E-Book, Deutsch, Band 9, 448 Seiten
Reihe: Julia Platin
Sinclair / Browning / Taylor Julia Platin Band 9
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1528-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 9, 448 Seiten
Reihe: Julia Platin
ISBN: 978-3-7337-1528-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ENTSCHEIDUNG AUF DEN BAHAMAS von JENNIFER TAYLOR
In ihrem ersten gemeinsamen Urlaub lernt Helen ihren Mann Jacob von einer völlig neuen Seite kennen. Einst hat er ihren Vater skrupellos in den Ruin getrieben - das zumindest glaubt Helen. Doch hier unter Palmen zeigt sich der der eiskalte Geschäftsmann plötzlich als zärtlicher Liebhaber.
AM STRAND VON HONOLULU von TRACY SINCLAIR
Zärtliche Küsse am weißen Strand von Honolulu - für Erica das pure Glück! Wenn die glutrote Sonne im Meer versinkt und der attraktive Mike sie beschützend in seine Arme nimmt, vergisst sie all ihre Probleme. Aber ist diese Liebe stark genug, um die Vergangenheit zu besiegen?
HOCHZEITSREISE IN DIE KARIBIK von AMANDA BROWNING
Er ist charmant, erfolgreich und seit kurzem ihr Mann: der bekannte Architekt David Fairfax. Trotzdem sieht Leigh ihren Flitterwochen in der Karibik mit banger Erwartung entgegen: denn David will nur eine Vernunftehe! Doch Leigh wird alles versuchen, um sein Herz zu erobern ...
Amanda Browning ist ein überzeugter Single und lebt am Rande der englischen Grafschaft Essex in dem Haus, in dem sie auch aufgewachsen ist. Sie hat engen Kontakt zu ihrer Familie und ist begeisterte Großtante von insgesamt 18 Neffen und Nichten. Ihre absoluten Lieblinge sind die beiden Enkel ihrer Zwillingsschwester. Ihre Karriere als Autorin fing in dem Moment an, als sie ihre Arbeitsstelle in einer Bibliothek kündigte und überlegte, was sie nun machen könnte. Denn da fiel ihr eine Kollegin ein, die ihr bereits früher vorgeschlagen hatte, einen Liebesroman zu schreiben. Ihre ersten beiden Manuskripte wurden abgelehnt, das dritte jedoch gekauft und mit großem Erfolg veröffentlicht. Neben dem Schreiben investiert sie viel Zeit in die Ahnenforschung ihrer Familie. Erst kürzlich fand sie heraus, dass ein entfernter Zweig ihrer Familie in Kanada und den USA lebt. Ein unerlässliches Hilfswerk bei ihren Nachforschungen ist dabei das Internet.Sie stickt leidenschaftlich gern nach historischen Vorlagen und verbringt bei schönen Wetter viel Zeit im Garten.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
2. KAPITEL
„Wirst du rechtzeitig wieder zurück sein, Vater? Der Mann von der Umzugsfirma wollte um elf kommen, sich alles ansehen und uns dann einen Kostenvoranschlag machen.“ Seufzend blickte Helen sich in dem eleganten Zimmer um. „Lange wird er dafür nicht brauchen. Die meisten Möbel gehören hierher. Deshalb werden wir uns nach einer möblierten Bleibe umsehen müssen. Was meinst du?“
„Ganz wie du willst, Helen. Ich überlasse dir alle Entscheidungen.“ Edward Sinclair erhob sich langsam. „Ich gehe mir jetzt die Zeitung holen, Liebes.“
Besorgt blickte Helen ihm nach. Ihr Vater schien um Jahre gealtert, seit sie ihm nach ihrem Besuch bei Jacob vor fast einer Woche erklärt hatte, dass sie auf keinen Fall in der Wohnung bleiben könnten. Dass Jacob sie heiraten wollte, hatte Helen ihm allerdings nicht gesagt. Darüber wollte sie mit niemandem reden, nicht einmal mit ihrem Vater.
Sie hörte, wie die Haustür hinter ihm zufiel, und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Es gab viel zu tun. Sie, Helen, musste sich nicht nur nach einer Wohnung umsehen, sondern auch einen Job finden, von dem sie und ihr Vater leben konnten.
Die Stellenangebote in den Zeitungen hatte sie gründlich studiert, doch das Problem war, dass sie keine Berufserfahrung hatte. Als ihre Mutter erkrankt war, hatte Helen sie versorgt und den Haushalt geführt, statt sich um einen Ausbildungsplatz zu kümmern. Jetzt wünschte sie, nicht so kurzsichtig gewesen zu sein. Doch die Sinclairs hatten immer Geld gehabt. Es war ein schwerer Schock für Helen gewesen, zu erfahren, dass sie alles an Jacob verloren hatten.
Ihr Vater hatte ihr erzählt, ein alter Freund hätte ihnen die Wohnung zur Verfügung gestellt und sie hätten immer noch genug Geld, um die Rechnungen bezahlen zu können. Helen hatte ihm geglaubt. Hätte er ihr doch die Wahrheit gesagt! Es war ein großer Fehler gewesen, dass er Jacob erlaubt hatte, sie zu unterstützen.
Der bloße Gedanke an Jacob Hunt machte Helen wütend. Rasch stand sie auf und holte ihren Mantel aus dem Schlafzimmer. An diesem Morgen wollte sie sich bei einer Zeitarbeitsfirma vorstellen. Vielleicht hatte sie dort Glück. Keinen Penny wollte sie von diesem Mann mehr annehmen!
Helen stand im Flur und knöpfte gerade ihren Mantel zu, als es an der Tür klingelte. Sie nahm an, dass ihr Vater die Schlüssel vergessen hatte, und öffnete, bevor sie nach ihrem Schal suchte. Es war September und oft schon recht kalt in den Morgenstunden.
„Ich bleibe nicht lange, Vater. Denk an die Umzugsfirma, sonst …“
„Sonst wirst du meine Gastfreundschaft noch etwas länger in Anspruch nehmen müssen?“ Jacob schloss die Tür hinter sich und schmunzelte über Helens erschrockenen Gesichtsausdruck.
„Was willst du?“, fuhr sie ihn an.
„Was glaubst du wohl?“ Er ging an ihr vorbei in das geräumige Wohnzimmer. „Ich will natürlich wissen, wie es um mein Eigentum bestellt ist.“
Die leichte Betonung auf dem Wort „Eigentum“ trieb Helen das Blut in die Wangen. Entschlossen griff sie zum Telefonhörer. „Ich rufe jetzt die Polizei an, Jacob. Ich werde ihnen sagen, dass ein Mann in meine Wohnung eingedrungen ist. Geh also besser, bevor die Beamten hier eintreffen.“
„Deine Wohnung?“ Jacob setzte sich aufs Sofa. „Hast du da nicht etwas vergessen? Das Apartment gehört mir, Helen. Ich habe das Recht, zu kommen und zu gehen, wann immer ich will.“
Zögernd legte sie den Hörer auf. „Keine Angst, bald hast du die Wohnung wieder für dich. Vater und ich ziehen aus, sowie ich etwas anderes für uns gefunden habe.“
„So lange werde ich aber nicht warten können. Ich habe jetzt oft geschäftlich in der Stadt zu tun und erwarte deshalb, dass ihr die Wohnung bis zum Ende der Woche geräumt habt.“
„Ende der …“ Ihr versagte die Stimme. „Das ist unmöglich, Jacob.“
Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Tut mir leid, aber unter den gegebenen Umständen kann ich nicht mehr so großzügig sein wie bisher. Ich bin Geschäftsmann, und meine Investitionen müssen sich lohnen. Tun sie das nicht, ziehe ich mein Geld natürlich ab und investiere es in andere, profitablere Projekte.“
„Da ich nicht die Absicht habe, deine Frau zu werden, soll das wohl heißen, dass du keinen Grund mehr siehst, dich jetzt noch als Menschenfreund aufzuspielen.“ Die Verachtung in Helens Stimme war unüberhörbar.
Jacob presste die Lippen zusammen. „So ungefähr. Es ist ein Jammer, dass du so unvernünftig bist, Helen. Wenn nur du leiden müsstest, könnte ich es vielleicht noch verstehen. Dass du aber bereit bist, Menschen leiden zu lassen, die du liebst …“ Kopfschüttelnd erhob er sich vom Sofa und wandte sich zur Tür.
„Falls du meinen Vater meinst, brauchst du dir keine Sorgen zu machen“, entgegnete Helen hitzig. „Ich werde mich schon um ihn kümmern.“
Er blieb so dicht vor ihr stehen, dass sie die feinen Linien um seine Augenwinkel sah und den frischen Duft seines Aftershaves wahrnahm. Jedes Mal, wenn Jacob ihr nahe war, spürte sie, wie eine prickelnde Wärme sich in ihrem Körper ausbreitete. Um sich nichts anmerken zu lassen, senkte Helen schnell den Blick.
„Sicher wirst du alles tun, was du kannst. Du bist eine erfinderische Frau, das ist mir nicht entgangen. Einfallsreichtum wirst du auch nötig haben.“ Jacob umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Da ist zum Beispiel die Operation, die dein Vater braucht.“
„Was für eine Operation?“, fragte sie erschrocken. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“
„Wirklich nicht? Na ja, vielleicht wollte dein Vater dich nicht beunruhigen. Allerdings müsste dir aufgefallen sein, welche Schwierigkeiten er beim Gehen hat.“
„Du brauchst mir nicht zu sagen, was mit meinem Vater ist!“, brauste sie auf.
„Mag sein, aber was du nicht weißt, ist, dass ich bereit war, eine Operation in einer Privatklinik zu bezahlen. Die Wartelisten der Krankenkasse sind nämlich lang. Wenn du jedoch in Kauf nehmen willst, dass sein Gesundheitszustand sich verschlechtert, ist es natürlich deine Entscheidung.“
„Wie kannst du es wagen! Verschwinde, Jacob! Sofort! Deine Lügen und Anspielungen höre ich mir keine Minute länger an.“
„Es wird Zeit, dass du mir einmal zuhörst, Helen.“ Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie. „Du musst endlich begreifen, was du tust.“
„Ich werde überhaupt nichts tun. Versuch also nicht, deine abscheulichen Taten zu vertuschen. Wenn Vater eine Operation braucht, bekommt er eine. Er hat schließlich jahrelang Krankenversicherungsbeiträge gezahlt.“
„Hat er das?“ Jacob lockerte seinen Griff um ihre Schultern, sodass seine Berührung nun fast zärtlich war. „Das solltest du besser überprüfen. Es könnte sein, dass die Mitgliedschaft nicht mehr besteht – genauso wie es das Haus, die Firma und all die anderen Dinge nicht mehr gibt, die früher zu deinem Lebensstil gehörten.“
Um seinen Worten die gewünschte Wirkung zu verleihen, schwieg er kurz, bevor er fortfuhr: „Und dann ist da natürlich noch Richard. Hast du deinen Bewunderer schon vergessen?“
Sein Tonfall ließ Helen das Blut in den Adern gefrieren. Früher hatte Jacob einen Akzent gehabt. Irgendwann hatte er ihn abgelegt, doch gelegentlich war noch eine Spur davon zu hören. So auch jetzt.
Es löste ein eigentümliches Gefühl in ihr aus. Sie fühlte sich wieder an jenen Sommertag im Juli zurückversetzt, als sie Jacob zwischen den Bäumen entdeckt und er den grausamen und spöttischen Bemerkungen gelauscht hatte, die über ihn gemacht worden waren. Ein wilder, gefährlicher Ausdruck war damals auf seinem Gesicht erschienen. Helen erschauerte, als sie daran dachte.
„Was hast du mit Richard gemacht?“, erkundigte sie sich mit bebender Stimme.
„Nichts – noch nichts. Doch ich bezweifle, dass er seine gegenwärtige Position noch länger behalten kann. Nicht, wenn er sich dir eng verbunden fühlt.“
„Soll das heißen, dass du ihn feuern willst?“ Forschend blickte sie ihm ins Gesicht. Als sie die Antwort darin las, entzog sie sich seinem Griff und ging zum Fenster. Tränen der Ohnmacht traten ihr in die Augen.
„Die Frage muss ich wohl nicht beantworten, oder? Siehst du ein, in was für eine unerfreuliche Lage du mich gebracht hast? Es ist schade um Richard, denn er ist ein vielversprechender junger Mann. Doch ich glaube kaum, dass er etwas anderes finden wird. Einem Bewerber, der die Karriereleiter hinunterklettert, bietet niemand gern eine Stelle an.“ Jacob seufzte. „So ist das nun mal im Leben.“
„Ich hasse dich, Jacob“, flüsterte sie und drehte sich zu ihm um. Sie war sehr blass, und das Licht, das durchs Fenster fiel, ließ ihr rotes Haar wie Feuer leuchten. „Ich hasse und verabscheue alles an dir.“
„Wirklich, Helen? Oh, ich bezweifle nicht, dass du glaubst, mich zu hassen. Allerdings bin ich nicht so ganz überzeugt davon, dass Hass alles ist, was du für mich empfindest.“
„So ist es aber. Ich empfinde nur Hass für dich, Jacob.“
Er lächelte und hielt ihren Blick noch einen Moment fest, bevor er auf seine Uhr schaute. „Ich muss leider gehen, so interessant es auch wäre, die Unterhaltung fortzusetzen. Solltest du plötzlich zur Vernunft kommen und begreifen, was für einen Fehler du machst, weißt du ja, wo du mich findest.“
Nachdem er die Wohnung verlassen hatte, drehte Helen sich wieder um und sah starr zum Fenster hinaus. Jacob irrte sich, sie empfand nur Hass für ihn. „Ja, ich hasse Jacob...