Wentworth | Im Palast der Versuchung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia Herzensbrecher

Wentworth Im Palast der Versuchung


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1500-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Julia Herzensbrecher

ISBN: 978-3-7337-1500-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zunächst ist Lucas Kane wenig erfreut über Catrionas Ankunft an seiner Ausgrabungsstätte in Luxor. Er hält sie für viel zu unerfahren. Trotzdem macht sie ihren Job gut und ist dabei so hinreißend, dass er immer wieder ihre Nähe sucht. Da mischt sich sein Erzfeind Omar Rafiq ein. Auch er will Catriona erobern ...



Ihren ersten Liebesroman 'Island Masquerade' veröffentlichte Sally Wentworth 1977 bei Mills & Boon. Nachdem ihre ersten Romane für sich stehende Geschichten waren, entdeckte sie in den neunziger Jahren ihre Leidenschaft für Serien, deren Schauplätze hauptsachlich in Großbritannien, auf den Kanarischen Inseln oder in Griechenland liegen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Donald und ihrem Sohn Keith lebte sie, bis zu ihrem Tod 2001, in Braughing in England.
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1. KAPITEL

Das Flugzeug landete kurz vor Mitternacht in Luxor und rollte die Landebahn entlang. Die Passagiere freuten sich, früher als erwartet anzukommen, und griffen nach ihrem Handgepäck. Catriona saß im Heck des Flugzeugs. Sie hatte Glück gehabt, denn in letzter Minute hatte jemand seine Reservierung rückgängig gemacht, sodass sie noch ein Ticket bekommen hatte.

Jetzt stieg sie aus, und warme Luft schlug ihr entgegen. Die Urlauber, die nun alle das Charterflugzeug verlassen hatten, hatten es eilig, durch die Zollabfertigung zu gelangen und in die wartenden Busse zu steigen, die sie zu Hotels oder Kreuzfahrtschiffen bringen sollten. Catriona ließ sich Zeit.

Die meisten Touristen waren nur für zwei Wochen hier, während sie selbst sehr viel länger bleiben würde. Neben einer Tasche, die ihre Ausrüstung enthielt, schleppte sie sich noch mit einer Reisetasche und einer Tüte zollfreier Getränke ab. Ein träger Beamter stempelte den Pass, und sie fand einen Gepäckwagen, auf dem sie ihre Taschen verstaute. Dann folgte sie den Touristen nach draußen.

Dort herrschte ein ziemliches Durcheinander, denn einige Busse ließen auf sich warten. Doch schließlich hatten die Reiseführer alle Urlauber untergebracht, und die Busse fuhren los. Ungeduldig hielt Catriona nach einem Jeep oder einem Kleintransporter Ausschau, mit dem sie abgeholt werden sollte.

Langsam wurde sie unruhig. Sowie sie am Morgen in England erfahren hatte, dass sie noch einen Platz im Flugzeug ergattert hatte, hatte sie mit dem Leiter des Universitätsinstituts für Ägyptologie telefoniert. Er hatte versprochen, das Grabungsteam in Ägypten zu verständigen, damit sie am Flugplatz abgeholt werden würde. Aber vielleicht hatte er niemand erreicht. Die Vorstellung, womöglich noch Stunden zu warten, behagte ihr gar nicht.

Sie schob ihren Gepäckwagen wieder ins Flughafengebäude und sprach einen europäisch aussehenden Mann an. „Entschuldigung, sprechen Sie Englisch?“ Als er nickte, fuhr sie fort. „Hat Dr. Kane von der Mem-Habu-Ausgrabungsstätte Sie geschickt?“

Der Fremde schüttelte den Kopf. „Nein, tut mir leid. Ich bin hier am Flughafen angestellt.“

Catriona bedankte sich und ging wieder nach draußen. Weit und breit keine Spur von einem Auto. Ich gebe ihnen noch eine halbe Stunde, dachte sie. Dann werde ich mir die Telefonnummer heraussuchen und selbst im Grabungslager anrufen.

Da es nirgends eine Sitzgelegenheit gab, zog sie den Gepäckwagen zur Wand und lehnte sich erschöpft dagegen. Ganz in der Nähe warteten zwei Taxis, deren Fahrer ihr von Zeit zu Zeit neugierige Blicke zuwarfen. Schließlich schlenderte einer der Männer zu ihr herüber.

Er war jung, dunkelhäutig und grinste sie an.

„Wollen Sie Taxi?“, fragte er und musterte sie wohlgefällig.

Catriona schüttelte den Kopf. Sie war in der Eile nicht einmal dazu gekommen, etwas ägyptisches Geld einzutauschen. Außerdem wirkte der Mann nicht gerade Vertrauen erweckend.

Der griff jedoch nach ihrem Gepäckwagen. „Ich bringe Sie, wohin Sie wollen.“

„Nein, danke, ich werde abgeholt.“ Sie klang sehr energisch.

„Kein Auto da. Ich Sie fahren.“

Catriona zerrte an ihrem Gepäckwagen. „Nein! Ich habe kein Geld.“ Vielleicht würde ihn das abschrecken.

Offensichtlich glaubte er ihr nicht, denn er zuckte die Schultern und sagte wieder: „Ich Sie fahren.“

Die nächsten Minuten kämpften sie beide um den Gepäckwagen. Der Mann lachte, bis ein Auto neben ihnen hielt. Der Motor war so leise, dass Catriona den Wagen erst bemerkte, als der Fahrer ausstieg und etwas auf Arabisch sagte. Der scharfe Ton erschreckte den Taxifahrer, der sofort herumfuhr und zu seinem Auto eilte.

Er hatte den Gepäckwagen so plötzlich losgelassen, dass Catriona taumelte. Sie fing sich jedoch rasch und musterte enttäuscht den großen schwarzen Mercedes. Dieses brandneue Luxusauto würde wohl kaum zum Grabungsteam gehören. Doch der Fahrer trat zu ihr und fragte in gebrochenem Englisch: „Sie Lady aus England?“

Catriona nickte. „Ja.“

„Sie hier für Arbeit?“

„Ja.“

Er nickte zufrieden. „Ich Sie bringen nach Hause.“

Dankbar, dass sie endlich abgeholt wurde, wollte Catriona ihm mit dem Gepäck helfen, doch er hielt den Wagenschlag auf und bedeutete ihr, sich ins Auto zu setzen. Danach verstaute er die Taschen im Kofferraum.

Die weichen Lederpolster des Wagens rochen neu, die Klimaanlage sorgte für angenehm kühle Luft. Entspannt lehnte sich Catriona zurück. Das war ja noch einmal gut gegangen. Es hätte sicher keinen guten Eindruck auf ihren zukünftigen Chef Dr. Kane gemacht, wenn sie bereits am Flughafen in Schwierigkeiten geraten wäre. Andererseits hätte er selbst Schuld gehabt. Warum hatte er sie so lange warten lassen? Na ja, dafür hat er mir ja nun diese Luxuslimousine geschickt, dachte sie. Eigentlich hatte sie eher damit gerechnet, von einem alten, verbeulten Land Rover abgeholt zu werden.

Als der Fahrer einstieg und losfuhr, fragte sie: „Ist es weit?“

Doch er verstand nicht, was sie meinte.

Sie versuchte es noch einmal. „Das Haus, wie lange? Wie viele Meilen oder Kilometer?“

Er hob die Hand, öffnete und schloss sie fünf Mal.

Fünfundzwanzig also. Minuten, Meilen, Kilometer? Catriona war genauso schlau wie zuvor. Sie beschloss, die Dinge auf sich zukommen zu lassen und ein wenig zu schlafen.

„Lady, Lady!“

Erschrocken fuhr sie auf. Der Fahrer hielt ihr den Wagenschlag auf und bedeutete ihr auszusteigen. Hier ist also das Grabungsteam untergebracht, dachte Catriona und stellte fest, dass es bereits zwei Uhr morgens war. Überrascht bemerkte sie, dass sie sich nicht in einem Wüstendorf befand, wie sie angenommen hatte, sondern vor einem großen, von einem Garten umgebenen Haus stand, aus dem jetzt eine Frau trat, um sie zu begrüßen.

Es handelte sich offensichtlich um eine Ägypterin, die jedoch westlich gekleidet war. Sie war etwa Ende vierzig. Ihre strenge Kleidung deutete darauf hin, dass sie so eine Art Haushälterin sein musste. „Kommen Sie, Lady“, forderte sie Catriona auf.

Sie bat Catriona, ihr ins Haus zu folgen. Es war mit kostbaren italienischen Möbeln und venezianischen Kronleuchtern ausgestattet.

„Lady.“

Die Haushälterin winkte Catriona eine breite Treppe hinauf. Der Fahrer kam mit dem Gepäck hinterher. Sie gingen durch einen Rundbogen in einen anderen Gebäudeteil, von dem aus man auf einen großen Innenhof mit Springbrunnen blickte. Trotz der schlechten Beleuchtung erkannte Catriona, dass die Umgebung wunderschön war. Die Frau öffnete eine Tür und bat Catriona einzutreten.

Ihr stockte der Atem. Das Zimmer war das genaue Gegenteil von dem, was sie erwartet hatte. Übertrieben luxuriös, mit einem großen Bett, voluminösen Kleiderschränken und einer Ankleidekommode, die Platz für die Sachen einer ganzen Ballett-Truppe bot. Als sie die im Fußboden eingelassene Wanne im angrenzenden Badezimmer bemerkte, musste Catriona lachen.

Die Haushälterin runzelte fragend die Stirn, doch als Catriona ihr fröhlich zulächelte, entspannte sie sich wieder.

„Frühstück?“, fragte Catriona, machte Kaubewegungen und deutete auf ihre Armbanduhr.

Die Frau zuckte die Schultern und wies auf eine Klingel, die man vom Bett aus betätigen konnte. Daraufhin überließ sie Catriona ihrem Schicksal.

Dieser Luxus war wirklich unglaublich. Sie hatte immer gedacht, dass Grabungsteams jeden Pfennig umdrehen müssten und in eher primitiven Behausungen untergebracht seien. Offensichtlich hatte sich für diese Ausgrabung ein sehr großzügiger Sponsor gefunden.

Catriona wagte ihr Glück kaum zu glauben. Erstaunlich, dass die Stelle nicht an jemand mit mehr Erfahrung vergeben worden ist, dachte sie, als sie sich nach einer entspannenden Dusche ins weiche Bett legte.

Gegen neun Uhr morgens erwachte sie aus tiefem Schlaf und drückte auf die Klingel. Kurz darauf betrat die Haushälterin das Zimmer und servierte zwei Sorten Müsli, Omelette und Tomaten, Brötchen, Brot, Obst und Kaffee. Wenn man immer so verwöhnt wurde, war es ja kein Wunder, dass die Ausgrabungen jahrelang dauerten.

Mit neuer Zuversicht ließ Catriona es sich schmecken und kleidete sich danach an. Sie wählte eine cremefarbene Baumwollhose und eine dazu passende kurzärmlige Bluse. Vor dem großen Spiegel bürstete sie sich das lange goldblonde Haar und band es sich im Nacken locker zusammen. Dabei dachte sie über Dr. Kane nach, der an der Universität nur der Sklaventreiber genannt wurde. Sicherlich aus Neid, überlegte sie. Wäre ich sonst mit Frühstück im Bett verwöhnt worden?

Kritisch betrachtete sie ihr Spiegelbild. Sollte sie sich etwas Make-up auflegen? Ihr Teint war nach dem langen Winter in England und infolge der anstrengenden Arbeit in einer Textilfabrik ziemlich blass. Sie hatte lange dunkle Wimpern, große haselnussfarbene Augen und ein schmales, herzförmiges, fein geschnittenes Gesicht mit hübschem Mund. Ein bisschen zu dünn, stellte sie fest. Doch das lag daran, dass sie vor drei Monaten entlassen worden war, ohne dass man ihr letztes Gehalt gezahlt hätte. Sie hatte sich sehr einschränken müssen.

Catriona wirkte fast zerbrechlich, doch das täuschte. Sie hatte sich vieles in ihrem Leben hart erkämpfen müssen, auch das Studium. Vielleicht würde ihr diese Stelle endlich die ersehnte Anerkennung in ihrem Beruf bringen.

Sie beschloss, nur etwas Lippenstift und Puder aufzutragen, und tupfte sich gerade die Lippen ab, als es klopfte. Da...



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