Bautz Sozialisationswandel im digitalen Klassenzimmer

1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7799-5581-8
Verlag: Juventa Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 154 Seiten

Die Schule ist der einzige Ort, an dem themenzentrierte Interaktion verpflichtend geübt wird. Damit erfüllt sie kein spezielles pädagogisches Programm, sondern ein operatives Erfordernis für erziehenden Unterricht. Wenn Lerninhalte nicht nur angeboten, sondern ihre Aneignung gefordert und bewertet wird, ist die Vermittlung auf direkte Beobachtung angewiesen. Auch die Reaktionen müssen zurechenbar sein. Unmittelbare Verhaltensabstimmung macht Erziehung erst möglich, und der klassenöffentliche Umgang damit ist es, der auf typische Weise sozialisiert. Am Bildschirm wird anders gelernt und beobachtet: mehr Eigenregie und weniger gegenseitige Wahrnehmung. Daraus entstehen neue Sozialisationsmuster, egal wie gut die Instruktionen und technischen Lernhilfen sind.

Timo Bautz, Dr. phil., ist Akademischer Direktor an der JMU (Julius-Maximilians-Universität) Würzburg am Institut für Pädagogik (Lehrerausbildung). Studium und Promotion an der LMU (Philosophie, Kunstgeschichte und Pädagogik). Er war sieben Jahre Studienrat an einem Münchner Gymnasium.

Autoren/Hrsg.

Bautz, Timo

Inhaltsverzeichnis

1;Inhalt;6
2;Vorwort;8
3;Teil I Sozialisation in der Schule;12
3.1;Überschätzte Sozialisation, unterschätzte Interaktion;13
3.2;Anspruchsinflation im Erziehungssystem;21
3.2.1;1 Einführung;21
3.2.2;2 Sozialisation und Erziehung;22
3.2.3;3 Schulen in der Gesellschaft;27
3.2.4;4 Eine geschulte Gesellschaft?;29
3.2.5;5 Schluss;34
3.2.6;Literatur;36
3.3;Interaktion im Unterricht;38
3.3.1;Einleitung;38
3.3.2;1 Die Matrix;38
3.3.3;2 Person, Rolle, Norm;40
3.3.4;3 Funktionsparadox;44
3.3.5;4 Unterricht ist ein Interaktionsformat;49
3.3.6;5 Die Form Sozial in der Unterrichtspraxis;50
3.3.7;6 Schluss;53
3.3.8;Literatur;54
3.4;Sozialisation und die Verinnerlichung sozialer Erwartungen;55
3.4.1;1 Die Integration von psychischen und sozialen Prozessen;55
3.4.2;2 Standardisierung und Technisierung;62
3.4.3;3 Sozialisation und Kommunikation;67
3.4.4;4 In der Schule sozialisiert vor allem die Klasse;77
3.4.5;5 Sozialisationswandel;81
3.4.6;Literatur;84
4;Teil II Sozialisation im digitalen Klassenzimmer;86
4.1;Adlatus digitalis oder vom Unterrichten zur Optimierung der IT-Systeme;87
4.1.1;1 Fern- statt Präsenzunterricht;87
4.1.2;2 Deformation professionelle: Verkürzung auf IT;88
4.1.3;3 Digital-Monopole und Fremdsteuerung;90
4.1.4;4 Menschen als technische Systeme;92
4.1.5;5 Die pädagogische Perspektive;94
4.1.6;6 Begriffsklärung: Was heißt digital und digitalisieren?;94
4.1.7;7 Was tun? Umdenken;99
4.1.8;8 Konkrete Forderungen aus pädagogischer Perspektive;100
4.1.9;9 Denkwerkzeuge und Handlungsoptionen;102
4.1.10;10 Technische Parameter;105
4.1.11;11 Der Mensch steht im Mittelpunkt der Pädagogik;106
4.1.12;Literatur;107
4.2;Der Körper in schulischen Situationen und Vermittlungssettings;109
4.2.1;1 Der Körper im Sozialen;109
4.2.2;2 Umgang mit Material;111
4.2.3;3 Mimetische körperliche Prozesse;113
4.2.4;4 Eine Technik lehren, eine Technik lernen;113
4.2.5;5 Verlagerung ins Digitale;115
4.2.6;6 Perspektive;116
4.2.7;Literatur;117
4.3;Digitale Schulklasse und Classroom Management;118
4.3.1;1 Einleitung;118
4.3.2;2 Schule als soziale Situation: Ort der Identitätsentwicklung;120
4.3.3;3 Die Tablet Klasse aus Perspektive des Classroom Managements;122
4.3.4;4 Fazit;128
4.3.5;Literatur;129
4.4;Sozialisationswandel in der Tabletklasse;131
4.4.1;1 Ferninstruktion oder Fernerziehung?;131
4.4.2;2 Sozialisation und Trivialisierung im Klassenzimmer;134
4.4.3;3 Sozialisation mit Programmen?;140
4.4.4;4 Eine politische Frage;143
4.4.5;Literatur;147
4.5;Digitale Bildung;148
4.5.1;1 Was also könnte digitale Bildung sein?;149
4.5.2;2 Fachwissen;150
4.5.3;3 Kanon als gemeinsames Hintergrundwissen;151
4.5.4;4 Urteilskraft;152
4.5.5;5 Persönlichkeitsbildung;153
4.6;Die Autorinnen und Autoren;155