Schmeißer / Ulfig | Kurzlehrbuch Neuroanatomie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Reihe: Kurzlehrbuch

Schmeißer / Ulfig Kurzlehrbuch Neuroanatomie

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Reihe: Kurzlehrbuch

ISBN: 978-3-13-242220-9
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Sicher durch den Neuronen-Dschungel!

Unser Nervensystem mit seinen zahlreichen Komponenten ist schwer zu durchdringen. Das Kurzlehrbuch leitet dich durch dieses Fach und lässt dich die neuronalen Strukturen und ihr Zusammenwirken leicht begreifen.

- Komplexe neuroanatomische Zusammenhänge werden verständlich erklärt
- Klar gegliedert und übersichtlich aufbereitet – so lernst du effizient
- Orientiert am aktuellen Gegenstandskatalog (NKLM) für maximale Prüfungsrelevanz
- Zahlreiche Abbildungen in der hervorragenden Prometheus-Qualität illustrieren den Lernstoff optimal
- Viele klinische Hinweise veranschaulichen die funktionelle Bedeutung neuroanatomischer Strukturen

Neu in der zweiten Auflage:
- Der gesamte Inhalt wurde von einem neuen Autorenteam vollständig aktualisiert und neu strukturiert
- Alle Abbildungen wurden überarbeitet und weitestgehend durch neu aufbereitete Prometheus-Abbildungen ersetzt
- Die Inhalte neuer Prüfungsfragen wurden integriert
- Jetzt im farbenfrohen, neuen Layout
- Spannend zu lesende klinische Fälle leiten jedes Kapitel ein

Das Konzept: Dein roter Faden beim Lernen:
- Der Lerncoach am Kapitelanfang vermittelt dir, was häufig geprüft wird und wie du dir die Inhalte erarbeiten und merken kannst.
- Tipps im Text geben wertvolle Hinweise auf Stolperfallen in Prüfungen oder beim Lernen.
- Mit dem Check-up wiederholst du die wichtigsten Inhalte und überprüfst deine Lernleistung.
- Klinische Bezüge geben motivierende Einblicke in deine spätere Tätigkeit.
- Ideal zur effizienten Prüfungsvorbereitung!

Gut zu wissen: Der Buchinhalt steht dir ohne weitere Kosten digital in unserem Lernportal via medici und in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App hast du viele Inhalte auch offline immer griffbereit.
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Zielgruppe


Studenten

Weitere Infos & Material


1 Grundlagen zum Nervensystem
Reine Nervensache Polyneuropathie ist eine Schädigung mehrerer peripherer Nerven. Treten dadurch Gefühlsstörungen in den Extremitäten auf, kann es sein, dass der Patient dort keine Schmerzen mehr empfindet. Verletzungen werden nicht gespürt, und Wunden, die dadurch unentdeckt bleiben, können sich entzünden und schwere Krankheitszustände hervorrufen. Bei Ludwig S. wurde die Erkrankung zum Glück früh erkannt. Brennende Füße Beim Sonntagsspaziergang bleibt Ludwig S. plötzlich stehen und beißt vor Schmerz die Zähne zusammen. „Brennen Deine Füße wieder?“ hört er hinter sich die Stimme seiner Frau „Ja! Au! Ich weiß wirklich nicht, was das ist... Vielleicht sollte ich endlich einen Arzt aufsuchen“, stöhnt der 55-Jährige. Bis auf eine Leistenhernien-Operation und ein paar Erkältungen in der Winterzeit ist der gelernte Schlosser bisher kerngesund gewesen. Seine Frau beklagt zwar immer, er sei zu dick und würde sich schlecht ernähren, doch als Handwerker ist Ludwig S. viel unterwegs: Für ausgiebiges Kochen oder ausgewählte Gerichte bleibt ihm bei seiner Arbeit keine Zeit. Während Ludwig S. dem Hausarzt von seinen Beschwerden berichtet, hat dieser schon einen Verdacht. Er rät dem Schlosser, einen Neurologen aufzusuchen. „Ich soll zu einem Nervenarzt?“ fragt der Patient ungläubig. Daraufhin sagt ihm der Hausarzt, dass Missempfindungen an den Füßen auftreten können, wenn periphere Nerven gestört sind. Diagnose: Klinisch Als die Neurologin Dr. Bauer von seinen Beschwerden hört, erhebt sie bei Herrn S. zunächst eine genaue Anamnese. Sie erfährt, dass das Brennen in den Füßen nachts stärker ist als tagsüber. Der Patient klagt darüber, dass er manchmal das Gefühl habe, „wie auf Watte“ zu gehen und sich besonders im Dunkeln unsicher beim Gehen fühle. In der neurologischen Untersuchung sieht die Ärztin, dass der Patient geht, als würde er den Boden unter den Füßen nicht spüren. Weiterhin stellt sie fest, dass der Achillessehnenreflex rechts ausgefallen und links deutlich abgeschwächt ist. Bei der Prüfung mit einer Stimmgabel ist das Vibrationsempfinden in beiden Füßen des Patienten deutlich herabgesetzt (man nennt dies Pallhypästhesie). Dem Patienten gegenüber äußert sie ihre Diagnose: „Sie haben eine Polyneuropathie“. Der Grunderkrankung auf der Spur Als sie den verständnislosen Blick von Herrn S. sieht, erklärt sie weiter: „Vermutlich sind Ihre peripheren Nerven nicht ganz in Ordnung. Etwas hat sie beschädigt - jetzt müssen wir nur herausfinden, was.“ Bei dieser Nervenschädigung kann jede der Strukturen einer peripheren Nervenfaser - das Axon, die Gliazellen, die Myelinscheiden - betroffen sein. Die Ursachen sind vielgestaltig und reichen von einer Schädigung durch toxische Substanzen über Vitaminmangel bis hin zu Stoffwechselerkrankungen. Dr. Bauer nimmt ihrem Patienten Blut ab und misst den Blutzucker im Tagesprofil. Das Ergebnis: Ludwig S. hat im gesamten Tagesverlauf deutlich erhöhte Glukosewerte. Die Ursache seiner Polyneuropathie ist höchstwahrscheinlich Diabetes mellitus. Jetzt muss die Grunderkrankung behandelt werden - dann wird die Polyneuropathie zumindest nicht weiter voranschreiten. 1.1 Überblick und Funktion des Nervensystems
Das Nervensystem, das man nach strukturellen und funktionellen Gesichtspunkten unterschiedlich gliedern kann, ist wohl das komplizierteste funktionelle System des menschlichen Körpers. Es ist den übrigen Organsystemen übergeordnet und bildet als Kommunikations- und Steuerungsorgan die Grundlage für eine schnelle und sinnvolle Anpassung des Körpers (sowohl an Veränderungen in der Umwelt als auch im Körperinneren). Die Steuerung erfolgt nach Eingang und Verarbeitung (Koordinierung) von Informationen im Gehirn, entsprechende Impulse gelangen dann in die Peripherie (zu Erfolgsorganen). Ferner kennzeichnen das Gehirn höhere Funktionen wie Wahrnehmen und Interpretation des Wahrgenommenen, Lernen, Denken, Fühlen und die Initiierung angemessener Verhaltensweisen. Um diese Funktionen erfüllen zu können, spielt die Leitung von Informationen in Form elektrischer Signale eine ebenso große Rolle wie die Kommunikation der Nervenzellen (Neurone) untereinander. Sie erfolgt über (meist chemische) Synapsen. Nicht direkt an der Informationsübermittlung beteiligt, jedoch für die Funktion der Neurone von essenzieller Bedeutung sind die Gliazellen, bei denen man strukturell und funktionell verschiedene Typen unterscheidet. Dabei kommen im zentralen Nervensystem (ZNS = Rückenmark und Gehirn) grundsätzlich andere Gliazelltypen vor als im peripheren Nervensystem (PNS = periphere Nerven und Ganglien). 1.2 Gliederung und Grundbegriffe
Lerncoach Mache dich zu Beginn dieses Kurzlehrbuchs zunächst mit Grundbegriffen der Neuroanatomie vertraut, die du als Verständnisgrundlage für das Fach benötigst. Darüber hinaus ist es zur besseren Orientierung in den nachfolgenden Kapiteln sinnvoll, sich bereits an dieser Stelle einen ganz groben Überblick über die Abschnitte des Gehirns zu verschaffen. Das Nervensystem lässt sich nach verschiedenen Gesichtspunkten gliedern. Dabei sind jedoch die Grenzen oftmals nicht so streng zu sehen, wie es die Einteilungen suggerieren könnten. So liegen z. B. bei manchen Neuronen das Perikaryon (der Zellkörper) im ZNS und sein Axon zu großen Teilen im PNS oder umgekehrt. 1.2.1 Strukturelle Gliederung
Die beiden großen morphologischen Einheiten (ZNS und PNS) unterscheiden sich in ihrem Aufbau und ihrer Lage, sind jedoch funktionell eng miteinander verzahnt. Makroskopisch kann man in beiden Anteilen sowohl graue als auch weiße Substanz finden, denen histologische Besonderheiten zugrunde liegen. 1.2.1.1 Zentralnervensystem (ZNS) Zum ZNS gehören das Rückenmark (im Wirbelkanal) und das Gehirn (in der Schädelhöhle). Beide werden von den (bindegewebigen) Hirn- bzw. Rückenmarkshäuten, den Meningen, umschlossen. Das Rückenmark (Medulla spinalis) wird in ? Rückenmarkssegmente unterteilt, die nur durch den paarigen Austritt von Vorder- und Hinterwurzeln erkennbar sind. Das Gehirn (Encephalon), dessen Konsistenz im unfixierten Zustand der eines Puddings ähnelt, wiegt beim Erwachsenen 1350–1550 g (Männer) bzw. 1200–1370 g (Frauen) und wird von kaudal nach kranial in folgende Abschnitte unterteilt ( ? Abb. 1.1a): Medulla oblongata: Verlängertes Mark, auch Nachhirn oder ? Myelencephalon Pons: ? Brücke Cerebellum: ? Kleinhirn Mesencephalon: ? Mittelhirn Diencephalon: ? Zwischenhirn, zu dem folgende Anteile gehören: Thalamus mit Metathalamus, Hypothalamus, an dem die Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) befestigt ist, Subthalamus, Epithalamus. Telencephalon: Endhirn, auch Großhirn oder ? Cerebrum, aus zwei Hemisphären, das große Teile des Zwischen- und Mittelhirns überdeckt. Einige Hirnabschnitte können zu größeren Einheiten zusammengefasst werden, s. auch Kap. ? Entwicklung des Nervensystems. Hirnstamm (Truncus encephali): Medulla oblongata, Pons und ? Mesencephalon Hinterhirn (Metencephalon): Pons und Cerebellum Rautenhirn (Rhombencephalon): Medulla oblongata (Myelencephalon), Pons und Cerebellum (Metencephalon) Vorderhirn (Prosencephalon): Telencephalon und Diencephalon. Das Prosencephalon liegt größtenteils in der vorderen und mittleren Schädelgrube (Fossa cranii anterior und Fossa cranii media), das Kleinhirn und der Hirnstamm (größtenteils) in der hinteren Schädelgrube (Fossa cranii posterior). Infolge seiner entwicklungsbedingten Krümmungen sind am Gehirn die herkömmlichen Richtungsbezeichnungen nicht immer eindeutig. Daher werden zur Lagebeschreibung von Hirnstrukturen teilweise spezielle Angaben verwendet (z. B. „rostral“ = „schnabelwärts“ bzw. „okzipital“ = „hinterhauptwärts“), die sich an verschiedenen Achsen orientieren. Zur Lagebeschreibung im Hirnstamm orientiert man sich für gewöhnlich an der Meynert-Achse, die der Längsachse des Hirnstamms entspricht. Zur Lagebeschreibung im Vorderhirn findet die Forel-Achse Anwendung ( ? Abb. 1.1b). Abschnitte des Gehirns. Abb. 1.1 Abschnitte des Gehirns und deren Lage im Raum. a Gehirnabschnitte, b Achsen und...


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