Barlow | Scharfe Zähne | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

Reihe: exquisite corpse

Barlow Scharfe Zähne

Roman
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-902950-50-5
Verlag: MILENA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

Reihe: exquisite corpse

ISBN: 978-3-902950-50-5
Verlag: MILENA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



SIND SIE EIN WERWOLF? Ein Roman zum Festbeißen und nie wieder loslassen! Barlows international gefeierter Debütroman ist die »Göttliche Komödie« des 21. Jahrhunderts: ein bissiges, durch und durch lebendiges Stück Literatur. In seinem international gefeierten Debütroman Sharp Teeth - Scharfe Zähne zeichnet der Autor Toby Barlow ein düsteres Bild der Stadt Los Angeles und vereint die Coolness von Noir-Krimis mit antiker Mythologie. Er koppelt eine berührend aufrichtige Liebesgeschichte mit dem Porträt einer Stadt, die voller Träume und Alpträume steckt. Sharp Teeth - Scharfe Zähne ist ein Buch wie keines zuvor: Ganz dem Rhythmus des Hip Hop und den Wurzeln der Beat Poetry verschrieben, erzählt Toby Barlow in seinem beißenden Plot die Geschichte des Hundefängers Anthony, der sich im Los Angeles der Gegenwart in eine mysteriöse Frau verliebt und in einen Machtkampf unvorstellbaren Ausmaßes hineingezogen wird. Rudel von Werwölfen ringen um die Vorherrschaft auf den Straßen und in den verlassenen Gebäuden einer verfallenden Gesellschaft - der heutigen Gesellschaft. Sharp Teeth - Scharfe Zähne ist mehr als eine mitreißende Horror- und Fantasy-Geschichte. Barlow schließt an die großen Arbeiten von James Ellroy, Allen Ginsberg und William S. Burroughs an, sein dynamischer Roman ist die »Göttliche Komödie« des 21. Jahrhunderts, ein bissiges, durch und durch lebendiges Stück Literatur.

Toby Barlow arbeitet als Executive Creative Director für die Werbeagentur JWT in Detroit und New York City. Seine literarischen Arbeiten erschienen u.a. in renommierten Zeitschriften wie »n+1« und »The Huffington Post«. Scharfe Zähne (2009) ist sein Debütroman, der binnen kürzester Zeit vom Geheimtipp zum Kultbuch wurde.
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Autoren/Hrsg.


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VII


Möchtest Du etwas über

Larks Arithmetik wissen?

Fakt ist,

er weiß, dass es zwei andere Rudel gibt,

doch soweit er es ausmachen kann,

wissen sie nichts über ihn.

Er hat den Geruch von einem beim Lesen der Zeitung aufgenommen,

Geschichten über seltsame Verbrechen, voller Spuren und Hinweise,

die nur jemand bemerken würde, der sich auskannte.

Das ist in Long Beach, in der Nähe der Docks.

Er schnappte ein Gerücht auf,

über jemanden, der einen Graumarkt betreibt

unten im Warehouse District,

eine Gang, die manchmal mit vielen Hunden auftauchte

und manchmal gar keine zu haben schien.

Die andere Spur war etwas undeutlicher,

unten in der Nähe von San Pedro

nur etwas, das ihm in einem Polizeidienstbuch untergekommen war.

Zu viele Berichte über streunende Hunde die herumwandern

und verschwinden, bevor die Cops vor Ort sind.

Wahrscheinlich nichts.

Einen Blick wert.

Lark hat Penn hinuntergeschickt, um der Spur zu folgen.

Penn kehrte zurück, sagt, es riecht eigenartig.

Lark schickt ihn erneut hin,

Jag weiter.

Er glaubt, dass das Long Beach Rudel

die dunkleren Märkte des Importhandels

am Laufen hält.

Während er keine Ahnung über San Pedro hat,

ist Lark sich fast hundert Prozent sicher,

dass das Long Beach Rudel wirklich existiert.

Er schickt Baron in den Süden, befiehlt ihm,

in alles hineinzuschlüpfen, was es dort gibt.

Sich herumzutreiben, ihre Anzahl herauszufinden,

ihre Pläne, ihre Struktur,

ihre Mittel zu wachsen.

Indessen kommt Penn aus San Pedro mit nichts zurück.

Nicht dass es notwendigerweise viel zu erfahren gab.

Zwielichtige Hunde kamen alle zehn Jahre oder so,

ein Streuner von einem entfernten Rudel,

der eine Gang zusammenstellt, es einfach versucht,

sich einbildet, eine Nische in dieser Stadt besetzen zu können,

bis sie den Russen, den Crips oder

irgendjemand anderem mit einem Gespür für Territorien

über den Weg laufen.

Wolf oder Hund oder Mann,

sie alle sind den Kugeln untergeordnet

und verschwinden,

niemand wird daraus klüger.

Lark denkt weiter. Selbst wenn beide existieren,

niemand außer ihm spielt in der Oberliga,

niemand außer ihm macht wirklich viel Geld,

niemand sonst besitzt irgendetwas im nördlichen Teil der Stadt,

und nichts kommt Larks Plan für die Zukunft

nahe.

Es ist okay.

Der langsame Plan strömt vorwärts,

er sendet Barons kleinen Bruder Bone in die Stadt

um den Job im Tierheim diesmal zu erledigen.

Die Dinge bröckeln ein wenig,

niemand spielt gerne drei Partien zur gleichen Zeit.

Aber das ist nichts, worüber man sich Sorgen machen muss,

das langsame Spiel wird langsam weitergespielt,

so lange er nur

aufmerksam bleibt.

Fakt ist,

er weiß, dass einer von fünf

Menschen in Los Angeles einen Hund hat,

einen echten Hund, was die Hundepopulation

gleichgroß macht

wie die Anzahl aller in Atlante lebenden Menschen.

Fakt ist,

er weiß, dass es unmöglich ist, einen Wolf

von einem Menschen zu unterscheiden

wenn er nur sein Kinn oben

und seine Zähne sauber hält.

Fakt ist,

es gibt Mächte in dieser Stadt

die noch unsichtbarer sind als seine.

Jemand hat nach einem Rudel Männer fürs Grobe gefragt,

diese Fragen

gingen mit weiteren Fragen über Hunde einher.

Lark riecht die Hinweise,

versuchte ihnen zu folgen, aber sie führten ins nichts.

Die Fragen ebbten ab, die Gerüchte verflüchtigten sich,

ließen Lark denken, dass wer auch immer gefragt hat,

so etwas wie eine Antwort gefunden haben muss.

Irgendwie fühlte sich das nicht richtig an.

Also grub er weiter,

verfolgte sie bis er auf Clubs stieß,

die keine Mitglieder aufnehmen,

und mit Spielen, die keiner mitspielen kann.

Aber es gibt Wege hinein, da ist er sicher,

er stochert weiter.

Ein Hinweis kam

von einem Concierge, der unter anderem,

mit Kindern handelte.

Wohlhabende Pädophile sammelten ein, was sie von ihm brauchten,

er sammelte dabei Dreck und Gerüchte auf, die er verkaufen konnte.

Lark erhielt einige Tipps von dem Concierge,

etwas über einen seltsamen Mann

mit einem großen, stillen Begleiter.

Lark hörte dem Geplapper weiter zu,

als sie in einer kanariengelben Hotelsuite saßen.

»Dieser Mann, dieser kleine Mann ist schrullig

er wollte etwas über Kampfhunde wissen«,

sagte der Concierge, trommelte mit den Fingern auf die Armlehnen

des Sessels.

»Ich sag ihm, ›Mann, das ist das Einzige, was ich nicht verkaufe.

Ich hasse Hunde. Ich liebe Drogen, alle Drogen,

ich liebe Pussys, junge Pussys, weißt Du, aber keine Hunde.

Auf keinen Fall.‹

Der kleine Mann fragte auch nach einem Mädchen,

jemand speziellen, Mitte Zwanzig, blond,

und ich sage, hey, willkommen in Südkalifornien.

Ich meine, viel Glück, oder?«

Lark lächelte, blieb dran, plauderte und gab vor mitzuspielen,

brachte alles in Erfahrung, was es über diese beiden geheimnisvollen

Männer zu wissen gab,

entschuldigte sich dann, verschwand zur Toilette.

Im Hineingehen ließ er die Tür ein wenig offen.

Dort, während er dem Concierge zuhörte,

wie er einen beliebten Song pfiff,

legte Lark alle seine Kleider ab

und verwandelte sich,

stupste die Tür mit der Nase auf

und trottete zurück in die Suite.

Der Concierge verließ die Welt

blutig und verängstigt.

Er wurde mit fließender Anmut beseitigt,

der Raum saubergeleckt, makelloser

als ein Zimmermädchen ihn je verlassen könnte.

Lark folgt dem Hinweis zu einem Kartenspiel.

Er schickt die Smarten, Cutter und Blue,

um herumzufragen, die Spieler auszukundschaften, sich einzunisten.

Irgendetwas geht dort vor.

Es ist lästig, aber wert, herumzuschnüffeln.

Er weiß, es wird kommen, er fühlt es, er wartet.

Wie jemand einst sagte

»«

Also halte an Deiner Geduld fest

und misch die Karten weiter.

Wolfsrudel,

wilde Rudel,

Haustiere.

Da ist eine Menge ungezähmtes Territorium.

Um diese Schritte mit Selbstsicherheit machen zu können,

hält Lark sein Rudel eng zusammen.

Deswegen lockte er Con, es mit ihm aufzunehmen,

zeigte ihm Anzeichen von Schwäche,

Sun Tzu Scheiße, leichtes Zeug,

Con schluckte den Köder und wurde im Garten vergraben.

Armer, blöder Con, er war stark und stolz,

Lark mochte ihn ganz gerne, aber das Rudel ist jetzt stärker,

sie sind eine Einheit.

»Danke Con«, denkt er für sich,

als er die Manschettenknöpfe anlegt und die Krawatte richtet.

Er hört nie auf,

er denkt immer daran

und gerade jetzt denkt er,

Fakt...


Toby Barlow arbeitet als Executive Creative Director für die Werbeagentur JWT in Detroit und New York City. Seine literarischen Arbeiten erschienen u.a. in renommierten Zeitschriften wie »n+1« und »The Huffington Post«. Scharfe Zähne (2009) ist sein Debütroman, der binnen kürzester Zeit vom Geheimtipp zum Kultbuch wurde.



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