Winroth | Die Wikinger | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 376 Seiten

Winroth Die Wikinger

Das Zeitalter des Nordens
2. Auflage 2019
ISBN: 978-3-608-10952-8
Verlag: Klett-Cotta
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Das Zeitalter des Nordens

E-Book, Deutsch, 376 Seiten

ISBN: 978-3-608-10952-8
Verlag: Klett-Cotta
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Anschaulich und mit großem Erzähltalent schildert Anders Winroth die Lebenswelt der Wikinger. Zugleich zeichnet er ein umfassendes, farbiges Bild einer der stürmischsten Epochen des Abendlandes, in der die Räuber aus dem Norden das Gesicht Europas veränderten. Nach wie vor haben die Wikinger einen lebhaften Einfluss auf unsere Phantasie: Sie brandschatzten und trieben Sklavenhandel. Doch es gab auch friedliche Ansiedlungen, und sie entwickelten ein weit ausgreifendes Handelsnetzwerk. In ihren starken, schnellen Schiffen ließen sie ihre Heimatländer weit hinter sich zurück - nicht nur um zu plündern, sondern auch aus reiner Entdeckerlust. Anders Winroth schreibt gegen die gängigen Mythen an, untersucht jeden wichtigen Aspekt dieses aufregenden Zeitalters und stellt so den Innovationsgeist und schieren Wagemut der Wikinger dar, ohne ihr destruktives Erbe zu beschönigen. Zugleich enthüllt er, wie sich Kunst, Literatur und religiöses Denken der Wikinger auf eine Art und Weise entwickelten, die in Europa einzigartig dasteht: eine ebenso unterhaltsame wie umfassende Darstellung einer Gesellschaft, die weitaus modernere Züge trägt, als man vermuten möchte. »Der Autor versteht es, äußerst plastisch die Wikingerzeit auferstehen zu lassen.« Damals   »Das Buch von Anders Winroth ist so wichtig, weil es ein umfassendes objektives Verständnis der Wikinger-Kultur ermöglicht.« Gerhard Beckmann, Passauer Neue Presse   »Anders Winroth hat ein anschauliches, populärwissenschaftliches Buch über ein Volk geschrieben, von dem wenig bekannt ist und über das viele Vorurteile verbreitet sind.« Rolf Hürzeler, kulturtipp

Anders Winroth studierte Geschichte an der Universität von Stockholm und wurde 1996 an der Columbia University promoviert. Von 1996 bis 1998 war er »Sir James Knott Research Fellow« an der University of Newcastleupon-Tyne. 2003 wurde er Fellow der McArthur-Foundation (Genius Grant). Seit 2004 lehrt er als Professor mittelalterliche Geschichte an der Yale University.
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Kapitel 1

Einleitung

Der Furor der Nordmänner

Endlich ließ sich der Häuptling auf seinem erhabenen Sitz nieder.

Die Krieger hatten in gespannter Erwartung auf den Bänken in der

großen Halle ausgeharrt, gewärmt vom prasselnden Feuer und gelabt

mit reichlichen Mengen Met. Die Dienerinnen des Häuptlings

hatten im Herbst Wochen damit zugebracht, Honig und Wasser

zu mischen und Fässer zu füllen mit dem Trank für die berühmte

Yule-Feier, das alte skandinavische Mittwinterfest. Nun war der

Häuptling eingetroffen – angetan mit seinen besten Gewändern –,

und verlangte zu wissen, warum man seinen berühmten Kriegern

nur ein so gewöhnliches Getränk kredenzt hatte. Verdienten sie

denn nichts Besseres nach all dem, was sie im Frankenland geleistet

hatten? Hatten sie nicht Fässer voll des besten Weins aus dem

reich bestückten Keller jenes Klosters im letzten Sommer mitgenommen

und ihre Beute mit ihrem Blut teuer bezahlt?

Das Erscheinen des Krugs, seine perfekte Ebenmäßigkeit, die

im Vergleich mit den gewohnten plump-irdenen Gefäßen so ganz

anders wirkte, ließ die ungehobelten Krieger in der riesigen Halle

verstummen. Mehrere horizontale Reihen aus Zinnfolie und dazwischen

Gruppen von Rhomben schmückten den Krug, ein wundervolles

Gefäß für ein exotisches Getränk. Der Häuptling wurde

als Erster bedient, er nahm einen Becher mit kunstvollem Dekor

aus blauem Glas in zarten Streifen entgegen; danach wurde dem

Mann auf dem Ehrenplatz ein ebensolches Glas überreicht. Die

anderen Männer tranken aus Hörnern oder einfachen Bechern,

jetzt aber tranken alle Wein statt Met, um ihrer aller Tapferkeit und ihren Erfolg bei ihren Raubzügen im Sommer zu feiern. Einige

der Krieger erkannten die Glasgefäße wieder: Der Häuptling

hatte sie gekauft, als die Kriegerbande auf dem Heimweg der Stadt

Hedeby einen Besuch abstattete. Man munkelte, die blau schimmernden

Gläser stammten aus einem weit entfernten Königreich

namens Ägypten; und der Häuptling hätte für das, was er nach zähen

Verhandlungen dafür bezahlte, ein gutes Langschiff erwerben

können.

Einige der Krieger, gewöhnt an schlichtere Getränke, kannten

den Geschmack von Wein noch nicht. Welch ein herrlicher Anführer,

der solchen Luxus so großzügig zu teilen verstand! Und

er sah ja auch ganz wie ein Führer aus. Auf den Umhang, den er

trug, waren Leoparden und silberne Pailletten gestickt, und der

Stoff war üppig mit Fuchspelz verbrämt. Auf dem Kopf trug der

Häuptling eine seidene Mütze. Ein mit Eiderdaunen gefülltes Kissen

in einem herrlich bestickten Überzug, auf dem eine Prozession

von Menschen, Pferden und Wagen zu sehen war, polsterte seinen

Sitz, und neben ihm lehnte eine Zeremonialaxt: Sie war dekoriert

mit der aus Silberdraht gefertigten Darstellung eines Phantasietiers.

Wahrhaftig ein echter Häuptling! Woher nahm er all diese

herrlichen Dinge? Nur wenige Krieger waren vergleichbaren Luxusgütern

je so nahe gekommen. Nie hatten sie so dunkel-schimmernde

Füchse gesehen, nie waren sie mit Stoff in Berührung gekommen,

der so glänzte und leuchtete.

Nicht jeder in der Halle war im letzten Sommer mit dem Häuptling

ausgefahren, um in Frankenland Beute zu machen; zur Feier

waren auch viele Neulinge erschienen. Man konnte sie prahlen hören:

Wie sie selbst im nächsten Sommer mit diesem Häuptling

ziehen würden, um ihre Schwerter zu röten mit dem Blut der Franken

und der Englischen – und vielleicht sogar, warum nicht, mit

dem der Mauren in Spanien? Und sie würden unerhörte Reichtümer

anhäufen.

Im vergangenen Sommer hatten sie nicht so viel Glück gehabt.

Von den drei Schiffen, die unter dem Befehl eines anderen Häuptlings ausgefahren waren, kam nur eines zurück, und dieses kam

ohne den Führer, der, so hieß es, gefallen war, als sich die Friesen

völlig überraschend zur Wehr gesetzt hatten. Keiner wusste genau,

was passiert war, denn diejenigen, die zurückgekommen waren,

sprachen ungern darüber.

Nun war es Zeit für das Hereinbringen der Speisen, doch als

Erstes mussten die Götter ihren Anteil bekommen. Der Häuptling

schnitt dem Opfertier die Kehle durch und ließ das Blut auf den

Boden fließen. Auf die Lache goss er etwas Wein. Außerdem hielt

er ein kleines Stück Goldfolie hoch, so dass jeder es bewundern

konnte. Diejenigen, die in der Nähe saßen, konnten das eingeprägte

Bild eines sich umarmenden Paares erkennen. Der Häuptling

befestigte die Folie an einem der Pfosten, die das Dach trugen.

Nicht alle seine Krieger wussten so ganz genau, was es mit diesem

Ritual auf sich hatte, aber alle waren sicher, dass ein Segen damit

verbunden war. Das geopferte Lamm wurde hinausgetragen, um

gebraten zu werden, und das übrige Essen wurde hereingebracht:

große Stücke gebratenes Fleisch, mehrere Kessel gekochter Fisch,

und Zuckerwerk. Die Krieger langten bei all dem, was angeboten

wurde, kräftig und zufrieden zu. Es war natürlich völlig unnötig,

zu den Festen dieses berühmten Häuptlings sein Essen selbst mitzubringen!

Die Bäuche gefüllt mit einem wunderbaren Festmahl waren nun

alle geruhsam damit beschäftigt, Nüsse von ihren harten Schalen zu befreien, um die süßen Kerne zum Dessert zu genießen. Der

Häuptling und die Gäste in seiner unmittelbaren Nähe hatten

größere Nüsse, die einfacher zu öffnen waren, denn ihre Schalen

waren weicher und dünner. Ob wohl auch der Inhalt wohlschmeckender

war? Nur wenige in der Halle hatten je von diesen

ausländischen 'welschen' Nüssen, den 'Walnüssen', gekostet.

Einige konnten sich daran erinnern, wie eine einzige Walnuss in

das prächtige Grab des vorigen großen Häuptlings gelegt worden war.

Dieses Begräbnis war ein Ereignis, das man nicht so leicht vergaß:

Der tote Mann hatte ein riesiges, prachtvolles Schiff mit erlesenen

Holzschnitzereien bekommen, das ihn ins Jenseits befördern

sollte. Die Leute hatte beeindruckt, dass sein Sohn bereitwillig ein

so gewaltiges Schiff hergab, obwohl böse Zungen leise behaupteten,

das Schiff sei nicht sonderlich seetauglich, zweimal gekentert,

und der Bruder des Häuptlings bei dem Unfall ertrunken. Der

Sohn des alten Häuptlings hatte außerdem eine unerhörte Anzahl

Pferde auf dem Vorschiff geopfert. Man sprach noch lange von

dem Blutmeer auf dem Deck des Begräbnisschiffs, bevor Erde darüber

gehäuft wurde, die einen Hügel bildete, aus dem als Denkmal

der Mast noch herausragte.

In der Mitte der Halle erhob sich der Skalde, und die Krieger,

mittlerweile recht angeheitert, wurden zwar nicht ganz still, doch

immerhin kehrte genug Ruhe ein, dass die meisten im Raum ihn

hören konnten. Der Skalde wandte sich an den Häuptling und

deklamierte: 'Hört meiner Dichtung zu, Zerstörer des dunklen

Blau, ich weiß zu komponieren.' Das war ein guter Skalde, sogar

ein sehr guter; man konnte an seinem Akzent hören, dass er ein

Isländer war, und die Isländer waren, wie jeder wusste, die besten

Skalden. Die Krieger genossen den Wohlklang der Verse, die

er rezitierte: den Rhythmus, die Alliteration, den Endreim, den

unreinen Reim, die Assonanzen – allerdings verstanden sie nicht

jede Strophe so ganz genau. Die Wortstellung war derart unnatürlich,

das Gewebe des Reims hochkomplex, und die dichterischen Umschreibungen sehr weit hergeholt. Dunkles Blau. bedeutete

was genau? Wunden-Schwäne? Mahlzeiten von Riesen? Doch

feierten die Verse ganz eindeutig die Erfolge des Wikinger-Abenteuers

im letzten Sommer. Die Krieger erkannten einzelne Wörter:

Franken, Feuer, Gold, Pferde, ein Rabe. Und plötzlich platzte ein

Krieger heraus: 'Wir haben kräftig den Raben gefüttert in Frankenland!
', denn ihm war auf einmal aufgegangen, was die Lösung

eines Teils des Rätsels in einer der Strophen war. Jeder applaudierte,

und der Dichter musste einen Augenblick lang verstummen.

In der altnordischen Dichtung bedeutete den (poetisch auch

als Wunden-Schwan bezeichneten) Raben füttern: den Feind töten,

also eine Mahlzeit bereiten für Tiere, die sich von Aas ernähren.

Es war für die betrunkenen Krieger schwierig, selbst solche Wendungen

zu entschlüsseln, denn der Isländer glänzte nicht nur mit

weit hergeholten Ausdrücken, sondern auch mit der Verwendung

unnatürlicher Wortstellungen und seltener Redewendungen. Die

Eingangszeile war noch ganz einfach gewesen, denn der Skalde

begann – strategisch geschickt – mit leicht verstehbaren Worten.

Und über das Ende konnte es auch keine Zweifel geben, denn seine

Gesten und sein Tonfall machten es überdeutlich, dass er am

Schluss zum Ruhm und Preis des Häuptlings ansetzte.

Der Häuptling belohnte den Skalden mit einem goldenen Armreif,

den er von seinem eigenen Arm ablöste, und er überschüttete

die erwartungsvollen Männer für ihre Tapferkeit und Treue mit

Armringen aus Gold und Silber, Schwertern mit reich dekorierten

Knäufen, mit Kleidung, Helmen, Kettenhemden und Schilden.

Selbst diejenigen, die sich erst vor Kurzem dem Häuptling angeschlossen

hatten, empfingen Beweise seiner Freundschaft, überwiegend

Waffen, je nach Ansehen und ihrer Kämpferqualität.

Als der Abend zu Ende ging, waren alle glücklich. Sie hatten

genug und übergenug gegessen und getrunken, hatten der Deklamation

des Skladen, von der sie wussten, dass es große Dichtung

war, gelauscht und ihn auch halb verstanden, und sie konnten mit

ihren neuen Armringen oder Schwertern prunken, die jedermann zu verstehen gaben, dass sie die geschätzten Freunde dieses grandiosen

Häuptlings waren. Während des Winters verbrachten viele

Männer Monate damit, ein neues, noch eindrucksvolleres Schiff

für die Überfallsaison des nächsten Sommers zu bauen. Sklavenfrauen

und Dienerinnen spannen und woben ein großes wollenes

Segel, eine Arbeit von Tausenden und Tausenden von Stunden,

aber die Arbeit lohnte sich. Das neue Schiff würde nicht nur

schneller vorankommen, die Größe des Segels würde auch dafür

sorgen, dass der Ruf des Häuptlings sich noch weiter ausbreitete

und noch mehr Männer dazu verlockte, sich freiwillig auf die Ruderbänke

zu begeben.

Natürlich konnte sich der Häuptling nach all dem Silber und

Gold, das er im vergangenen Sommer zusammengerafft hatte, mit

Leichtigkeit all diese Ausgaben leisten: Einiges hatte er schlicht

aus Klöstern, Kirchen und Privathäusern genommen; einiges hatte

man ihm gegeben als Bezahlung für das Versprechen, die unglückseligen

Europäer in Ruhe zu lassen; einiges empfing er als seine

Bezahlung für die Männer und Frauen, die er gefangen genommen

und als Sklaven verkauft hatte. Es lief gut für diesen Häuptling,

der einer Gruppe ergebener Krieger vorstand. Alle waren sie

ganz versessen darauf, auszuziehen und treu für ihren Häuptling

zu kämpfen – wenn es sein musste, auch für ihn zu sterben. Alle

freuten sich auf die nächsten Raubzüge durch Europa, sobald der

Frühling anbrach.

Alles fing mit den großen Festgelagen in den Hallen der norwegischen

Häuptlinge an. Von hier gingen die Raubzüge der Wikinger

aus: Sie wurzelten in den Treuebeziehungen und Freundschaften,

die beim Essen, Trinken und Schenken entstanden. Und in

den Hallen ging auch alles zu Ende – mit der Verteilung der Beute

als Geschenk, was den Grund legte für einen neuen Kreislauf der

Gewalt im folgenden Jahr. Die Männer liebten ihren großzügigen

Häuptling, der Essen und Trinken bereitstellte, Unterhaltung,

Juwelen und Waffen. Gerne gaben sie ihm dafür ihre Treue und ihre kriegerische Kühnheit. Obwohl die Demütigung der mächtigen

Königreiche Europas, die Plünderung reicher klösterlicher

Schatzkammern und die großen Schlachten zwischen Wikingern

und Europäern die spektakulärsten und bekanntesten Ereignisse

des Wikinger-Zeitalters darstellen, spielte sich die wahre Geschichte

jener Zeit in den großen Hallen des Nordens ab. Sie waren

die Brennpunkte der frühmittelalterlichen skandinavischen

Geographie der Macht. Jede Halle war das Zentrum der Ehre, des

Wertes, des Rufs ihres Häuptlings, der Fokus seiner Welt, der Ort

seiner Macht.

Hrothgar, der legendäre König der Dänen, residierte in Heorot,

einer besonders großartigen Halle – jedenfalls in der Vorstellung

des im Zeitalter der Wikinger wirkenden Beowulf-Dichters.

Als die schwedischen Krieger des Titelhelden Beowulf sich

in freundschaftlicher Absicht Heorot nähern, sind sie unendlich

beeindruckt von dieser riesigen, grandiosen, in der ganzen Welt

berühmten Halle. Hrothgar hatte sie bauen lassen, auf dass sein

Ruhm wachsen und auf immer groß bleiben möge. Der Dichter

betont die vortreffliche Großartigkeit von Heorot, die Hrothgars

Prahlen Legitimität verschafft und eine Grundlage seiner Macht

bildet. Genau das wurde mit dem Bau einer Halle bezweckt, eines

Bauwerks, das beeindruckte, einem weithin gerühmten Ort, zu

dem Krieger strömten, um an der Gastfreundschaft und Freigebigkeit

des Häuptlings und Erbauers der Halle teilzuhaben.

In ganz Nordeuropa ließen die Häuptlinge solche Hallen bauen.

Archäologen haben die Überreste von Dutzenden gefunden,

was uns Zeugnis davon gibt, wie viele Warlords im frühmittelalterlichen

Skandinavien nach Macht strebten. Jeder Häuptling hielt

seine Halle in hohen Ehren, er ließ sie so groß und hoch wie nur

irgend möglich bauen und ließ sie schmücken – vielleicht nicht immer

mit Gold wie das erdichtete Heorot, aber doch zumindest mit

bemalten Schnitzereien, Waffen und anderem Zierrat.

Die Hallen skandinavischer Häuptlinge sind die größten Bauwerke,

die wir aus dem frühmittelalterlichen Nordeuropa kennen.

Mit Ausmaßen von 48,5 mal 11,5 Metern war die Halle von Lejre

auf der dänischen Insel Seeland von allen die größte. Abgesehen

von einigen wenigen Holzüberresten am Boden einiger Pfostenlöcher

ist von dem Gebäude, dem ganzen Stolz seines Häuptlings,

nichts erhalten, abgesehen nur von dem Abdruck des Fundaments

in der dänischen Erde. Doch reicht dieser Abdruck aus, um die

Dimensionen der Halle und ihre massive Bauweise zu erschließen:

Kräftige Holzbalken stützten das Dach, die Wände waren 15 cm

dick und bestanden aus Brettern aus alten Bäumen.

Eine große Halle musste ein weiträumiges, eindrucksvolles Bauwerk

sein. Archäologen kamen zu dem Schluss, dass das Dach der

Halle von Lejre mindestens zehn Meter Höhe erreichte. Es wurde

gestützt von zwei Säulenreihen im Inneren und von Säulen in den

Wänden, die verstärkt wurden von 22 Brettern auf jeder Seite im

Abstand von 1,5 Metern. In der Mitte des Gebäudes waren zwei

Dachpfostengruppen ausgelassen, wodurch ein großer Innenraum

von rund 9,5 Quadratmetern entstand, auf dessen einer Seite sich

die zentrale Feuerstelle befand.

Dieser offene Raum war entscheidend für die politische Macht

des Häuptlings von Lejre. Sein thronartiger Stuhl – der hohe Sitz – stand hier, er war reich mit Holzschnitzereien verziert und sehr

wahrscheinlich auch bemalt. Die skandinavischen Kunsthandwerker

im Zeitalter der Wikinger waren Meister der Schnitzkunst. Im

norwegischen Oseberg wurden in einem Grabhügel Möbelstücke

gefunden, die unglaublich gekonnt gearbeitete Drachen mit großen,

stilisierten Augen enthielten; die ineinandergreifenden Beine

der Tiere bilden ein fein ausgearbeitetes Flechtmuster. Um den

Häuptling herum konnten seine Krieger auf Bänken sitzen – der

Dichter des Beowulf bezeichnete sie als 'Met-Bänke' – und die

Gastfreundschaft ihres Anführers genießen, was sicher eine Menge

Met bedeutete, aber auch erlesenere Getränke sowie Speisen

und Unterhaltung. Hier fanden sich die Überfallbanden der Wikinger

erstmals als Gemeinschaften von Kriegern unter der Führung

eines Häuptlings ein. Bande der Treue, der Kameradschaft und der Freundschaft wurden hier geknüpft, Blutsbrüderschaften

begründet und Solidaritätseide geschworen. In der Methalle kamen

Scharen von skandinavischen Kriegern zusammen, tranken

und feierten gemeinsam und ließen es sich gutgehen. Sie waren

tief beeindruckt von der Großzügigkeit und dem Reichtum des

Häuptlings. Wie es bei Trinkgelagen unter Männern häufig geschieht,

stand am Ende eine Verstärkung des Gemeinschaftsgefühls

und der Treue zu ihrem Anführer.

So wie die Halle des Wikinger-Häuptlings der Ausgangspunkt

für die Überfälle der Wikinger auf Europa war, so nehmen wir die

Halle als Ausgangspunkt unserer Erkundung der Geschichte des

Wikinger-Zeitalters. Hier kommen sämtliche Geschichtsstränge

zusammen – Politik, militärisches Können, Handel, Ackerbau,

Forschung, Religion, Kunst, Literatur und vieles mehr –, und wir

werden diesen Strängen bis in die frühmittelalterliche Welt hinein

folgen, was uns an exotische Orte wie Choresmien in Zentralasien

und Neufundland in Amerika, nach Sevilla in Südwestspanien

und ans Weiße Meer am nördlichen Rand Russlands verschlagen

wird. Denn die Wikinger – von den Europäern als ein unbeschreibliches

Übel vom Ende der Welt in Erfüllung biblischer Prophezeiungen

empfunden – waren in Wirklichkeit tief in die Struktur der

frühmittelalterlichen europäischen Gesellschaft eingebettet.

Nach wie vor faszinieren uns die Wikinger und die Geschichten

ihrer heldenhaften Fahrten. Wilde Barbaren mit Hörnerhelmen,

funkelnden Schwertern und scharfen Äxten, die über Lindisfarne,

Hamburg, Paris, Sevilla, Nantes und viele andere Orte herfallen,

um abzuschlachten, zu plündern, zu vergewaltigen, zu vernichten,

Königreiche zu stürzen und Europa zu verheeren: Die Wikinger

regen unsere Phantasie an. In unserer Vorstellung töten und verstümmeln

sie ohne Rücksicht auf Alter, Geschlecht oder gesellschaftlichen

Status. Wir sehen Supermänner in ihnen, übersteigert

brutale Kämpfer, gewalttätig um der Gewalt willen, Anhänger

merkwürdiger heidnischer Religionen, die unter grausamsten Umständen blutige Opfer forderten. Da wir als Gesellschaft nach

wie vor ein belastetes und komplexes Verhältnis zur Gewalt haben,

fesseln uns die Wikinger und stoßen uns zugleich ab. Einerseits

empfinden wir Mitleid mit den hilflosen Opfern und wollen von all

der sinnlosen Schlachterei am liebsten nichts wissen, andererseits

können wir nicht umhin, ihre Stärke, ihren Mut und ihre Männlichkeit

zu bewundern.

Doch die Wikinger stehen auch für ein ganz unzweideutig positives

Bild: Wir stellen sie uns gern als jugendliche, mutige Abenteurer

vor, die sich der Erkundung ferner Länder verschrieben haben.

Die Wikinger sind für uns begnadete, furchtlose Entdecker, die

fünfhundert Jahre vor Kolumbus den Atlantik überquerten. Auf

der anderen Seite Europas befuhren sie die Flüsse Russlands, entdeckten

Handelsrouten über Land nach Zentralasien und ins Arabische

Kalifat und stellten über die Seidenstraße eine Verbindung

zu China her. Die neuen Handelsrouten trugen dazu bei, dass sie

als Händler und Kaufleute ein Vermögen machten.

Trotz ihres Hangs zur Gewalt bleibt der Ruf der Wikinger

überwiegend positiv, und ihr Bild wird zu Werbezwecken und

als Metapher in immer abenteuerlicheren Kontexten ständig

verwendet. Mit den Wikingern zusammenhängende Markenbezeichnungen

werben für Heringe, Kabeljau, Flusskreuzfahrten,

Computerspiele, Kücheneinrichtungen, Heimwerkergeräte und

die NFL-Fußballmannschaft von Minnesota. Ein weitverbreitetes

Datenübertragungssystem trägt den Namen eines berühmten

Wikingerkönigs, und viele Bands – vor allem offenbar solche, die

der einen oder anderen Heavy-Metal-Richtung angehören – leiten

ihren Namen von nordischer Kultur und Überlieferung ab. Spielfilme,

Fernsehserien und Dokumentationen über Wikinger ziehen

gewaltige Zuschauermengen an, und College-Kurse über Themen,

die mit Wikingern zusammenhängen, stoßen bei den Studenten

meist auf ein unvergleichliches Interesse. Wikinger faszinieren,

und sie verkaufen sich gut. Sie evozieren eine attraktive Mischung aus Männlichkeit, Stärke, Abenteuer und nordischer Herzlichkeit

und Bodenständigkeit.

Aber was wissen wir über die wirklichen Wikinger? Wissen wir,

wer sie waren, was sie taten, wofür sie standen? Die moderne kulturelle

Phantasie erfasst lediglich einige wenige Aspekte der Wikinger,

und das, was wir zu wissen meinen, ist verzerrt, übertrieben

oder einfach ein Missverständnis. So haben beispielsweise ihre

wie Ikonen bewunderten gehörnten Helme nie existiert, jedenfalls

nicht vor der Premiere von Wagners Ring des Nibelungen im Jahr

1876. Während wir also lediglich Mythen wiederkäuen, werden

einige der mitreißendsten Geschichten über die Wikinger selten

oder nie erzählt.

Die Wikinger waren gewalttätig, extrem gewalttätig. Sie jagten

Sklaven, sie töteten, verstümmelten und plünderten in weiten

Gegenden Europas, auch in Skandinavien selbst, und ihre Blutrünstigkeit

lässt sich überhaupt nicht bestreiten. Allerdings müssen

wir auch den Kontext und den Grund für ihr Handeln sehen.

Hirnlose Killermaschinen waren sie sicher nicht. Das Mittelalter

war insgesamt eine gewalttätige Zeit, was vor allem für die staatenlosen

Gesellschaften der frühen Periode gilt. Gewalt spielte eine

entscheidende Rolle im politischen Leben jener Zeit, selbst für

Herrscher wie Kaiser Karl den Großen und die frühen englischen

Könige, die als zivilisiert galten, aber weitgehend in demselben

von Gewalt grundierten Kontext, womöglich sogar in noch größerem

Ausmaß als die Wikinger, agierten.

Doch obwohl Gewalt und Krieg eine so dominante Rolle spielten,

war das Zeitalter der Wikinger auch eine Phase großer kultureller,

religiöser und politischer Leistungen. Intensive skandinavische

Kontakte mit Europa ließen nicht nur den 'Zorn der

Nordmänner' auf die Häupter ihrer europäischen Opfer herniederdonnern,

sondern lösten auch ein breites Einströmen europäischer

und politischer Einflüsse auf Skandinavien aus. Die

Menschen im Norden Europas reagierten darauf auf vielfältig-
kreative Weise. Die Literatur erblühte, vor allem eine Dichtkunst von kaum überbietbarer Komplexität. Während des Zeitalters der

Wikinger kam es in Skandinavien außerdem zu einer Blüte ornamentaler

Kunst. Vieles ging zurück auf Künstler und Handwerker

in reichen Handelsstädten der Region oder an den Höfen ehrgeiziger

Herrscher. Einige Skandinavier jener Zeit bekehrten sich zu

der neuen, modernen Religion, dem Christentum; andere setzten

sich für eine Rückkehr zur alten heidnischen Religion ein. Auf

Ost- und Nordsee nahm der Handelsverkehr beeindruckend zu,

denn durch das Erstarken des arabischen Kalifats entstanden auf

dem eurasischen Kontinent neue ökonomische Strukturen. Diese

überwiegend von Skandinaviern und anderen Nordeuropäern gepflegten

Handels- und Austauschprozesse ließen in die baltischen

Regionen nicht nur ungeahnte Reichtümer – darunter gewaltige

Mengen arabischer Silbermünzen, die letztlich aus den reichen Silberminen

Afghanistans stammten –, sondern auch alle möglichen

exotischen Handelsgüter strömen. Die Häuptlinge beeindruckten

ihre Untertanen damit, dass sie Rheinwein aus ägyptischen Gläsern

tranken, dass sie für ihre Schwerter den härtesten Stahl der

Welt aus Zentralasien und Indien bezogen, dass sie chinesische

Seide und indische Edelsteine trugen, und dass sie diejenigen, die

sie zu ihren Freunden zählten, an all dem Reichtum Anteil haben

ließen. Die Raubzüge der Wikinger waren eine weitere Quelle für

ihren Reichtum. Mit ihnen kamen nicht nur westliche Münzen in

den Norden – in Skandinavien wurden mehr angelsächsische Pennys

gefunden als auf den Britischen Inseln –, sondern auch alle

möglichen anderen Kostbarkeiten: Juwelen, Seide, Gold- und Silberschätze

aus den Kirchentruhen Westeuropas.

Der Reichtum, den die Skandinavier ansammelten, wurde effizient

für die Politik der Region eingesetzt; Häuptlinge, die sich solche

Reichtümer angeeignet hatten, schenkten sie weiter, um sich

die Freundschaft und Treue derer zu erwerben und zu sichern, die

diese Geschenke dankbar entgegennahmen. Auf ähnliche Weise

benutzte man Heiratsbündnisse, Blutsbruderschaften und Patenschaften,

um die moralisch verpflichtenden Treuebindungen zwischen den Kriegern und ihren Führern zu schaffen und zu stärken.

Jeder Häuptling war erpicht darauf, sich das beste, mächtigste Privatheer

aufzubauen. Daher gab es unter den Häuptlingen einen

intensiven Wettstreit, wer der eindrucksvollste, großzügigste, eloquenteste

und wer von ihnen am besten vernetzt war – und wer die

reichsten Geschenke machen konnte. Ein solcher Wettstreit hatte

auch offenen und brutalen Krieg unter rivalisierenden Häuptlingen

zur Folge, und ständig verschob sich das Kaleidoskop der politischen

Konstellationen. Einige Häuptlinge scheiterten, einige

wichen mit ihren Ambitionen in andere Regionen aus, und andere

setzten sich durch und häuften immer mehr Macht an, bis sich um

das Jahr 1000 aus den Turbulenzen die drei mittelalterlichen Königreiche

Skandinaviens herauskristallisierten.

Einige Skandinavier verließen ihre nördlichen Siedlungsgebiete

und zogen nach Russland, Frankreich, England, Schottland und

Irland, wobei sie dort nicht nur ihre ehrgeizigen Ziele weiter verfolgten,

sondern auch ihre Sprache und ihre Gebräuche mitnahmen.

Dadurch veränderten sie fundamental die Orte, an denen sie

sich niederließen. Andere Skandinavier zogen nach Island, Grönland

und – wenn auch nur für kurze Zeit – nach Neufundland und

trugen so die nordische Kultur über den Nordatlantik. Transatlantische

Migrationsbewegungen, Fernhandel und auch die Raubzüge

der Wikinger wären nicht möglich gewesen ohne ihre robusten,

schnellen und extrem seetüchtigen Schiffe. Unmittelbar vor dem

Beginn der Wikinger-Ära hatten die Skandinavier sich die Fähigkeit

angeeignet, diese Schiffe zu bauen und mit effizienten Segeln

auszustatten. Die Nordmänner waren sich durchaus darüber im

Klaren, wie wichtig ihre Schiffe waren, und sie schufen um sie herum

einfallsreiche Ideologien und phantastische Mythologien.

Das Zeitalter der Wikinger widmet sich jedem wichtigen Aspekt

der Leistungen und Taten der Wikinger und Skandinavier vom

Ende des 8. bis zum 11. Jahrhundert. Damals erfuhren gewöhnliche

Europäer zum ersten Mal mehr als verschwommene Allgemeinheiten

über ihre Nachbarn im Norden. Sehr bald mussten sie erkennen, dass sie allen Grund hatten, sich vor diesen Nachbarn

zu fürchten, denn die Skandinavier entdeckten, wie schnell man

reich werden konnte, indem man entlang der Küsten und Flüsse

auf dem Kontinent Raubzüge unternahm. Die Langschiffe der

Wikinger boten einen unschätzbaren Vorteil: Man konnte mit ihnen

die Opfer überraschen, denn diese konnten vor dem bevorstehenden

Angriff nicht gewarnt werden. Die Völker Europas waren

in dieser gewalttätigen Epoche durchaus vertraut mit willkürlicher

Gewalt, wenn jedoch der Feind über Land kam, dann verbreitete

sich die Nachricht von seinem Näherrücken rasch. Die Wikinger

hatten außerdem eine Vorliebe für Angriffe auf Klöster und Kirchen:

Das waren weiche, unverteidigte Ziele, die außerdem von

christlichen Truppen meistens verschont blieben. Mönche und

Kleriker hatten nahezu ein Monopol auf die frühmittelalterliche

Schriftkultur, weswegen die erhaltenen Chroniken und anderen literarischen

Zeugnisse ihre Perspektive überliefern, die – nachvollziehbarerweise

– eine gegenüber den Angreifern extrem feindselige

war. Die Wikinger erwarben sich so den unvorteilhaften Ruf, 'ein

außerordentlich widerwärtiges Volk' und 'eine schmutzige Rasse'

zu sein. Ich möchte hingegen zeigen, dass die von ihnen ausgeübte

Gewalt, sieht man sie im größeren historischen Rahmen, nicht

schlimmer war als die anderer Vertreter dieser wilden Zeit, in der

Helden wie Karl der Große (gest. 814) in sehr viel breiterem Ausmaß

töteten und plünderten als die Angreifer aus dem Norden.

Im Zeitalter der Wikinger ging Skandinavien einen deutlich anderen

Weg als das übrige Europa. Bildende Kunst, Literatur und

Religion entwickelten sich auf ganz eigene Weise, und die Skandinavier

eröffneten Handelswege, die zuvor noch nie oder jedenfalls

nicht in dieser Intensität benutzt worden waren. Viele zogen fort,

um in so unterschiedlichen Regionen wie Grönland und dem russischen

Binnenland, Ostengland und Nordfrankreich zu siedeln.

Insgesamt war die Wikingerzeit eine dynamische, erfindungsreiche

Epoche, in der Skandinavien vor Energie strotzte. Viele nordische

Männer und Frauen ergriffen bereitwillig die Möglichkeiten, die sich ihnen seit der Erfindung des Langschiffs eröffneten. Die

Königreiche Europas machten diverse Perioden von Chaos und

Schwäche durch, wie etwa den französischen Bürgerkrieg der Jahre

840–843 oder die Revolte von Edmund, dem Sohn des englischen

Königs, im Jahr 1015, was die Übergriffe der Skandinavier entschieden

erleichterte. Indem sie diese Gelegenheiten nutzten, stießen

die Skandinavier politischen und sozialen Wandel an, der sie

auf lange Sicht in die Lage versetzte, in den Mainstream der europäischen

Geschichte einzutreten, wobei das allerdings auf Kosten

einiger Aspekte ging, die ihre Kultur unverwechselbar machte.

Ich stütze mich in Die Wikinger. Das Zeitalter des Nordens auf zahlreiche

zeitgenössische Schrift-, Bild- und Materialquellen, außerdem

auf die umfangreichen Forschungsergebnisse aus Geschichts-

und Literaturwissenschaft, Archäologie und Nachbardisziplinen,

um aus dem Kontext einer breiten Perspektive etwas von der Erregung

und dem Innovationspotential jener schwierigen Periode

einzufangen, ohne ihr destruktives Erbe zu beschönigen. Das Buch

wurzelt in konkreten, lebendigen Geschichten über die Männer

und Frauen, die bei der Entstehung einer der ungewöhnlichsten

und interessantesten Geschichtsepochen mitwirkten: dem Zeitalter

der Wikinger.

Das Wort 'Wikinger' kommt in zeitgenössischen Quellen kaum

einmal vor, während es in der Neuzeit zu einer ebenso allgegenwärtigen

wie unscharfen Bezeichnung geworden ist. Der ursprüngliche

Sinn des Ausdrucks ist unklar; es gibt zahlreiche Spekulationen

über die etymologische Herkunft. In diesem Buch reserviere

ich den Ausdruck 'Wikinger' für jene Nordmänner, die im frühen

Mittelalter in Europa kämpften und plünderten, in Übereinstimmung

mit dem Gebrauch des Wortes in mittelalterlichen Texten.

Ansonsten bezeichne ich die Einwohner Skandinaviens als Skandinavier.

Die von ihnen gesprochene Sprache ist das Altnordische,

ich verwende daher teilweise auch den Ausdruck 'Nordmänner'.

Die großen Hallen Skandinaviens waren monumentale, eindrucksvolle Gebäude

mit offenen Innenräumen, in denen Feste gefeiert und Freundschaften zelebriert

wurden. Hier wurden von den Wikingerhäuptlingen und ihren Kriegern die Pläne

für ihre Raubzüge geschmiedet. Diese sorgfältige Computerrekonstruktion

der riesigen Wikingerhalle im dänischen Lejre beruht auf den archäologischen

Befunden vor Ort. Mit freundlicher Genehmigung von Nicolai Garhøj Larsen,

EyeCadcher Media, und dem Roskilde-Museum.


Winroth, Anders
Anders Winroth studierte Geschichte an der Universität von Stockholm und wurde 1996 an der Columbia University promoviert. Von 1996 bis 1998 war er 'Sir James Knott Research Fellow' an der University of Newcastleupon-Tyne. 2003 wurde er Fellow der McArthur-Foundation (Genius Grant). Seit 2004 lehrt er als Professor mittelalterliche Geschichte an der Yale University.

Anders Winroth studierte Geschichte an der Universität von Stockholm und wurde 1996 an der Columbia University promoviert. Von 1996 bis 1998 war er 'Sir James Knott Research Fellow' an der University of Newcastleupon-Tyne. 2003 wurde er Fellow der McArthur-Foundation (Genius Grant). Seit 2004 lehrt er als Professor mittelalterliche Geschichte an der Yale University.

Anders Winroth studierte Geschichte an der Universität von Stockholm und wurde 1996 an der Columbia University promoviert. Von 1996 bis 1998 war er »Sir James Knott Research Fellow« an der University of Newcastleupon-Tyne. 2003 wurde er Fellow der McArthur-Foundation (Genius Grant). Seit 2004 lehrt er als Professor mittelalterliche Geschichte an der Yale University.



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