verlust konnte man sich nicht erholen. Und meistens hatte Lyle auch nicht das Bedürfnis danach.
„Chloes Tod hat dich zugrunde gerichtet.“ Das Mitgefühl in ihrer Stimme befeuerte sein Unbehagen. „Aber du hast noch so viel Liebe zu geben. Verschließ dich nicht davor.“
Lyle schloss kurz die Augen. Als er sie wieder öffnete, hatte er seine Niedergeschlagenheit unter Kontrolle. „Lösch mein Konto bei dieser App.“
„Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie schwer es ist, akzeptiert zu werden und ein Konto zu eröffnen?“
Das hatte er. Trey hatte ihm berichtet, wie sorgfältig die Mitglieder ausgewählt wurden.
„Lösch mein Konto“, wiederholte er.
Er hatte weder die Zeit noch den Wunsch, sich durch Hunderte von Profilen zu arbeiten, nur um dann alle als unpassend zurückzuweisen. Er hatte die Liebe seines Lebens gehabt. Eine zweite zu finden war ein Ding der Unmöglichkeit. Sein Herz forderte nicht mehr und nicht weniger als das, was Chloe und er geteilt hatten. Wenn ihn nach flüchtiger weiblicher Gesellschaft gelüstete, war er durchaus in der Lage, eine Frau zu finden, die diesen Wunsch teilte.
„Aber für dich wurde bereits ein passendes Profil gefunden“, eröffnete ihm Jessica.
Lyle wurde es eng um die Brust. Etwas, das eine fatale Ähnlichkeit mit einer Panikattacke hatte, schnürte ihm die Kehle zu. Er wollte keine neue Frau kennenlernen. Er konnte es nicht riskieren, noch einmal jemanden zu verlieren, den er liebte.
„Das spielt keine Rolle“, erklärte er. „Trey sagte, die Algorithmen wurden sabotiert. Also rangiert die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Profil passend ist, gegen null.“
„Aber bist du nicht neugierig auf diese Frau?“
„Nein.“
Er hatte sich noch nicht damit abgefunden, den Rest seines Lebens allein zu verbringen. Doch in den Jahren nach Chloes Tod hatte er nicht eine einzige Frau getroffen, die ihren Platz in seinem Herzen hätte einnehmen können.
„Sie ist sehr hübsch“, stieß seine Schwester hervor, zückte ihr Handy und hielt es ihm vor die Nase.
Wider besseres Wissen schaute Lyle auf das Display und erblickte ein herzförmiges Gesicht, umrahmt von kastanienbraunem Haar und mit Augen versehen, in denen ein übermütiges Funkeln stand. Ein bezauberndes Lächeln umspielte sinnliche Lippen, und sein Pulsschlag beschleunigte sich.
Er kam nicht dazu, seine Reaktion unter Kontrolle zu bringen, bevor Jessica über das Display wischte und das nächste Bild zum Vorschein brachte. Ein Blick auf einen schlanken weiblichen Körper in einem knallroten Bikini genügte, um Lyle in Erregung zu versetzen. Er spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach, und er widerstand dem Bedürfnis, sich über die feuchte Stirn zu wischen. Rasch wandte er den Blick ab.
„Hübsch. Na und?“
Auch wenn er sich noch so sehr von der Frau angezogen fühlte, die die Dating-App für ihn ausgesucht hatte, Lyle zog es doch vor, Frauen auf die altmodische Art kennenzulernen. So, wie er und Chloe sich getroffen hatten. Echt und persönlich. Jemanden nur nach seiner äußeren Erscheinung zu beurteilen, entsprach nicht seiner Vorstellung von Romantik.
„Ich finde, das Foto von ihr im roten Bikini ist ein echter Hingucker“, insistierte Jessica. „Wer würde sie nicht kennenlernen wollen?“
„Ich bin nicht interessiert.“ Das war eine glatte Lüge. Seine Hormone waren in Wallung geraten und schienen gerade eine Party zu feiern. Offenbar musste sein Körper etwas Dampf ablassen. Es war lange her, seit er zum letzten Mal …
„Wirklich nicht?“ Jessica musterte ihn gründlich. „Du siehst nämlich aus, als wärst du sehr angetan.“
Mit finsterer Miene schob er ihre Hand und damit das Telefon beiseite. „Lösch mein Konto.“
Jessica ließ sich von seiner schlechten Laune nicht beeindrucken. „Ich gebe dir ein paar Tage, um darüber nachzudenken.“
Lyle beschloss, dass es an der Zeit war, eine Gegenattacke zu starten. „Warum konzentrierst du dich nicht auf dein eigenes Liebesleben, anstatt dir über meins den Kopf zu zerbrechen?“
Diese Bemerkung erzielte die erhoffte Wirkung. Jessica senkte unbehaglich den Blick. „Ich konzentriere mich im Moment nur auf meine Karriere.“ Sie war eine talentierte Köchin und hatte erfolgreich eine renommierte Kochschule in Austin, Texas absolviert. Derzeit befand sie sich auf der Suche nach ihrem Traumjob. „Außerdem habe ich zu viel mit dem Campingunternehmen zu tun, um mich zu verabreden.“
...