E-Book, Deutsch, Band 2461, 144 Seiten
Reihe: Julia
West Küssen verboten - Verführen erlaubt?
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1444-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2461, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-1444-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Küssen verboten! Stephanie besteht auf einer Anti-Kuss-Klausel, als sie sich darauf einlässt, die Scheinverlobte von Damian Nicolaides zu spielen. Denn dass der Tycoon verteufelt gut küssen kann, weiß sie aus eigener Erfahrung. Und auch, wie demütigend sich sein Spott danach anfühlt! Nein, Stephanie will nur die zwei Millionen Dollar, die der arrogante Grieche ihr bietet und die sie und ihre geliebte Großmutter von ihren Schulden befreien. Zu spät erkennt sie, dass die Klausel hätte heißen müssen: Verführen verboten!
Annie verbrachte ihre prägenden Jahre an der Küste von Australien und wuchs in einer nach Büchern verrückten Familie auf. Eine ihrer frühesten Kindheitserinnerungen besteht darin, nach einem Mittagsabenteuer im bewaldeten Hinterhof schläfrig ins Bett gekuschelt ihrem Vater zu lauschen, wie er The Wind in the Willows vorlas. So bald sie lesen konnte, entdeckte sie die Welt der Romane für sich. Sie verschlang Abenteuerromane und bestaunte die Märchen Illustrationen. In ihren Gedanken, war sie eine der tanzenden Prinzessinen, Rapunzel, eine schlafende Schönheit und natürlich Cinderella. Ausflüge in die Bücherei wurden zu einem regelmäßigen Vergnügen, bei dem sie ferne Welten entdecken und sich in tagträumen verlieren konnte, in denen sie die Heldin in einer der Geschichten spielt. Durch ihre Familie wurde Annie nicht nur ermutigt eine Leidenschaft für Bücher zu entwickeln, sondern sie brachten ihr auch bei das Reisen und den australischen Busch zu lieben. Oft schaffte sie es alle drei Dinge zu kombinieren. Auf ihren Wanderungen und beim Zelten hatte sie immer einen Roman mit im Gepäck. Schon früh wurde sie verrückt nach Liebesromanen. In ihrer Jugend verbrachte sie viele lange Nachmittage damit mit ihrem besten Freund Tennis zu spielen. Zwischen den schier endlosen Sätzen auf kochend heißem Kies, wankten sie zu dem Haus ihres Freundes, um sich wieder zu erholen. Dieses Haus war vollgestopft mit Büchern. Alle mit der markanten Rose auf dem Cover. So geschah es, dass Annie Liebesromane für sich entdeckte und seitdem nicht mehr davon loskam. Glücklicherweise fand sie ihren eigenen romantischen Helden, während sie auf der Universität studierte. Trotz dieser schönen Ablenkung vollendete sie ihr Studium mit Auszeichnung. Außerdem hatte sie weiterhin das Glück viel reisen zu können. Als Rucksacktourist durchstreifte sie Ägypten und Griechenland, trampte durch Neuseeland, bestaunte Sehenswürdigkeiten in Europa und lebte eine Zeit lang in Deutschland. Annie verließ die Universität ohne konkreten Karriereplan in der Tasche zu haben und nahm eine Stelle im öffentlichen Dienst an. Die beste Vorbereitung für einen Autor! In ihrem ersten dauerhaften Job, verbrachte sie sechs Wochen damit den Regierungs Beschaffungsleitfaden Korrektur zu lesen. Jedes. Einzelne. Wort. Davon. Den Text eines Romans zu kontrollieren macht eindeutig mehr Spaß. Für mehrere Jahre schrieb, berichtigte, änderte und verbesserte Annie Regierungspläne, Kabinettentwürfe und Berichte für das ...
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2. KAPITEL
Damian sprach die Worte aus, bevor er darüber nachdenken konnte. Trotzdem empfand er dabei eine seltsame Genugtuung.
Weil Stephanie ihn endlich nicht mehr verächtlich anblickte? Oder weil sein Instinkt ihm sagte, dass sein spontanes Angebot ein Geniestreich war?
Eine ungebundene, attraktive kluge Frau wollte er, die nur vorübergehend zu seinem Leben gehörte. Stephanie erfüllte sämtliche Bedingungen. Dass sie ihn nicht mochte, machte sie sogar zur idealen Kandidatin.
Mal abgesehen von dem kleinen Stich, den es ihm versetzte, dass sie ihn anschaute, als wäre er abstoßend.
Er verdiente ihren Unmut, denn er hatte sie gekränkt. Aber hätte er untätig bleiben sollen, wenn sein bester Freund außer sich vor Sorge gewesen war? Auf keine seiner Bitten um Hilfe war Stephanie eingegangen. Schließlich hatte er die Farce beenden wollen – aus ehrenwerten Beweggründen.
Allerdings war er zu sehr auf sein Ziel konzentriert gewesen, um das Ganze aus Stephanies Perspektive zu betrachten. Bis sie ihn mit großen braunen Augen voller Kummer angesehen hatte. Sogar ihr unmittelbar darauffolgender Temperamentsausbruch hatte die Erinnerung an ihre Verlegenheit nicht ausgelöscht. An jenem Abend waren Gefühle auf Damian eingestürmt, die er seit einem Jahrzehnt nicht mehr erlebt hatte. Seit der schicksalhaften Auseinandersetzung mit seinem Vater nicht.
Ursprünglich hatte er Stephanie noch einmal aufsuchen und den Misston aus der Welt schaffen wollen, doch dann war er wegen einer geschäftlichen Krise umgehend abgereist.
Vielleicht war es aber auch einfacher zu verschwinden, statt mich damit zu beschäftigen, was für Empfindungen sie in mir auslöst.
„Falls es das ist, was Sie unter einem Scherz verstehen, kann ich nicht darüber lachen.“ Steph wandte sich von ihm ab. Die dunklen Locken, die sie offen trug, tanzten ihr um den Kopf.
In Melbourne waren ihre Haare kurz gewesen. Die jungenhafte Frisur hatte ihr Gesicht umso femininer und anziehender gemacht. Damian beobachtete, wie die schimmernden Locken hin- und herschwangen. Es kam ihm vor, als würde Stephanies Lebhaftigkeit die Luft elektrisieren. Egal, ob sie gerade traurig, glücklich oder wütend war: Aus ihr strahlte eine innere Kraft.
Und wie sie ihn geküsst hatte …
„Es ist kein Scherz“, sagte er.
Abrupt drehte sie sich wieder zu ihm um. Obwohl er sie deutlich überragte, schaffte sie es irgendwie, auf ihn herabzusehen. Sie hob eine Braue, und der Blick aus ihren samtigen Augen schien ihn zu durchbohren.
Schon besser, dachte er. Mit ihrem Zorn konnte er umgehen. Es war der Schatten der Kränkung in ihren Augen, der ihm Unbehagen bereitete.
Als könnten die Gefühle einer winzigen Brünetten mich aus der Fassung bringen! Allein die Vorstellung war lächerlich. Am Verhandlungstisch kämpfte er ständig mit harten Bandagen. Und doch …
„Das kann nicht Ihr Ernst sein. Sie würden nie zwei Millionen Dollar zahlen, um …“
„Zeit mit Ihnen zu verbringen?“ Langsam ging er auf sie zu. „Doch, genau das ist mein Ernst.“
Argwöhnisch sah sie ihn an. „Wie viel haben Sie getrunken?“
Damians Mundwinkel hoben sich. „Ich bin stocknüchtern.“ Ihre Offenheit gefiel ihm. Nur seine engsten Verwandten und Christo behandelten ihn wie einen normalen Menschen.
„Also, ein Anmachspruch kann es nicht sein. Ich weiß ja, dass Sie mich nicht anmachen wollen.“ Sie klang kühl, doch ihre rosigen Wangen bewiesen, dass es in ihr anders aussah.
Prompt musste Damian an jenen Abend in Melbourne denken. Wie wundervoll sie sich in seinen Armen angefühlt hatte. Wie betörend erhitzt und erregt.
„Was wollen Sie?“, fragte Steph. „Mich ein zweites Mal zum Narren halten? Sind Sie auf den Geschmack gekommen?“
Sie sah aus, als könnte sie jede Sekunde Feuer speien. Mit verschränkten Armen stand sie da und tippte mit dem leeren Champagnerglas im Stakkato an ihren nackten Arm. In dem engen grünen Kleid wirkte sie wie eine ärgerliche Meerjungfrau.
Sein Verlangen erwachte. Er wusste noch genau, wie ihre anfänglich behutsamen Zärtlichkeiten fordernder und erstaunlich berauschend geworden waren.
Konzentrier dich!
„Kommen Sie schon, Stephanie. So bin ich nicht. Sie wissen, welche Motive ich damals hatte. Wie gesagt: Es tut mir leid. Ich werde tun, was ich kann, um die Scharte auszuwetzen.“
„Gut.“ Hoheitsvoll neigte sie den Kopf. „Lassen Sie mich allein. Das reicht völlig.“
Sie drehte sich so hastig um, dass sich der lange Rock um ihre Beine bauschte. Damian juckte es in den Fingern, als er an das Gefühl ihres schlanken unruhigen Körpers an seinem dachte.
„Wollen Sie nichts über die zwei Millionen Dollar wissen?“ Nur wenige Menschen lehnten die Chance auf so viel Geld ab.
Natürlich stockte auch Stephanie. Geld regierte nun mal die Welt. Ich bin nicht enttäuscht, weil sie wie alle anderen ist, redete er sich ein.
„Ich kann nicht glauben, dass Sie es wirklich so meinen.“
„Oh, doch, das tue ich.“ Er würde alle Hebel in Bewegung setzen, damit Clio und ihre Familie in Frieden leben konnten.
„Okay.“ Misstrauisch kniff sie die Augen zusammen. „Was wollen Sie?“
„Sie.“ Er sah, wie sich ihr Körper versteifte, und ergänzte rasch: „Ihre Gesellschaft in der Öffentlichkeit.“
„In der Öffentlichkeit?“
Was hatte sie denn gedacht? Dass er für sie in seinem Bett zahlen würde? Damian hatte noch nie für Sex bezahlt, und er beabsichtigte nicht, jetzt damit anzufangen. „Natürlich in der Öffentlichkeit“, antwortete er frostig. „Es ist lediglich eine PR-Maßnahme. Ich schlage nicht vor, dass wir ein Liebespaar werden.“
Aus einem unerfindlichen Grund zog sich sein Magen zusammen, als sie eine ruckartige Bewegung mit dem Kopf machte und die Farbe aus ihrem Gesicht wich. Als hätte er sie beleidigt.
Er dachte an ihren verletzten Blick nach den Küssen im Auto. Als sie herausgefunden hatte, dass er sie nicht verführen, sondern Emma finden wollte.
Ihr Blick war erwartungsvoll gewesen, als er sich über sie gebeugt hatte. Sie hatte ihn willkommen geheißen wie einen Liebhaber. Ein paar Minuten war er ihrem sinnlichen Zauber erlegen und vergaß völlig, warum er sie zum Strandhaus gebracht hatte. Regelrecht geschockt hatte Damian festgestellt, wie intensiv er auf diese Frau reagierte. Wie sehr sie ihn von seinem Ziel ablenkte.
Etwas durchzuckte ihn scharf. Es fühlte sich wie Schuld an. Er ignorierte das Gefühl und erklärte: „Ich brauche eine Frau, die während der nächsten Monate meine Gefährtin, meine Freundin spielt. Und die für sich behält, dass es nur Show ist.“
Ihre Augen weiteten sich. „Sie finden keine Freundin? Haben die Frauen etwa endlich erkannt, was für ein fieser Kerl hinter der lächelnden charmanten Maske steckt?“
Damian hätte nicht gedacht, dass er auf diesem Feld überhaupt noch gereizt sein könnte. Schließlich war jahrelang alles nach seinen Wünschen gelaufen. Mit Ausnahme der entnervenden Tendenz der Frauen, ihn als potenziellen Ehemann anzusehen.
Sie betrachtete ihn wachsam, als spürte sie seine Wut. Doch sie wich nicht zurück. Es kostete ihn Mühe, den Köder nicht zu schlucken. Stephanies Antipathie machte sie zur Idealbesetzung für die Rolle, die er zu vergeben hatte. Sie würde nie mehr von ihm wollen als Geld. „Mein Privatleben steht nicht zur Diskussion. Wichtig ist nur die Information, dass ich derzeit keine Geliebte habe. Sie würden also niemandem auf den Schlips treten. Ich brauche eine Frau, die so tun kann, als wäre sie meine Freundin.“
„Warum?“
„Ist das wichtig?“
„Natürlich. Keine Frau, die etwas taugt, würde sich auf so ein verrücktes Szenario einlassen, ohne den Grund zu kennen. Es klingt fragwürdig. Sie wollen, dass ich lüge.“
„Das würden Sie nicht zum ersten Mal tun, wenn ich mich recht entsinne.“
Steph lief rot an, und Damian ertappte sich dabei, dass es ihn faszinierte, wie sein Gegenüber ihn anfunkelte. Ihm fiel keine andere Frau ein, die ihre Stimmung so deutlich signalisierte – oder auf die er derart intensiv reagierte.
„Da lag der Fall völlig anders! Ich habe meine Freundin beschützt.“
„Und ich meinen Freund.“
Sie atmete langsam aus, um nicht die Beherrschung zu verlieren. „Na gut, Mr. Nicolaides. Erzählen Sie mir mehr.“
„Damian.“ Wahrscheinlich musste erst der Hades zufrieren, damit sie ihn duzte. Eigentlich sollte ihm das gefallen, weil es bewies, dass sie nicht seine echte Freundin sein wollte. Stattdessen störte es ihn. Er kannte es nicht, abgewiesen zu werden. Erst recht nicht von einer Frau, die ihn immer noch in ihren Bann zog.
Vielleicht war es ein Fehler, ihr den Job anzubieten, obwohl ihre großen braunen Augen und die schlanke Figur ihn nicht kaltließen. Außerdem war Stephanies beste Freundin die Frau seines besten Freundes.
Doch wenn sein Plan funktionieren sollte, musste er sofort handeln. Cassie heiratete bald, und seine Maskerade musste plausibel wirken. Je eher die Presse und Manos Wind davon bekamen, dass Damian mit einer Geliebten zusammenlebte, desto besser. Jeder, der ihn kannte, würde wissen, was für einen Einschnitt eine solche Veränderung darstellte. Schließlich schlossen sich die Worte Geliebte und Zusammenleben in seiner Welt normalerweise aus. „Ich will, dass es während der nächsten ein...