E-Book, Deutsch, Band 2614, 144 Seiten
Reihe: Julia
Smart Karibische Nächte - heißer als Rache
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1879-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2614, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7515-1879-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Das wird Immobilientycoon Gianni Rossi büßen! Issy Seymore und ihre Schwester haben Rache geschworen, denn dessen Familie hat ihren Vater in den Bankrott getrieben. Raffiniert bringt Issy den Milliardär dazu, sie auf einer Luxusjacht durch die Karibik zu begleiten. Schritt zwei: Ihre Schwester wird in seiner Abwesenheit den Rossi-Immobilienkonzern sabotieren. Issy ahnt nicht, dass Gianni sie durchschaut. Bei dem gefährlich erotischen Spiel ist er ihr einen Schritt voraus - sein Gegenzug ist ein Heiratsantrag unter den Sternen der Karibik!
Michelle Smart ist ihrer eigenen Aussage zufolge ein kaffeesüchtiger Bücherwurm! Sie hat einen ganz abwechslungsreichen Büchergeschmack, sie liest zum Beispiel Stephen King und Karin Slaughters Werke ebenso gerne wie die von Marian Keyes und Jilly Cooper. Im ländlichen Northamptonshire, mitten in England, leben ihr Mann, ihre beiden Kinder und sie zusammen mit einem niedlichen Cockapoo - einer Kreuzung aus den Hunderassen Cocker Spaniel und Pudel. Was Michelle am meisten am Autorinnen-Dasein liebt, ist, dass sie den ganzen Tag mit Kaffee auf dem Schoß herumsitzen, aber dabei in Gedanken weit weg sein kann ... In ihrer eigenen Welt, die sie ganz nach ihrer Vorstellung erschafft.
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1. KAPITEL
Issy Seymores Handy summte. Ihr Taxi war auf dem Weg.
Sie blickte ihre Schwester an und las Sorge in deren Augen. Es war so weit. Alles, worauf sie das letzte Jahrzehnt hingearbeitet hatten, sollte sich jetzt auszahlen. All das Pläneschmieden am späten Abend. All die Raffinesse.
Wenn es endlich losgeht, werde ich euphorisch sein, hatte Issy gedacht. Sie war nicht darauf gefasst gewesen, eine solche Last im Bauch zu spüren, der dank jahrelanger eiserner Disziplin flach und straff war. Gianni Rossi bevorzugte einen bestimmten Frauentyp. Kleine Brünette mit einer Neigung zur Rundlichkeit fielen nicht in die Kategorie.
„Wir tun doch das Richtige, oder?“, flüsterte sie.
Amelia schluckte schwer und nickte. „Aber falls du kalte Füße hast und einen Rückzieher machen willst …“
„Nein“, unterbrach Issy sie kopfschüttelnd. „Keine kalten Füße. Nur Lampenfieber.“
Ihre Schwester rieb sich die Arme und lächelte halb betrübt, halb verständnisvoll. Die leichten Schatten unter ihren Augen zeugten vom Schlafmangel, der nun schon fünf Wochen andauerte. Damals hatten die Geschwister erkannt: Endlich ist die Gelegenheit günstig.
Um diesen Punkt zu erreichen, war Amelia ein hohes Risiko eingegangen. Zwei Jahre hatte sie im gegnerischen Lager verbracht, jede Minute mit der Angst, aufzufliegen. Wie die Seymore-Schwestern zu ihrem Leidwesen wussten, besaßen die Rossi-Cousins kein Gewissen. Keinen Funken Menschlichkeit. Die Männer hatten ihr Leben zerstört. Jetzt wollten Issy und Amelia sich revanchieren. Die Rossis sollten erleben, wie es sich anfühlte, ruiniert zu werden. Wobei sie unmöglich denselben Schaden erleiden konnten wie die Familie Seymore damals.
Während Amelia sich zwei Jahre lang jeden Arbeitstag in die Schusslinie begeben hatte, war Issy hinter den Kulissen in die Internetwelt abgetaucht. Heute musste sie vortreten und ihre Rolle in der realen Welt spielen. Sie streckte den Rücken durch und machte sich so lang, wie es ihre eins fünfundfünfzig zuließen.
Damit entlockte sie Amelia ein Lächeln – den ersten Anflug von Humor, den eine von ihnen heute hatte aufbringen können. „Denk dran, in seiner Gegenwart die Schuhe anzulassen. Bevor du ihn auf die Jacht gelockt hast, soll er nicht merken, wie klein du bist.“
Issy prustete, fiel ihrer älteren Schwester um den Hals und drückte sie innig.
„Du meldest dich, sobald du gelandet bist?“, fragte Amelia, während sie die Umarmung erwiderte.
„Ehrenwort.“
„Hast du auch dein Charme-Abwehrspray eingepackt?“
Issy schnaubte und drückte ihre Schwester noch etwas fester. „Du weißt doch, dass ich es nicht brauche.“
Amelia löste sich von ihr und legte ihr beide Hände auf die Wangen. „Versprich mir, vorsichtig zu sein. Geh keine unsinnigen Risiken ein.“
„Versprochen. Du musst aber auch vorsichtig sein.“
Das Gesicht ihrer Schwester verschattete sich, doch sie lächelte. „Bin ich immer.“
Issys Handy summte erneut. Ihr Taxi war da.
Eine letzte Umarmung, ein Kuss auf Amelias Wange, und sie musste gehen.
Der Zeitpunkt war gekommen, um in die Karibik zu fliegen und jenen Plan umzusetzen, an dem sie zehn Jahre gefeilt hatten.
Zehn Tage zuvor …
Gianni Rossi wusste, wenn eine Frau sich für ihn interessierte. Und die attraktive Blondine mit den fabelhaften Beinen an der Bar des exklusiven Clubs hatte definitiv Interesse.
Mit katzenartiger Anmut war sie durch die Tür geschwebt. Auf ihrem Weg an seinem Tisch vorbei hatten sich ihre Blicke kurz getroffen. Am Tresen angekommen, hatte sie den Kopf gedreht und ihn noch einmal angesehen. Diesmal nicht nur flüchtig. Jetzt saß sie da und trank einen Cocktail durch einen Strohhalm. Das Glitzern in ihren Augen legte nahe, dass sie lieber an etwas anderem gesaugt hätte.
Er pflegte nie eine schöne Frau abzuweisen, die unverhohlen zeigte, dass er ihr gefiel. Deshalb entschuldigte er sich bei seinen Begleitern, ging zum Tresen und deutete auf den Barhocker neben ihr. „Darf ich?“
Sie lächelte mit vollen, überaus verlockenden Lippen. Ihre dunkelblauen Augen leuchteten. „Nur zu.“
Gianni nahm Platz und winkte den Barkeeper heran. „Möchten Sie einen Drink?“, fragte er die Frau.
Das Leuchten in ihren Augen wurde noch intensiver. „Sicher.“
„Einen großen Bourbon für mich und einen …?“ Fragend zog er eine Braue hoch.
Grübchen erschienen in dem schönen Gesicht der Fremden. „Mojito. Bitte.“
„Einen Mojito für die Dame.“
Während der Barkeeper die Drinks zubereitete, musterte Gianni die Frau fachmännisch. Ihre schimmernden honigblonden Haare waren schulterlang und ein wenig heller als ihre perfekt gezupften Brauen. Sie hatte bezaubernde elfenhafte Gesichtszüge. Das kurze silbrige Paillettenkleid mit Spaghettiträgern hatte offenbar ein hübsches Sümmchen gekostet. Auch die Armbanduhr an ihrem zierlichen Handgelenk sah kostspielig aus, und die Diamantohrringe ließen erahnen, dass er neben einer anspruchsvollen Frau mit beträchtlichen Finanzmitteln saß. Wieso war er ihr noch nie über den Weg gelaufen?
Er streckte ihr die rechte Hand hin. „Gianni.“
Schlanke Finger schlossen sich um seine. Ihr teures exotisches Parfüm umwehte ihn wie eine duftende Wolke. „Issy.“
„Ich habe Sie noch nie hier gesehen … Issy.“ Der Name passte nicht zu dieser eleganten, selbstbewussten Frau mit der melodischen Stimme. Ihr Akzent klang wie jener der englischen Salonlöwinnen, die zu seinen Partys strömten, wann immer er in London war.
Sanft zog sie die Hand aus seiner und lächelte ihn mit hübschen weißen Zähnen an. „Ich bin zum ersten Mal hier.“
Seine Mundwinkel hoben sich wie von selbst zu einem Lächeln. „Tatsächlich?“
Wissend zog sie eine Braue hoch. Ohne Gianni aus ihren hinreißenden blauen Augen zu lassen, schloss sie die Lippen um den Strohhalm und trank den Rest ihres Cocktails.
Die unterschwellige Erotik ließ das Blut schneller durch seinen Körper fließen. Verdammt, diese Frau war heiß. Er stützte einen Ellbogen auf den Tresen und legte das Kinn auf die Faust. „Warten Sie auf jemanden?“
„Meine Freundin. Wir treffen uns hier, bevor wir ins Amber’s gehen. Sie ist spät dran.“
„Freundin?“
„Ein weiblicher Freund“, erklärte sie belustigt. „Warum? Was dachten Sie, wen ich meine?“
Er lächelte verhalten. „Ich glaube, das wissen Sie sehr gut.“
Wieder zog sie eine Braue hoch.
„Sind Sie in festen Händen?“, kam er zum Wesentlichen.
Langsam schüttelte sie den Kopf. „Das Leben ist zu kurz, um in festen Händen zu sein.“
Eine Frau nach seinem Geschmack. „Ich bin ganz Ihrer Meinung.“
„Sie sind auch Single?“
„Immer.“
„Na, darauf trinke ich gern.“ Jetzt stützte auch Issy einen Ellbogen auf den Tresen, dicht an seinem, und legte das Kinn auf die Faust. „Also …“ Sie neigte den Kopf etwas näher. „Gianni … Sie sind Italiener?“
„Sì.“
Sie lächelte vielsagend. „Ein italienischer Hengst?“
Oh, er liebte eine Frau mit Sinn für Zweideutigkeiten. „So hat man mich in der Tat schon genannt.“
Ohne jegliche Scham musterte sie ihn von Kopf bis Fuß. „Das glaube ich gern.“
Der Barkeeper brachte die Drinks. Gianni hob sein Glas. „Auf das Singledasein.“
Issy stieß mit ihm an und sah ihm kühn in die Augen. „Auf den Spaß“, erwiderte sie, nahm den Strohhalm ihres Mojitos zwischen Daumen und Zeigefinger und steckte ihn langsam in den Mund. Die unmissverständliche Andeutung fachte Giannis Erregung an.
Ihr Handy summte. „Entschuldigung.“ Sie zog es aus der Abendtasche, las die Nachricht und tippte rasch eine Antwort. Dann sah sie Gianni bedauernd an. „Das ist mein Signal für den Aufbruch, fürchte ich.“
„Schon?“
„Ich dachte auch nicht, dass ich so bald gehen müsste, aber heute ist Camillas Geburtstag. Eigentlich wollten wir uns hier treffen. Nun ist sie so spät dran, dass sie schon zum Amber’s vorgefahren ist und ihren Fahrer hergeschickt hat, damit er mich abholt. Er wird gleich hier sein.“ Sie bedachte Gianni mit einem provokativen Blick. „Camilla hat bestimmt nichts dagegen, wenn Sie mitkommen.“
Gianni war schon öfter im Amber’s gewesen, einem winzigen Nachtclub, den fast ausschließlich die britische High Society besuchte. Widerstrebend zeigte er mit der freien Hand zum Tisch mit den drei Männern. „Ich bin zu einer Pokerrunde verabredet, aber ich kann mich später zu Ihnen gesellen … Wenn Sie möchten?“
Sie trank den letzten Schluck Mojito. Als sie den Strohhalm freigab, zog sie die Unterlippe verführerisch ein Stückchen mit. „Ich möchte schon“, murmelte sie. „Allerdings muss ich leider früh ins Bett. Spätestens um Mitternacht, sonst verwandle ich mich in Aschenputtel.“
Er legte seine Finger auf die makellos manikürte Hand mit den lackierten Nägeln, die Issy Millimeter für Millimeter näher geschoben hatte, und sah ihr tief in die Augen. Nichts liebte er mehr als eine sexy, selbstbewusste Frau, die genau wusste, was sie wollte, und es auch zeigte. Eine Frau wie diese. Sie war schön. Blond. Langbeinig. Außerdem stellte sie ungeniert klar, dass sie ihn wollte. Die perfekte Kurzzeit-Gespielin. „Mir würde es ebenfalls guttun, früh ins Bett zu gehen.“
Ihre dunkelblauen...