Die Entwicklung des Controlling ist - in Theorie und Praxis - stark an die Entwicklung des Aufgabenfelds von Controllern geknüpft. Die Verbindung erweist sich als so eng, dass sie noch heute akademischen Kontroversen Platz gibt (vgl. etwa die Diskussion zwischen Horvath und mir). Dies legt die Vermutung nahe, dass Aufgaben und Aufgabenwahmehmung einer intensiven empirischen Erforschung unterzogen sein müssten. Diese Vermutung kann aber nur sehr eingeschränkt bestätigt werden. Es fehlt zwar nicht an diversen deskriptiven Studien; ihr Theoriegehalt ist aber - von wenigen Ausnahmen abgesehen (z.B. AmshojJ, Niedermayr oder Stoffel) als (sehr) begrenzt zu klassifizieren. Defizite bestehen in mehrfacher Hinsicht. Weder ist hinreichend klar, wovon die "reale Variabilität" (Amshojj) der Controlleraufgaben abhängt, noch ist bislang der empirische Nachweis versucht, ob, unter welchen Bedingungen und wie stark das Wirken von Controllern Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens nimmt. Ein Grund für dieses Defizit mag in der Tatsache zu finden sein, dass die theoretische Diskussion des Controlling zum einen erst vor vergleichsweise kurzer Zeit zu tragfähigen Aussagen geführt hat, diese zum anderen aber in ein Konzept gemündet haben (koordinationsorientierter Ansatz), der denkbar schlechte Voraussetzungen für die empirische Untersuchung der Controllership schafft. Kürzlich wurde an meinem Lehrstuhl ein neuer konzeptioneller Bezugsrahmen für das Controlling entwickelt, der diesem die Funktion der Sicherstellung der Rationalität der Führung zuweist. Diese Sichtweise eröffnet eine für empirische Analysen der Controllership deutlich bessere theoretische Ausgangsbasis. Auf ihr ist auch die vorliegende Dissertation erstellt.
Bauer
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A. Einleitung.- 1. Problemstellung.- 2. Zielsetzung und Forschungsansatz.- 3. Aufbau der Arbeit.- B. Controlleraufgaben bei der Sicherstellung der Rationalität der Unternehmensführung.- 1. Grundlagendes Rationalitätssicherungsansatzes.- 2. Aussagen zum Zusammenwirken von Controllern und Managern zur Sicherstellung der Führungsrationalität.- 3. Fazit.- C. Stand der empirischen Forschung zum Zusammenwirken von Controllern und Managern.- 1. Vorgehen.- 2. Vorstellung ausgewählter Studien zur Controllership.- 3. Tabellarischer Überblick über weitere Studien zur Controllership.- 4. Fazit.- D. Konzeption des Zusammenwirkens von Controllern und Managern.- 1. Ausgangsüberlegungen und Vorgehen.- 2. Konzeptualisierung der Konstrukte und Hypothesenbildung.- 3. Das Forschungsmodell im Überblick.- 4. Design und Durchführung der empirischen Studie.- 5. Methodenwahl.- E. Ergebnisse der empirischen Studie.- 1. Konstruktmessungen.- 2. Ergebnisse der Dependenzanalysen.- 3. Übersicht zu den empirischen Ergebnissen.- F. Schlussbetrachtung.- 1. Zusammenfassung der Ergebnisse.- 2. Bewertung des gewählten Ansatzes und Ausblick auf die weitere Forschung.- 3. Implikationen für die Praxis.
Dr. Michael Bauer promovierte bei Prof. Dr. Jürgen Weber am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling und Telekommunikation, der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) in Koblenz. Er ist derzeit als Fachreferent Strategische Projekte bei der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG in Stuttgart-Zuffenhausen tätig.