E-Book, Deutsch, Band 2, 640 Seiten
Reihe: G.F. Barner
Autoren E-Book 11-20
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7409-1264-2
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
G.F. Barner Staffel 2 - Western
E-Book, Deutsch, Band 2, 640 Seiten
Reihe: G.F. Barner
ISBN: 978-3-7409-1264-2
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails. G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie 'Torlans letzter Ritt', 'Sturm über Montana' und ganz besonders 'Revolver-Jane'. Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. E-Book 11: Männer der Grenze E-Book 12: Scout auf einer Geisterfährte E-Book 13: Teufels-Canyon E-Book 14: John Quinton zähmt Leadville E-Book 15: Fahr zur Hölle, Stewart E-Book 16: Trailboss Betty Rufford E-Book 17: Die Helden von Fort Bliss E-Book 18: In der Hölle der Einsamkeit E-Book 19: Camp der Verlorenen E-Book 20: Der Trick des alten Letherby E-Book 1: Männer der Grenze E-Book 2: E-Book 3: Scout auf einer Geisterfährte E-Book 4: E-Book 5: Teufels-Canyon E-Book 6: E-Book 7: John Quinton zähmt Leadville E-Book 8: E-Book 9: Fahr zur Hölle, Stewart E-Book 10: E-Book 11: Trailboss Betty Rufford E-Book 12: E-Book 13: Die Helden von Fort Bliss E-Book 14: E-Book 15: In der Hölle der Einsamkeit E-Book 16: E-Book 17: Camp der Verlorenen E-Book 18: E-Book 19: Der Trick des alten Letherby E-Book 20:
G.F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde quasi als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Sein überragendes Werk beläuft sich auf 764 im Martin Kelter Verlag erschienene Titel. Seine Leser schwärmen von Romanen wie 'Torlans letzter Ritt', 'Sturm über Montana' und ganz besonders 'Revolver-Jane'. Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. So unterschiedliche Romanreihen wie 'U. S. Marines' und 'Dominique', beide von ihm allein geschrieben, beweisen die Vielseitigkeit dieses großen, ungewöhnlichen Schriftstellers.
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Noch sieben Meilen bis Alpine. Viele Jahre war er fort. Wie gewonnen, so zerronnen. Geld gehabt, geritten, irgendwo in den Bergen gejagt, wenn die Lust zu jagen gekommen ist. Dann in eine Stadt, in einen Saloon, trinken und spielen. Gewonnen – zerronnen. Mit seinem Partner Sid Lanson eine gute Arbeit oben in Neu Mexiko, aber der weite Weg, viele Städte, viele Saloons und der in Alpine. Eine Kugel im Oberarm, Fieber, kein Geld mehr und eine neue Dummheit machen. Es ist eine Kette von Dummheiten. Dieses Sich-beweisen-Müssen, daß man ein Mann ist…, damit hat es angefangen. Wenn kein Halt mehr ist, wenn man nicht weiß, wohin man gehört, dann reitet man ziellos und ruhelos umher. Die Schatten sind da, der Himmel über ihm ist in allen Farben gemalt. Ein Bild für einen Maler. Und wer es nie gesehen hat, der glaubt es nicht. Dies ist der heiße Süden, dies ist Süd-Texas. Angus Haley reitet in die Schatten hinein. Er reitet wie immer, wie einer der Männer, die ihre besten Jahre im Sattel verbringen. Vorgebeugt, locker, ganz gelockert und ganz träge, aber wachsam. Über einen Hang, der sich gegen den hellen Streifen im Westen abzeichnet und weiter, wieder in den Schatten hinein. Eine Stunde, anderthalb, er sieht nun die Lichter und hält wieder an. Da ist sie, die Stadt Alpine, in der man ihn verhaften will. Es ist seltsam, in den Ort zu reiten, in dem man gesucht wird. Die Leute werden sicher nicht mehr reden, die Leute werden über andere Dinge sprechen – oder vielleicht doch nicht, wenn sie es schon gehört haben. Angus Haley, Sohn des alten Markus John Haley, der viele Rinder, viel Geld und viel Einfluß hat, der im Kirchenvorstand sitzt und den Gouverneur so gut kennt, daß er manchmal auf der Haley-Ranch zu Besuch ist. Angus Haley mit Banditen, Viehdieben am Rio Grande. Angus Haley unter jenen Leuten, die man Bravados nennt – oder Bandidos, Banditen der Grenze! Eine feine Nachricht muß das für den alten Markus John Haley sein, eine wirklich feine Nachricht. Nun gut, dann ist der Bruch wenigstens ganz und vollkommen, nichts mehr zu kitten, gar nichts. Der Hof mit den Frachtwagen liegt links der Stadt. Und das Pferd geht weiter, kommt über den Weg, der von Alpine nach Marfa führt. Einen Augenblick lang hält er wieder. Dort, südwestlich, zehn, zwölf Meilen entfernt, da liegt die Ranch, die Haley-Ranch, sehr feiner Name für die Leute, die dieses Land kennen. Zwölf Meilen, mehr nicht. Und das Pferd geht weiter auf die Lichter zu. Einen Bogen nach links, jetzt den Hügel hinab und da – da ist schon der Frachthof, dicht hinter dem Alpine Bach liegt er mit seinen beiden Schuppen. Das Pferd trottet langsam, das Pferd geht im Schritt. Schon sieht er den Corral, die Laternen im Hof, da stehen Pferde an der Tränke und saufen. Er reitet absichtlich weit genug vorbei und läßt das Pferd im Schritt gehen. Es ist eine seltsame Marotte von ihm gewesen, sein jeweiliges Pferd mit einem Eisen zu brennen. Immer ein großes H auf dem Fell. Haley – Haley-Pferd! Er hört einen Mann lachen und steigt hinter den Baumwollbäumen leise ab. Dann bindet er sein Pferd an und geht los. Auf der Straße knattert ein Wagen in die Stadt, ehe er am Zaun ist. Es ist einer der üblichen Zäune in diesem Gebiet. Man nimmt Strauchwerk, flicht es zu einem hohen Zaun zusammen und schmiert alles voll Lehm. Von weitem sieht es aus wie eine Mauer, aber der Zaun hat den Vorteil, daß er den Wind durchläßt, wenn die größte Hitze über Südtexas ist. Jetzt steht er am Zaun, sieht den schmalen Durchlaß, und tritt an die Ecke. Er kann nun in den Hof blicken, er sieht den langen, flachen Bau, in dem die Fahrer schlafen. Spencer wird zu Hause sein. Er trinkt nicht, er raucht nur. Seltsam für einen Frachtwagenmann, daß er nicht auch trinkt, der alte Joe Spencer. Joe Spencer verrät niemanden, Joe kann schweigen, Joe ist ein Freund seines Vaters. Einmal hat der alte Haley ihm Geld zu seinem Geschäft geliehen. Das ist fünfundzwanzig Jahre her, weiß der Himmel, was für eine Zeit das damals war. Joe Spencer hat Angus getroffen, damals, als Angus weggeritten ist. »Bleib hier, Junge, arbeite bei mir, der Alte überlegt es sich noch. Bleib hier, er wird einsehen, daß du einfach schießen mußtest, bleib, Junge!« Zwei Männer sitzen auf der Bank vor dem Hause, der eine lacht wieder, Licht fällt aus dem Anbau, jemand kommt von der Straße herein, und sagt knapp: »Ist Joe im Bau?« »In seinem Office.« Der Mann wendet sich um, geht auf das erste Haus zu, macht die Tür auf, tritt in den Gang und läßt einen breiten Lichtstrahl in die Dunkelheit fallen. Angus steht ganz still, er sieht den Schatten des Mannes verschwinden, den er zuerst nicht erkannt hat. Auf einmal schlägt sein Herz stärker, Schweiß bricht ihm aus. Er beißt die Zähne zusammen und sagt zwischen den Zähnen leise und sehr gepreßt: »Mark – Mark!« Mark Haley, sein älterer Bruder. Er ist schon verschwunden, die Tür ist zugeklappt. Hier, auf diesem Hof, da sieht er ihn nun wieder und nicht mal deutlich. Sechs – siebeneinhalb Jahre, denkt der Mann hinter der Ecke und geht wie ein Krebs rückwärts. Mark, mein Bruder, er ist hier, ich muß ihn sehen, ich muß! Die Beine gehen von allein. Er duckt sich unter den Fenstern her und steht bald am Haus. Er kann nun auf das Fenster sehen, ein Fenster nur, alle Häuser haben Fenster, doch hinter diesem Fenster, das aufsteht, wenn es auch eingehakt ist, sagt der alte Joe Spencer heiser: »Mark, ich habe erst morgen zwei Wagen frei.« »Dann sieh zu, daß du sie noch am Abend losschickst. Es ist sehr eilig, wir brauchen den Draht, Mörtel und zwanzig Säcke Zement. Hör zu, er will einen großen Corral bauen. Und was er will…« »Und was willst du?« »Er hat recht, es ist besser so, Joe.« »Du wirst ihm immer recht geben, wie?« Einen Moment ist es still. Der Mann draußen vor dem Fenster gleitet weg, taucht zurück und schiebt sich dann wieder hoch. Jetzt kann er in das Fenster sehen. Der Lichtschein der Hängelampe fällt auf seinen Bruder. Angus sieht ihn und lächelt. Mark, der große Mark mit dem festen Kinn, dem hellen Haar des Vaters und den scharfen harten Augen. Zwei Jahre älter als Angus, der Erbe der Haley-Ranch. Er hat ihm dieses Erbe niemals geneidet, der Angus, niemals jene vorausbestimmte Führungsrolle auf der Haley-Ranch. Mark steht da und kratzt sich am Kopf. Das macht er also immer noch, wenn er verlegen ist. Dann sagt Mark knapp: »Ich gebe ihm nicht immer recht, Joe, das weißt du. Nur bin ich nicht wie Angus, ich gebe nach, wenn es sein muß. Hast du etwas von ihm gehört?« »Du weißt also, daß er mit Viehdieben gesehen worden ist?« »Ja«, sagt Mark, und seine Stimme klingt sehr dunkel. »Ein Ranger hat es heute früh auf der Ranch erzählt.« »Und?« »Du kannst dir denken, wie Vater es aufgenommen hat.« »Und du?« »Ich weiß nicht, ein Mensch kann sich in sieben Jahren ändern, aber ich weiß es nicht, was fragst du mich, wenn ich selbst keine Antwort darauf weiß. Also gut, lassen wir das, in jeder Familie gibt es meist einen dunklen Fleck, warum nicht bei den Haleys?« Der Mann draußen steht still und ballt die Fäuste. Ein dunkler Fleck! In fast jeder Familie! Angus senkt den Kopf und denkt, daß so viel bitterer Geschmack auf einmal gar nicht in einen Mund passen kann. Der alte Joe Spencer hüstelt. »Ist gut, du bekommst die Sachen übermorgen früh auf die Ranch, Mark.« »Danke, Joe, ich wußte es doch. Also, gute Nacht.« »Gute Nacht, Markus.« Angus hebt den Kopf und sieht, daß sein Bruder stehenbleibt, als der alte Joe Spencer Markus zu ihm sagt. »Hast du was, Joe?« »Nichts, was soll ein alter Mann schon haben? Vielleicht etwas bessere Augen, wie? Du bist derselbe Narr wie dein Vater, Mark, fürchte ich. Du kennst deinen eigenen Bruder zu wenig, wie? Hat er von sich aus eine Schießerei angefangen – damals? Warum hat er schießen müssen?« »Damals – damals! Er hat nie geschrieben, niemals in all den Jahren.« »Weil er so stur wie dein Alter sein kann. Und weil man ihn weggejagt hat – ungerecht, wie? Ach, geh schon, geh doch schon, es hat keinen Sinn mit dir. Dein Bruder schießt sich für dich mit jemandem, der ihm überlegen war und du Narr sagst, daß er ein schwarzes Schaf sei. Mach die Tür von außen zu, Junge.« »Aber – Joe, ich meine doch nur…« »Wenn er das hören könnte, dann wärest du für ihn gestorben, du Narr. Der wird nie schlecht, der muß sich nur die Hörner abstoßen, aber warte nur nicht darauf, daß er dann zu euch kommt, das macht er niemals. Ihr müßt kommen, das weiß ich. Und es wäre gut, wenn ihr das letzte Stück auf den Knien rutschen würdet. Geh raus, ich will jetzt meine Ruhe haben!« Mark Haley macht die Tür auf. Dann geht er hinaus, er geht mit gesenktem Kopf. Und der Alte steht auf, stopft sich seine Pfeife und zieht die Lampe ganz nach unten. Es wird dunkel vor Angus Haleys Füßen, ganz dunkel. Joe steckt sich auf die Art vieler Männer seine Pfeife über dem Zylinder der Lampe an. Er saugt heftig, schiebt die Lampe dann brummelnd hoch und sieht zum Fenster. Dann wird er steif, seine Augen weiten sich. Ein Mann steht vor dem Fenster und hat die Hand erhoben, um zu klopfen. »Angus«, sagt der Alte, nimmt seine Pfeife aus dem Mund und starrt das Fenster an. »Angus – Junge!« Einen Schritt macht er auf das Fenster zu, dann hält er jäh an, dreht sich...