Shaw | Herz in Fesseln | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1800, 160 Seiten

Reihe: Julia

Shaw Herz in Fesseln


1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-497-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1800, 160 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-86349-497-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Topmodel Anneliese Christiansen hat alles - eine Jetset-Karriere, glamouröse Freunde und unzählige Bewunderer. Doch tief in ihrem Inneren fühlt sie sich einsam und allein. Bis sie Damon Kouvaris kennen- und lieben lernt. Mit seinem heißblütigen Charme gelingt dem griechischen Milliardär, was kein Mann zuvor schaffte: die Fesseln zu lösen, die nach einer tragischen Enttäuschung ihr Herz umschlingen. Aber kaum hat Anneliese den Glauben an die Liebe zurückgewonnen, stellt eine dramatische Entdeckung ihr junges Glück schon wieder auf die Probe ...



Chantelle Shaw ist in London aufgewachsen. Mit 20 Jahren heiratete sie ihre Jugendliebe. Mit der Geburt des ersten Kindes widmete sie sich ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, ein Vollzeitjob, da die Familie bald auf sechs Kinder und verschiedene Haustiere anwuchs. Chantelle Shaw entdeckte die Liebesromane von Mills & Boon, die sie schon aus ihrer Jugend kannte, in den ersten Jahren als Mutter neu. Während ihrer unfreiwillig nachtaktiven Zeit, hatte sie häufig ein Baby im Arm und ein Buch in der anderen Hand. In ihrer Freizeit fing Sie an, eigene Geschichten zu schreiben. Mills & Boon lehnte ihre ersten Entwürfe ab, ermutigte sie aber weiter zu machen. Doch als Mutter von sechs Kindern, die auch noch halbtags arbeitete, blieb ihr kaum Zeit. Erst 20 Jahre später begann sie wieder ernsthaft zu schreiben, als sie versuchte über den Tod ihrer Mutter hinweg zu kommen. Sie konnte sich in die Welten in ihrem Kopf flüchten und so für einige Zeit ihre Trauer vergessen. Seit dieser Zeit mag Chantelle Shaw Liebesromane noch mehr als zuvor, denn kein anderes Genre verleiht seinen Lesern ein ähnliches Gefühl von Glück und Entspannung. Sie liebt es, starke, entschlossene und sexy Helden zu kreieren, die letztendlich das große Glück und die Liebe finden. Das Schreiben nimmt ihre meiste Zeit ein, aber wenn sie einen freien Kopf braucht, geht sie in ihren Garten oder spazieren. Manchmal wünschte sie sich nur, dass sie auch von der Hausarbeit einen freien Kopf bekommen würde.

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1. KAPITEL

Die langen Strahlen der untergehenden Sonne tauchten die Sandsteinmauern von Otterbourne House in goldenes Licht. Während Anna über den gepflegten Kiesweg auf das Haus zuging, nahm sie ihre Puderdose aus der Handtasche und warf einen letzten prüfenden Blick in den kleinen Spiegel.

Normalerweise zog sie in ihrem Privatleben einen natürlichen Look vor, doch an diesem Abend hatte sie sämtliche Register gezogen. Ihr Spiegelbild zeigte einen perfekten porzellanzarten Teint und ausdrucksvolle Wangenknochen. Der sorgfältig aufgetragene steingraue Lidschatten betonte das tiefe Blau ihrer Augen, und ihre vollen Lippen schimmerten in einem verlockenden Scharlachrot.

Seit ihre beste Freundin Kezia Niarchou und deren Mann Nik Otterbourne House bezogen hatten, war das wunderschöne Landhaus in Hertfordshire zu einer Art zweiter Heimat für Anna geworden. Bei jedem anderen Besuch hätte sie irgendetwas Legeres angezogen, um mit ihrem kleinen Patensohn Theo nach Herzenslust auf dem Fußboden herumtoben zu können. Aber dieser Abend war nicht wie andere. Daher hatte sie sich für ein elegantes schwarzes Cocktailkleid entschieden, in dem sie ganz ihrem glamourösen Image gerecht wurde: Anneliese Christiansen – international begehrtes Topmodel und das Gesicht eines weltberühmten Kosmetikkonzerns.

„Na endlich, Anna!“, tadelte Kezia sie gutmütig, als sie die Tür öffnete. „Eine kleine Verspätung mag ja zum guten Ton gehören, aber du übertreibst es.“

„Tut mir leid.“ Anna umarmte Kezia und trat in die Halle. „Hast du meine SMS nicht bekommen? Mein Wagen hatte einen Platten, aber zum Glück kam gerade der junge Mann aus der Wohnung unter mir vorbei und hat den Ersatzreifen für mich aufgezogen.“

„Ein echter Glücksfall“, pflichtete Kezia ihr trocken bei. „In dem Aufzug hättest du schlecht dein Auto aufbocken können.“ Sie musterte ihre Freundin bewundernd von Kopf bis Fuß. „Ich wüsste ja zu gern, wen du mit diesem umwerfenden Outfit beeindrucken möchtest.“ Als Anna darauf leicht errötete, blitzte es in ihren dunklen Augen auf. „Lass mich raten: Könnte es vielleicht Damon sein?“

„Wohl kaum.“ Erleichtert stellte Anna fest, dass sie genau den richtigen Tonfall getroffen hatte – amüsiert und eine Spur gelangweilt. Seit ihrem ersten Jahr im Internat waren sie und Kezia enge Freundinnen. Gemeinsam hatten sie die bittere Scheidung von Annas Eltern und Kezias Kampf gegen die Leukämie durchgestanden, doch es gab Dinge, die Anna nicht einmal Kezia anvertrauen konnte. Insbesondere ihre unerklärliche Faszination für Niks Cousin Damon Kouvaris.

Der millionenschwere Bauunternehmer galt als knallharter Geschäftsmann und notorischer Playboy mit einem Faible für schöne Blondinen, und Anna hatte nicht vor, die Liste seiner Eroberungen noch zu verlängern. Umso ärgerlicher war es, dass es ihr in den vergangen zwei Monaten trotz aller Bemühungen nicht gelungen war, ihn aus ihren Gedanken zu vertreiben.

Als Anna an Kezias Seite den Salon betrat und die vertrauten Gesichter ihrer Freunde erblickte, löste sich ihre innere Anspannung ein wenig. Niks Cousin war noch nicht eingetroffen, jedenfalls konnte sie ihn nirgends entdecken.

„Anna, wie schön dich zu sehen!“ Nikos Niarchou kam auf sie zu, um sie zu begrüßen. Groß, dunkel und ungemein attraktiv, war Nik ein echter Frauentyp. Doch für Kezia hatte er ohne Bedauern sein sorgloses Jetset-Dasein gegen das Leben eines hingebungsvollen Ehemanns und Vaters eingetauscht. Er umarmte Anna herzlich und küsste sie auf beide Wangen, doch gleich darauf kehrte sein Blick zu seiner Frau zurück.

Anna gönnte den beiden ihr Glück von Herzen, wenngleich sie selbst der Institution Ehe sehr skeptisch gegenüberstand. Ihre Eltern machten beide gerade jeweils den dritten Versuch, und sie verspürte keinerlei Bedürfnis, deren Beispiel zu folgen.

Als sie in die Runde blickte und feststellte, dass sie als Einzige ohne Partner gekommen war, kehrte unvermittelt ihre Nervosität zurück. Normalerweise spielte bei gesellschaftlichen Anlässen einer ihrer Kollegen oder ein befreundeter Schauspieler die Rolle ihres Begleiters. Heute hatte sie darauf verzichtet, da sie wusste, dass außer Damon nur Freunde da sein würden. Sie konnte nur hoffen, dass er mit einer seiner zahlreichen Geliebten erscheinen würde. Schon die bloße Vorstellung, den ganzen Abend über neben ihm zu sitzen, brachte sie aus dem Gleichgewicht.

„Was möchtest du trinken, Anna?“

Einen großen Gin Tonic, hätte sie am liebsten erwidert, als sie Nik zur Bar folgte. Stattdessen bat sie wie üblich um ein Glas Wasser mit Eis. Keinesfalls würde sie wegen Damon Kouvaris ihre eisernen Grundsätze über den Haufen werfen, mochten ihre Nerven auch noch so sehr nach einer Beruhigung verlangen.

Vielleicht kommt er ja gar nicht, überlegte sie. Als Direktor von Kouvaris Construction reiste er ständig zwischen den diversen Projekten seines Unternehmens hin und her. Möglicherweise gab es auf einer seiner Baustellen ein Problem, das dringend seine Anwesenheit erforderte. So war es auch vor zwei Monaten gewesen, als Anna ihn zum ersten Mal auf Niks Insel Zathos getroffen hatte.

Wenig später befand sie sich mitten in einem lebhaften Gespräch, sodass sie keine Gelegenheit mehr hatte, noch länger über Niks aufregenden Cousin nachzudenken. Sie lachte gerade über eine witzige Anekdote, die jemand zum Besten gegeben hatte, als sie unvermittelt ein leichtes Prickeln auf der Haut verspürte. Ein sechster Sinn sagte ihr, dass jemand sie beobachtete. Langsam drehte sie sich um und sah einen großen, breitschultrigen Mann in der geöffneten Terrassentür stehen.

Damon!

Seine kraftvolle Silhouette zeichnete sich gegen die Abendsonne ab, und für einen Moment glaubte Anna, eine Heldenfigur aus der griechischen Mythologie vor sich zu sehen. Reiß dich zusammen, befahl sie sich verärgert und wollte sich wieder abwenden, aber Damon hielt ihren Blick fest. Der beunruhigend sinnliche Ausdruck in seinen dunklen Augen zog Anna unwiderstehlich in seinen Bann. Sekundenlang schien die Zeit stillzustehen, dann trat Nik auf seinen Cousin zu, und der Augenblick war vorbei.

„Wie ich sehe, hast du Anna bereits entdeckt, Damon. Seit Theos Taufe auf Zathos habt ihr beiden euch nicht mehr gesehen, oder?“

„Nein.“ Ohne den Blick von ihr zu lösen, trat Damon auf sie zu. „Wie geht es Ihnen, Anna?“ Seine tiefe Stimme klang weich und melodisch, und der griechische Akzent verstärkte die erotische Wirkung noch.

„Nett, Sie wiederzusehen, Mr. Kouvaris.“ Anna setzte ein unpersönliches Lächeln auf und reichte ihm förmlich die Hand, doch von einem schlichten Händedruck schien Damon nicht viel zu halten. Ehe Anna reagieren konnte, verschränkte er seine Finger mit ihren, zog sie zu sich heran und küsste sie auf beide Wangen.

„Nennen Sie mich Damon“, bat er sie. „Ich finde, wir sollten alle Förmlichkeiten beiseitelassen, schließlich sind wir praktisch miteinander verwandt.“

Abrupt löste Anna ihre Hand aus seiner und trat einen Schritt zurück. Die vertrauliche Begrüßung hatte sie völlig aus der Fassung gebracht. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und noch immer glaubte sie, die leichte Berührung seiner Lippen auf ihrer Haut zu spüren. Zu allem Überfluss verriet ihr das amüsierte Funkeln in Damons Augen, dass er sich ihrer Reaktion auf ihn durchaus bewusst war.

„Ich verstehe nicht ganz, wie Sie zu dieser Schlussfolgerung gekommen sind.“ Sie war selbst überrascht, wie kühl und distanziert ihre Stimme klang.

„Ganz einfach.“ Damon schenkte ihr ein entwaffnend jungenhaftes Lächeln. „Ich bin Niks Cousin, und Kezia sagte mir, dass ihr beiden euch so nahesteht wie Schwestern.“

Anna hätte gern etwas Schlagfertiges erwidert, doch ihr fiel beim besten Willen nichts ein. Damon war ihr für ihren Geschmack viel zu nah, und die Tatsache, dass sie sich wie magisch von seinem Gesicht angezogen fühlte, war noch beunruhigender. Dabei war er keineswegs ein schöner Mann. Jedenfalls nicht im landläufigen Sinn. Mit seiner ausgeprägten, leicht unregelmäßig geformten Nase, den dichten schwarzen Brauen und der kantigen Kinnpartie erinnerte er eher an einen Boxer, der schon einige harte Kämpfe hinter sich hatte. Die breiten Schultern und der kräftige, muskulöse Körperbau verstärkten noch den Eindruck rauer, bodenständiger Männlichkeit. Am meisten war Anna jedoch von seinen vollen, unglaublich sinnlichen Lippen fasziniert.

Sein Kuss würde keine sanfte Verführung sein, ging es ihr durch den Kopf. Nein, dieser Mann würde totale Unterwerfung fordern. Er wäre ein ungehemmter, besitzergreifender Liebhaber, der seinen unwiderstehlichen Mund als Instrument für alle möglichen lustvollen Qualen einsetzen würde …

Als Anna sich bei ihren entgleisten Gedanken ertappte, riss sie den Blick von seinem Gesicht los und konzentrierte sich stattdessen auf sein blütenweißes, gestärktes Hemd. Wie alle Models war sie groß – ohne Schuhe maß sie einsfünfundsiebzig –, aber neben Damon fühlte sie sich klein und seltsam wehrlos.

„Sie sehen einfach hinreißend aus, Anna.“ Bewundernd ließ er den Blick über ihre leicht gebräunte Haut schweifen. „Wie ich hörte, waren Sie kürzlich in Südafrika.“

Hatte Kezia es ihm erzählt? Anna erinnerte sich an die kleine Anspielung bei ihrer Ankunft und hoffte inständig, dass ihre Freundin...



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