Willingham | Die irische Heilerin | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Historical

Willingham Die irische Heilerin


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7623-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 256 Seiten

Reihe: Historical

ISBN: 978-3-7337-7623-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Irland, 1175: Als die Heilerin Eileen zu einem Schwerverletzten gerufen wird, sieht sie entsetzt: Es ist der Kämpfer Connor MacEgan, vor dem sie seit sieben Jahren ein Geheimnis hütet, von dem er nie erfahren darf! Schreckliche Wunden zeichnen seine Hände. Verbittert verlangt der irische Recke eine Wunderheilung von ihr, damit er wieder sein Schwert führen kann. Aber das liegt nicht in Eileens Macht. Nur die innigen Gaben von Liebe und Leidenschaft kann sie ihm schenken, die er in sinnlichen Nächten mit offenen Armen annimmt -- und so nicht nur ihrem Herzen, sondern auch ihrem Geheimnis gefährlich nah kommt ...



Michelle schrieb ihren ersten historischen Liebesroman im Alter von zwölf Jahren und war stolz, acht Seiten füllen zu können. Und je mehr sie schrieb, desto mehr wuchs ihre Überzeugung, dass eines Tages ihr Traum von einer Autorenkarriere in Erfüllung gehen würde. Sie besuchte die Universität von Notre Dame im Bundesstaat Indiana, da sie mit dem Gedanken spielte, Medizin zu studieren. Jedoch musste sie diesen Gedanken bald wieder verwerfen, da sie kein Blut sehen konnte. Stattdessen studierte sie Englisch und schloss mit summa cum laude, der besten Benotung, ab. Daraufhin kam sie auf die Idee Lektorin zu werden. Ihr erster Teilzeitjob bestand darin, Hypothekenhandbücher zu bearbeiten, was sie umgehend zurück zur Uni fliehen ließ, um Lehrerin zu werden. Michelle unterrichtete 11 Jahre lang, bevor sie aufhörte, um zu Hause bei ihren Kindern zu sein und sich voll und ganz dem Schreiben widmen zu können. Zahlreiche ihrer Romane erschienen in der Reihe Harlequin Historical. Michelle ist mit einem Raketenwissenschaftler verheiratet und lebt zusammen mit ihm in Virginia. Neben dem Schreiben kocht und liest sie gerne und vermeidet sportliche Aktivitäten um jeden Preis.

Willingham Die irische Heilerin jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

Irland, 1175

Eileen! Auf dem Feld liegt ein toter Mann!“ Lorcan stürmte in die Steinhütte und hüpfte vor Aufregung von einem Fuß auf den anderen.

Ein toter Mann? Eileen Ó Duinne ließ eine der Zwiebeln, die sie am Morgen gesammelt hatte, zu Boden fallen und stand auf. „Bist du dir sicher, dass er nicht mehr lebt?“ Sie spürte, wie sie die vage Hoffnung hegte, dass der Mann noch atmete.

Lorcan zuckte die Schultern. „Er hat sich nicht bewegt. Und da ist überall Blut.“

Vermutlich hatte der Junge recht. Eileen versuchte, ihre geringe Zuversicht nicht zu groß werden zu lassen. Doch wenn der Verletzte noch nicht tot war, konnte sie ihn vielleicht retten.

„Wo hast du ihn gefunden?“

„Ich zeig es dir.“ Lorcan schien einen Augenblick zu überlegen, dann trat ein besorgter Ausdruck in seine braunen Augen. „Werde ich Schwierigkeiten bekommen, weil ich es dir erzählt habe? Er ist doch schon tot.“

Eileen schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Sorgen. Es war richtig von dir, mir davon zu berichten.“

Es ist verboten zu helfen, warnte sie sich im Stillen selbst. Wenn das Clanoberhaupt Séamus Ó Duinne es herausfand, würde er sie bestrafen. Es war ihr nicht mehr erlaubt, als Heilerin einem der Mitglieder des Stammes zu helfen.

Aber darüber konnte sie sich jetzt keine Gedanken machen. Belisama, bitte, lass ihn noch am Leben sein.

Lorcan folgte ihr in die Krankenhütte, wo sie frische Leinenbandagen, Beinwell und Schafgarbe in ihren Korb packte. Sie drehte sich um und sah Lorcan an. „Bring mich zu ihm.“

Der Junge eilte in Richtung der nördlichen Weiden davon. Eileen lief an einigen der benachbarten Cottages vorbei, direkt hinter ihm her. Einer der Männer unterbrach seine Arbeit auf dem Feld und sah ihr voller Abneigung hinterher. Eileen wandte nur mit Mühe den Blick von ihm ab.

Zerbrich dir nicht den Kopf darüber, was er denken könnte, redete sie sich gut zu. Du hast nichts Falsches getan. Trotzdem fühlte sie, wie ihr die Demütigung die Wangen rot färbte. Die Dorfbewohner hatten das Unglück, das ihr anhaftete, nicht vergessen.

Der Morgentau benetzte den Saum ihres Rocks, während sie hinter Lorcan herlief. Der Junge rannte voraus und zeigte auf die windgeschützte Seite des Hügels.

Hohe Wildgräser wiegten sich in der sommerlichen Brise. Der Körper des Mannes lag mit dem Gesicht nach unten auf einem kleinen niedergedrückten Grasflecken. Die unnatürliche Position seiner Glieder ließ einen Sturz vom Pferd vermuten. Sein Blut färbte das Grün dunkel, und Eileens Hände zitterten, als sie die Finger nach ihm ausstreckte.

Ein leises Stöhnen drang aus seiner Kehle. Gesegnete Heilige. Er lebte.

Den Heiligen sei Dank. Sie hatten ihr eine zweite Chance gegeben, sich zu beweisen, und sie hatte vor, sie zu nutzen.

„Geh und hol Riordan“, sagte sie zu Lorcan. „Ich brauche seine Hilfe, um den Mann von hier wegzubringen. Sag ihm, er soll eines seiner Pferde mitbringen.“

Sie würde diesen Mann nicht sterben lassen. Egal, was alle anderen von ihren Fähigkeiten dachten, sie würde ihn heilen.

Nachdem Lorcan losgelaufen war, drehte sie den Mann auf den Rücken. Beim Anblick seines zugeschwollenen Gesichts blieb ihr beinahe das Herz stehen. Trotz seiner Verletzungen erkannte sie ihn. Connor MacEgan. Sie hatte nicht gedacht, dass sie ihn je wiedersehen würde.

Angst und eine verzweifelte Sehnsucht erfüllten sie, und sie kämpfte mühsam um Fassung. Von allen Männern, die das Schicksal in ihre Hände geben konnte, warum musste ausgerechnet er es sein?

Sein Gesicht, das Gesicht eines von Gottes Engeln, hatte sie, seit sie ein Mädchen war, bis in ihre Träume verfolgt. Seine festen Lippen, seine gerade Nase und das entschlossene Kinn ließen deutlich die Spuren seiner Wikingervorfahren erkennen. Sein dunkelgoldenes Haar war von Blut verklebt, das langsam aus einer Platzwunde an seiner Schläfe herunterlief.

Einst hatte sie ihn geliebt. Schmerz durchfuhr sie bei der Erinnerung, aber sie unterdrückte das Gefühl. Ihre Hände zitterten, als sie seine Tunika aufschnürte. Mit ihrem Dolch zerschnitt sie den graubraunen Wollstoff und enthüllte die muskulöse Brust eines Kriegers. Er hatte mehrere Wunden von Dolchen, aber die Schnitte waren nicht tief. Fast sah es aus, als wäre er gefoltert worden …

Sie drängte den schrecklichen Gedanken beiseite. Wie lange lag er hier schon? Die bleiche Farbe seiner Haut ließ sie sich besorgt fragen, wie viel Blut er wohl verloren hatte. Könnte es schon zu spät sein, um ihn noch zu retten?

Denk nicht darüber nach. Sie tupfte schnell seine Brust ab und wandte ihre Aufmerksamkeit anschließend seiner Kopfverletzung zu. Mit einem festen Druck im Schläfenbereich versuchte sie die Blutung zu stillen. In diesem Moment bemerkte sie die dunkel verfärbten Schwellungen an seinen Händen und Handgelenken. Die Knochen waren offensichtlich gebrochen und würden geschient werden müssen.

Er darf nicht sterben. Sie musste ihn in die Krankenhütte bringen, um seine Hände behandeln und die tieferen Wunden nähen zu können, aber das konnte sie ohne Hilfe nicht tun. Wo blieb Lorcan mit Riordan?

Weit und breit war am Horizont nicht eine Spur von den beiden sichtbar. Sie konnte kaum darauf hoffen, dass ihr jemand anderes zu Hilfe kommen würde. Die meisten der Dorfbewohner hielten sie für verflucht.

Sie zog eine Zwiebel aus ihrem Korb, schnitt sie auf und drückte sie vorsichtig gegen Connors Brust. Danach verband sie die Wunden und betete, dass die Zwiebel die Fieberdämonen fernhalten würde.

Endlich hörte sie das Geräusch eines sich nähernden Pferdes, und ihr Atem wurde etwas ruhiger. Sie winkte Riordan zu, während er abstieg. Er war ein kräftiger Mann, gewöhnt an die Arbeit auf dem Feld. Gut einen Kopf größer als die meisten anderen, konnte man ihn nicht übersehen. Seine Wangen waren gerötet, und er war leicht an seinem leuchtend roten Haar zu erkennen.

Der offensichtliche Ausdruck von Freude auf seinem Gesicht zeigte deutlich, wie glücklich er darüber war, dass sie nach ihm geschickt hatte. Seit sie sich als Witwe bezeichnen konnte, fand er immer wieder Ausreden, sich in ihrer Nähe aufzuhalten. Er war der eine Mann, von dem sie sich sicher sein konnte, dass er ihr helfen würde.

„Lebt der Mann noch?“, rief er zu ihr hinüber.

„Sein Atem geht sehr schwach. Ich brauche deine Hilfe, um ihn zur Krankenhütte zu bringen.“ Sie stützte Connors Oberkörper und brachte ihn in eine sitzende Position. Während ihrer Anstrengungen war er vollkommen regungslos geblieben.

Als Riordan Connors Gesicht sah, verwandelte sich seine anfängliche Hilfsbereitschaft in Ärger und Eifersucht. „Connor MacEgan.“ Sein Tonfall klang bitter. „Du solltest den Bastard einfach da liegen lassen.“

„Ich bin eine Heilerin“, sagte Eileen scharf. „Und wenn es der Teufel selbst wäre, der meine Hilfe bräuchte, ich würde sie ihm geben.“

Connor könnte sehr wohl der leibhaftige Teufel sein, dachte sie. Bei ihm konnte sie sich nicht in ihre stille Welt zurückziehen, in der nichts außer ihrer Heilkunst existierte. Seine Anwesenheit allein genügte, um sie aus der Ruhe zu bringen.

Riordan grummelte etwas, half ihr aber dennoch, den Verletzten auf das Pferd zu heben. Connors Körper blieb weiterhin bewegungslos, sein Kopf lag weich auf der Mähne des Tieres. Als Eileen den Hengst zurück zu ihrer Unterkunft auf ihrem Stück Land führte, verspürte sie das plötzliche Verlangen, ihn anzutreiben, schneller zu gehen.

„Was hat Connor MacEgan hierher zurückgebracht?“, fragte Riordan. „Ich dachte, er würde wieder bei seiner Familie sein.“

„Wenn er überlebt, kannst du ihn das selbst fragen.“

Ein düsterer Ausdruck huschte über Riordans Gesicht. „Ich helfe ihm nur deinetwegen, Eileen. Ich habe nicht den Wunsch, mit ihm zu sprechen.“

Sie verbarg ihre Verärgerung, während sie das Pferd weiter antrieb. „Wir müssen uns beeilen. Er muss überleben.“

„Warum? Weil du noch immer Gefühle für ihn hast?“

„Wenn er stirbt, beweist das nur erneut, dass ich verflucht bin. Ich kann nicht noch einen weiteren Verletzten verlieren. Wenn er es schafft, lässt Séamus mich vielleicht wieder als Heilerin wirken.“

„Niemand weiß, dass du ihn gefunden hast“, bemerkte Riordan. „Lorcan hat ihn entdeckt. Das wird jeder noch vor Anbruch der Dunkelheit wissen.“ Da war sie sich ganz sicher. „Hast du ihn wieder nach Hause geschickt?“

„Ja, hab ich.“

„Das ist gut.“ Eine tiefe Angst ergriff sie. Der Gedanke, dass Connor vielleicht nie wieder aufwachen würde, ließ sie vor Kälte erzittern. Auf dem Pfad zu ihrem Land hatte er sich noch immer nicht bewegt.

„Es gefällt mir trotzdem nicht. Wir sollten ihn stattdessen zu Séamus bringen.“

Eileen war nicht bereit, diese Chance ungenutzt verstreichen zu lassen, schon gar nicht wegen der Eifersucht eines einzelnen Mannes. Sie legte ihre Hand auf Riordans Schulter. „Mach dir keine Gedanken. Sobald er wieder gesund ist, wird er seiner Wege gehen.“ Ihre Berührung ließ einen Funken des Interesses in seinen Augen aufblitzen, und sie wünschte sich plötzlich, sie hätte die impulsive Geste unterdrückt.

Er drückte ihre Hand, und ein weiteres Mal huschte ein Ausdruck der Sehnsucht über sein Gesicht. Eileen erinnerte sich daran, dass ein zuverlässiger, guter Ehemann wie Riordan...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.