Wilkins | Noch immer Dein | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1127, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Wilkins Noch immer Dein


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-805-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1127, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-86494-805-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zurück in ihrer Heimatstadt, genießt Jamie es, ihre alten Freundschaften wieder aufleben zu lassen - besonders die zu Trevor McBride. Zwar hat das unruhige Schauspielerleben in New York sie den heißen Kuss von einst fast vergessen lassen. Doch seit der Begegnung mit Trev ist alles wieder da - und sie begehrt ihn mehr als irgendeinen anderen zuvor! Auch Trevor erscheinen die Jahre ohne sie beinahe wie fortgewischt. Aber eben nur beinahe. Denn inzwischen ist Trevor der Witwer einer Frau, die ihn zutiefst verletzt hat. Und mit dem Verlangen nach Jamie wächst auch das Misstrauen, das ihnen stürmische Konflikte beschert...



Die vielfach ausgezeichnete Bestsellerautorin Gina Wilkins (auch Gina Ferris Wilkins) hat über 50 Romances geschrieben, die in 20 Sprachen übersetzt und in 100 Ländern verkauft werden! Gina stammt aus Arkansas, wo sie Zeit ihres Leben gewohnt hat. Sie verkaufte 1987 ihr erstes Manuskript an den Verlag Harlequin und schreibt seitdem hauptberuflich. Ihre Romane sind auf allen großen amerikanischen Bestsellerlisten gelandet. Sie glaubt fest daran, dass auch für Autorinnen ein Netzwerk unerlässlich ist, und engagiert sich in verschiedenen Organisationen. Häufig wird sie zu Konferenzen zum Thema 'Verfassen von Romances" eingeladen, aber am liebsten spricht sie vor Schülern, um diese zum Schreiben und Lesen zu motivieren. Sie ist überzeugt, dass ihr lange glückliche Ehe und ihre drei wundervollen Kinder viel zu dem Erfolg ihrer Karriere beigetragen haben.

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1. KAPITEL

Die Familie McBride wurde seit Generationen von Skandalen geplagt, als ob ein nicht zur Ruhe gekommener Geist sich an ihr rächen wollte. Manchmal glaubte Trevor McBride, dass der alleinige Daseinszweck seiner Familie darin bestand, dem Klatsch in Honoria, Georgia, Nahrung zu geben. Bislang wähnte er sich gegenüber dem Fluch allerdings als immun.

Auf der Highschool war er ein Einserkandidat gewesen, zugleich der Baseballstar der Stadt. Er hatte ein Stipendium für das College bekommen und das Jurastudium mit Auszeichnung abgeschlossen. Direkt danach war er nach Washington gegangen, wo er schon nach kurzer Zeit als strebsamer junger Politiker Aufsehen erregt hatte. Aus der Ehe mit seiner Frau, die aus einer der distinguiertesten Familie aus Virginia stammte, waren zwei schöne Kinder hervorgegangen. Alles in allem galt er als glücklicher und erfolgreicher Mann.

Trevor war es einunddreißig Jahre lang gelungen, dem Fluch seiner Familie zu entgehen. Zu seinem Verdruss musste er dann entdecken, dass der Skandal vor keinem der McBrides haltmachte, und sah sich gezwungen, mit dem Getuschel hinter seinem Rücken zu leben. Daran gewöhnen würde er sich jedoch niemals können.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass ihn Martha Godwin und Nellie Hankins beobachteten, während er einen Einkaufswagen an den Regalen mit Getreideflocken vorbeischob. Die beiden Frauen sprachen angeregt miteinander, und er bezweifelte keine Sekunde lang, dass er der Gegenstand ihrer Unterhaltung war. Dabei kannten sie im Gegensatz zu den Washingtoner Lästerzungen die unangenehmen Einzelheiten vom Tod seiner Frau im Vorjahr nicht einmal. Trevor beabsichtigte auch nicht, diese Tatsachen in Honoria publik zu machen.

“Komm schon, Sam”, sagte er. “Trödle nicht so!”

Sein fünfjähriger Sohn war vor einer besonders reizvollen Packung stehen geblieben. “Können wir die mitnehmen, Dad?”

Trevor warf einen Blick auf die Packung. Sie enthielt Schokopuffreis und Marshmallows mit Schokoladengeschmack. “Ich glaube, das ist keine so gute Wahl. Bleiben wir bei dem, was wir bisher ausgesucht haben. Jetzt aber weiter mit dir, Abbie bekommt Hunger.”

“Ich auch.” Sam stellte das gesüßte Müsli wieder ab und eilte seinem Vater hinterher. “Kann ich ein Fun-Menü bekommen? Diese Woche gibt es Rennwagen.”

Trevor seufzte innerlich mit Blick auf den Einkaufswagen, der mit ‘gesunden’ Lebensmitteln gefüllt war. Jeden Tag bat ihn sein Sohn um einen Hamburger mit fettigen Pommes und einem billigen Spielzeug in einer bekannten Schnellrestaurantkette. Trevor versuchte, nicht allzu oft nachzugeben. “Heute nicht, Sam.”

Die vierzehn Monate alte Abbie brabbelte auf ihrem Sitz im Einkaufswagen etwas Unverständliches. Trevor schob eilig den Wagen an den beiden Klatschmäulern vorbei. Hoffentlich würden sie ihn nicht auch noch ansprechen.

“Ach Trevor, mein Bester.”

Wenn seine Kinder nicht dabei gewesen wären, hätte er lauthals geflucht. Da eine Unterhaltung unumgänglich schien, blieb er stehen. Er bemühte sich um einen einigermaßen herzlichen Ton. “Guten Abend, Mrs. Godwin.”

Nellie Hankins hatte sich eilig entfernt. Eine Hankins würde sich niemals mit einem McBride unterhalten. Vor Urzeiten hatte es zwischen den Familien einen Skandal gegeben.

Martha Godwin stellte sich ihm mit dem Feingefühl eines Wirbelsturms in den Weg. “Wie ist es dir ergangen, Trevor? Du hast dich schon lange nicht mehr in der Stadt gezeigt.”

“Ich war beschäftigt, Mrs. Godwin.”

Ihre Miene zeigte plötzlich unechtes Mitleid, und es gab nichts, was er mehr verabscheute. “Ach, du Ärmster. Was muss es schwierig sein, diese zwei wundervollen Kinder ganz allein großzuziehen!”

Sam drückte sich eng an Trevors Bein. Er hasste es, wenn er im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Abbie brabbelte und saugte heftig schluchzend am Daumen.

“Mein kleiner Schatz”, säuselte Martha.

“Entschuldigen Sie mich, Mrs. Godwin, die Kinder sind hungrig. Auf Wiedersehen.”

Er schob den Wagen an, sodass sie ihm ausweichen musste, wenn sie nicht einen Zeh einbüßen wollte. Eingeschnappt legte sie einen würdigen Abgang hin. An diesem Abend würde sie aus Trevor ohnehin keine interessanten Einzelheiten mehr herausbekommen.

“Alle Achtung, wie Sie die alte Streitaxt auf ihren Platz verwiesen haben.” Die Befriedigung der Supermarktkassiererin sprach Bände. Wahrscheinlich war sie selbst bereits einmal zum Opfer von Marthas Tratsch geworden.

Ohne auf das Lob näher einzugehen, bezahlte Trevor eilig, um so schnell wie möglich nach Hause fahren zu können.

Am ersten Tag der Sommerferien seufzte Jamie Flaherty glücklich auf, ließ ihre leuchtend angemalten Zehennägeln tanzen und die nahezu vollkommen nackte Haut von der Sonne bescheinen. Sie nahm sich vor, nicht allzu lange im Freien zu bleiben. Sie dachte an die Hautschäden, die ein Sonnenbad anrichten konnte. Sie genoss es aber einen Moment, faul und glücklich dazusitzen und die warmen Strahlen auf ihrer Haut zu spüren.

Ihre Eitelkeit zwang sie schließlich, sich in den Schatten des Sonnensegels am Pool zu begeben. Da sie in wenigen Monaten dreißig wurde, wollte sie keine frühzeitige Fältchenbildung riskieren. Sie würde das Altern bekämpfen, solange es die moderne Technik irgendwie möglich machte.

Sie beförderte ihre hochgeschobene Sonnenbrille zurück auf die Nase und blickte sich um. An diesem Montagnachmittag Anfang Juni genossen nicht viele den Gemeinschaftspool. Die meisten Leute mussten während der Woche arbeiten, wenn sie nicht gerade wie Jamie Ferien hatten. Fünf oder sechs Kinder spielten am flachen Ende des Pools. Einige trugen Schwimmflügel, andere brüsteten sich mit ihren neu erworbenen Schwimmkünsten. Drei Frauen saßen in eine Unterhaltung vertieft nahebei und warfen ab und zu einen Blick auf ihre Kinder.

Ein kleiner Junge von vielleicht vier oder fünf Jahren saß am Rand des Pools und ließ die Beine im tiefen Wasser baumeln. Die blonden Haare waren trocken, und er sah nicht so aus, als ob er überhaupt im Wasser gewesen sei. Dennoch wirkte er weder unglücklich noch gelangweilt. Er muss nachdenklich sein, dachte Jamie. Nur eine Erwachsene war im Wasser. Es war eine junge Frau, die mit einem quietschvergnügten Säugling in einem schwimmenden Plastiksitz spielte. Das Mädchen war blond und sah dem Jungen ähnlich, der am Rand der Pools saß.

Jamie schaute wieder blinzelnd in den blauen Himmel.

In der Nähe des Sprungbretts am tieferen Ende des Pools warfen sich mehrere Teenager in Pose. Die meisten Teenies trafen sich dieses Jahr ohnehin im neuen Schwimmbad am anderen Ende der Stadt. Ein junger Bademeister saß lässig auf dem Hochsitz. Seine Aufmerksamkeit galt mehr den hübschen Körpern der Mädchen als seinen Pflichten.

Jamie streckte sich lächelnd auf ihrer Liege aus, während sie an ihre Schulzeit zurückdachte. Wie hatte sie selbst damals mit anderen Mädchen vermeintlich unauffällig um die Aufmerksamkeit der jungen Bademeister gebuhlt. Sie lächelte noch breiter, als sie sich daran erinnerte, wie oft ihre Methode von Erfolg gekrönt gewesen war.

“Ich kenne dieses Lächeln. Das hat noch immer besagt, dass du nichts Gutes im Schilde führst”, bemerkte eine Stimme, die sie sofort erkannte.

“Ich erinnere mich gerade an diesen Unfug.” Jamie deutete mit dem Kopf auf die Teenies, die im Bikini vor dem Bademeister posierten.

Die hochschwangere Susan Schedler ließ sich ächzend auf den Liegestuhl neben Jamie nieder. “War ich jemals so schlank und jung?”

“Na hör mal, wir waren scharfe Mädchen.” Jamie lächelte ihre alte Freundin aufmunternd an.

Susan blickte vielsagend auf Jamies leuchtend roten Bikini. “Eine von uns ist das heute noch.”

“Danke, das ist aber nett.”

“Das ist eine Tatsache.” Susan lehnte sich zurück und legte eine Hand auf ihren gewölbten Bauch.

“Wie geht es dir heute?”

Susan beantwortete die Frage mit einer detaillierten Analyse ihres Zustands. Im Grunde wünschte sie sehnlichst, dass er bald vorbei war. Während Jamie ihr zuhörte, blickte sie nochmals zu den Mädchen hinüber. Sie flirteten auffälliger denn je. Ein Mädchen hatte sich so unter den Hochsitz gestellt, dass der Bademeister ihr direkt ins Bikinitop blicken konnte. Stirnrunzelnd bemerkte Jamie, dass er das freundliche Angebot hemmungslos ausnutzte.

Es gefiel ihr nicht, dass er den Pool dabei ganz aus den Augen verlor. Jamie hatte drei Sommer lang als Bademeisterin gearbeitet und wusste, dass man sich nicht ablenken lassen durfte.

Am flachen Ende planschten und kreischten die Kinder immer noch. Die junge Frau spielte weiterhin mit dem Säugling auf seinem aufgeblasenen Sitz. Jamie blickte auf den Platz, wo der kleine Junge gesessen hatte. Doch dort saß niemand mehr. Wahrscheinlich hatte der Junge der Verlockung des kühlen Wassers nachgegeben. Sie suchte ihn unter den Kindern im flachen Wasser, doch sie konnte ihn auch dort nicht entdecken.

Irgendetwas ließ Jamies Blick noch einmal zu dem Platz wandern, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte. Das Wasser war an dieser Stelle fast zwei Meter tief. Es gab Kinder, die schon vor ihrem sechsten Lebensjahr schwammen wie ein Fisch. Dieser Junge hatte dagegen eher zart und unsportlich gewirkt.

Jamie suchte mit den Augen reflexartig den Boden des Beckens ab.

Im nächsten Augenblick sprang sie vor Schreck auf. Mit zwei Schritten war sie beim Becken, riss ihre Sonnenbrille herunter und glitt mit einem Kopfsprung ins Wasser.

Der Junge lag mit dem Gesicht nach unten auf dem...



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