West | Die Geliebte des Wüstenkönigs | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2500, 144 Seiten

Reihe: Julia

West Die Geliebte des Wüstenkönigs


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7337-1885-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2500, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-1885-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Auf der Flucht vor einer arrangierten Ehe findet Tara Schutz in den starken Armen von Scheich Raif ibn Ansar. Völlig überraschend fühlt sie sich bald schon unwiderstehlich zu dem charismatischen Wüstenkönig hingezogen. Seine tiefe Stimme und der feurige Blick aus seinen dunklen Augen jagen wohlige Schauer über ihren Körper. Unter dem magischen Sternenhimmel von Nahrat lassen Raifs glühende Küsse Tara dahinschmelzen. Doch kann sie ihm wirklich vertrauen? Oder verfolgt der mächtige Herrscher ganz eigene Ziele?



Annie verbrachte ihre prägenden Jahre an der Küste von Australien und wuchs in einer nach Büchern verrückten Familie auf. Eine ihrer frühesten Kindheitserinnerungen besteht darin, nach einem Mittagsabenteuer im bewaldeten Hinterhof schläfrig ins Bett gekuschelt ihrem Vater zu lauschen, wie er The Wind in the Willows vorlas. So bald sie lesen konnte, entdeckte sie die Welt der Romane für sich. Sie verschlang Abenteuerromane und bestaunte die Märchen Illustrationen. In ihren Gedanken, war sie eine der tanzenden Prinzessinen, Rapunzel, eine schlafende Schönheit und natürlich Cinderella. Ausflüge in die Bücherei wurden zu einem regelmäßigen Vergnügen, bei dem sie ferne Welten entdecken und sich in tagträumen verlieren konnte, in denen sie die Heldin in einer der Geschichten spielt. Durch ihre Familie wurde Annie nicht nur ermutigt eine Leidenschaft für Bücher zu entwickeln, sondern sie brachten ihr auch bei das Reisen und den australischen Busch zu lieben. Oft schaffte sie es alle drei Dinge zu kombinieren. Auf ihren Wanderungen und beim Zelten hatte sie immer einen Roman mit im Gepäck. Schon früh wurde sie verrückt nach Liebesromanen. In ihrer Jugend verbrachte sie viele lange Nachmittage damit mit ihrem besten Freund Tennis zu spielen. Zwischen den schier endlosen Sätzen auf kochend heißem Kies, wankten sie zu dem Haus ihres Freundes, um sich wieder zu erholen. Dieses Haus war vollgestopft mit Büchern. Alle mit der markanten Rose auf dem Cover. So geschah es, dass Annie Liebesromane für sich entdeckte und seitdem nicht mehr davon loskam. Glücklicherweise fand sie ihren eigenen romantischen Helden, während sie auf der Universität studierte. Trotz dieser schönen Ablenkung vollendete sie ihr Studium mit Auszeichnung. Außerdem hatte sie weiterhin das Glück viel reisen zu können. Als Rucksacktourist durchstreifte sie Ägypten und Griechenland, trampte durch Neuseeland, bestaunte Sehenswürdigkeiten in Europa und lebte eine Zeit lang in Deutschland. Annie verließ die Universität ohne konkreten Karriereplan in der Tasche zu haben und nahm eine Stelle im öffentlichen Dienst an. Die beste Vorbereitung für einen Autor! In ihrem ersten dauerhaften Job, verbrachte sie sechs Wochen damit den Regierungs Beschaffungsleitfaden Korrektur zu lesen. Jedes. Einzelne. Wort. Davon. Den Text eines Romans zu kontrollieren macht eindeutig mehr Spaß. Für mehrere Jahre schrieb, berichtigte, änderte und verbesserte Annie Regierungspläne, Kabinettentwürfe und Berichte für das ...
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1. KAPITEL

Der Laster stoppte. Taras Puls beschleunigte sich. Jetzt kam der Teil, vor dem sie Angst hatte. Der gefährliche Teil.

Sie konnte kaum glauben, dass sie es wahrhaftig tat – das Gesetz brach und versuchte, illegal in ein Land einzureisen.

Aus einem Land zu fliehen. Das traf es genauer.

Tara bekam eine Gänsehaut, als sie an das Schicksal dachte, das ihr bevorstand, wenn sie in Dhalkur blieb.

Bei dieser Aussicht verblassten sämtliche Zweifel an dem Plan, ihr Schicksal in die Hände eines nahezu fremden Mannes zu legen. In der Heimat ihrer Mutter zu bleiben und Fuad ausgeliefert zu sein … ausgeschlossen.

Übelkeit stieg in Tara hoch. Es war erdrückend heiß, und Furcht nagte an ihr. Sie hatte das Gefühl, ihre Rippen würden sich um die Lungen zusammenziehen und nur noch ganz flache Atemzüge zulassen. Vielleicht lag es aber auch an dem engen Kokon, in dem sie steckte, eingezwängt hinten im Laster. Obwohl es noch früh war, machte sich die Wüstenhitze schon bemerkbar.

Es gab einen Ruck, als ob der Fahrer ausstieg oder jemand zustieg. Der Motor wurde angelassen, und sie fuhren weiter.

Über die Grenze.

Erleichtert holte Tara Luft. Jedenfalls so tief, wie es ging. Sie hatte sehr wenig Platz und Sauerstoff, doch daran durfte sie nicht denken. Auf gar keinen Fall durfte sie jetzt Platzangst bekommen. Sobald sie außer Sichtweite der Grenze waren, wollte Yunis anhalten und ihr aus der Enge heraushelfen. Sie musste bloß ruhig bleiben und warten – was sie allerdings ihre ganze Kraft kostete.

Der letzte Monat war der schlimmste ihres Lebens gewesen. Ein Albtraum. Sie trauerte nach wie vor. Die Welt wirkte trüb und grau. Das Einzige, was sie in Farbe sah, war Fuad – und sie wünschte, sie würde es nicht tun.

Nie wieder wollte Tara ihren Cousin sehen. Er hatte sich von einem boshaften, sadistischen Jungen zu einem rücksichtslosen, habgierigen Mann entwickelt, der bereit war, jeden zu zerschmettern, der zwischen ihm und seinem Ziel stand.

Tara zum Beispiel.

Wieder bekam sie eine Gänsehaut. Gleich bist du frei, sagte sie sich. Yunis würde den Laster stoppen und sie rauslassen. Yunis, der ihre Mutter gut gekannt hatte und ein enormes Risiko einging, indem er Tara half. Sobald sie in Sicherheit wäre, würde sie einen Weg finden, um ihm zu danken.

Trotz der Gefahr musste sie gähnen. Die Hitze und der Sauerstoffmangel forderten ihren Tribut.

Bald würden sie anhalten und dann …

Alles war dunkel, als Tara aufschrak. Panik ergriff sie. Es war unsäglich heiß. Rühren konnte sie sich nicht; ihre Arme und Beine waren eingeklemmt. Sie sah nichts und hörte nichts, fühlte sich, als läge sie gefesselt unter einem schweren Gewicht. Sie wusste nicht einmal, wo oben und unten war.

Gerade wollte sie schreien, da fiel es ihr wieder ein. Der Laster. Die Grenze. Yunis’ Angebot, sie zwischen den Waren zu verstecken, die er nach Nahrat transportierte.

Ich bin eingenickt, erkannte sie. Vor Erleichterung hätte sie beinahe geschluchzt.

War ihr je zuvor so unerträglich heiß gewesen? Ihre verschwitzte Haut juckte, und die Haare hingen ihr feucht um das Gesicht. Wie lange sie wohl schon hier lag?

Mit einem dumpfen Schlag öffnete jemand die Rückseite des Lasters. Hörte sie da Stimmen?

Tara schluckte die Worte herunter, die ihr auf der Zunge lagen. Yunis hatte versprochen, sie auf dem Weg zur Hauptstadt an einem ruhigen Ort abzusetzen. Von anderen Leuten war nicht die Rede gewesen.

Doch sie hörte Männerstimmen, gedämpft, weil sie zwischen der Ladung verborgen war und ihr das Blut in den Ohren dröhnte.

Wo waren sie? Wer waren die Männer? Hätte sie Yunis nicht trauen dürfen?

Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als jemand an dem Bündel zerrte, in dem sie sich verbarg. Männer redeten und lachten. Jemand warf Tara mit Schwung über etwas, möglicherweise eine Schulter. Zum Glück hatte sie nicht gefrühstückt.

Um nicht vor Schreck und Schmerz aufzuschreien, biss sie sich fest auf die Unterlippe. Sie schmeckte Blut, konnte nur still sein und hoffen.

Ihr Magen krampfte sich zusammen bei der Vorstellung, dass Fuad sie aufgespürt hatte – oder dass Yunis sie skrupellosen Männern auslieferte, die eine Verwendung für Fuads Cousine hatten, über die sie lieber nicht nachdachte.

Raif wartete, bis er allein war. Dann erhob er sich von dem vergoldeten Thron in der Mitte des marmornen Podiums.

Die jahrhundertealte Tradition der wöchentlichen Anhörung war wichtig. Seine Untertanen brauchten das Gefühl, dass ihr Scheich ein offenes Ohr für sie hatte.

Die Versammlung hatte mit einem Grundstücksstreit begonnen, der seit mehreren Generationen schwelte. Anschließend war der angebliche Diebstahl einer Mitgift zur Sprache gekommen, danach der neue Zuschnitt von Wahlbezirken und das mögliche Fehlverhalten eines Beamten.

Die Türen wurden geöffnet. Raifs Haushofmeister kam herein, verbeugte sich und deutete auf einen Mann, der etwas Langes über der Schulter trug. Der Fremde schwitzte und atmete schwer. Lag das an seiner Last, oder war er so nervös? Der königliche Audienzsaal war opulent eingerichtet, um Gäste zu beeindrucken.

„Rasch“, drängte der Haushofmeister. „Lassen Sie Seine Majestät nicht warten.“ Mit einer weiteren Verbeugung ging er über den Boden mit den prächtigen Intarsien bis zum Podium. „Eure Majestät, Ihr wolltet informiert werden, wenn das Geschenk für Eure Tante eingetroffen ist. Einer meiner Mitarbeiter war zufällig an der Grenze, als die Lieferung eintraf. Möchtet Ihr Euch davon überzeugen, dass es Euren Vorstellungen entspricht?“

Raif nickte. Sein Haushofmeister war ein guter Mann, wenn auch manchmal übereifrig. Gut möglich, dass er seinen Mitarbeiter angewiesen hatte, an der Grenze zu warten.

Der Fremde keuchte, als er seine Last auf dem Boden deponierte. Dann verneigte er sich tief.

„Sie dürfen sich aufrichten“, sagte Raif.

Zögernd tat der Mann es. Er heftete den Blick auf Raifs Füße.

„Öffnen Sie das Paket.“ Der Haushofmeister machte einen Schritt auf das Bündel zu.

Sofort stellte sich ihm der Träger in den Weg, als wolle er seine Lieferung schützen. „Nein!“ Zum ersten Mal schaute er Raif in die Augen. Verzweiflung lag in seinem Blick. „Mit Verlaub, Eure Majestät – Ihr müsst allein sein, wenn es geöffnet wird.“ Er sah über seine Schulter zur Wache an der Tür.

Neugierig musterte Raif ihn. „Warum?“

Der Fremde klappte den Mund auf und wieder zu, als würde er im Geiste mögliche Antworten durchgehen. „Bitte, Eure Majestät. Es ist wichtig. Dies ist nur für Eure Augen bestimmt.“

„Also wirklich.“ Der Haushofmeister machte noch einen Schritt, um die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Wieder stellte sich ihm der Fremde in den Weg.

„Wie heißen Sie?“, fragte Raif.

„Yunis, Eure Majestät. Ich bin Vorsitzender der Königlichen Dhalkur-Gilde der …“

„Ich weiß, wer Sie sind.“ Raifs Tante schwärmte von diesem Mann. Deshalb hatte er sein Geschenk für sie ja auch in Yunis’ Werkstatt bestellt. „Ich freue mich darauf, zu sehen, was Sie mir bringen.“ Nicht nur, weil er etwas Besonderes für seine Tante wollte, sondern auch, weil sie neben Yunis’ Arbeit obendrein dessen Charakter lobte.

„Bitte, Eure Majestät.“ Er legte sich die rechte Hand aufs Herz. „Ich schwöre, dass ich keine bösen Absichten hege.“

Mit einem abrupten Nicken schickte Raif die Wache fort.

„Eure Majestät!“, protestierte der Haushofmeister.

Raif ignorierte ihn. Bewaffnet hätte Yunis den Palast nicht betreten können. Außerdem hielt Raifs Tante viel von ihm. „Öffnen Sie das Paket.“

Yunis kniete sich hin und knotete die Stoffbänder auf, die das zylinderförmige Paket zusammenhielten. Er raunte etwas, was Raif nicht hören konnte. Dann rollte er den langen Teppich auseinander, so vorsichtig, als bestünde der aus gesponnenem Gold und Edelsteinen.

Das Licht fiel auf eine von Quasten umrahmte Ecke. Gold mischte sich mit den blassen Farben des Wüstensandes, kontrastierte mit Indigoblau und sattem Violett.

Seine Tante würde den Teppich lieben, das wusste Raif. Es war ein Meisterstück. Doch warum sollte es nur für seine Augen bestimmt sein? Und warum dauerte diese Prozedur so lange?

Offenbar dachte der Haushofmeister dasselbe, denn er packte den Läufer und zog ruckartig daran. Mit einem dumpfen Geräusch rollte der Teppich auseinander. Raif starrte auf nackte Arme und Beine, zerzauste dunkle Haare und große Augen.

Entsetzt schrie der Haushofmeister auf und machte einen Satz rückwärts. Yunis stand regungslos da.

Der Eindringling war eine Frau. Sie trug ein Kleid, das die Farbe reifer Himbeeren hatte. Genau genommen trug sie es mehr oder weniger, denn sie zeigte ziemlich viel golden schimmernde Haut, wohlgeformte Waden und glatte Oberschenkel. Ihre Brüste hoben und senkten sich rasch unter dem dünnen Stoff, während sie nach Luft schnappte. Und sie sah Raif an; er konnte ihren Blick geradezu körperlich spüren.

Nach einem Moment hob die Frau einen schlanken Arm und schob sich die langen Haare aus dem geröteten Gesicht.

Sie war wunderschön.

Vielleicht lag es an ihrem Mund, dass sie so hinreißend wirkte. Sie hatte volle Lippen, die an den Mundwinkeln leicht nach unten zeigten, doch statt ihrem Gesicht einen missmutigen Ausdruck zu verleihen, wirkten sie sinnlich.

...



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