E-Book, Deutsch, 174 Seiten
Williams Hot Bikes
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7368-8007-8
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Gay Romance
E-Book, Deutsch, 174 Seiten
ISBN: 978-3-7368-8007-8
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Devlin McFadde steigt nach seiner Rekonvaleszenz wieder ins Motorradfahren ein, indem er an einer dreiwöchigen Gay-Club-Tour quer durch Europa teilnimmt. So will er wieder ein Gefühl für seine Maschine und für seinen Körper entwickeln, bevor er erneut mit über dreihundert Sachen über die Rennpiste braust. Sein Leben besteht zu einhundert Prozent aus Motorsport. Dagegen fehlt ihm meistens die Zeit zur Pflege seines Privatlebens. So ist seine letzte Beziehung schon Jahre her. Trotzdem sehnt er sich danach und möchte aus dem stetigen Kreislauf der Handjobs und kurzweiligen Vergnügungen heraus. Robert Klausitz leitet für den Verein 'Bikes on Tour e. V.' die Club-Tour für schwule Jungs quer über den Kontinent. Der passionierte Hobby-Motorradfahrer lebt für seine Motorrad-Touren und für nächtliche Club-Abenteuer in seiner Heimatstadt Mannheim. Für feste Beziehungen hat er keinen Sinn und genießt ungehemmt seine One-Night-Stands, bis ihn Dev McFadde vor den Bug kommt und seine Welt auf den Kopf stellt. Ein lebhaftes Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem attraktiven Mannheimer und dem hübschen Rennfahrer beginnt. Dieses Buch enthält homoerotische Handlungen und ist für Leser unter 18 Jahren und für homophobe Menschen nicht geeignet.
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Im Gaylaxy
Mit dem Motorrad dauerte es zum Schwulenclub fast genauso lange wie zu Fuß, da man sich an die Einbahnstraßen halten musste, die man als Fußgänger nicht beachten musste. Am Club fuhr Robert auf die Seite des Gebäudes zu und in die Einfahrt des dazugehörenden Parkhauses. Doch bevor er die Serpentine nach oben fuhr, hielt er an und sagte zu Dev: „Achtung, Augen nach rechts!“ Devlin stutzte im ersten Moment über den militärischen Ausruf, allerdings hatten sie beide Soldatenväter, also kam der Jargon nicht wirklich überraschend. Doch was sollte es rechts schon zu sehen geben, sie fuhren in ein Parkhaus. Aber weil Devs Neugier ihn sonst umbrachte, sah er natürlich in die angegebene Richtung, als sich das Motorrad in die Höhe schraubte. Mit riesigen Augen starrte er durch das dicke, durchsichtige Panzerglas, welches die Auffahrt vom Gay-Club trennte. Man konnte ins Innere sehen, genau auf die Tanzfläche, die mit bunten Lichtern illuminiert wurde. Fast hatte man das Gefühl, sogar die stampfenden Beats zu hören, aber nur fast. Devlin konnte nur staunen, so etwas hatte er noch nie gesehen. Als ihm der Vorsitzende von ‚Bikes on Tour’ gesagt hatte, dass das Gaylaxy etwas Besonderes war, hatte er gedacht, dieser wollte bloß angeben, aber dem war eindeutig nicht so. Schnell parkte Robert das Bike auf einem Motorradstellplatz und sie nutzten das Treppenhaus, um zum Eingang des Clubs zu gelangen. Dort standen sie in der Schlange. Trotz der Tatsache, dass er hier zu den Stammgästen zählte, musste er sich wie alle anderen anstellen. Niemand erhielt bevorzugt Eintritt. Selten wurde ein Einlass-Stopp verhängt, man musste nur die Kontrolle abwarten. Die Türsteher hatten die Aufgabe, nach versteckten Waffen oder illegalen Substanzen zu suchen. Drogen fanden sie weit häufiger als Stich- oder Schlagwaffen. Schusswaffen hatten die Security-Mitarbeiter seines Wissens noch nie gefunden. Robert wurde abgetastet und eingelassen. Devlin widerfuhr die gleiche Behandlung und auch er erhielt problemlos Zugang. Der Eingangsbereich bot neben der Kasse auch eine Garderobe mit einem sehr attraktiven Garderobier. Dieser nahm lächelnd ihre Helme und Jacken entgegen. Als Bon erhielten sie einen nummerierten Metallchip und ein aufreizendes Zwinkern. Für die Garderobe wurden zwei Euro pro Person verlangt, was Dev eigentlich sehr günstig fand. In den Staaten musste man dafür mindestens fünf Dollar berappen. Neugierig folgte er Robert an die Kasse. Dort bekam dieser gerade ein Plastikarmband, wie man es in Krankenhäusern und in Ferienresorts benutzte. Nachdem er seinen Eintritt von zehn Euro entrichtet hatte, erhielt er ebenfalls ein Armband und eine kurze Erklärung: „Alles wird per Einscannen auf das Armband gebongt und zum Schluss wird hier bezahlt.“ Dankend nickte Dev und folgte Rob ins Innere des Clubs. Das Etablissement verschluckte sie geradezu. Den Eingangsbereich hatte man relativ hell ausgeleuchtet, doch im Club selbst herrschte eine diffuse Dämmerstimmung. Einzelne Lichtspots leuchteten kleine Teilbereiche aus, das meiste Licht gab die diodenbeleuchtete Decke ab. Als Devlin genauer hinsah, erkannte er, dass hier die Sternbilder nachgebildet waren. Bewundernd versuchte er, Robert zu folgen und sich gleichzeitig umzusehen. Das konnte natürlich nicht klappen und er rempelte seinen Begleiter bei der ersten Gelegenheit ungewollt an. Dieser sah amüsiert über seine Schulter und erkannte, dass Dev einfach zu abgelenkt war und dass das dank der Besucherfülle vermutlich wieder passieren würde. Doch der Amerikaner wusste Abhilfe zu schaffen. Er hakte seine Finger hinten in Roberts Hosenbund ein und rief nur: „Weiter!“ Jetzt fungierte sein Arm quasi als Abschleppstange. Sobald er Gefahr lief aufzulaufen, würde er es rechtzeitig merken und bremsen können, wenn er es wollte. Robert kämpfte sich bis zur Espressobar durch. Dort bediente heute Abend der schnuckelige Lebensgefährte des Club-Besitzers. Rob kannte beide, da er mit ihnen lose befreundet war. Marc hob grüßend die Hand und reagierte prompt auf Roberts Handbewegung. Dieser hielt den Zeigefinger der rechten Hand gebeugt, die restlichen Finger geschlossen und den Daumen gerade abgestellt und deutete eine Kippbewegung an. Es sah aus, als würde er eine durchsichtige Tasse halten und daraus trinken. „Was war das?“, erkundigte sich Devlin neugierig rufend. So eine Geste hatte er noch nie gesehen. „Ich habe gerade einen Kaffee bestellt“, erklärte Robert laut. Hier im vorderen Bereich des Clubs herrschten zwar weniger Dezibel als weiter hinten, aber trotzdem war es schwer, ein richtiges Gespräch zu führen. Wer sich unterhalten wollte, musste in eine der Kneipen für Schwule gehen, wovon Mannheim ebenfalls ein paar zu bieten hatte. Devlin nickte im Takt der Musik und fragte: „Woher weiß er, was du haben willst?“ „Der Barkeeper ist ein Kumpel von mir und ich trinke hier an dieser Bar immer einen Kaffee, also braucht er kein hellseherisches Geschick. Wer mich kennt, der weiß das“, erläuterte Robert in aufgeräumtem Ton. „Ich würde auch einen Kaffee nehmen.“ Dabei sah der Kleinere zu Robert auf und sein Augenaufschlag war Bitte und Versuchung in Reinform. Frech, der Kleine, wirklich frech! Nickend wiederholte er die Geste und der Barkeeper grinste ebenso kess. Kurz darauf wurden ihnen zwei Kaffee serviert und beide hielten kurz ihr Handgelenk hin, um zu bezahlen. Als der Barkeeper gerade Roberts Band scannte, hielt dieser zwei Finger hoch und der Blonde hinter der Theke scannte ein zweites Mal. Erneut sah Devlin Robert fragend an, welcher ohne weitere Aufforderung antwortete: „Trinkgeld, pro Scan 50 Cent.“ Daraufhin reckte Dev seinen Arm auch noch einmal nach vorne und zeigte ebenfalls mit den Fingern eine Zwei. Dankend nickend scannte der hübsche Blonde sein Armband und lächelte ihn freundlich an. „Nicht mit meinem Freund flirten!“, kam es brummend von der Seite. Die Stimme klang tief und nachdrücklich – aber, Gott sei Dank, nicht wütend. Devlins Kopf fuhr herum und er besah sich den Sprecher. Der Kerl war an die zwei Meter groß, er überragte Robert um ein ganzes Stück und wirkte wie Arnold Schwarzenegger in jungen Jahren. Wobei – ganz so viele Muskeln hatte er dann doch nicht. Seine Augen blitzten gefährlich und erst das breite Lächeln relativierte die bedrohliche Wirkung. Vollkommen änderte sich das Verhalten des Mannes, als der Blonde hinter der Bar hervorkam und sich in die Armbeuge des Größeren schmiegte. Einladend hob er ihm seine Lippen entgegen und der Größere holte sich – nein, raubte sich – einen tiefen, langen und vereinnahmenden Kuss. Da markierte einer sehr nachdrücklich sein Revier. Devlin nahm beide Hände nach oben und erklärte: „Er ist süß, aber ich denke, wir spielen auf der gleichen Position.“ Noch deutlicher hätte er nicht machen können, dass der Blonde nicht zu seiner bevorzugten Beute gehörte. Schon eher der große Lover des Blonden, doch Dev würde nie einen vergebenen Mann angraben oder gar verführen. Hier hörte, seiner Meinung nach, der Spaß auf. Lächelnd besah er sich das Paar, aber noch im selben Moment überrollte ihn eine Welle Wehmut. So etwas hatte er selbst noch nie erlebt: so ein perfektes Zusammenspiel und solch eine vereinnahmende Nähe zwischen zwei Menschen. Die einzige Beziehung, die er je geführt hatte, war mit gerade einmal achtzehn Jahren gewesen. Sein damaliger Freund war im gleichen Alter. Das Ganze scheiterte damals an der Tatsache, dass sie sich so selten sahen. Sein Ex hielt nicht viel von Treue, allerdings erkannte Dev dies erst nach mehreren Monaten, und das auf sehr unangenehme Art und Weise: Er kam früher von einem Rennen zurück, da seine Maschine den Geist aufgegeben hatte, und wollte seinen Freund überraschen. Von Freunden erfuhr er, dass er an dem Abend im Red Corner, einer angesagten Schwulenbar, war. Dort angekommen konnte er ihn nirgends finden, aber sein Dodge stand draußen auf dem Parkplatz. Mit einem üblen Gefühl in der Magengegend marschierte er in den angeschlossenen Darkroom, wo er ihn in voller Aktion entdeckte. Auf der Ferse machte Devlin kehrt und bestellte sich an der Bar ein Ginger Ale, um auf Nick zu warten. Dieser tauchte keine fünf Minuten später auf und wirkte peinlich berührt, Devlin an der Bar anzutreffen. So hatte er sich das Ende ihrer Beziehung nicht vorgestellt, erklärte er Dev damals. Wenn er es anders hätte haben wollen, hätte er vielleicht erst Schluss machen sollen, bevor er seinen Schwanz in den Arsch eines anderen rammte. Wenigstens hatte er immer Kondome benutzt und war sauber geblieben. Resigniert erkannte Dev, dass er mit seinem unsteten Lebenswandel keine Beziehung führen konnte. Doch jetzt, sieben Jahre später, wollte er es noch einmal versuchen. Er selbst war ruhiger geworden und ein potenzieller Partner wäre es ebenfalls. Vielleicht hatte er ja jetzt eine Chance. Niemals würde er sich wieder für einen Jungspund entscheiden. Selbst damals gingen seine Interessen immer zu älteren Männern – nicht unbedingt viele Jahre, so fünf aufwärts. Sein Ex hatte ihn nur erobern können, weil er so hartnäckig gewesen war und extrem gut aussah. Trotzdem hatte er früher einen Fehler gemacht und er wollte ihn...




