Bayer, Konrad
Konrad Bayer: geboren am 17.12.1932 in Wien, gestorben am 10.10.1964 ebenda. Gemeinsam mit Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Gerhard Rühm und Oswald Wiener gehörte er der „Wiener Gruppe“ an, jenem Schriftstellerzusammenschluss, der in Österreich als eine der wichtigsten Manifestationen literarischer Subkultur gilt. Mit literarischen Kabaretts, avancierten Texten und einer unkonventionellen Lebensform wurde in den fünfziger und beginnenden sechziger Jahren ein Gegenpol zum offiziösen Kunst- und Kulturbetrieb gesetzt.
Das in diesem Zusammenhang entstandene Werk Bayers zerfällt in viele kleine Einzeltexte, neben einigen längeren Prosaarbeiten und Dramen umfaßt es zwei Romane, deren einer, „der sechste sinn“, Fragment geblieben ist. Mit dem Buch „der kopf des vitus bering“ hat Bayer einen der ersten Montageromane geschrieben, eine, wie der Autor die Form des Textes genannt hat, „summarische biographie“. Sie sammelt Materialien zum Leben des Polarforschers Bering und fügt diese mit ethnographischen, schamanistischen, historischen und technischen Texten zusammen.
Vor seinem Freitod hatte Bayer noch an zwei Treffen der bedeutenden, vom dem deutschen Schriftsteller Hans Werner Richter geleiteten Literatenvereinigung „Gruppe 47“ teilgenommen (Saulgau 1963 und Sigtuna/Schweden 1964).
(Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek)
Szigethy, Ida
Ida Szigethy wurde am 25. April 1933 in Wien geboren und wuchs in einer musischen Familie auf. Ihre ersten künstlerischen Eindrücke sind die große „Paul Klee“-Ausstellung, die „Surrealismus“-Ausstellung und die von Friedensreich Hundertwasser im Art Club. Schon in ihren Gymnasialjahren verkehrt sie im Kreis von Malern und Schriftstellern im Art Club.
Mit dem Dichter Konrad Bayer spielt sie 1955 in Peter Kubelkas Film „Mosaik im Vertrauen”, der beim Experimentalfilm-Festival in Paris den ersten Preis erhält. Während vieler Jahre arbeitet sie vor und hinter der Kamera an den Filmen ihres Mannes, des Filmemachers Ferry Radax.
In dieser Zeit beginnt sie als Autodidaktin zu malen. Nach ihrer Scheidung entscheidet sie sich für die Malerei und stellt ab 1970 in Österreich und im Ausland aus.
1972 malt sie einen Buchumschlag für „Ida und Ob“ von Barbara Frischmuth für den Verlag Jugend & Volk, Wien. 1973 illustriert sie das Kinderbuch „Herr Mantel und Herr Hemd“ von Gerhard Roth für den Insel Verlag, Frankfurt am Main.
2000 wählt Friedensreich Hundertwasser ihr Bild „Turf Turkey“ für eine Briefmarke in der Serie „Moderne Kunst in Österreich“ aus. 2001 beteiligt sie sich mit 12 Künstlern an der Ausstellung „Boîtes d‘artistes“ der Galerie Gladys Mougin in Paris.
Reisen waren immer sehr wichtig für sie, ob in der Realität oder in der Phantasie. Sie lebte in Wien, Zürich, München, Brüssel, Amsterdam, Venedig und dreißig Jahre in Paris. Sie bereiste Europa, Nordamerika, Brasilien, Griechenland, die Türkei, Israel, Indien, Thailand, Kambodscha, Singapur. Danach die Inseln Bali, Java, Hawaii, Seychellen und La Réunion, fasziniert von der Schönheit ihrer Landschaften und Pflanzen.
Seit 2008 lebt sie wieder in Wien.
Ihre Werke sind in den Sammlungen Albertina Wien, Ministerium für Kunst und Kultur Wien, Bundeskanzleramt Wien, Österreichische Postsparkassa Wien, Artothek Wien, Artothèque St. Denis auf La Réunion sowie in den Privatsammlungen von Friedensreich Hundertwasser und vielen anderen Schriftstellern, Malern und Journalisten.