Väth | Musterwechsel | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 248 Seiten

Reihe: Dein Business

Väth Musterwechsel

Wie wir unsere Wirtschaft retten

E-Book, Deutsch, 248 Seiten

Reihe: Dein Business

ISBN: 978-3-96740-154-7
Verlag: GABAL
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Deutschland am Wendepunkt? Wie wir die Zukunft unserer Wirtschaft verspielen und was wir dagegen tun können
Deutschland als eine der führenden Industrienationen ist bekannt für Zuverlässigkeit, ausgezeichnete Produkte und eine hohe Arbeitsmoral. Doch jetzt droht der deutschen Wirtschaft die intellektuelle Zahlungsunfähigkeit; immer öfter steht sie blamiert da. Das Land der Dichter und Denker verkommt zum Meister des Halbgaren, der weder Bahnhöfe noch Flughäfen fertig bauen kann und beim Management von Corona und Co. versagt. Die deutsche Wirtschaft verliert an Innovationskraft und droht, in alten Bildungs- und Arbeitsmustern steckenzubleiben: personell, strukturell, technologisch.
In seinem neuen Buch denkt der Psychologe Markus Väth Arbeit und Wirtschaft neu und entwickelt Ideen für eine gelingende Arbeitswelt. Der Wechsel von einer ich-zentrierten zu einer wir-zentrierten Gesellschaft, komplexe Arbeitsverhältnisse, aber auch die Frage nach dem Sinn von Arbeit oder der sich verschärfende Fachkräftemangel setzen unsere Wirtschaft zunehmend unter Druck.
 "Für einen echten Schritt nach vorn reicht eine 'Veredelung' der alten Denk- und Managementansätze nicht mehr", sagt Markus Väth. "Wir brauchen einen echten Musterwechsel hin zu einer Unternehmensführung durch Verantwortung und Vertrauen, hin zu mehr sinnvoller Arbeit und hin zu einer Wertschöpfung durch Wertschätzung. Wir müssen Bildung neu denken und eine Kultur des Digitalen in Wirtschaft und Politik schaffen. Und wir müssen ein Wirtschaftssystem fördern, das auf Gemeinwohl und Innovation ausgerichtet ist."
 Markus Väth analysiert scharfsinnig die Schwachstellen unseres Arbeits- und Wirtschaftssystems und weist gleichzeitig einen Weg in die Zukunft. Er ist überzeugt: Nur wenn wir unsere Wirtschaft und unser Arbeitssystem gleichzeitig bejahen und reformieren, können wir Deutschlands strukturelle Wirtschaftsprobleme lösen und eine zukunftsfähige Arbeitswelt schaffen.
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Deutschland am Wendepunkt
Im Mediengeschäft gibt es ein Sprichwort: Only bad news are good news. Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Schlechte Nachrichten verkaufen sich besser, versprechen sie doch emotionale Schlagzeilen, Drama, das Außergewöhnliche und nicht zuletzt die Bestätigung der eigenen Ansichten über die Schlechtigkeit der Welt. Als Konsument zeitgenössischer Nachrichten bekommt man jeden Tag sein Päckchen schlechter Nachrichten aus aller Welt ab. Gutes hingegen geht in der Nachrichtenflut oft unter oder wird als nicht berichtenswert von den Redaktionen ausgesiebt. Weil wir das wissen, haben wir uns recht gut auf den überwiegend negativen, manchmal alarmierten Charakter von Nachrichten eingestellt. Trotzdem tritt ein Thema in den letzten Jahren immer mehr in den medialen Vordergrund, das den Deutschen die Sorgenfalten auf die Stirn treibt: die eigene Unzulänglichkeit, wenn es um unsere politische Kompetenz geht, um Krisenmanagement, wirtschaftliche Innovation oder gesellschaftliche Probleme wie Armut oder Migration. Wir Deutschen, an unseren Ruf als Land der Dichter und Denker ebenso gewöhnt wie an das Dauerabonnement in den Spitzenplätzen der Exportwirtschaft, machen uns bei den großen Themen unserer Zeit zunehmend lächerlich. Selbst ausländische Medien wie die New York Times oder die Neue Zürcher Zeitung fragen sich mittlerweile in schöner Regelmäßigkeit, was in »good old Germany« los ist. Wir Deutschen machen uns bei den großen Themen unserer Zeit zunehmend lächerlich. Natürlich gelingen uns kleinere Vorhaben und Initiativen in der Regel immer noch. Aber überall, wo es groß wird, komplex, wo Koordination, Kompetenz und Wille gefragt sind, versagen wir. Der Berliner Flughafen, Stuttgart 21, die elektronische Gesundheitskarte, die digitale Infrastruktur, der Wohnungsnotstand in Ballungsgebieten, die flächendeckend maroden Schulgebäude, der schleppende Ausbau erneuerbarer Energien: Diese und viele andere Beispiele machen gnadenlos klar, dass wir Deutsche es im Gegensatz zu unserer Selbstwahrnehmung »nicht mehr draufhaben«. Wir leben von unserer politischen, wirtschaftlichen und technologischen Substanz. Autobahnen, Brücken und Tunnel sind vielerorts marode und müssten dringend saniert werden. Wir haben mit der krisengeschwächten Deutschen Bank und der heruntergewirtschafteten Commerzbank keine nationale Bank von Weltrang mehr. Alle großen Energiekonzerne filetieren sich selbst, suchen ihr Heil in der Aufspaltung oder in neuen Geschäftsmodellen. Die Autokonzerne haben viel zu spät die Zeichen der Zeit erkannt und kommen jetzt erst mit den Themen E-Mobilität und autonomem Fahren in die Gänge. Unser Bildungssystem ist nicht im Ansatz auf die beruflichen Anforderungen des 21. Jahrhunderts vorbereitet, sondern bringt standardisierte Fließband-Angestellte für Verwaltung, Fabriken und Büros hervor. All diese Probleme bestanden schon vor der Corona-Krise, manche seit 20 Jahren und länger. Passiert ist wenig bis nichts. Unser Wohlstand, unsere Zukunft und der soziale Frieden in Deutschland stehen auf dem Spiel. Mittlerweile ist es fast zu spät. Unser Wohlstand, unsere Zukunft und der soziale Frieden in Deutschland stehen auf dem Spiel. Daher reichen keine kleinen Änderungen mehr, kein Justieren von Stellschrauben oder ein neues Gesetz zur Anpassung von X. Was wir brauchen, ist eine echte Veränderung, ein Musterwechsel in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Ein Musterwechsel tritt dann ein, wenn Menschen, Unternehmen oder die Gesellschaft ihr altes Denken und Handeln in zentralen Punkten über Bord werfen und sich neue Denk- und Handlungsmuster aneignen – weil man erkennt, dass man nur so das Überleben sichert und neue Ziele erreicht. Ein Beispiel für einen Musterwechsel ist der Übergang zum sogenannten Fosbury-Flop im Hochsprung, benannt nach Richard Douglas Fosbury. Von Sportexperten und der Konkurrenz kritisch beäugt bis verlacht, übersprang Fosbury bei den Olympischen Sommerspielen 1968 als erster Mensch die Hochsprunglatte rückwärts und gewann. In kurzer Zeit wurde der Fosbury-Flop zur Standardtechnik, auch weil die Hochsprung-Gemeinde erkannte: Mit der neuen Technik lässt sich der seit Jahren gültige Weltrekord knacken – was auch geschah. Heute liegt der Hochsprungweltrekord der Männer bei 2,45 Meter, erzielt mit einem Fosbury-Flop. Was wir brauchen, ist ein gesellschaftlicher Fosbury-Flop. Wir müssen uns eingestehen, dass wir immer noch alte Lösungen für neue Probleme anwenden. Und das ist nicht mehr zielführend. So wie sich die politischen, technologischen und wirtschaftlichen Probleme im Lauf der Zeit wandeln, müssen wir unsere traditionellen Denk- und Handlungsmuster hinterfragen. Wir müssen wie Richard Fosbury den Mut haben, neue Dinge auszuprobieren – auch auf die Gefahr hin, lächerlich auszusehen oder zu scheitern. Sonst wird Deutschland auf Dauer seinen Wohlstand nicht halten können, sondern international immer weiter ins Hintertreffen geraten: wirtschaftlich, technologisch, politisch. Wie also retten wir unsere Wirtschaft und prägen die Zukunft der Arbeit und unserer Gesellschaft neu? Von der Antwort hängt schließlich einiges ab: Wohlstand, sozialer Frieden, das Selbstverständnis unserer Unternehmen und nicht zuletzt gelingende Arbeitsbiografien in einer Epoche der ökonomischen Dynamik und Unsicherheit. Für dieses Buch habe ich sieben Ideen zusammengestellt, mit denen wir einen wirksamen Musterwechsel und wirklich neue Denk- und Handlungsmuster herbeiführen können. In einer gesellschaftlichen Perspektive sollten wir einen selbstbewussten, aber auch wohlwollenden Umgang mit unserem kapitalistischen System pflegen, flankiert von einer Kultur des Digitalen, einer revolutionierten Bildung und dem Ziel des Gemeinwohls. In einer wirtschaftlichen Perspektive sollten wir unsere Arbeitswelt um zentrale Prinzipien herum bauen, die ein Gleichgewicht finden zwischen den Ansprüchen ökonomischer Produktivität und der Würde menschlicher Arbeit. Konkret heißt das: Wertschöpfung durch Wertschätzung, sinnvolle Arbeit und New Work als Wirkprinzip von Unternehmen: 1.Auf der Idee des Kapitalismus fußt unser gesamtes Gesellschafts- und Wirtschaftssystem. Die soziale Marktwirtschaft in Deutschland lebt eine gemäßigte Spielart des Kapitalismus – zu Recht. Aber in den letzten 50 Jahren ist der Kapitalismus auch hierzulande zunehmend in die Defensive geraten. Ich analysiere in meiner ersten Idee die beiden Narrative des Kapitalismus, versuche eine faire Bewertung und mache Vorschläge, wie wir mit dem Konzept eines aufgeklärten Kapitalismus neu über ihn nachdenken und uns bereits von der Schule an kompetent und souverän mit diesem zentralen Gesellschaftselement auseinandersetzen können. 2.Eng mit einer Betrachtung eines modernen Kapitalismus sind die Fragen verbunden: Was ist Wertschöpfung überhaupt jenseits des traditionellen betriebswirtschaftlichen Modells? Und wie hängen Wertschöpfung und Wertschätzung für menschliche Arbeit zusammen? In meiner zweiten Idee diskutiere ich zunächst das Thema Wertschätzung in Form von Gehalt und dem damit verbundenen psychologischen Arbeitsvertrag sowie die neue Qualität von Arbeitszeit in einer Post-Corona-Wirtschaft. Darauf aufbauend entwerfe ich auf der Grundlage eines modernen Menschenbildes ein ganzheitliches Modell von Wertschöpfung jenseits betriebswirtschaftlicher Schemata. 3.Wertschöpfung fußt natürlich nicht nur auf Wertschätzung. Moderne Wirtschaft ist beispielsweise ohne eine konsequente Digitalisierung nicht denkbar, und die ist in Deutschland Mangelware. In meiner dritten Idee analysiere ich die zweifelhafte Rolle der Politik, wenn es um Digitalisierung in Deutschland geht, bevor ich mich mit der Psychologie der Digitalisierung beschäftige sowie mit den gesellschaftlichen Sorgen und Versprechungen, die damit verbunden sind. Schließlich entwerfe ich eine Perspektive in Form einer umfassenden Kultur des Digitalen, die über technologische Digitalisierungsdebatten hinausreicht. 4.Im Zentrum jeder vernünftigen Wirtschaft muss – digitalisiert oder nicht – ein möglichst hoher Anteil sinnvoller Arbeit stecken. Nicht nur für gute Arbeitsergebnisse, sondern weil Arbeit ein wichtiger Teil des menschlichen Lebens ist. Daher setze ich mich in meiner vierten Idee damit auseinander, was sinnvolle Arbeit auszeichnet, wie wir den Anteil sinnvoller Arbeit in der Wirtschaft erhöhen und Bullshit-Jobs reduzieren. Dazu gehört auch eine kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Purpose-Bewegung und mit der Bedeutung von Wirksamkeit als entscheidendem Kriterium für berufliche Zufriedenheit. 5.Ob sinnvoll oder nicht: Unser Arbeitsalltag findet in der Regel in kleinen und großen Organisationen statt. Und diese Organisationen werden immer noch nach Management-Prinzipien gestaltet, die nicht mehr zu unserer dynamischen Zeit passen. In meiner fünften...


Markus Väth ist Psychologe, Vordenker, Speaker und Autor. Er gilt als einer der führenden Köpfe der New-Work-Bewegung in Deutschland und ist Verfasser der New Work Charta, die sich für eine klare, humanistische und soziale Version von New Work einsetzt. Darüber hinaus hat er den Begriff "New Work Deal" für die politische Dimension Neuer Arbeit geprägt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bescheinigt ihm "kluge Gedanken" und "wichtige Anregungen", während die Wirtschaftswoche konstatiert, er habe "die philosophischen Utopien Frithjof Bergmanns in die Arbeitswelt geholt".

Markus Väth ist Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter der humanfy GmbH. humanfy versteht sich als Think Tank für Neues Arbeiten und vernetzt Menschen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die New Work voranbringen und die Zukunft der Arbeit gezielt gestalten wollen. Zu den Innovationen von humanfy gehört unter anderem der Ansatz des Organisationscoachings, mit dem sie Unternehmen bei einer individuellen und selbstbestimmten Transformation in die neue Arbeitswelt begleiten.

Markus Väth ist mehrfacher Buchautor, Host des Podcasts New Work Works und hat einen Lehrauftrag für New Work und Organisationsentwicklung an der Technischen Hochschule Nürnberg.


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