Warren | Lass uns die Liebe genießen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Warren Lass uns die Liebe genießen


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-5439-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5439-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ganz unverhofft landet Kari, Tochter eines Senators, auf der Ranch von Dillon Tracy in Arizona. Es knistert so heftig zwischen ihnen, dass Kari am liebsten bleiben würde. Sie will mit Dillon zusammen sein, mit ihm leben, die Liebe genießen. Und niemals darf er erfahren, wer sie in Wirklichkeit ist ...

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2. KAPITEL

Dillon fuhr langsam und vorsichtig, um Domino nicht zu gefährden. Manchen Pferden machte eine Fahrt im Anhänger überhaupt nichts aus, aber er kannte den Hengst noch nicht. Der Verkehr war nicht sehr dicht – vielleicht hatten sich viele von der Sturmwarnung davon abhalten lassen, nach Norden zu fahren. Heute Nacht waren nur die unterwegs, die unbedingt nach Hause fahren mussten.

Er hatte ursprünglich vorgehabt, in Prescott eine Pause zu machen und seinen Vater zu besuchen, aber das Wetter und die späte Stunde hatten ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dabei wusste er, wie sehr sich sein Vater über die wenigen Besuche seines jüngsten Sohnes freute. Er hatte viele Jahre lang hart gearbeitet, um seinen Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Terry hatte sich für Medizin und Dillon für Jura entschieden. Terry arbeitete offenbar sehr gern als praktischer Arzt in seiner Praxis in Prescott. Bei Dillon lagen die Dinge anders.

Er dachte daran, wie schwer es ihm gefallen war, den Wunsch seines Vaters zu erfüllen. Aber er hatte es durchgezogen: vier Jahre College, vier Jahre Jurastudium. Kurz, nachdem er seine Zulassung als Anwalt bekommen hatte und sich gerade niederlassen wollte, geschah etwas, das Dillons Leben vollkommen verändern sollte.

Quinn Tracy, sein verwitweter Onkel, starb kinderlos und hinterließ ihm seine kleine Ranch in DeWitt, zwanzig Meilen nordöstlich des Flusses Hennessy. Dillon war schon immer Quinns Liebling gewesen und hatte in seiner Jugend regelmäßig die Sommerferien auf der Ranch verbracht. Er hatte seinem Onkel mit Begeisterung bei den Pferden und allen anderen Arbeiten auf der Ranch geholfen. Begierig lernte er alles, was sein Onkel ihm über das Landleben beibringen konnte. Dillon hatte für diese Sommerferien gelebt, war aber gehorsam im Herbst zur Schule zurückgekehrt, um seinen Vater nicht zu enttäuschen.

Als er jedoch die Ranch geerbt hatte, schlug er seinem Vater einen Handel vor. Er bat sich eine Gnadenfrist von drei Jahren aus, innerhalb welcher er die Ranch zu einem profitablen Betrieb ausbauen wollte. Falls es ihm nicht gelang, würde er wieder als Anwalt arbeiten. Sein Vater hatte – wenn auch widerwillig – zugestimmt.

Das war vor zweieinhalb Jahren gewesen. Dillon wusste, dass die Zeit langsam knapp wurde. Quinn war in den letzten beiden Jahren vor seinem Tod ziemlich krank gewesen und hatte nicht viel arbeiten können. Deshalb war alles, was er Dillon hinterlassen hatte – Haus, Ställe und Außengebäude – ziemlich heruntergekommen. Die einst so stolze Herde aus Vollblutpferden war auf zwei Tiere geschrumpft – ein kastanienbrauner Wallach und eine sanfte Appaloosa-Stute.

Das erste Jahr war das härteste gewesen. Dillon arbeitete Tag und Nacht an den Gebäuden und baute die Stallungen fast komplett um. Im folgenden Jahr musste er eine lange Trockenheit und einen harten Winter überstehen. Er hatte auch Schulden gemacht, um seine Herde zu vergrößern. Doch er hatte in der ganzen Zeit nie aufgegeben oder die Hoffnung verloren.

Schon früh hatte er Mac Potts, einen schrulligen alten Rancharbeiter, der in einem Wohnwagen auf dem Ranchgelände wohnte, angeheuert. Und vor kurzem war noch Rich Morley, ein erfahrener Cowboy Mitte Dreißig, dazugekommen. Rich wohnte in der Stadt bei seiner Schwester und kam nur vorbei, wenn Dillon ihn brauchte, doch Mac war immer da und kümmerte sich um die Pferde, wenn Dillon mal etwas einkaufen oder Geschäfte erledigen war.

Dank ihrer harten Arbeit war so langsam ein Silberstreifen am Horizont zu erkennen. Die zwei Fohlen entwickelten sich prächtig, und eine Stute war trächtig und sollte schon bald ihr Baby bekommen. Und die anderen würden – dank Domino – hoffentlich in Kürze trächtig werden.

Der Wind wurde stärker. Es wurde merklich kälter, als sich der Kleinlaster langsam in höher gelegene Gebiete vorkämpfte. Dillon spähte in den Himmel und sah ein paar Wolken, aber nichts Dramatisches. Vielleicht würde der Sturm ja vorüberziehen. Er machte das Radio an in der Hoffnung, etwas über das Wetter zu hören. Stattdessen tönte ein Country-Song von Garth Brooks aus den Lautsprechern. Dillon stimmte lauthals mit ein.

Kari Sinclair träumte. Sie saß im Güterwaggon eines schnell davoneilenden Zuges und wurde auf dem harten Boden unsanft hin- und hergeworfen. Es war kalt, und sie hatte keine warmen Kleider an. Draußen heulte der Wind ganz schaurig, und in der Ferne hörte sie Musik.

Schließlich wurde sie durch ein abruptes Bremsen geweckt. Sie öffnete verwirrt die Augen, aber alles um sie herum war vollkommen dunkel. Sie lag auf einer dünnen Decke über dem harten Metallboden, und hinter ihr waren Kisten und Säcke gestapelt. Sie versuchte sich aufzusetzen, doch sie hatte einfach nicht genug Platz, und die Kisten ließen sich nicht wegschieben. Kari schüttelte sich und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Langsam erinnerte sie sich wieder an alles: Sie hatte sich aus dem Hotel geschlichen, war spazieren gegangen. Dann war ihr plötzlich ganz schwindlig geworden. Ja, natürlich – die Grippetabletten. Sie hätte niemals zwei Stück hintereinander nehmen dürfen, besonders, da sie nicht viel zu Abend gegessen hatte.

Da war dieser Kleinlaster gewesen, der so rücksichtslos vor dem Geschäft geparkt hatte, und ein Mann, der ziemlich verwegen aussah. Sie hatte ihm nicht klar machen können, dass er ihr ein Taxi rufen sollte, und er hatte sie einfach auf der Bank sitzen lassen und war in den Laden gegangen. Urplötzlich, wie aus dem Nichts, war dann dieser große Hund aufgetaucht und hatte sie angeknurrt.

Kari liebte Hunde und konnte gar nicht verstehen, warum dieser ihr Angst einjagte. Jedenfalls war sie auf die Ladefläche des Kleinlasters gekrochen, um ihm zu entkommen. Tatsächlich hatte er daraufhin sein Interesse an ihr verloren und war davongetrottet. Sie hatte sich in eine Decke, die glücklicherweise auf dem Boden lag, eingewickelt und die Plane über sich gezogen, um den kalten Wind abzuhalten. Eigentlich wollte sie sich nur ein bisschen aufwärmen und einen klaren Kopf bekommen, bevor sie wieder ausstieg. Doch sie musste wohl eingeschlafen sein.

Kari begann zu zittern und stieß mit dem Fuß heftig gegen eine Kiste. Jemand hatte eine Menge Sachen aufgeladen, die ihr nun den Weg versperrten. Ob der Kleinlaster dem verwegen aussehenden Mann gehörte? Vermutlich. Sie hatte ihn wegen seiner rücksichtslosen Parkerei ausgeschimpft, und er hatte es nicht besonders gut aufgenommen.

Aber wohin fuhr er bloß?

Der Wind heulte immer lauter und kroch durch die Ritzen hindurch. Kari begann zu frösteln. Sie war passend angezogen für einen Märzabend in Phoenix – aber nicht für eine Fahrt auf einem Kleinlaster. Sie musste wieder heftig niesen. Das fehlte ihr gerade noch, jetzt auch noch richtig krank zu werden!

Und was würde ihr Vater sagen, wenn er von ihrem Leichtsinn erfuhr? Zweifellos würde er an die Decke gehen. „Du hast was gemacht?“ würde er mit seiner tiefen, durchdringenden Stimme schimpfen, die im Senat auch ohne Mikrofon überall zu verstehen war. „Bist auf den Kleinlaster eines Wildfremden gekrochen und hast dich in aller Seelenruhe schlafen gelegt? Was habe ich dir eigentlich über Entführungen und Erpressungen beigebracht?“

Und der Gipfel war, dass Kari normalerweise nie solche Sachen machte. So eine Aktion würde ihrer Schwester Dana ähnlich sehen – sie hatte ihren Eltern so manches graue Haar beschert. Aber nicht Kari.

Nun konnte sie nichts weiter tun, als zu warten, bis der Fahrer anhielt – und zu beten, dass er ein anständiger Mensch war. Kari schloss die Augen und versuchte, nicht daran zu denken, was mit ihr geschehen würde, wenn er keiner war.

Dillon spähte zum finsteren Himmel hinaus, als die ersten Schneeflocken auf seine Windschutzscheibe fielen. Er war froh, dass er ein Fahrzeug mit Allradantrieb fuhr und die Winterreifen noch aufgezogen hatte. Als er bei der Stalltür anhielt, lag der Schnee bereits gute fünfzehn Zentimeter hoch, und es sah nicht so aus, als ob es bald aufhören würde zu schneien. Zeus, sein Schäferhund, war nicht einmal herausgekommen, um ihn zu begrüßen. Wahrscheinlich lag er in Macs Wohnwagen im Warmen, oder Mac hatte ihn im Stall zurückgelassen, der dank eines Generators geheizt werden konnte. Dillon zog seine Schaffelljacke an und zog seinen schwarzen Stetson tief ins Gesicht. Ein Glück, dass Mac die Außenbeleuchtung für ihn angelassen hatte.

Wie gut, dass ich mich auf schlechtes Wetter eingestellt habe, als ich vor zwei Tagen weggefahren bin, dachte Dillon und zog sich ein paar Handschuhe über. Rich hatte behauptet, er glaube nicht daran, dass noch einmal Schnee fallen würde, doch Mac hatte nur den Kopf geschüttelt. „Denk immer daran: Mutter Natur ist launisch wie alle Frauen“, hatte der alte Pferdetrainer gewarnt. „Und sie wird sich ohne Vorwarnung gegen dich stellen.“ Mac hatte recht behalten.

Dillon musste Domino im Stall gegenüber der Stuten unterbringen. Und er wusste, dass er besser auch seine Einkäufe gleich danach abladen sollte, denn wenn es so weiter schneite, würde er sich am Morgen durch eine Schneedecke kämpfen müssen.

Als er zum Pferdeanhänger ging, glaubte er, ein gedämpftes Geräusch von der Ladefläche zu hören. Dillon blieb stehen und lauschte aufmerksam. Da war es wieder. Hatte sich vielleicht eine Katze auf der Ladefläche versteckt?

Schnell knüpfte er das Seil auf und schob die Plane ein Stück zurück.

„Hilfe!“, rief eine schwache Stimme.

Dillon fuhr überrascht zurück. Das konnte doch nicht wahr...



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