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E-Book

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

Weil Vernunft statt Tabletten

Wann Medikamente wirklich notwendig sind, welche Alternativen sinnvoll sind und wie sich der Körper selbst heilen kann
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-95971-971-1
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Wann Medikamente wirklich notwendig sind, welche Alternativen sinnvoll sind und wie sich der Körper selbst heilen kann

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

ISBN: 978-3-95971-971-1
Verlag: riva
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mehr als die Hälfte aller Deutschen nimmt dauerhaft mindestens ein oder sogar mehrere Medikamente ein - aber nicht allein das ist besorgniserregend. Tabletten werden heutzutage oft voreilig und ohne gründliche Untersuchung verschrieben. Dosierungen sind häufig zu hoch und werden selten individuell auf den Patienten und seine Beschwerden abgestimmt. Zudem verfehlen viele Arzneimittel ihre Wirkung insofern, dass sie lediglich die Symptome, nicht aber die Ursachen bekämpfen. Der Bestsellerautor, Alternativmediziner und Wissenschaftler Andrew Weil führt Sie in diesem Buch durch den Medikamentendschungel und erklärt die Wirkungsweise und Einsatzzwecke der meistverordneten Medikamente ausführlich und auch für den Laien verständlich. Dabei geht er auf verbreitete Erkrankungen wie Depressionen, Schlafstörungen, Diabetes oder Bluthochdruck ein und zeigt, welche alternativen Behandlungsmethoden dafür infrage kommen. In vielen Fällen - so seine Überzeugung - kann sich der Körper sogar am besten selbst heilen. Vernunft statt Tabletten richtet sich an alle, die sich nicht auf Ärzte und Pharmaunternehmen verlassen wollen.

Andrew Weil ist einer der renommiertesten Alternativmediziner der USA und mehrfacher Bestsellerautor mit 10 Millionen verkauften Büchern. Er absolvierte die Harvard Medical School und ist heute Professor für Humanmedizin und integrative Rheumatologie in Arizona, wo er außerdem als Direktor das Zentrum für integrative Medizin leitet. Er lebt in Arizona.
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Zu viele Medikamente: das Problem – und die Lösung


Wir haben ein Problem. Mehr Menschen nehmen mehr Medikamente ein als je zuvor, und das ist besorgniserregend. Der Gebrauch verschreibungspflichtiger Medikamente stieg seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts steil an: Heute nehmen die Amerikaner zehn Mal so viel ein wie in den 1950er-Jahren. Etwa die Hälfte von ihnen nimmt mindestens ein Medikament ein1 – das ist ein Anstieg um über 20 Prozent allein seit 1994. In Deutschland hat sich in den zehn Jahren zwischen 2005 und 2015 der Arzneimittelumsatz von 25,3 auf 34,8 Milliarden Euro erhöht.* Der Gebrauch frei verkäuflicher Medikamente ist ebenso drastisch explodiert2. Und mehr Deutsche denn je nehmen Nahrungsergänzungsmittel, Kräuterarzneien und andere Produkte**, die wegen ihrer gesundheitlichen Wirkungen angepriesen werden, obwohl ihre Unbedenklichkeit und Wirksamkeit oft nicht wissenschaftlich bewiesen ist.

Wie viele Medikamente nehmen Sie? Und Ihre Eltern? Ihre Kinder? Ihre Freunde? Wissen Sie, wofür sie sind? Wie sie wirken? Welchen Nutzen und welche Risiken sie haben? Welche Wechselwirkungen sie mit anderen Medikamenten und Substanzen haben, die Sie vielleicht einnehmen? Ob es Alternativen zu Medikamenten gibt, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen, die Sie oder Ihre Angehörigen haben?

Zu oft lösen Medikamente die Probleme nicht, die sie beseitigen sollen, oder sie lindern nur Symptome, ohne die eigentliche Ursache anzupacken. Zu oft gelten sie als schnelle, einfache Heilmittel für Krankheiten, die sich besser behandeln ließen, wenn wir uns anders ernähren und mehr bewegen, Schlafstörungen beheben und Stress samt seinen schädlichen Auswirkungen abbauen würden. Die am häufigsten verwendeten Medikamente erfüllen bestenfalls nicht einmal annähernd die Versprechungen der Hersteller, die zudem ihre Risiken herunterspielen. Schlimmstenfalls ist der Schaden vieler Medikamente größer als ihr Nutzen.

»Die Ärzte tun doch nichts anderes, außer uns Tabletten zu geben« lautet eine Klage, die ich von vielen Patienten höre. Und immer mehr Ärzte sagen mir, dass sie sich dabei unwohl fühlen. Eine Ärztin gestand mir kürzlich, sie sei »es leid, Pillenschieberin zu sein.« Ein Psychiater sagte, er sei bestürzt darüber, dass die meisten psychiatrischen Patienten nur vier Mal im Jahr einen Arzt aufsuchen – um innerhalb von fünfzehn Minuten ein neues Rezept zu bekommen.

Als Direktor des Zentrums für integrative Medizin der University of Arizona habe ich Hunderte von Ärzten, gleichgesinnte Angehörige anderer Gesundheitsberufe, Assistenzärzte und Studenten über den Nutzen und die Risiken von Medikamenten unterrichtet. Eine Frage, die ich immer stelle, lautet: »Wie konnte es dazu kommen, dass wir glauben, Medikamente seien die einzige oder die wirksamste Methode, Krankheiten zu behandeln?« Die Worte Medizin und Medikament sind von derselben indoiranischen Wurzel abgleitet, die in etwa »wohlüberlegtes Handeln, um Ordnung herzustellen« bedeutet. Aus der gleichen Wurzel stammen auch die Worte Maßnahme und meditieren. Ist es nicht seltsam, dass »wohlüberlegtes Handeln« zum Synonym für das Verabreichen und Einnehmen chemischer Substanzen geworden ist?

Medikamente sind mächtig. Manche sind unglaublich wirksam – zum Beispiel Opium und seine Derivate gegen Schmerzen und Antibiotika gegen bakterielle Infektionen, die fast während der gesamten Menschheitsgeschichte oft tödlich verliefen. Die Entdeckung des Insulins rettete viele Menschen mit Typ-1-Diabetes vor einem frühen Tod. Chemotherapeutika heilen einige Arten der Leukämie und des Lymphoms, die einst immer tödlich waren. Antivirale Medikamente haben die HIV-Infektion, die früher ein Todesurteil war, zu einer behandelbaren chronischen Krankheit gemacht. Kein verantwortungsbewusster Arzt würde heute Medikamente zur Behandlung von Krankheiten und zur Gesunderhaltung ablehnen.

Aber sie sind nur eine Methode. Viele andere Maßnahmen stützen sich nicht auf Medikamente, werden jedoch leider in der schulmedizinischen Ausbildung nicht behandelt. Das ist einer der Gründe dafür, dass die meisten Ärzte sich auf Medikamente verlassen. Ein Beispiel ist die Ernährungsumstellung. Wenn ich für einen Patienten einen Behandlungsplan schreibe, betreffen meine ersten Empfehlungen immer die Ernährung: Was soll er essen oder nicht essen, wovon soll er mehr essen, wie kann er seine Ernährungsgewohnheiten ändern, um gesünder zu werden? Als Erstbehandlung ist die Umstellung der Ernährung erstaunlich wirksam. Eine entzündungshemmende Kost kann Arthritis, Allergien und andere Krankheiten so sehr bessern, dass man Medikamente verringern und bisweilen absetzen kann. Es gibt viele Anzeichen dafür, dass die Mittelmeerkost die Gesundheit und die Langlebigkeit fördert und das Krankheitsrisiko senkt3. Die DASH-Diät ist eine wirksame Methode, Bluthochdruck zu senken4. DASH ist ein Kurzwort für dietary approaches to stop high blood pressure, also den Ansatz, mithilfe der Ernährung Bluthochdruck entgegenzuwirken. Der Verzicht auf Kuhmilchprodukte führt häufig zu einer deutlichen Besserung von hartnäckigen Ohrenentzündungen bei Kindern und chronischer Sinusitis bei Erwachsenen. Der regelmäßige Verzehr von ganzen Sojaprodukten in jungen Jahren schützt in hohem Maße vor hormonell bedingten Tumoren – Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern. Da Ärzte jedoch nicht in Ernährungsmedizin ausgebildet werden, können die meisten von ihnen keinen einschlägigen Rat geben. Sie verlassen sich stattdessen auf Medikamente.

Pflanzliche Arzneien waren während unserer gesamten Geschichte in vielen Kulturen die Hauptsäulen der Volksheilkunde. Viele moderne Medikamente werden aus Pflanzen hergestellt oder sind Varianten von Molekülen, die man ursprünglich in Pflanzen entdeckte. Kräuterarzneien können sowohl sicher als auch wirksam sein. Ein gefriergetrocknetes Präparat aus Brennnesselblättern (Urtica dioica) lindert zum Beispiel Heuschnupfensymptome (tränende Augen, Niesen, laufende Nase) ebenso gut wie Antihistamine, und zwar ohne deren Nebenwirkungen. Baldrianextrakte (Valeriana officinalis) helfen vielen Menschen beim Einschlafen. Extrakte aus den Samen der Mariendistel (Silybum marianum) schützen die Leber vor Vergiftung durch Alkohol, flüchtige Lösungsmittel und Medikamente, von denen man weiß, dass sie diesem Organ schaden. Da Ärzte jedoch nicht in Pflanzenheilkunde ausgebildet sind, wissen die meisten von ihnen nicht, wie man pflanzliche Arzneien anwendet. Sie verlassen sich stattdessen auf Medikamente.

Mind-Body-Medizin ist ein allgemeiner Begriff für Therapien, die sich den Zusammenhang zwischen Körper und Geist zunutze machen. Dazu gehören Hypnose, geführte Imagination, Visualisieren, Biofeedback, Meditation und andere Techniken, die Kosten und Zeit sparen. Ich überweise Patienten häufig an Experten für Mind-Body-Medizin und beobachte immer wieder eine erstaunliche Besserung und manchmal das völlige Verschwinden von so unterschiedlichen Erkrankungen wie atopischer Dermatitis (Ekzem), Reizdarm und Autoimmunität. Doch weil das alles nicht zur schulmedizinischen Ausbildung gehört, wissen die meisten Ärzte nicht, wann und wie sie solche Überweisungen vornehmen sollten. Sie verlassen sich stattdessen auf Medikamente.

Atemarbeit – das Erlernen neuer Atemgewohnheiten und spezifischer Atemtechniken – hat erstaunliche physiologische Wirkungen. Sie kann nicht schaden, erfordert keine Ausrüstung und kostet nichts. Sie kann unter anderem manche Herzrhythmusstörungen und Magen-Darm-Probleme beseitigen und ist bei Angstzuständen die wirksamste Behandlung, die ich kenne, und die einfachste Methode, um Stress zu lindern. Doch weil Informationen über die Atemarbeit in der schulmedizinischen Ausbildung vollständig fehlen, können nur sehr wenige Ärzte Patienten darin schulen. Sie verlassen sich stattdessen auf Medikamente.

Die Beweise, welch gesundheitlichen Nutzen körperliche Bewegung hat, sind überwältigend. Bewegung kann Depressionen vorbeugen und lindern, zur Normalisierung eines hohen Blutdrucks beitragen und zusammen mit einer Ernährungsumstellung viele Fälle von Diabetes Typ 2 vollständig heilen. Ärzte erfahren zwar einiges darüber, aber sie lernen nicht, wie sie Patienten dazu bringen können, sich mehr zu bewegen. Sie verlassen sich stattdessen auf Medikamente.

Manuelle Heilverfahren, zum Beispiel Chiropraktik, Osteopathie und verschiedene Arten der Massage sind eine ungefährliche und wirksame Therapie, nicht nur bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, sondern auch bei anderen Störungen. Die craniale Osteopathie kann hartnäckige Ohrenentzündungen bei Kindern heilen, und zwar ohne die schädlichen Nebenwirkungen häufiger Antibiotikabehandlungen. Die viszerale Manipulation, die manche Osteopathen ebenfalls anwenden, kann Fehlfunktionen der Unterleibsorgane beheben. Weil die meisten Ärzte jedoch mit manueller Medizin nicht vertraut sind, wissen sie nicht, wann und wie sie Patienten damit behandeln lassen können. Sie verlassen sich stattdessen auf Medikamente.

Traditionelle Heilweisen wie die chinesische Medizin und Ayurveda umfassen verschiedene Therapien, darunter Ernährungsumstellung, Kräuterarzneien, Massage und spezielle Techniken wie Akupunktur in der chinesischen Medizin und Entgiftungskuren im Ayurveda. Sie wirken bei einigen chronischen Krankheiten wie Asthma, Allergien und Reizdarm. Die Akupunktur kann akute Sinusitis, Rückenschmerzen und Depressionen erheblich...


Andrew Weil ist einer der renommiertesten Alternativmediziner der USA und mehrfacher Bestsellerautor mit 10 Millionen verkauften Büchern. Er absolvierte die Harvard Medical School und ist heute Professor für Humanmedizin und integrative Rheumatologie in Arizona, wo er außerdem als Direktor das Zentrum für integrative Medizin leitet. Er lebt in Arizona.



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