Williams | Karibische Küsse | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Williams Karibische Küsse


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1589-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-1589-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Gefangen in einer lieblosen Ehe, fordert Lucy die Scheidung! Tycoon Dio Ruiz willigt ein - unter einer Bedingung: verspätete Flitterwochen in der Karibik! Lucy akzeptiert den Deal und merkt schon bald, was Dio im Schilde führt. Unter funkelnden Sternen fordert er eine Hochzeitsnacht!



Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben! Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
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1. KAPITEL

Scheidung. So etwas gab es nur bei anderen Leuten. Bei Leuten, die sich nicht um ihre Ehe bemühten. Die nicht verstanden, dass man eine Beziehung pflegen und so sorgsam behandeln musste wie kostbares Porzellan.

Das hatte Lucy jedenfalls bisher immer gedacht. Nun fragte sie sich, wie es passieren konnte, dass sie in einem der prächtigsten Häuser Londons stand und auf ihren Mann wartete, um ihm zu sagen, dass sie die Scheidung wollte.

Sie blickte auf ihre diamantbesetzte Armbanduhr und fühlte, wie der Knoten in ihrem Bauch immer größer wurde. Noch eine halbe Stunde. Sie konnte sich nicht erinnern, wo ihr Mann die vergangenen anderthalb Wochen verbracht hatte. New York? Paris? In beiden Städten hatte er Wohnungen, aber vielleicht hatte er die Zeit auch mit einer anderen Frau in seiner Villa auf Mustique verbracht. Sie hatte keine Ahnung.

In dem riesigen Spiegel mit dem handgeschnitzten Rahmen sah sie sich selbst: einen Meter fünfundsiebzig, gertenschlank mit blondem Haar, das ihr lang über die Schultern fiel. Mit sechzehn war sie von einer Agentur entdeckt worden, und ihr Vater hatte versucht, ihr eine Karriere als Model einzureden. Warum ein so hübsches Gesicht verschwenden? Für schwierigere Aufgaben waren Frauen in seiner Welt nicht gemacht.

Gegen diese Ansicht hatte sie sich erfolgreich gewehrt. Aber was hatte ihr das Universitätsstudium genützt, wenn sie schließlich doch hier gelandet war? Sie bewegte sich in diesem riesigen Haus wie ein Geist von Raum zu Raum und spielte die perfekte Gastgeberin. Als ob das eine befriedigende Aufgabe war für jemanden mit einem Diplom in Mathematik!

Sie war zur Grünen Witwe mutiert, nur dass keine Kinder im Haus lachten und kein liebender Ehemann nach Hause kam und fragte, was es zum Essen gebe. Alles wäre besser als das, was sie hatte, nämlich nichts.

Jedenfalls fast nichts. Sie gestattete sich ein kleines Lächeln, denn ganz so steril wie in der Vergangenheit war ihre Situation nicht mehr. In den letzten zwei Monaten hatte sich ihre Lage verbessert.

Das entschädigte sie für die vergeudete Zeit, in der sie wie eine teure Puppe herausgeputzt, höflich lächelnd Dinner-Partys für die Reichen und Schönen gegeben hatte … für die sehr, sehr Reichen. Von all dem würde die Scheidung sie befreien. Vorausgesetzt Dio machte kein Theater. Sie wüsste keinen Grund, warum er das tun sollte, und doch bebte sie innerlich vor Aufregung.

Dio Ruiz war ein Leitwolf. Er war das Alphatier, das nur nach seinen eigenen Regeln spielte. Auf Frauen wirkte er ebenso sexy wie bedrohlich.

Lucy aber würde sich nicht einschüchtern lassen. Seit sie sich zur Trennung entschieden hatte, redete sie sich das Tag für Tag ein. Ich will die Scheidung!

Der einzige Haken an der Sache war, dass es ihn völlig unvorbereitet treffen würde. Dio mochte keine unliebsamen Überraschungen. Sie hörte die Eingangstür ins Schloss fallen, und ihr Magen verkrampfte sich. Ohne sich umzudrehen, spürte sie seine starke, übermächtige Persönlichkeit, als er den Raum betrat.

Erst jetzt wandte sie sich um und sah ihn an. So sehr sie ihn nach allem auch hasste, sein Anblick raubte ihr auch jetzt noch den Atem.

Bei ihrer ersten Begegnung war er ihr wie der bestaussehende Mann auf Erden erschienen. Daran hatte sich seither nichts geändert. Seine hellen, silbergrauen Augen standen in eindrucksvollem Kontrast zu dem rabenschwarzen Haar und der sonnengebräunten Haut. Die Lippen waren sinnlich geschwungen, der Blick wirkte stets ein wenig herablassend. Seine Miene verbreitete unmissverständlich die Botschaft, dass man sich besser nicht mit ihm anlegte.

„Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst in Paris.“ Dio wirkte ehrlich überrascht. Ungeplante Begegnungen mit seiner Frau gab es nicht oft. Ihr Zusammentreffen verlief stets förmlich und arrangiert, niemals spontan. Gemeinsam traten sie nur bei sozialen Veranstaltungen auf. Sie hatten ihre eigenen Wohnbereiche in dem riesigen Haus, bereiteten sich in ihren privaten Kokons auf die Veranstaltungen vor und trafen sich erst in der großen Eingangshalle. Erst dann präsentierten sie der Öffentlichkeit das Bild des perfekten Paars, das mit der Wahrheit nicht das Geringste gemein hatte.

Gleich nach dem Betreten des Raums hatte Dio seine Krawatte abgenommen und auf das weiße Ledersofa geworfen. Nun stand er stirnrunzelnd vor ihr und öffnete die obersten Knöpfe seines Hemds.

„Also …“, begann er. „Was verschafft mir das unerwartete Vergnügen?“

Lucy atmete tief ein. Dios Duft würde sie mit verbundenen Augen erkennen. Er verströmte unwiderstehliche Männlichkeit.

„Störe ich deine Pläne für den Abend?“ Sie vermied es, auf die sonnengebräunte Haut zu blicken, die sich in seinem Hemdausschnitt zeigte.

„Mein Plan war, ein paar ziemlich langweilige Dokumente über eine Firma zu studieren, die ich zu übernehmen gedenke. Was glaubtest du denn, wobei du mich stören könntest?“

„Keine Ahnung.“ Lucy zuckte mit den schmalen Schultern. „Ich weiß schließlich nicht, wie du in meiner Abwesenheit deine Zeit verbringst.“

„Möchtest du, dass ich dir meinen Tagesablauf erläutere?“

„Es ist mir egal, was du treibst, aber es hätte ein wenig peinlich werden können, wenn du mit einer anderen Frau im Arm erschienen wärst.“ Ihr Lachen klang kalt, und sie hasste sich selbst für ihren harten, abweisenden Tonfall.

So war es nicht immer gewesen. Als sie sich kennenlernten, hatte sie ihn mit ihren Geschichten über ihr Studentenleben zum Lachen gebracht und ihrerseits fasziniert zugehört, wenn er von seinen vielen Reisen um die ganze Welt erzählte. Dass ihr Vater ihre Beziehung zu Dio nicht nur akzeptierte, sondern sie sogar nach Kräften unterstützte, war eine erfreuliche Abwechslung gewesen. Mit ihren früheren Bekanntschaften war er nie einverstanden gewesen, und er hatte sie das jedes Mal deutlich spüren lassen. Mit ein wenig mehr Lebenserfahrung hätte sie sich gefragt, woher dieser plötzliche Sinneswandel kam. So aber hatte sie sich Hals über Kopf verliebt und die Motive ihres Vaters nicht hinterfragt.

Als Dio ihr nach einigen romantischen Wochen einen Antrag machte, war sie außer sich gewesen vor Glück. Sein intensives Werben hatte sie ebenso beeindruckt wie die Tatsache, dass er nicht warten wollte. Keine lange Verlobung! Er hatte es eilig gehabt, ihr den Ring auf den Finger zu streifen, und sie hatte das Gefühl genossen, geliebt und begehrt zu werden.

Manchmal fragte sie sich, wie ihre Ehe verlaufen wäre, wenn sie nicht zufällig dieses Gespräch am Abend ihrer Hochzeit mitgehört hätte. In glückseliger Stimmung hatte sie sich durch das Hochzeitsfest treiben lassen. Auf der Suche nach Dio, den sie nirgendwo entdecken konnte, kam sie schließlich am Büro ihres Vaters vorbei und erkannte die beiden Stimmen sofort.

Was sie hörte, hatte sie innerlich zu Stein erstarren lassen. Was für ein Deal! Dio rettete mit seiner Investition die verlustreiche Firma ihres Vaters und bekam sie selbst als Zubehör dazu. Ihr Vater hatte geradezu auf der Ehe bestanden, vermutlich in der Annahme, Dio so fester an das Familienunternehmen binden zu können. Sie war das Sicherheitsnetz ihres Vaters!

Als sie ihn später mit dem Gehörten konfrontiert hatte, war ihm das nicht viel mehr als ein Schulterzucken wert gewesen, begleitet von dem Satz: „Dio bekommt mit dieser Ehe Zugang zu gesellschaftlichen Schichten, den ihm sein ganzes Geld nicht ermöglichen könnte.“

Innerhalb weniger Stunden war Lucy aus all ihren Träumen gestürzt. Sie war zwar eine verheiratete Frau, aber ihre Ehe war vorüber, ehe sie noch richtig begonnen hatte. Schlimmer noch, es gab für sie kein Entrinnen. Ihr Vater hatte dubiose Geschäfte mit geliehenem Geld gemacht, die ihn womöglich vor Gericht bringen konnten. Mit Dios Geld und ihrer Ehe war er gerettet. Sie hatte ihren Vater vor dem Gefängnis bewahrt, sich selbst aber in eines begeben.

Allerdings hatte sie darauf bestanden, dass die Ehe nur auf dem Papier bestand. Kein Sex! Keine romantischen Stunden! Wenn Dio glaubte, er habe sie mit Haut und Haaren gekauft, hatte er sich getäuscht. Anfangs war sie seinem Charme verfallen, wofür sie sich inzwischen schämte, aber ihren Stolz ließ sie sich nicht nehmen.

„Kann ich dir etwas zu trinken bringen?“, fragte Dio höflich. „Eigentlich müssten wir dieses seltene Ereignis feiern, findest du nicht? Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das letzte Mal ohne vorherige Verabredung gemeinsam im selben Raum waren.“

Dio hatte Robert Bishop und seine Firma schon lange im Auge gehabt. Aufmerksam hatte er verfolgt, wie der Betrieb immer weiter in Schulden versank, und wie ein geübter Jäger hatte er sich Zeit gelassen. Rache genoss man am besten kalt!

Er hatte nur nicht mit der Tochter gerechnet. Für seine Pläne war Lucy in ihrer zarten Schönheit eine unerwartete Komplikation. Mit ihrer Unschuld hatte sie etwas in ihm berührt, wovor ihn all sein Zynismus nicht bewahren konnte. Ursprünglich hatte er sie nur in sein Bett bekommen und sich eine Weile mit ihr vergnügen wollen, um Robert Bishops Demütigung perfekt zu machen. Doch schon nach kurzer Zeit hatte er erkannt, dass ihm das nicht genügen würde.

Leider war er nach eineinhalb Jahren weiter als je zuvor von seinem Ziel entfernt. Er hatte diesen herrlichen Körper noch immer nicht berühren dürfen. Lange hatte er sich eingebildet, das Spiel verlaufe nach seinen Regeln. Doch inzwischen hatte er einsehen müssen, dass sie und ihr betrügerischer Vater ihn hereingelegt hatten. Statt Robert Bishop die Polizei...



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