E-Book, Deutsch, 172 Seiten
Thaler Lebst du schon oder hast du noch keine Zeit?
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7562-7877-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Warum manche Menschen immer Zeit haben und manche nie!
E-Book, Deutsch, 172 Seiten
ISBN: 978-3-7562-7877-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Kennen Sie auch solche Menschen, die nie Zeit haben und die immer gestresst und gehetzt wirken? Und kennen Sie dabei das Gefühl, Angst zu haben, diese Menschen um etwas zu bitten? Denn es könnte gleich zu viel sein? Auch wenn es sich um noch so eine kleine Sache handelt? Ja, dann ist dieses Buch genau das richtige Geschenk für diese Menschen. Der Autor erklärt in sehr verständlicher und schnörkelloser Sprache die Ursachen von Zeitmangel und zeigt klare und einfach umsetzbare Lösungsstrategien auf! Er plaudert dabei immer wieder aus seinem Nähkästchen und wie es ihm gelungen ist, seine persönliche Geschwindigkeit zu finden ohne das Gefühl zu haben, in einem Hamsterrad gefangen zu sein. Das Buch enthält zudem eine unglaubliche Lebensgeschichte im Umgang mit Zeit. Auch zwei sehr erfolgreiche Südtiroler Persönlichkeiten kommen zu Wort und erklären, wie sie gelernt haben, alle ihre Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen.
Gerold Thaler, 1977 in Bozen geboren, ist Lehrer für Betriebswirtschaftslehre an der Berufsschule. Nach dem Studium in Innsbruck führte sein Weg zuerst in die Privatwirtschaft, wo er sich fast zehn Jahre als Verantwortlicher im Controlling und Rechnungswesen betätigte. Immer schon beschäftigte ihn die Frage, wie es manche Menschen schaffen, obwohl mehr Aufgaben und Verantwortung, ihr Privat- und Arbeitsleben ausgeglichen zu gestalten. Zwischendurch absolvierte er mehrere Ausbildungen im Bereich Gesundheit und Schmerztherapie. Zeitgleich arbeitete er als Fußballtrainer im Amateur- und Jugendbereich. Er ist dabei, sich einen Namen als Experte für Zeitmanagement zu machen.
Autoren/Hrsg.
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I. Ausgangslage
Ich habe nicht unbedingt die besten Voraussetzungen gehabt, mich als Experte für Zeitmanagement zu etablieren. Ich war ursprünglich eigentlich ein Langschläfer. Ich bewunderte immer schon die Menschen, die mit wenig Schlaf auskamen. Insgeheim hatte ich den Wunsch, auch so zu sein! Ich denke, weil ich das unbedingt wollte, ist es mir auch gelungen. Und heute benötige ich tatsächlich deutlich weniger Schlaf als vielleicht der Durchschnittsbürger. Ich denke, dass sich auch vieles angewöhnen lässt. Als meine Kinder klein waren und in der Nacht regelmäßig aufwachten, da kam ich mit weniger Schlaf aus als vorher. Einmal ist es mir passiert, dass ich in der Nacht aufwachte und nicht mehr einschlafen konnte. Zuerst dachte ich, dass ich schlecht geschlafen habe. Als ich aber länger darüber nachdachte, kam ich zu der Erklärung, dass ich vielleicht schon ausgeschlafen war und deshalb aufwachte. Ob es nun so oder andersrum war, spielt eigentlich keine Rolle. Wesentlich ist, dass mir die letztere Erklärung deutlich mehr Vorteile bringt als die andere und mein Leben auf jeden Fall erleichtert. Wenn ich an meine Mutter denke, dann kommt mir ein leichtes Schmunzeln über die Lippen. Sie hat eine Ruhe, die ich kaum bei jemand anderem gesehen habe. Sie lässt sich von nichts und niemandem in ihrer Geschwindigkeit abbringen. Sie hat ihre eigene Geschwindigkeit und das ist gut so. Wenn ich sie beim Abwasch beobachte, dann frage ich mich manchmal, wie ist das möglich? Warum möchte sie den Abwasch nicht schneller ausführen? Ich kann es kaum nachvollziehen. Daraus erkenne ich, dass jeder seine eigene Geschwindigkeit hat. Und die zu finden ist die Basis jedes Zeitmanagement. In jungem Alter bin ich allgemein vieles verkehrt angegangen. Ich war in meinem Leben zum Beispiel oft ohne Fokus, ohne Konzentration und ohne konkretes Ziel unterwegs! Ich habe das meiste bezüglich des optimalen Umgangs mit der Zeit von der Pike auf gelernt. Deshalb weiß ich wirklich, von was ich spreche. Und ich weiß auch, dass sich ein optimaler Umgang mit der Zeit aneignen lässt. Auch Sie können das lernen: immer Zeit für die wichtigen Dinge im Leben zu haben, ohne Stress zu empfinden oder Hektik aufkommen zu lassen. Im Grunde beginnt das Leben für uns wie ein Kartenspiel! Nicht jeder startet mit den gleichen Spielkarten. Spielen Sie mit den Karten, die Sie haben!2 Sie müssen sich natürlich mehr anstrengen, wenn Sie keinen Royal Flush in den Händen halten! Aber am Ende gewinnt der, der gelernt hat, besser zu spielen. Das bedeutet in diesem Fall, Gelegenheiten und Chancen zu nutzen, die Ihnen das Leben bietet. Bezogen auf das Kartenspiel bedeutet das, die Situation zu erkennen, wo Sie trotz schlechterer Karten trotzdem das Spiel zu Ihren Gunsten entscheiden können. Sie müssen sich die erfolgversprechendste Spielstrategie ausdenken und gleichzeitig Stärke zeigen. Im äußersten Fall bezeichnet man das als „bluffen“. Und damit Ihnen das gelingt, brauchen Sie unbedingt viel Selbstvertrauen. Und merken Sie sich: Niemand hat immer nur schlechte Karten! Das gilt für das Kartenspiel wie für das Leben genauso. Der genannte Grundsatz gilt zum Beispiel auch im Profisport. Dort wird dieses Konzept beim Mentaltraining angewandt: Es gibt im Grunde zwei Bereiche: Alles, was Sie so interessiert im Leben beziehungsweise im Sport und innerhalb dieses Bereiches dann der Teil, den Sie beeinflussen können. Jeder Mentaltrainer predigt Ihnen: Konzentrieren Sie sich nur auf das, was Sie beeinflussen können! Das Problem ist bei vielen, wenn sie sich auf etwas anderes außerhalb dieses Bereiches konzentrieren, dann sind sie abgelenkt und bekommen Versagensangst! Zum Beispiel: Wie reagieren die Zuschauer? Was ist, wenn dies und jenes passiert? Konzentrieren Sie sich deshalb immer auf das, was Sie können! Das Beste dabei ist dann, dass der Bereich, den Sie beeinflussen können, dadurch ständig größer wird! „In fünf Jahren wirst du lachen, über die Dinge, über die du dir heute den Kopf zerbrichst.“3 Wir können nicht alles sofort verändern! Laut Bill Gates überschätzen wir, was wir innerhalb eines Jahres ändern können. Gleichzeitig aber unterschätzen wir generell auch, was wir in zehn Jahren erreichen können.4 Es sind die kleinen Schritte, die wir setzen können, die in der Summe das große Ganze ergeben. Man muss sich das so vorstellen: Wenn etwas einmal installiert ist, dann läuft es automatisch. Ich muss mir nicht mehr vorstellen, dass ich so viel in meinem Leben ändern muss. Denn einmal installiert, denke ich nicht mehr darüber nach. Zum Beispiel habe ich das Rauchen aufgegeben. Das war damals für mich unvorstellbar, nie mehr zu rauchen. Heute erinnere ich mich höchstens hin und wieder daran und freue mich, dass es mir gelungen ist. Damals dachte ich auch, um gesund zu sein, sollte ich zum Beispiel das Rauchen lassen, morgens ein bisschen Obst essen, tägliche Turnübungen durchführen, hin und wieder Fasten, keine Süßigkeiten schlecken, mehr Vollkorngerichte zu mir nehmen und vieles mehr. Das schaut so aus, als wenn alles niemals erreichbar wäre. Dass es zu viele Opfer auf einmal verlangen würde. Was habe ich dann gemacht? Ich habe eines nach dem anderen umgesetzt. Heute mache ich sogar noch viel mehr als aufgezählt, ohne dass ich mich mühen muss oder dass es mir als Opfer vorkommt. „Was ich gelernt habe? Niemand ist je zu beschäftigt. Sie haben nur andere Prioritäten.“5 Steve Jobs, ehemaliger CEO eines der wertvollsten Unternehmen der Welt, war der Meister im Prioritätenmanagement.6 Er beurteilte auch seine Mitarbeiter nach der Fähigkeit, wie gut sie darin waren, Prioritäten zu setzen. Im Grunde suchte er seine Mitarbeiter danach aus, je besser sie in die Zukunft blicken konnten, je vorausschauender jemand arbeiten konnte, umso besser konnte jemand Prioritäten managen. Und umso besser konnten sie mit ihrer wertvollen Zeit umgehen und natürlich auch mit der Zeit ihres Teams. Julian Hosp spricht in seinem Buch „Das Timehorizon Prinzip“ vom Zeithorizont, den wir Menschen fähig sind, strukturiert und kreativ zu planen beziehungsweise zu organisieren. Das ist natürlich nicht zu verwechseln, wie weit jemand in die Zukunft träumen kann, sondern wie weit jemand in die Zukunft eine Umsetzung kreativ und klar strukturiert planen kann, die Zukunft Schritt für Schritt wirklich durchzuplanen. Laut Julian Hosp liegt dieser Zeithorizont bei den meisten Menschen nicht über zwei bis drei Monaten. Bei vielen sogar darunter. Denken Sie an die Menschen, die mit ihrem Lohn nicht ans Monatsende kommen (mir ist bewusst, dass das auch andere Gründe hat). Wenn Sie über ein halbes Jahr kommen, sind Sie schon echt gut. Zwei bis drei Jahre sind dann schon Weltklasse. Es gibt wahrscheinlich nur mehr maximal tausend Menschen auf der gesamten Welt mit so einem Zeithorizont. In diesem Sinne muss sich auch Bildung in Zukunft verändern. Jack Ma, Vorstandsvorsitzender von Alibaba Group sagte in einem 2019 auf Facebook viral gegangenen Video zur These, dass Roboter bis zum Jahr 2030 weltweit 800 Millionen Jobs übernehmen werden, Folgendes: „Bildung ist die große Herausforderung. Ändern wir nicht, wie wir unterrichten, dann haben wir in 30 Jahren große Probleme. Die Art, wie wir lehren, die Dinge, die wir unseren Kindern beibringen, sie stammen aus den letzten 200 Jahren. Sie basieren auf Wissen. Wir können unseren Kindern nicht beibringen, mit Maschinen zu konkurrieren. Maschinen sind schlauer. Lehrer müssen aufhören, lediglich Wissen zu vermitteln. Kinder sollten etwas Einzigartiges lernen. Dann können Maschinen sie nicht einholen. Diese Dinge sollten wir Kindern beibringen: Werte, Überzeugung, unabhängiges Denken, Teamwork, Mitgefühl. Das alles kann nicht durch reines Wissen erlernt werden. Stattdessen sollten Kinder das lernen: Sport, Musik, Malerei, Kunst. So stellen wir sicher, dass Menschen anders sind […]. Alles, was wir lehren, muss sich von Maschinen unterscheiden. Wenn es Maschinen besser können, müssen wir noch mal darüber nachdenken.“7 Ich denke, es ist wichtig, sich bewusst zu sein: „Jeder kann irgendetwas richtig gut. Und wir sind nur gut darin, was wir auch richtig gern tun!“ Exkurs: Ausschnitt aus Interview mit Dr. Luis Durnwalder, Altlandeshauptmann Südtirol (geführt am 21.04.2021). ICH: Haben Sie sich jemals über das Thema Zeit Gedanken gemacht? DURNWALDER: Ja, mit der „Zeit“ habe ich immer ein besonderes Verhältnis gehabt. Sie ist für mich meist zu kurz gewesen. Allerdings daheim, als Bub, war sie mir manchmal auch zu lang, weil man damit nicht umgehen konnte. Man wusste oft nicht, was man damit tun sollte. Wenn es aber lustig war, war die Zeit wieder zu kurz. Später in der Schule hing die Länge oder Kürze der Zeit von der Art des Unterrichtes und vom Interesse am Fachgegenstand ab. Es war immer die gleiche Zeit, aber man fühlte sie anders. Die „Länge“ oder „Kürze“ hing einfach vom...




