Sinclair | In der Villa der Liebe | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Sinclair In der Villa der Liebe


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5647-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5647-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als Sabena in einer New Yorker Stadtvilla nach dem Kater der exzentrischen Millionärin Katherine Fabian sucht, trifft sie dort den charmanten Jake. Die Privatdetektivin ist sofort angetan von dem gut aussehenden Anwalt. Doch ehe sie ihren Gefühlen nachgibt, muss sie herausfinden, was er mit dem Verschwinden des Tieres zu tun hat. Ein romantisches Rendezvous wäre doch eine gute Gelegenheit, Jake unauffällig auszuhorchen, oder. etwa nicht? Wenn sie sich beim Tanzen in seinen Armen wiegt und er ihr Zärtlichkeiten ins Ohr flüstert ...

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2. KAPITEL

„Hoffentlich hat es sich für Sie gelohnt“, meinte Martha erschöpft, als sie die Tür hinter den Besuchern schloss. „Haben Sie etwas herausgefunden?“

„Ich habe einige interessante Eindrücke von der Familie gewonnen – und von ihrem Anwalt.“

„Ja, ich hörte, dass er sich mit Ihnen für heute Abend verabredet hat.“

„Es ist rein geschäftlich“, versicherte Sabena.

Die ältere Frau wirkte keineswegs überzeugt. „Er ist ein attraktiver Mann.“

„Und sehr clever. Was wissen Sie über Jake Waring?“

„Er ist ein renommierter Anwalt und auf komplizierte Fälle spezialisiert. Normalerweise gewinnt er sie.“

„Ich frage mich, wie weit er dafür gehen würde“, überlegte Sabena laut. „Im Moment ist jeder verdächtig.“

„Emily scheidet meiner Meinung nach aus. Sie hat Lucky stets gern gehabt. Außerdem ist sie ein liebes Mädchen. Glücklicherweise hat sie von Marguerite nur das Aussehen geerbt.“

Sabena berichtete Martha wohlweislich nichts von dem Gespräch, das sie belauscht hatte. „Erzählen Sie mir alles über die beteiligten Personen, einschließlich sich selbst. Jake könnte mich heute Abend ausfragen, um festzustellen, ob ich tatsächlich die Tochter einer Freundin bin.“

„Es dürfte eine Weile dauern. Ich werde Greta bitten, uns den Lunch zu bringen.“

„Wie lange arbeitet Greta schon hier?“, erkundigte Sabena sich, nachdem die Angestellte gekommen und wieder gegangen war.

„Länger als ich. Die Swensons waren bereits hier, als ich engagiert wurde. Greta kocht und erledigt die leichteren Hausarbeiten, während ihr Mann Lars die schweren Sachen macht. Außerdem war er Katherines Chauffeur.“

„Wollen sie in den Ruhestand gehen, wenn sie ihr Erbteil haben?“

„Sie hatten eigentlich beabsichtigt, so lange hier zu bleiben, wie Lucky lebt. Dieses Haus war so viele Jahre ihr Heim. Nun werden sie es wohl verlassen müssen. Das Anwesen wird wahrscheinlich verkauft und der Erlös unter den Erben aufgeteilt werden.“

„Greta und Lars hätten also keinen Grund gehabt, Lucky etwas anzutun. Es sei denn, jemand hätte sie extrem gut dafür bezahlt.“

„Sie sind über jeden Verdacht erhaben“, beteuerte Martha.

„Das ist niemand.“

Bevor Martha protestieren konnte, meldete Greta, dass der Lunch angerichtet sei.

Der Tisch war im Frühstücksraum gedeckt worden, der einen bezaubernden Blick auf den Garten bot. Auf den Beeten vor den Begrenzungsmauern blühten die Pflanzen in üppiger Pracht. Auf dem gepflasterten Innenhof luden bequeme Holzmöbel zum Ausruhen und Träumen ein.

„Welch Luxus, einen echten Garten inmitten der Stadt zu haben“, rief Sabena begeistert.

„Ja. An sonnigen Tagen haben Katherine und ich gern draußen gegessen.“

Während sie noch die Aussicht bewunderten, huschte der schwarze Kater an ihnen vorbei und verschwand durch eine Klappe in der Terrassentür.

„Er scheint Fremden gegenüber ziemlich scheu zu sein“, bemerkte Sabena.

„Im Gegensatz zu Lucky.“ Martha seufzte. „Er hat jedem vertraut – und das war wohl sein Untergang.“

Sabena beobachtete, wie das Tier durch die Klappe zurückkehrte. „Mich wundert, dass er nicht fortgelaufen ist.“

„Der arme kleine Streuner wird hier vermutlich zum ersten Mal regelmäßig gefüttert.“

„Gibt es von draußen einen Zugang zum Garten?“

In der Mauer ist eine Tür. Lars benutzt sie, wenn er den Müll entsorgt. Ansonsten ist sie immer abgeschlossen.

„Und der Schlüssel?“

„Hängt in der Küche an einem Haken“, erklärte Martha. „Ich bin sicher, er ist noch dort. Wäre er weg, hätten Greta oder Lars mir etwas gesagt.“

„Ich bezweifle nicht, dass er da ist. Nichtsdestotrotz hätte man einen Wachsabdruck machen können.“

Beim Essen erfuhr Sabena Marthas Geschichte.

„Nach dem Tod meines Mannes habe ich Kurse für Maschineschreiben und Kurzschrift belegt“, berichtete die ältere Frau. „Allerdings musste ich bald erkennen, dass vierzigjährige Frauen ohne jede Berufserfahrung nicht gerade mit offenen Armen empfangen wurden. Ich war völlig verzweifelt, als ich auf Katherines Anzeige antwortete.“

„Sie hatte bestimmt viele Bewerberinnen.“

„Dutzende, aber wir haben uns auf Anhieb gemocht.“ Martha lächelte wehmütig. „Es war der Beginn einer dauerhaften Freundschaft.“

Sie redeten stundenlang. Martha erzählte Sabena Details aus ihrer Beziehung zu Katherine Fabian, dann lieferte sie wertvolle Hintergrundinformationen über jedes einzelne Familienmitglied. Es war schon spät, als Sabena sich schließlich erhob.

„Glauben Sie wirklich, Sie können Lucky finden?“ Martha brachte sie zur Tür.

„Ich habe da ein paar Ideen. Mal sehen, was ich heute Abend erfahre.“

Sabena wählte an diesem Abend ihre Garderobe mit besonderer Sorgfalt, weil sie nicht allzu sexy wirken wollte. Der dunkelblaue Faltenrock war gerade kurz genug, um ihre makellosen Beine zur Geltung zu bringen, und der sittsame weiße Rollkragenpullover betonte ihre kleinen, festen Brüste. Mit etwas Glück würde Jake von ihr fasziniert sein und ein bisschen aus sich herausgehen.

Auf Make-up konnte sie verzichten. Ihre dichten schwarzen Wimpern benötigten keine Mascara, und ihr Teint war von Natur aus rosig. Sie bürstete ihr langes schwarzes Haar und ließ es offen über die Schultern fallen. Ein Hauch Parfüm – selbst Mädchen aus Pear Blossom durften Parfüm benutzen –, den Blazer übergestreift, und schon war sie fertig.

Sabenas Puls beschleunigte sich, als sie vor McConnell’s aus dem Taxi stieg. War es der normale Adrenalinstoß während einer Ermittlung, oder hatte die Aussicht, Jake wiederzusehen, damit zu tun? Rasch verdrängte sie diesen Gedanken und betrat die Galerie.

Der Saal war mit modisch gestylten Besuchern gefüllt, die angeregt plauderten und Wein tranken. Niemand schien sich sonderlich für die Gemälde zu interessieren. Als Sabena sich umsah, kam Jake auf sie zu.

„Ich hatte schon überlegt, wie ich Sie in dieser Menge finden soll“, meinte sie. „Bin ich zu spät dran?“

„Nein, ich war ein bisschen früher hier. Ich bin direkt vom Büro hergefahren.“

„Sie hätten mir sagen sollen, dass Sie lange arbeiten müssen. Nun habe ich ein schlechtes Gewissen.“

„Das brauchen Sie nicht zu haben.“ Er lächelte. „Ich habe mich den ganzen Tag auf unser Treffen gefreut.“

„Ich mich ebenfalls.“

„Ich muss gestehen, dass ich noch nie von Kleinhoff gehört habe, aber ich mag seinen Stil. Woher kennen Sie seine Bilder?“

„Ich kenne ihn auch nicht.“ Sie wollte nicht lügen, zumal er sie dabei leicht hätte ertappen können. „Ich wollte lediglich sehen, was auf einer Vernissage los ist.“

„Oh.“ Er seufzte theatralisch. „Und ich hatte gehofft, Sie wären vielleicht meinetwegen hier.“

„Ich bin überzeugt, Sie bekommen mehr als genug weibliche Bewunderung.“

„Äußerlichkeiten können täuschen.“

„Das stimmt“, pflichtete sie ihm bei.

„Nehmen wir Sie als Beispiel. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, Sie sind New Yorkerin.“

„Es ist nicht mein erster Besuch in der Stadt“, sagte sie. „Möglicherweise hat das Flair bereits auf mich abgefärbt.“

„Wie oft kommen Sie her?“

„Wann immer ich kann. Es gibt so viel zu erleben – Museen, Musik, der Broadway. Ich liebe das Theater, Sie nicht?“

Ihr Ablenkungsmanöver hatte nicht funktioniert! „Wenn Sie so oft in New York sind, ist es sonderbar, dass Sie Katherine Fabian nicht kennengelernt haben.“

„Ich wollte nicht stören. Martha und ich haben uns immer zum Essen getroffen. Möchten Sie wissen, in welchen Restaurants wir waren?“, fügte sie ironisch hinzu.

„Nur wenn Sie es mir erzählen wollen. Sie wirken recht abweisend. Ich frage mich, warum.“

„Ich bin es nicht gewöhnt, dass man mich einem Kreuzverhör unterzieht.“ Sabena entschied sich für einen Frontalangriff. „Warum sind Sie so an mir interessiert?“

„Ich dachte, das hätten wir geklärt.“

„Nicht zu meiner Zufriedenheit. Da wir zu unterschiedlichen Parteien gehören, ist es merkwürdig, dass Sie sich mit dem Feind abgeben.“

„Ich betrachte Martha nicht als meine Feindin. Meine Beziehung zur Fabian-Familie ist rein geschäftlicher Natur.“

„Es ist ein schmutziger Job, aber irgendjemand muss ihn schließlich erledigen.“, spottete sie.

„Sie müssen einräumen, dass Miss Fabians Testament ziemlich exzentrisch ist.“

„Mag sein, aber es war ihr Geld. Die Menschen sollten das Recht haben, mit ihrem Besitz anzufangen, was sie wollen.“

„Sofern sie bei klarem Verstand sind. Jeder, der einem Kater Millionen von Dollar hinterlässt, ist entweder senil oder schlichtweg verrückt.“

„Nicht unbedingt. Sie hat es ihm nur für die Dauer seines Lebens vermacht. Ihre Klienten brauchen das Geld eigentlich gar nicht. Sie sind bloß gierig.“

„Jeder braucht Geld. Haben Sie je versucht, ohne zu leben?“

„Nein, und Sie vermutlich auch nicht“, konterte Sabena kühl.

Jakes eleganter Anzug stammte entweder von Brioni oder Armani, die schmale goldene Armbanduhr musste ein Vermögen gekostet haben. Er war eindeutig materialistisch eingestellt. Kein Wunder, dass er kein Verständnis für...



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