Banks | Slow Burn - Eine einzige Berührung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 05, 389 Seiten

Reihe: Slow-Burn-Reihe

Banks Slow Burn - Eine einzige Berührung


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7363-0480-2
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 05, 389 Seiten

Reihe: Slow-Burn-Reihe

ISBN: 978-3-7363-0480-2
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Er ist ihre Zuflucht. Sie sein Herz. Für immer.

Spezial-Agent Isaac Washington hat schon viel gesehen. Die engelhafte, blutüberströmte Frau, die sein Auto stehlen will, bringt ihn dennoch gehörig aus der Fassung und weckt sofort seinen Beschützerinstinkt. Bevor er jedoch irgendetwas tun kann, wird er aus dem Hinterhalt angeschossen. Ohne zu zögern, rettet ihm die Fremde das Leben und verschwindet dann. Isaac hat fortan nur noch ein Ziel: Er muss seine Retterin finden und vor ihren Verfolgern beschützen.

'Eine Must-Read-Autorin! Ihre Romane sind voller gefühlvoller Momente, liebenswerter Charaktere und mitreißender Plots!' Romance Junkies

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1
Sie rannte durch den Wald, vorbei an alten, knorrigen Bäumen, und die Angst ließ sie nur angestrengt nach Luft schnappen, während sie versuchte, den kostbaren Sauerstoff einzuatmen. Wieder wurde sie von einem Zweig schmerzhaft im Gesicht getroffen, sodass sie reflexartig schützend beide Hände hochriss und vor dem gesenkten Kopf kreuzte, da sie in der pechschwarzen Nacht nichts sehen konnte. Denn immer wieder verdeckten dichte Wolken den Halbmond, sodass sie völlig blind durch den Wald hetzte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand ihr Fehlen bemerkte, und dann würde man nicht erst noch eine Stunde bis Sonnenaufgang warten, ehe man die Hunde laufen ließ, um sie aufzuspüren. Die hatten alle Vorteile auf ihrer Seite, und sie hatte dem nichts entgegenzusetzen. Plötzlich blieb sie an einer freiliegenden Wurzel hängen und landete mit dem Gesicht voran auf dem Waldboden. Alle Luft wurde ihr brutal aus der Lunge gepresst, sodass sie keuchend versuchte, wieder zu Atem zu kommen, während ihr Tränen in den Augen brannten. Entschlossen biss sie die Zähne zusammen, kam hoch und lief weiter. Dabei ignorierte sie die fast lähmenden Schmerzen, die ihren ganzen Körper erfasst hatten. Man würde sie finden. Man würde keine Ruhe geben, bis man sie wieder geschnappt hatte. Sie durfte nicht anhalten. Sie durfte nicht aufgeben. Lieber würde sie sterben, ehe sie dahin zurückging. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie in weiter Ferne einen Kojoten heulen hörte. Abrupt blieb sie stehen, als sie zwei weitere Tiere hörte, die beide viel näher waren als der erste. Das Winseln und Bellen des Rudels, das in ein langgezogenes, unheimliches Heulen überging, jagte ihr einen Schauer über den Rücken, sodass sie nicht mehr nur vor Kälte, sondern auch vor Angst zitterte. Sie waren irgendwo vor ihr und stellten das einzige Hindernis auf dem Weg aus dem Wald ins weite, flache Land dar, welches ihr die Freiheit verhieß. Vielleicht die Freiheit verhieß. Doch dann wurde ihr bewusst, dass die Spürhunde vielleicht nicht gewillt wären, sie weiter zu verfolgen, wenn die Kojoten in ihrer Nähe waren. Ihre Chance zu entkommen würde in der Nähe des Rudels um ein Vielfaches höher sein, und was sie dort auch erwartete, war immer noch ein milderes Schicksal als das, was sie ertragen musste, wenn man sie zurück in die Anlage brachte. Im Osten wurde der Himmel zwar schon ein wenig heller, doch das genügte noch lange nicht, um den Weg sicheren Fußes zu bewältigen. Aber sie wusste, sie musste um jeden Preis weiterlaufen, also stürmte sie rücksichtslos voran und drückte dichte Büsche zur Seite, um sich einen Weg durch die geschlossene Vegetation zu bahnen. In ihren bloßen Füßen hatte sie längst kein Gefühl mehr. Die Kälte und zahllose Kratzer und Schnittwunden hatten sie taub werden lassen, wofür sie sogar dankbar war. Sie wusste, wenn erst das Gefühl in ihre Füße zurückkehrte, würde sie vor Schmerzen hilflos sein. Wie weit noch? Sie hatte sich die Landkarten genau angesehen, für die sie sich in die verbotenen Bereiche der Anlage gewagt und dabei der Gefahr ausgesetzt hatte, entdeckt zu werden. Sie wusste, in nördlicher Richtung war der Weg durch den dichten Wald rings um die Anlage am kürzesten. Sie hatte sich die Strecke genau eingeprägt und war am nördlichen Rand der Anlage nach Norden gerannt. Aber wenn sie nun nicht geradeaus gelaufen war, sondern bloß im Kreis? Ein Schluchzer wollte über ihre blutverschmierten Lippen kommen, doch sie hielt ihn zurück, indem sie sich selbst absichtlich Schmerzen zufügte und die Zähne fest in die Unterlippe bohrte. Dann nahm sie ein anderes Geräusch wahr, das sie erneut vor Schreck erstarren ließ. Panik überkam sie und machte es ihr unmöglich, sich zu rühren. Hunde. Noch weit entfernt, doch das Bellen war unverkennbar. Sie kannte es nur zu gut. Bluthunde. Bestimmt hatte sie bei ihrer Flucht durch den Wald überall Spuren von ihrem Blut hinterlassen und damit eine Fährte gelegt, der die Hunde mit Leichtigkeit folgen konnten. Schluchzend setzte sie sich wieder in Bewegung und rannte jetzt noch panischer weiter. Sie sprang über Baumstümpfe und abgebrochene Äste und stürzte dabei mehrmals. Doch Verzweiflung und die Aussicht auf ein Leben voller Kummer und Elend trieben sie voran. Ein Muskelkrampf befiel ihren Oberschenkel, sie schnappte angestrengt nach Luft, ignorierte aber die Schmerzen. Dann kam der nächste Krampf am Rücken. O Gott! Sie presste die Hand in die Seite, um den angespannten Muskel zu drücken und zu massieren. Dabei legte sie den Kopf in den Nacken und richtete das tränenüberströmte Gesicht hinauf zum Himmel. Bitte, hilf mir, Gott. Ich will nicht glauben, dass ich das widerwärtige Wesen sein soll, als das sie mich bezeichnet haben. Und ich lasse mich nicht für etwas bestrafen, was ich gar nicht entscheiden konnte. Diese Leute vollbringen nicht dein Werk. Ich kann und will das nicht glauben. Bitte, hab Erbarmen mit mir und schenk mir deine Gnade. Die Hunde schienen noch näher gekommen zu sein, während sie von den Kojoten keinen Laut mehr hörte. Vielleicht hatte das Gebell sie vertrieben, weil sie annehmen mussten, dass ihr eine ganze Meute auf den Fersen war. Ein weiterer Krampf ließ sie um ein Haar in die Knie gehen, und ihr wurde klar, dass sie bald nicht mehr in der Lage sein würde zu rennen. »Warum, Gott?«, flüsterte sie. »Welche Sünde habe ich begangen?« Dann brach sie durch die letzten Büsche und war einen Moment lang vor Schreck ganz starr, als sich ihr mit einem Mal keine Hindernisse mehr in den Weg stellten. Das kam so plötzlich, dass sie stolperte und wieder lang hinschlug … auf einen Schotterweg? Sie legte die Hände flach auf den Boden und bohrte die Fingerspitzen in Erde und Kies. Blut tropfte auf den Boden und wurde gierig aufgesaugt, weshalb sie sich mit dem Ärmel ihres ramponierten Kapuzenpullis über Mund und Nase fuhr. Vor Erleichterung wurde ihr fast schwindlig. Sie hatte es geschafft! Dann sprang sie auf und wies sich selbst zurecht. Sie hatte noch gar nichts geschafft. Sie hatte lediglich den Wald hinter sich gelassen und war jetzt noch viel leichter auszumachen. Aber zumindest wusste sie jetzt, welche Richtung sie einschlagen musste. Zumindest hoffte sie das. Sie eilte den Weg entlang und wich aber rasch auf den Streifen am Straßenrand aus, als der Schotter sich zu sehr in ihre empfindlichen Fußsohlen bohrte. Der mit Gras bewachsene Streifen war zwar nicht viel besser, aber zumindest hinterließ sie da keine sichtbare Blutspur wie auf der Straße. Und dann traf sie fast der Schlag, als sie in vielleicht hundert Metern Entfernung etwas entdeckte, das wie eine kleine Tankstelle mit einem Obststand aussah. Sie lief schneller und sah immer wieder über die Schulter, denn sie fürchtete, die Hunde könnten ihr auf den Fersen sein. Und – schlimmer noch – die Ältesten. Doch nichts und niemand war zu sehen, als sie weiter in Richtung Tankstelle rannte, ohne zu wissen, was sie eigentlich tun sollte, wenn sie dort ankam. Über die moderne Welt hier draußen wusste sie nur wenig, abgesehen von dem, was sie mitbekommen hatte, wenn es ihr gelungen war, einen heimlichen Blick in Bücher, Magazine oder Tageszeitungen zu erhaschen. Alles hatte so sonderbar und beängstigend gewirkt, so gigantisch, dass es ihre kühnsten Vorstellungen übertraf. Dennoch hatte sie sich als Vorbereitung auf diesen Tag mit so viel Wissen wie nur möglich bewaffnet. Es war eigentlich ihre Freiheit, auf die sie sich vorbereitet hatte. Als sie bei der Tankstelle ankam, bemerkte sie davor einen alten Lastwagen, dessen Ladefläche vollständig mit einer Plane bedeckt wurde. Sie sah nach links und rechts, dann wieder zur Tankstelle, während sie überlegte, welche Möglichkeiten ihr zur Verfügung standen. Dann hörte sie auf einmal Stimmen. Sofort ging sie hinter dem Lastwagen in die Hocke, das Herz schlug ihr bis zum Hals und jeder schmerzhafte Atemzug wurde von einem pfeifenden Keuchen begleitet. »Ich muss die Ware zu unserem Stand nach Houston bringen. Ich schätze, heute Nachmittag um zwei bin ich wieder zurück. Brauchst du was aus der Stadt, Roy?« »Heute nicht, Carl. Aber pass auf dich auf. Ich habe gehört, dass der Berufsverkehr heute Morgen besonders übel sein soll. Da war von einem Stau auf der 610 die Rede.« »Ich halte die Augen offen. Pass du aber auch auf dich auf. Bis später.« Sofort stand ihre Entscheidung fest. Sie hob die Plane an, sah die offene Klappe der Ladefläche und stellte erfreut fest, dass zwischen den Kisten mit Obst und Gemüse gerade genug Platz war, um sich dazwischen zu zwängen. So leise und so schnell wie nur möglich kletterte sie auf die Ladefläche, wobei ihr Körper bei jeder Bewegung mit stechenden Schmerzen reagierte. Sie zog die Plane wieder herunter und hoffte, dass sie nun wieder so aussah wie in dem Moment, bevor sie sie hochgehoben hatte. Dann robbte sie so weit wie möglich nach vorn, um nicht während der Fahrt herauszufallen. Der ältere Mann wollte in die Stadt fahren. Die Vorstellung versetzte sie in Panik. Der bloße Gedanke, von einer so großen Stadt wie Houston regelrecht geschluckt zu werden, lähmte sie förmlich. Aber es würde auch zu ihrem Vorteil sein. Die Ältesten würden in einer Stadt, in der das Leben pulsierte, viel mehr Mühe haben, sie ausfindig zu machen. Ganz zu schweigen davon, dass sie sie wohl kaum am helllichten Tag entführen würden. Hier dagegen – in der abgeschiedenen ländlichen Gegend...



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