Sichtermann | Weltenretterinnen | Buch | 978-3-7374-1178-3 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 3, 256 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm, Gewicht: 446 g

Reihe: Neue Reihe Sachbuch

Sichtermann

Weltenretterinnen

Es geht ums Ganze
Erscheinungsjahr 2021
ISBN: 978-3-7374-1178-3
Verlag: marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg

Es geht ums Ganze

Buch, Deutsch, Band 3, 256 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm, Gewicht: 446 g

Reihe: Neue Reihe Sachbuch

ISBN: 978-3-7374-1178-3
Verlag: marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg


Es sind Namen, die wiederholt durch die Medien gehen, große Namen, Namen engagierter, entschlossener junger Frauen, deren gesellschaftlicher Einsatz weltweite Aufmerksamkeit erlangt hat: Carola Rackete, Greta Thunberg, Malala Yousafzai und viele mehr. Sie repräsentieren eine weibliche Generation, die zu nachhaltigen und manchmal militanten Protestaktionen gegen Klimasünden und Menschenrechtsverletzungen entschlossen ist. Dabei ist es kein Zufall, dass es Fackelträgerinnen sind, die der Revolte vorangehen. Barbara Sichtermann beschreibt in fesselnden Porträts nicht nur die Lebensgeschichten dieser Weltenretterinnen, sondern widmet sich auch den Zuständen und Problemen im jeweiligen Land und Kulturraum, den Protestbewegungen, der Situation der jungen Menschen, den Formen der Auflehnung, der Politik der Machthaber. Nicht zuletzt wird die Bedeutung internationaler Vernetzung sichtbar, ebenso wie die Organisationen und spontanen Widerstandsbewegungen vor Ort.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


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Die Sea-Watch 3 ist ein Schiff von circa fünfzig Metern Länge und fast zwölf Metern Breite. Sie wird von Viertakt-Sechzehnzylinder-Dieselmotoren angetrieben und erreicht eine Geschwindigkeit von 10 Knoten. In den 1970er-Jahren wurde sie als Offshore-Versorgungsschiff für die Ölindustrie gebaut und dort genutzt. Ihr Heimathafen ist Amsterdam. Sie gehört heute der Organisation Sea-Watch mit Sitz in Berlin, die es mit Spendengeldern erworben hat und für die Seenotrettung einsetzt.

Die Kapitänin Carola Rackete mochte das Schiff nicht besonders. Zu alt, zu sperrig und keineswegs dazu bestimmt, eine größere Menschenmenge für längere Zeit aufzunehmen. Sie mochte auch den Beruf und erst recht das Wort »Kapitänin« nicht sonderlich, wollte lieber hauptberuflich für den Naturschutz arbeiten. Und sie hatte überhaupt nichts übrig für die Popularität, die sie im Juni 2019 fast über Nacht gewann: 53 Personen aus einem in Seenot geratenen Schlauchboot hat sie knapp 50 Seemeilen vor der libyschen Küste an Bord der Sea-Watch 3 aufgenommen. Der nächste sichere Hafen war die Insel Lampedusa, den steuerte sie an, aber sie erhielt keine Genehmigung, ihr Schiff in den Hafen zu bringen. Es wurde ihr sogar strikt untersagt. Aus Deutschland signalisierte man seitens einiger Länder und Städte die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen, aber das Innenministerium unter Horst Seehofer verlangte eine Registrierung nach dem Abkommen von Dublin III: Geflüchtete hätten dort um Asyl zu ersuchen, wo sie an Land gingen. Italien aber gab kein Einverständnis zur Aufnahme der Menschen. Die Sea-Watch 3 musste draußen auf See erst hin- und herfahren, schließlich ankern und warten. Und auf ihr die zwanzigköpfige Besatzung mit den Geretteten. 17 Tage lang. Es war eine Qual. Es gab an Bord nur drei Toiletten, die Trinkwasseraufbereitungsanlage arbeitete langsam, alle litten unter der Hitze. Es gab keine Betten für die Geflüchteten, pro Person stand nur eine Decke zur Verfügung, die an Bord genommenen Menschen konnten sich nachts entweder darauf legen und frieren oder sich zudecken und auf dem harten PVC Schmerzen dulden. Kurz: Es haperte mit der Grundversorgung. Das Schlimmste aber war die Ungewissheit. Wie würde es weitergehen? Die italienische Küstenwache kam, die Guardia di Finanza (der Zoll), und es hieß immer nur: Keine Genehmigung, an einer Lösung werde gearbeitet. Die drückende, beherrschende Angst war, dass alle Flüchtlinge nach Libyen zurückgeschickt würden.


Sichtermann, Barbara
Barbara Sichtermann ist Schriftstellerin und Journalistin, geboren 1943 in Erfurt, nach dem Abitur erfolgte der Besuch einer Schauspielschule in Bochum. Theaterpraxis im Ruhrgebiet 1965 bis 1968, danach Aufnahme eines Studiums der Sozialwissenschaften an der FU Berlin. Diplom in Volkswirtschaftslehre, Tätigkeit als freie Autorin seit 1978, Themen: Frauenpolitik, Leben mit Kindern, Geschlechterbeziehung, Literatur, Medien. Von 1987 bis 2002 Fernsehkritikerin mit wöchentlicher Kolumne bei der ZEIT. Barbara Sichtermann lebt heute in Berlin.



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