Werner | Praxishandbuch Demenzbegleitung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 276 Seiten

Werner Praxishandbuch Demenzbegleitung

Menschen mit einer Demenz aktivieren, begleiten und unterstützen

E-Book, Deutsch, 276 Seiten

ISBN: 978-3-456-95137-9
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Praxishandbuch für Demenzbegleiter, die Menschen mit Demenz im Alltag der häuslichen Pflege und stationären Altenhilfe in ihren Lebensaktivitäten aktivieren, begleiten und unterstützen. Sylke Werner erklärt verständlich, konkret und kompetent Aufgaben der Demenzbegleitung, Merkmale einer Demenz und wichtiger Alterserkrankungen. Detailliert beschreibt sie Lebensaktivitäten und -formen bei Menschen mit Demenz; Begleitungen in häuslichen, stationären und palliativen Lebenssituationen. Die Darstellung des achtsamen Umgangs mit sich selbst sowie rechtliche, ethische und hygienische Grundlagen runden dieses praktische Handbuch für Demenzbegleiter ab.
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Zielgruppe


Demenzbegleiter, Pflegeassistenten.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis und Vorwort;6
2;1 Was heißt es, Menschen mit Demenz zu begleiten?;18
2.1;1.1 Demenzbegleitung versus «Pflegealltag»;19
2.2;1.2 Was bedeutet «Demenzbegleitung»?;22
2.2.1;1.2.1 Aufgaben von Demenzbegleitern in der stationären Pflege;22
2.2.2;1.2.2 Aufgaben von Demenzbegleitern in der ambulanten Pflege;24
2.3;1.3 Demenzbegleitung und Pflegeprozess;24
2.4;1.4 Demenzbegleiter im Pflegeteam;31
2.4.1;1.4.1 «Es mu¨ssen nicht alle gleich ticken»;32
2.4.2;1.4.2 Kommunikation im Team;32
3;2 Was heißt es, an Demenz erkrankt zu sein?;36
3.1;2.1 Was bedeutet «Demenz»?;37
3.1.1;2.1.1 Definition;38
3.1.2;2.1.2 Allgemeine Symptome einer Demenz;39
3.1.3;2.1.3 Stadien der Demenz;39
3.1.4;2.1.4 Formen der Demenz;41
3.2;2.2 Wie wird eine demenzielle Erkrankung diagnostiziert und behandelt?;47
3.2.1;2.2.1 Diagnostik;48
3.2.2;2.2.2 Möglichkeiten der Behandlung;48
3.3;2.3 Demenz vs. Delir;49
3.4;2.4 Die Person mit Demenz;53
3.4.1;2.4.1 Selbstwahrnehmung von Menschen mit Demenz;54
3.4.2;2.4.2 Personzentrierter Ansatz (nach T. Kitwood);56
4;3 Bedeutung der Lebensaktivitäten bei Menschen mit Demenz;62
4.1;3.1 «Kommunizieren»;62
4.1.1;3.1.1 Kognition und Perzeption bei Menschen mit Demenz;62
4.1.2;3.1.2 Förderung von Wahrnehmung und Kommunikation;75
4.1.3;3.1.3 Kognitive Verfahren zur Förderungder Kommunikation;77
4.1.4;3.1.4 Lebensgeschichtlicher Zugang;94
4.1.5;3.1.5 Lebensumfeld und Verhalten;100
4.1.6;3.1.6 Rolle der Begleiter;108
4.2;3.2 «Sich bewegen»;111
4.2.1;3.2.1 Demenz und Bewegung;112
4.2.2;3.2.2 «Wandering»;114
4.2.3;3.2.3 Sturzprophylaxe in der Demenzbegleitung;116
4.2.4;3.2.4 Rolle der Begleiter;117
4.3;3.3 «Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten»;118
4.3.1;3.3.1 Wahrnehmung und Beobachtung durch Begleiter;119
4.4;3.4 «Sich pflegen»;122
4.4.1;3.4.1 «Körperpflege nach Wunsch»;122
4.4.2;3.4.2 Recht auf Verwahrlosung?;124
4.5;3.5 «Sich kleiden»;125
4.5.1;3.5.1 «Kleider machen Leute»;126
4.5.2;3.5.2 Ressourcenorientierte Unterstu¨tzung durch die Begleiter;127
4.6;3.6 «Ausscheiden»;127
4.6.1;3.6.1 Umgang mit Inkontinenz bei Menschen mit Demenz;128
4.6.2;3.6.2 Ressourcenorientierte Unterstu¨tzung durch Begleiter;130
4.7;3.7 «Essen und Trinken»;134
4.7.1;3.7.1 «Nahrungsverweigerung» «Sterbewunsch» oder einfach «Vergessen»?;134
4.7.2;3.7.2 Einschätzen von Ernährungszustand und Flu¨ssigkeitszufuhr;135
4.7.3;3.7.3 Rolle der Begleiter;139
4.7.4;3.7.5 Horten und Sammelnvon Nahrungsmitteln;145
4.8;3.8 «Ruhen und Schlafen»;146
4.8.1;3.8.1 Schlaf-Wach-Rhythmus;146
4.8.2;3.8.2 «Sundowning»;147
4.8.3;3.8.3 Unterstu¨tzende Maßnahmen durch die Begleiter;147
4.9;3.9 «Sich beschäftigen»;149
4.9.1;3.9.1 Das Bedu¨rfnis nach Beschäftigung;149
4.9.2;3.9.2 «Kreative» Beschäftigung?;151
4.10;3.10 «Die eigene Sexualität leben»;156
4.10.1;3.10.1 Sexualität bei Menschen mit Demenz;156
4.11;3.11 «Sichere und fördernde Umgebung»;161
4.11.1;3.11.1 Die Balance zwischen Autonomie und Fu¨rsorge;162
4.11.2;3.11.2 Orientierungshilfen fu¨r Menschen mit Demenz;162
4.11.3;3.11.3 «Altersgerechte Assistenzsysteme»;167
4.11.4;3.11.4 Anforderungen an den Brandschutz;170
4.12;3.12 «Soziale Bereiche und Beziehungen sichern»;172
4.12.1;3.12.1 Soziale Sicherheit und Kontaktefördern;172
4.12.2;3.12.2 Isolation und Vereinsamung vermeiden;175
4.13;3.13 Mit existentiellen Erfahrungen des täglichen Lebens umgehen;176
4.13.1;3.13.1 Existenzbedrohende Situationen;176
4.13.2;3.13.2 Kontinuierlicher Abschied am Lebensende;177
4.13.3;3.13.3 Rolle der Begleiter;179
5;4 Wesentliche Erkrankungen im Alter;184
5.1;4.1 Herz-Kreislauf-Erkrankungen;184
5.1.1;4.1.1 Arteriosklerose;184
5.1.2;4.1.2 Koronare Herzkrankheit (KHK);185
5.1.3;4.1.3 Apoplex (Schlaganfall);185
5.2;4.2 Diabetes mellitus;188
5.2.1;4.2.1 Unterzuckerung und Überzuckerung;188
5.3;4.3 Erkrankungen des Bewegungsapparates;190
5.3.1;4.3.1 Arthrose;190
5.3.2;4.3.2 Osteoporose;190
6;5 Selbstpflege in der Begleitung von Menschen mit Demenz;192
6.1;5.1 Umgang mit Belastungssituationen in der Demenzbegleitung;192
6.1.1;5.1.1 «Distress» und «Eustress»;193
6.1.2;5.1.2 Stressphysiologie;194
6.1.3;5.1.3 Kompetenzförderung;195
6.2;5.2 Selbstpflegemanagement;197
6.2.1;5.2.1 Voraussetzungen;197
6.2.2;5.2.2 Selbstpflegestrategien;198
6.3;5.3 Strategien im Umgang mit Demenzam Lebensende;200
6.3.1;5.3.1 Trauer zulassen;201
7;6 Hygiene im Alltag mit Menschen mit Demenz;204
7.1;6.1 Allgemeines zur Hygiene in stationären Einrichtungen;204
7.2;6.2 Personalhygiene – Eigen- und Fremdschutz;205
7.3;6.3 Infektionen vermeiden;206
7.3.1;6.3.1 Infektionsschutzgesetz;207
7.3.2;6.3.2 Kochen und Backen ohne Risiko;207
8;7 Rechtliche Grundlagen;210
8.1;7.1 Allgemeine Grundlagen;210
8.2;7.2 Heimgesetz;210
8.3;7.3 Pflegeversicherung;211
8.3.1;7.3.1 Der Begriff der Pflegebedu¨rftigkeit;211
8.3.2;7.3.2 Nutzen der Pflegeversicherung fu¨r Menschen mit Demenz;211
8.4;7.3.3 Ausblick – Pflegereform;212
8.5;7.4 Rechtliche Betreuung;212
8.5.1;7.4.1 Bestellung eines Betreuers;213
8.5.2;7.4.2 Betreuungsverfu¨gung;214
8.5.3;7.4.3 Vorsorgevollmacht;214
8.6;7.5 Patientenverfu¨gung;214
8.6.1;7.5.1 Bedeutung einer Patientenverfu¨gung fu¨r Menschen mit Demenz;215
8.6.2;7.5.2 Aktuelle rechtliche Situation;216
8.6.3;7.5.3 Was gehört in eine Patientenverfu¨gung?;217
8.7;7.6 Rechtliche Regelungenzur Unterbringung und freiheitsentziehende Maßnahmen;218
8.7.1;7.6.1 Rechtliche Regelungen zur Unterbringung;218
8.7.2;7.6.2 Was sind «freiheitsentziehende Maßnahmen»?;219
8.7.3;7.6.3 Wann sind «freiheitsentziehende Maßnahmen» u¨berhaupt notwendig?;219
8.7.4;7.6.4 Mehr Sicherheit durch «Weglaufschutzsysteme»?;220
8.7.5;7.6.5 Risiken fu¨r den Betroffenen;220
8.7.6;7.6.6 Alternativen statt «freiheitsentziehende Maßnahmen»;221
9;8 Ethische Aspekte der Demenzbegleitung;224
9.1;8.1 Bedeutung einer Berufsethik;224
9.2;8.2 Ethische Kompetenz in der Demenzbegleitung;225
10;9 Demenzbegleitung im ambulanten Bereich;228
11;10 Wohnformen fu¨r Menschen mit Demenz;230
11.1;10.1 Betreutes Wohnen;230
11.2;10.2 Wohngemeinschaften (WG);231
11.3;10.3 Hausgemeinschaften;231
11.4;10.4 Leben im Quartier;231
11.5;10.5 Pflegeoase fu¨r Menschen mit Demenz;232
12;11 Fortbildungsinhalte und Beispiele zur Ausbildung von Demenzbegleitern;234
12.1;11.2 Mindestanforderungen an die Ausbildung;234
12.2;10.2 Kritische Anmerkungen;235
13;Literaturverzeichnis;238
14;Anhang;244
15;Deutschsprachige Literatur, Adressen und Links zum Thema «Demenz»;250
16;Autorinnenverzeichnis – Über die Autorin - Sachwortverzeichnis;270


Aufgrund der Krankheitssymptome (s. auch Kap. 2.1.2) benötigen Menschen mit einer de- menziellen Erkrankung ein Pflege- und Betreuungskonzept, dass sich ihren Bedürfnissen und Ressourcen anpasst. Solche Modelle sind z. B.:
• Model der fördernden Prozesspflege nach Monika Krohwinkel (ABEDL)
• Model der FEDL, «Fähigkeiten und existentielle Erfahrungen des Lebens»
• Konzept der Integrativen Aktivierenden Alltagsgestaltung (IAA).

Das ganzheitliche Modell der fördernden Prozesspflege nach Monika Krohwinkel bietet die Möglichkeit, anhand der ABEDL, «Aktivitäten, Beziehungen und existenzielle Erfahrungen des täglichen Lebens», die Pflege und Betreuung auch für Menschen mit Demenz zu planen (s. Kap. 3). Das Modell orientiert sich an 13 ABEDL, die im (Pflege-)Alltag an die Bedürfnisse und Ressourcen von Menschen mit Demenz angepasst werden können. Dabei stehen eben nicht nur pflegerische Aspekte im Mittelpunkt, sondern eben auch ABEDLs wie «Kommunizieren können», «Sich beschäftigen können» und «Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen können», die im Rahmen der Demenzbegleitung eine wesentliche Rolle spielen.

Ein weiteres Modell, das in Einrichtungen der Altenpflege angewandt wird, ist das Model der FEDL, «Fähigkeiten und existentielle Erfahrungen des Lebens» (Messer, 2009).

Entsprechend der Alltagsgestaltung von Pflegebedürftigen in stationären Einrichtungen wurde das Konzept der Integrativen Aktivierenden Alltagsgestaltung (IAA) entwickelt. «Das übergeordnete Ziel der Integrativen Aktivierenden Alltagsgestaltung (IAA) ist, die Wahrung der Würde und die bestmögliche Lebensqualität betagter Menschen in stationären Einrichtungen zu erhalten» (Tschan, 2010:22).

Allen Konzepten liegt eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen zu Grunde, das heißt, dass vor allem auch psychosoziale Aspekte im Alltag berücksichtigt werden. Im pflegerischen Bereich treten jedoch psychosoziale Aspekte häufig in den Hintergrund. Bereits bei der Erhebung des Pflegebedarfs liegt der Fokus, bewusst oder unbewusst, auf den Defiziten des Betroffenen, darauf, wozu er selbstständig nicht mehr in der Lage ist: Was kann der Pflegebedürftige nicht mehr und wo benötigt er deshalb welchen Unterstützungsbedarf, z.B. bei der Nahrungsaufnahme, bei der Körperpflege, beim Mobilisieren oder Ausscheiden? Er erhält dann bei Bedarf Unterstützung bei pflegerischen Maßnahmen. Man könnte deshalb meinen, dass sich der Alltag von Menschen mit Demenz, wie Maria Schmidt und Wilhelm Rosenberg, in der Pflegeeinrichtung nur noch an ihren verloren gegangenen Fähigkeiten orientiert, daran, was sie alles nicht mehr können. Im Alltag sollten jedoch ihre Ressourcen, Fähigkeiten und Verluste (Defizite) beachtet werden. In diesem Zusammenhang haben Demenzbegleiter eine wichtige Aufgabe. Auch wenn Menschen mit Demenz sich vielleicht nicht mehr allein waschen, ankleiden oder auf die Toilette gehen können, so können sie möglicherweise noch der Musik lauschen, tanzen, malen oder aus ihrem Leben erzählen. Das sind Ressourcen, die Demenzbegleiter fördern müssen (s.S. 54). Bezüglich der Lebensqualität und des Wohlbefindens ist das «wie», vor allem persönliche Zuwendung sowie die Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen, von großer Bedeutung. Besonders bei der Begleitung von Menschen mit Demenz spielen psychosoziale Faktoren eine ganz wichtige Rolle.

Die derzeitige Situation in der Pflege macht jedoch deutlich, dass Pflegende allein diesem psychosozialen Anspruch längst nicht mehr gerecht werden können. Aufgrund der steigenden Anforderungen an die Pflege und der veränderten Rahmenbedingungen sind Pflegekräfte kaum mehr in der Lage, besonders Menschen mit Demenz die nötige psychosoziale Aufmerksamkeit entgegen zu bringen, die sie im Alltag tatsächlich brauchen. Alltagsrelevante Symptome wie Unruhezustände, Apathie, depressive Stimmungen mit Suizidalität, Desorientiertheit, Sinnestäuschungen oder aggressive und abwehrende Verhaltensweisen «bedingen notwendigerweise einen erhöhten Betreuungsbedarf und eine besondere Interaktion und Kommunikationskultur mit den Betroffenen.» (MDS, 2009: 10)

Aus diesem Grund wurde im Rahmen des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes 2008 beschlossen, dass in Pflegeheimen für Personen mit erheblichem allgemeinem Betreuungsbedarf zusätzliche Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI beschäftigt werden können. Für jeweils rund 25 demenziell erkrankte Pflegeheim-Bewohner kann demzufolge eine zusätzliche Betreuungskraft finanziert werden.

Es gibt in der Begleitung von Menschen mit Demenz Kompetenz-Überschneidungen zwischen tatsächlichen § 87b-Kräften («zusätzliche Betreuungskräfte») und den neu entstehenden Tätigkeitsprofilen wie «Betreuungsassistenten», «Alltagsbegleiter», «Alltagsbetreuer» oder «Demenzbegleiter» (s. Abb. 1-1). Mitarbeiter, die demnach zur Betreuung und Begleitung von Menschen mit Demenz eingestellt werden, werden in den Einrichtungen unterschiedlich bezeichnet, obwohl sie eigentlich als «zusätzliche Betreuungskräfte nach § 87b SGB XI» eingesetzt werden.

Uneinigkeit herrscht in der Praxis nach wie vor über das konkrete Aufgabengebiet von zusätzlichen Betreuungskräften, obwohl die Aufgaben von der GKV definiert wurden (s. Kap. 1.2.1). Besonders problematisch ist, dass keine bundeseinheitlichen Regelungen in Bezug auf die Ausbildung bzw. Qualifizierung von zusätzlichen Betreuungskräften existieren (s. Kap. 11).

In diesem Buch geht es ausschließlich um die «Demenzbegleitung», wobei sogenannte «zusätzliche Betreuungskräfte» gemäß GKV den «Demenzbegleitern» gleich gesetzt werden.

1.2 Was bedeutet «Demenzbegleitung»?

«Demenzbegleitung» bedeutet, dass Menschen mit einer demenziellen Erkrankung «begleitet» werden. Sie benötigen Begleitung im Alltag, da ihnen wichtige kognitive Fähigkeiten verloren gehen, die wir grundsätzlich benötigen, um unseren Alltag selbstständig zu gestalten. Kognitive Verluste, die mit einer demenziellen Erkrankung einhergehen, sind beispielsweise Vergesslichkeit, Orientierungsstörungen, Denkstörungen und Sprachstörungen.

1.2.1 Aufgaben von Demenzbegleitern in der stationären Pflege

Menschen mit Demenz benötigen Hilfe und Unterstützung bei scheinbar ganz normalen alltäglichen Dingen. Dabei können sich die Betroffenen zu Beginn der Erkrankung meist noch selbstständig versorgen, wenn sie daran erinnert werden oder wenn ihnen erklärt wird, was gerade zu tun ist, wie z.B. das Waschen des Gesichts oder das Anziehen eines Pullovers funktionieren. Sie können sich auch beschäftigen, wenn sie Angebote erhalten und ihnen die Aktivität erklärt wird. Dazu ist ausreichend Zeit und Geduld erforderlich.

Menschen mit Demenz wollen auch trotz ihrer Erkrankung gewohnten Tätigkeiten nachgehen, wie kochen, Wäsche waschen, etwas reparieren, einkaufen oder einfach spazieren gehen. Krankheitsbedingt sind sie jedoch immer weniger in der Lage, zum Beispiel Situationen richtig einzuschätzen und ihre Grenzen zu erkennen. Sie begeben sich deshalb in Gefahr, wenn sie zum Beispiel mit Dingen hantieren, bei denen Vorsicht geboten ist (z. B. Herd, elektrische Geräte oder Reinigungsmittel) oder wenn sie allein unterwegs sind und die Orientierung verlieren. Menschen mit Demenz benötigen einen erhöhten Beaufsichtigungs- und Betreuungsbedarf, damit sie sich nicht verletzen und an Lebensqualität einbüßen. Diese Beaufsichtigung und Betreuung übernehmen zusätzliche Betreuungskräfte bzw. Demenzbegleiter.

Für die zusätzlichen Betreuungskräfte für Menschen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen entsprechend § 87b SGB XI wurden die Aufgaben klar definiert (GKV, 2008). Ihre Aufgabe besteht darin, die Bewohner zu betreuen und zu aktivieren und somit das Wohlbefinden und deren psychischen Zustand positiv zu beeinflussen (GKV, 2008:3). Im Einzelnen werden folgende Alltagsaktivitäten genannt (GKV, 2008:3):

• Malen und Basteln
• Handwerkliche Arbeiten und leichte Garten- arbeiten
• Haustiere füttern und pflegen
• Kochen und Backen
• Anfertigung von Erinnerungsalben oder -ordnern
• Musik hören, Musizieren, Singen
• Brettund Kartenspiele
• Spaziergänge und Ausflüge
• Bewegungsübungen und Tanzen in der Gruppe
• Besuch von kulturellen Veranstaltungen, Sportveranstaltungen, Gottesdiensten, und Friedhöfen
• Lesen und Vorlesen
• Fotoalben anschauen.


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