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E-Book, Deutsch, 464 Seiten

Ulrich Setze einen König über uns

E-Book, Deutsch, 464 Seiten

ISBN: 978-3-89287-980-0
Verlag: Christliche Schriftenverbreitung e.V., Abt. Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Eine Auslegung zum ersten Buch Samuel

Das erste Buch Samuel beschreibt die Geschichte des Volkes Israel von der Zeit der Richter bis zur Zeit der Könige. In dieser Epoche wird das Königtum in Israel durch den Propheten Samuel eingeführt. Diesen treuen Diener, der von Jugend an Segen verbreitet, erweckt Gott in einer Zeit, die von Egoismus und Rücksichtslosigkeit geprägt ist. Im charakterlichen Gegensatz zu Samuel steht Saul, der erste König Israels. Saul versucht mit aller Kraft zu verhindern, dass ihm David, der Mann nach dem Herzen Gottes, auf den Thron folgt.

Diese Bibelauslegung erklärt das erste Buch Samuel abschnittsweise unter prophetischen und praktischen Aspekten. Prophetisch gesehen weist der verfolgte David viele Parallelen zu Christus auf, der bis heute als rechtmäßiger Herrscher abgelehnt wird. Darüber hinaus enthält dieses Bibelbuch viele praktische Lektionen und Impulse für unser Glaubensleben.
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Kapitel 1
Gleich zu Beginn des ersten Buches Samuel wird die Gnade Gottes sichtbar, die sich trotz aller menschlichen Schwachheit wirksam erweist und ein Werkzeug zum Segen des Volkes hervorbringt. Zunächst geht es um Samuels Elternhaus. Samuels Vater Elkana hat zwei Frauen: Hanna und Peninna. Hanna hat keine Kinder, sie ist unfruchtbar. Als die Familie in Silo ist, um zu opfern und anzubeten, klagt Hanna ihre Not dem HERRN: Sie bittet um einen Sohn. Zugleich gelobt sie, dieses Kind zeitlebens dem HERRN zu weihen. Ihr Gebet wird erhört und Hanna erfüllt ihr Gelübde, indem sie ihren Sohn Samuel in das Haus des HERRN nach Silo bringt. Die Familie Elkanas
„Und es war ein Mann aus Ramatajim-Zophim, vom Gebirge Ephraim, und sein Name war Elkana, der Sohn Jerochams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tochus, des Sohnes Zuphs, ein Ephratiter. Und er hatte zwei Frauen: Der Name der einen war Hanna, und der Name der anderen Peninna; und Peninna hatte Kinder, aber Hanna hatte keine Kinder. Und dieser Mann ging Jahr für Jahr aus seiner Stadt hinauf, um den HERRN der Heerscharen anzubeten und ihm zu opfern in Silo; und dort waren die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, Priester des HERRN. Und es geschah an dem Tag, als Elkana opferte, da gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und ihren Töchtern Stücke; aber Hanna gab er ein doppeltes Stück, denn er liebte Hanna; aber der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen“ (V. 1–5). Elkana, der Vater Samuels, stammt aus Ramatajim-Zophim („Doppelhöhe“), einer Stadt im Gebirge Ephraim. Der volle Name der Stadt wird nur hier erwähnt, im weiteren Verlauf des Buches wird die Kurzform „Rama“ („Höhe“) gebraucht (vgl. V. 19; Kap. 2,11). Elkana ist ein Levit von den Söhnen Kehats, aus der Linie Korahs (1. Chr 6,7–13). Sein Name bedeutet „von Gott erkauft“ oder „Gott gehörend“ – ein passender Name für einen Leviten, von denen der HERR gesagt hat, dass sie Ihm gehören sollen (vgl. 4. Mo 3,12). Schon ein direkter Sohn Korahs trug diesen Namen (2. Mo 6,24). Obwohl Elkana ein Levit ist, wird er hier Ephratiter genannt, da die Leviten zu dem Stamm gezählt werden, in dessen Gebiet sie wohnen. Wie dem Buch Josua zu entnehmen ist, sind den Kehatitern Städte im Gebiet des Stammes Ephraim zugeteilt worden (1. Sam 21,5). Im Text werden auch die Namen von Elkanas Vorfahren genannt. Aus der Bedeutung ihrer Namen lässt sich ableiten, wie Gott seinen Plan der Gnade verwirklicht hat. Elkana ist der Sohn Jerochams („der HERR erbarmt sich“, „geliebt“, „begünstigt“), des Sohnes Elihus („mein Gott ist Er“), des Sohnes Tochus („niedrig“, „unten“), des Sohnes Zuphs („Späher“, „Schauer“). In Elkanas Familie herrscht Uneinigkeit. Elkana hat zwei Frauen, die nicht miteinander harmonieren: Hanna („Gnade“) und Peninna („Koralle“, „Perle“). Hanna hat keine Kinder. Möglicherweise ist das der Grund, warum Elkana zusätzlich Peninna geheiratet hat: Er will Kinder haben. Doch zwei oder mehr Frauen zu haben, ist eine Herausforderung. Gott hat es anders vorgesehen. Von Anfang an ist es sein Wille gewesen, dass ein Mann eine Frau haben soll (1. Mo 2,24; vgl. auch Eph 5,31). Zur Zeit des Alten Testaments duldete Gott es, wenn ein Mann mehrere Frauen heiratete. Dass die Vielehe oft mit Not und Problemen verbunden war, machen allein die Beispiele Abrahams, Jakobs und Salomos deutlich. In Elkanas Haus ist es nicht anders. Peninna, die Kinder hat, fühlt sich von ihrem Mann nicht geliebt. Dies führt zu Kränkung und Streit. Und Elkana ist mit dieser Situation überfordert; er ist nicht imstande, zwischen seinen Frauen Frieden zu stiften. Das liegt letztlich auch an seiner Vorliebe für Hanna. So muss er die Folgen seiner Entscheidung und seines Verhaltens tragen. Dieses Familienproblem spiegelt zugleich den Zustand des Volkes Israel in jener Zeit wider: Peninna hat Söhne und Töchter – das heißt, die Untreuen sind in der Mehrzahl. Wir finden sie sowohl im Volk als auch im Priestertum (Söhne Elis) und im Königtum (Saul). Hanna steht allein da – ebenso sind es nur wenige, die Gott treu nachfolgen wollen. Peninna kränkt Hanna – die Untreuen sind gegen die Treuen (siehe auch Davids Verfolgung durch Saul). Die Treuen vertrauen auf Gottes Gnade, sind sich der eigenen Ohnmacht bewusst und begehren nicht auf. Elkana hat die gute Gewohnheit, jedes Jahr mit seiner Familie nach Silo zu gehen, um dort dem HERRN der Heerscharen zu opfern. Der Ausdruck „HERR der Heerscharen“ kommt hier zum ersten Mal in der Bibel vor. Es ist ein Titel, der die Herrschaft des Herrn Jesus über die Engelscharen, die Menschen und jede Macht im Universum vorstellt (1. Kön 22,19). Es ist bemerkenswert, dass dieser Name erstmalig in 1. Samuel genannt wird, dem Buch, das die Einführung des Königtums in Israel zum Thema hat. Der Herr hat angeordnet, dass die Israeliten ihre freiwillige Gabe an den Ort bringen sollen, den Er erwählen wird (vgl. 5. Mo 12,17.18). An diesem Ort sollen sie gemeinsam essen und sich vor Gott erfreuen an allem Erwerb ihrer Hand. Elkana kommt dieser Anordnung nach und geht jährlich nach Silo. Dort steht zu diesem Zeitpunkt die Bundeslade, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas verrichten den Priesterdienst. Elkana lässt sich von dem schlechten geistlichen Zustand des Volkes und den Missständen in der Priesterschaft nicht davon abhalten, Gott anzubeten und zu opfern. Das schändliche Treiben der Söhne Elis ist allgemein bekannt und hat dazu geführt, dass die Leute die Opfergabe des HERRN verachten (1. Sam 2,17). Aber Elkana bleibt treu und geht weiter regelmäßig zum Haus des HERRN. – Auch wir wollen uns von dem Niedergang im Volk Gottes nicht entmutigen lassen. Gott freut sich, wenn wir Ihm „Lob opfern“, denn dadurch wird Er verherrlicht (Ps 50,23). Am Friedensopfer haben nicht nur Gott und der Priester ihren Anteil, sondern auch der Opfernde und alle, die er dazu einlädt. Die ganze Familie Elkanas nimmt an der Opfermahlzeit teil. Hanna bekommt von Elkana ein doppeltes Stück Fleisch – er will ihr und den anderen zeigen, dass er sie besonders lieb hat. Dass diese Bevorzugung zugleich den Zwist zwischen Peninna und Hanna anfacht, ist ihm offensichtlich nicht bewusst. – Wie wichtig ist es, dass Menschen einsichts- und rücksichtsvoll mit ihrer Familie umgehen, damit sich niemand zurückgesetzt fühlt oder Neidgefühle provoziert werden. Hannas Not und Gebet
„Und ihre Widersacherin kränkte sie mit vieler Kränkung, um sie aufzubringen, weil der HERR ihren Mutterleib verschlossen hatte. Und so, wie er das Jahr für Jahr tat, so kränkte sie sie, sooft sie zum Haus des HERRN hinaufzog; und sie weinte und aß nicht. Und Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nicht? Und warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne? Und Hanna stand nach dem Essen und nach dem Trinken in Silo auf. Eli, der Priester, aber saß auf dem Stuhl am Türpfosten des Tempels des HERRN. Und sie war in der Seele verbittert, und sie betete zu dem HERRN und weinte sehr. Und sie tat ein Gelübde und sprach: HERR der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd ansehen und meiner gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst, und wirst deiner Magd einen männlichen Nachkommen geben, so will ich ihn dem HERRN geben alle Tage seines Lebens; und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen“ (V. 6–11). Hanna ist kinderlos und darunter leidet sie. Hinzu kommen die Kränkungen Peninnas, die sogar als ihre „Widersacherin“ bezeichnet wird. Die Kränkungen durch Peninna finden wohl stets auf dem Weg nach Silo und in Silo ihren Höhepunkt. Darüber hinaus fühlt sich Hanna auch von ihrem Mann nicht verstanden. Elkana fehlt das notwendige Einfühlungsvermögen. Dreimal fragt er: „Warum ...?“ Weiß er nicht, was Hanna zu schaffen macht? Dass er sich selbst als Ersatz für fehlenden Nachwuchs anbietet, lässt erkennen, wie wenig er sich in die Situation seiner Frau hineinversetzt hat. Wer kein Mitgefühl zeigt, kann andere nicht trösten. Hanna schweigt. Offensichtlich kann sie mit ihrem Mann nicht über ihre Empfindungen sprechen. Nach dem Essen geht sie allein zum Haus Gottes, um dort zu beten. Sie weiß, wem sie sich anvertrauen und wo sie ihre Bitterkeit loswerden kann – bei Gott. Vor Bitterkeit müssen wir uns hüten. Gottes Wort fordert uns auf, achtzugeben, damit nicht irgendeine Wurzel der Bitterkeit aufsprosst, denn sonst kommt Unruhe auf und viele werden dadurch verunreinigt (vgl. Heb 12,15). Bitterkeit kann hässliche Narben hinterlassen. Hanna tut hier das einzig Richtige: In ihrer Not betet sie zu dem HERRN. Und sie erlebt, wie wunderbar Er hilft. Manchmal schickt der Herr uns Prüfungen, um uns näher zu sich zu ziehen. Dann lernen wir wieder neu, intensiv zu beten. Schauen wir, wie Hanna betet:

Hanna spricht direkt Gott an und nennt Ihn beim Namen (V. 11). Sie betet konkret (V. 11). Sie betet anhaltend (V. 12). Sie betet im und von Herzen (V. 13). Sie betet rückhaltlos (V. 15). Hanna betet in einer demütigen Gesinnung. Sie ist sich bewusst, mit wem sie redet (dem HERRN der Heerscharen) und vergisst dabei nicht, wer sie ist. Dreimal bezeichnet sie sich als seine „Magd“ (V. 11). Wie Hanna können...


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