Smart | Gefährliche Leidenschaft im Castello | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia

Smart Gefährliche Leidenschaft im Castello


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-4699-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-4699-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eva verabscheut ihn - das gefällt Daniele. Denn der italienische Milliardär will eine Scheinehe ohne jede Emotionen. Allerdings werden seine eigenen Gefühle für seine schöne Frau mit jeder Nacht in seinem Castello stärker und gefährlicher ...



Michelle Smart ist ihrer eigenen Aussage zufolge ein kaffeesüchtiger Bücherwurm! Sie hat einen ganz abwechslungsreichen Büchergeschmack, sie liest zum Beispiel Stephen King und Karin Slaughters Werke ebenso gerne wie die von Marian Keyes und Jilly Cooper. Im ländlichen Northamptonshire, mitten in England, leben ihr Mann, ihre beiden Kinder und sie zusammen mit einem niedlichen Cockapoo - einer Kreuzung aus den Hunderassen Cocker Spaniel und Pudel. Was Michelle am meisten am Autorinnen-Dasein liebt, ist, dass sie den ganzen Tag mit Kaffee auf dem Schoß herumsitzen, aber dabei in Gedanken weit weg sein kann ... In ihrer eigenen Welt, die sie ganz nach ihrer Vorstellung erschafft.
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1. KAPITEL

„Werden Sie wohl still sitzen?“, sagte Eva Bergen gereizt zu dem Mann auf dem Hocker vor ihr. Sie hatte die Blutung auf seiner Nase gestillt und hielt jetzt kleine Klammerpflaster bereit, um die Wunde zu verschließen. Diese relativ simple Aufgabe wurde jedoch dadurch erschwert, dass der Verletzte ungeduldig mit dem rechten Fuß auf den Boden klopfte, wodurch sein gesamter Körper in Bewegung geriet.

Er funkelte sie gereizt an. Sein rechtes Auge schwoll bereits zu und begann sich zu verfärben. „Machen Sie schon!“

„Soll ich die Wunde nun verschließen oder nicht? Ich bin keine Krankenschwester! Für so eine ungewohnte Tätigkeit brauche ich meine volle Konzentration, also halten Sie endlich still!“

Daniele holte tief Luft, biss die Zähne zusammen und sah starr an ihr vorbei. Anscheinend spannte er auch die Muskeln seines rechtens Beins an, denn das Fußklopfen hörte schlagartig auf.

Ebenfalls tief Luft holend beugte Eva sich auf ihrem Hocker vor, den sie höhergestellt hatte, um auf einer Ebene mit Daniele Pellegrini zu sein. Sie zögerte. „Sind Sie sicher, dass sich keiner unserer Ärzte die Wunde ansehen soll? Ihre Nase könnte gebrochen sein!“

„Nun machen Sie schon!“, wiederholte er ungeduldig.

Nervös hob Eva ihre Hand und klebte den ersten Streifen über die Wunde. Sie achtete sorgfältig darauf, so viel Distanz wie möglich zu dem Mann vor ihr zu wahren und den Hautkontakt auf das Nötigste zu beschränken.

Es war erstaunlich, dass Daniele Pellegrini es sogar mit einer blutigen Nase fertigkriegte, wie aus dem Ei gepellt auszusehen. Sein volles dunkelbraunes Haar saß nach wie vor perfekt, sein makellos gebügelter Maßanzug ebenfalls. Kein Zweifel, Pellegrini war ein gut aussehender Mann. Im Flüchtlingslager gab es wohl keine Entwicklungshelferin, die sich nicht nach ihm umgedreht hatte, als er vor einem Monat das erste Mal hier aufgetaucht war.

Das hier war sein zweiter Besuch. Er hatte Eva vor einer halben Stunde angerufen und sie grußlos gefragt, ob sie noch im Lager war. Hätte er sich die Mühe gegeben, auch nur irgendetwas über sie herauszufinden, hätte er gewusst, dass sie wie die anderen Helfer auch in einem eigenen Bereich im Lager untergebracht war.

Als Eva ihn am Telefon darüber aufgeklärt hatte, hatte Daniele Pellegrini ihr mitgeteilt, dass er im Erste-Hilfe-Zelt auf sie warten würde. Er hatte aufgelegt, bevor sie ihn fragen konnte, was er von ihr wollte. Als Eva kurz darauf im Zelt eintraf, hatte sie beim Anblick von Danieles lädiertem Gesicht keine Erklärungen mehr gebraucht …

Nachdem Hurrikan Ivor die Karibikinsel Caballeros heimgesucht hatte, hatte die Blue Train Aid Agency, die schon länger in dem korrupten Land aktiv war, als erste Wohltätigkeitsorganisation ein Lager dort errichtet. Inzwischen, zwei Monate nach der größten Naturkatastrophe, die das Land je heimgesucht hatte, beherbergte das Lager dreißigtausend Menschen in Zelten, Containern und improvisierten Hütten. Die später errichteten Lager der anderen Hilfsorganisationen waren genauso überfüllt. Die Lage war katastrophal.

Daniele war der Bruder des Philanthropen Pieta Pellegrini, der nach dem Hurrikan sofort beschlossen hatte, der Hauptstadt der Insel ein neues Krankenhaus zu spenden. Nur eine Woche später war er jedoch bei einem Hubschrauberunglück ums Leben gekommen.

Eva hatte Pietas Tod sehr bedauert, in der Welt der Hilfsorganisationen war dieser Mann eine eigene Größe gewesen. Ein Mensch, der nicht nur respektiert, sondern auch verehrt worden war. Umso mehr hatte Eva sich gefreut, als sie erfuhr, dass die Familie Pellegrini an seiner Stelle das Krankenhaus bauen würde – im Angedenken an ihn. Die Einwohner der Insel waren dringend darauf angewiesen. Die Hilfsorganisationen taten zwar, was sie konnten, aber es reichte hinten und vorne nicht.

Pietas Schwester Francesca war die treibende Kraft hinter dem Projekt gewesen. Die Entschlossenheit der jungen Frau hatte Eva so gut gefallen, dass sie positive Erwartungen an Francescas Bruder Daniele gehabt hatte – einen mehrfach ausgezeichneten Architekten und Bauunternehmer, der für die Bauarbeiten sorgen würde.

Sie hatte ihn jedoch auf Anhieb unsympathisch gefunden. Der arrogante Idiot hatte förmlich die markante Nase gerümpft, als er sie im Lager abgeholt hatte! Für ein Date, dem sie nur zugestimmt hatte, weil er ihr versichert hatte, dass es kein Date war. Daniele Pellegrini hatte behauptet, dass es ihm ausschließlich darum ging, sich ihren Rat einzuholen, was den Bau des Krankenhauses anging. Eva galt nämlich als eine Art Expertin für das Land und seine Bewohner.

Er hatte sie auf die malerische, vom Hurrikan verschonte Nachbarinsel Aguadilla fliegen lassen und sie in ein exklusives Siebensternehotel gebracht. Dort hatte er viel zu viel getrunken, ihr ständig impertinente Fragen gestellt und schamlos mit ihr geflirtet. Das einzig Positive an ihm war sein gutes Aussehen. Und reich war er auch. Da Männer Eva jedoch kaltließen und sie sich nicht für Geld interessierte, war sie von seinen Flirtversuchen völlig unbeeindruckt geblieben.

Sein entgeisterter Blick war unbezahlbar gewesen, als sie sein Angebot, auf seiner Suite noch einen „Schlummertrunk“ zu trinken, kühl abgelehnt hatte. Daniele Pellegrini, offensichtlich kein Nein gewohnt, wenn es um das andere Geschlecht ging, hatte sie sofort von seinem Chauffeur zum Flughafen zurückfahren lassen, ohne sich von ihr zu verabschieden. Bis heute hatte sie nichts mehr von ihm gehört oder gesehen.

Und dabei wäre es vermutlich geblieben, wenn ihm nicht irgendjemand die Faust ins Gesicht gerammt hätte. Eva hätte gern gewusst, wer das gewesen war – um demjenigen einen Drink zu spendieren.

„Ich bin keine Krankenschwester“, hatte sie protestiert, als Daniele von ihr verlangt hatte, ihn zu verarzten.

Er hatte nur mit den breiten Schultern gezuckt und sie grimmig angeblickt. Von dem charmanten Lächeln, das sie noch von ihrem „Date“ erinnerte, war dieses Mal nichts zu sehen. „Sie müssen nur die Blutung stoppen. Das werden Sie doch wohl hinkriegen.“

Das tat Eva allerdings. Sie war im Lager zwar als Koordinatorin und Übersetzerin angestellt, musste den Ärzten aber öfter zur Hand gehen, wenn Not am Mann war. Was jedoch noch lange nicht hieß, dass sie sich zutraute, eine gebrochene Nase zu richten – schon gar nicht die eines arroganten Milliardärs in einem Anzug, der vermutlich mehr als das durchschnittliche Jahresgehalt hier auf Caballeros gekostet hatte. Wenn die Einwohner überhaupt das Glück hatten, einen Job zu finden.

„Ich hole lieber eine der Krankenschwestern …“

„Nein, die sind alle beschäftigt“, fiel er ihr ungeduldig ins Wort. „Stoppen Sie einfach die Blutung, dann sind Sie mich los.“

Eva war drauf und dran gewesen zu behaupten, dass sie ebenfalls beschäftigt war, aber Danieles kaum gezügelte Wut hatte sie davon abgehalten. Er wirkte, als würde er jeden Moment explodieren. Es erschien ihr nicht ratsam, sich mit ihm anzulegen.

Als Eva nach dem dritten und letzten Streifen griff, fiel ihr einmal mehr der seidige Glanz seines dunklen Haars auf. Hätten seine Geschwister nicht auch so schönes Haar gehabt, hätte sie ihm unterstellt, auf Reisen immer einen persönlichen Friseur im Schlepptau zu haben. Und einen persönlichen Stylisten.

In gewisser Hinsicht konnte sie sogar nachvollziehen, warum er sich in diesem Lager so unwohl fühlte. Daniele war an ein Leben im Luxus gewohnt, und hier drin herrschten Schmutz und Elend. Auch Eva trug nur eine abgetragene Jeans und ein T-Shirt. Niemanden hier interessierte ihr Aussehen. Das hier war ein Flüchtlingslager, da musste man jederzeit damit rechnen, sich die Hände schmutzig zu machen. Sich modisch zu kleiden, wäre nicht nur völlig unpassend, sondern auch total unpraktisch gewesen.

Trotzdem hätte sie in seiner Gegenwart gern gepflegter ausgesehen …

„Halten Sie still!“, rief sie ihm ins Gedächtnis, als er wieder hibbelig wurde. „Ich bin fast fertig. Ich tupfe noch einmal etwas Blut weg, und dann können Sie gehen. Sie müssen die Streifen etwa eine Woche dranlassen und trocken halten.“

Sie griff nach einem antiseptischen Feuchttuch und tupfte sanft ein paar winzige Blutstropfen ab.

Sein Duft stieg Eva in die Nase – ein toller Duft. Er erinnerte sie an Urwälder und exotische Früchte. Wie konnte ein so widerwärtiger Typ nur so gut riechen? Außerdem hatte er tolle Augen, von einem schwer zu beschreibenden Braungrün. Aus denen er sie gerade ansah. Intensiv.

Eva stand einen Moment im Bann seines Blicks, bevor sie erschrocken ihren Hocker zurückschob und aufstand. „Ich hole Ihnen eine Kältekompresse für Ihr Auge“, murmelte sie, um ihre Verwirrung zu verbergen.

„Nicht nötig. Verschwenden Sie nicht meinetwegen Material.“ Daniele griff in die Innentasche seines Jacketts und zog seine Brieftasche heraus. Er entnahm ihr ein paar Banknoten und gab sie Eva. „Hier. Damit Sie das verbrauchte Verbandsmaterial ersetzen können.“ Ohne ein Wort des Danks schlenderte er aus dem Zelt.

Erst als Eva die von seiner Berührung noch kribbelnde Hand öffnete, sah sie, dass er ihr zehn Hundertdollarnoten gegeben hatte …

„Es muss doch eine Alternative geben“, sagte Daniele genervt und schenkte sich noch ein Glas Rotwein ein. „Nimm du das Schloss.“

Seine Schwester Francesca schüttelte den Kopf. „Das geht nicht, das weißt du genau. Ich habe das falsche Geschlecht.“

„Aber ich will nicht heiraten.“ Die...



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