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E-Book

E-Book, Deutsch, 336 Seiten

Becker Du kannst schaffen, was du willst

Die Kunst der Selbsthypnose

E-Book, Deutsch, 336 Seiten

ISBN: 978-3-492-97100-3
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der Hypnose-Experte Jan Becker erklärt in seinem neuen Buch die Kunst der Selbsthypnose und zeigt anhand von verschiedenen psychologischen Fragestellungen, wie man sie gewinnbringend im Beruf, im Alltag und beim Sport einsetzen kann, z. B. bei Stress, Liebeskummer, Schlaflosigkeit, Niedergeschlagenheit, fehlendem Antrieb, aber auch Konzentrationsschwäche, lästigen Gewohnheiten oder Vorhaben, die uns besonders fordern. Mit seinen hocheffizienten Techniken kann man sein eigenes Leben in die Hand nehmen und endlich angehen, wovor man zuvor Angst hatte oder was einen bisher belastete. Mit vielen praktischen Übungen.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


InhaltVorwortDer Wolf, den du fütterstTeil IKapitel 1Selbsthypnose – was ist das ­eigentlich?? Das Märchen vom ­Multitasking, die tägliche Trance und warum Sie der Schöpfer Ihrer Wirklichkeit sindDie tägliche Trance oder warum Multitasking derFeind der Hypnose istIhre Energie folgt Ihrer Aufmerksamkeit – und öffnet HerzenBenjamin Franklin brachte den hypnotischen ­Wirkmechanismus auf den Punkt – ohne es zu wollenDas innere Türöffnen – der Kern von Hypnose und SelbsthypnoseGlaube ist die Realität der ZukunftVom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer?: ­Wirklichkeit erschaffenKapitel 2Das tägliche Wunder?: Wie warme Gedanken tatsächlich wärmen, Sie sich in Sekunden selbst ­hypnotisieren und was Sie heute gewonnen habenDer Körper folgt unserer VorstellungHypnotische Vertiefung durch tatsächliche ­ErfahrungenSo tun, als ob – die geheime WunderwaffeDie beste Soforthypnose der WeltWie Sie schauen, so fühlen Sie?: Die wunderbare Wirkung der MimikGlückwunsch, Sie haben gewonnen?!Kapitel 3Vergessen?? Können Sie vergessen?! Warum wir uns an viel mehr erinnern, als wir glauben, aber nie an das, was tatsächlich geschehen ist – und warum das genau richtig so istSchutzengel UnterbewusstseinDer große Pool der ErfahrungenErinnerungen?: Mind the Gap?!Wir gestalten unsere Erinnerungen – ohne es zu merkenVerschieben Sie Ihren Fokus und bestimmen Sie so, was zur Erinnerung wirdKapitel 4Wie Ihr Unterbewusstsein bestimmt, ob Sie sich als unerschrockener Superheld oder ängstliches Mäuschen erleben – und warum es sich lohnt, die Kontrolle zu übernehmenDie Begrenzung in der Erinnerung?: Wie lang ist Ihr Seil??Der Mensch ist ein GewohnheitstierEiserne Disziplin – oder (?Selbst-?)HypnoseAuch Gedanken können schlechte Angewohnheiten sein – oder gute?!Du bist, was du denkst – und du schaffst, was du willstKapitel 5Warum sich Mythen im Kollektiv­bewusstsein halten und wie Sie ­Suggestionen am Türsteher »?Bewusstsein?« vorbei ins Unter­bewusstsein schleusenDie Legende vom eisenreichen Spinat – und was diese mit Hypnose zu tun hatDie Suggestionen der Kindheit – Begleiter auf LebenszeitRuhe im Kopf?: Der wichtige erste Schritt auf dem Weg zur gelungenen SelbsthypnoseDer harte Türsteher »?Bewusstsein?« und wie man an ihm vorbeikommtKapitel 6Ich bin dann mal weg?: Wie Sie mit Ihren Augen, Ihrer Stimme und einer lustigen Turnübung die Stopp-Taste im Gedankenkarussell drücken – und das Glück einladenGedanken, mit dem Blick fixiertSorge dich nicht, summe?!Sie müssen nichts denken, was Sie nicht ­denkenwollenKompliziertes entspannt besserDie Leinwand im Kopf»?Das Kind lernt laufen?!?« oder »?Mitmachen?!?«Kapitel 7Die faszinierende Welt der ­Suggestionen?: Vom blinden Passagier in Ihrem Unterbewusstsein bis zur guten Fee der WunscherfüllungDie Invasion des UnbekanntenSuggestibilität – oder warum die Reklame ausIhrer Kindheit so einen nostalgischen ­Schimmer hatDu schaffst, was du willst – aber (?was?) willst du eigentlich wirklich??Die ideale Suggestion ist eine mit positiven ­Gefühlen aufgeladene VisionKapitel 8Die Sache mit der Motivation?: Wie Emotionen unser Unterbewusstsein beflügeln und warum der Weg nicht das Ziel istWarum Neujahrsvorsätze selten länger als bis Ende Januar halten Entscheidend ist, sich zu entscheidenVersuch macht kluchAlways look on the bright side – finden Sie Ihre positive MotivationZu Hilfe?! Vom Nehmen zum GebenKapitel 9Die Macht der Worte?: Wie Sie ­beflügelnde Suggestionen in Ihr Leben einbauen, der Regisseur Ihres eigenen Films werden und an Zielen dran­bleiben, wenn es doch mal haktDie sechs goldenen Regeln der Suggestions-­formulierungSuggestionen in den Alltag einbauenSo werden Sie umwerfend – und bekommen ein intuitiveres GehirnLesen hilft – Schreiben noch mehrAlltägliche Handgriffe zu hypnotischen ­RitualenmachenDas Fernziel immer im Blick behaltenGlück bedeutet?: Immer schön in Bewegung bleibenMachen Sie sich auf die Reise, denn der Weg ist nicht das Ziel – er ist das LebenDranbleiben, wenn es doch mal haktSuggestionen sind nicht in Stein gemeißelt – manchmal brauchen sie eine ÜberarbeitungPausen auf dem Weg sind erlaubt, Aufgeben nichtKapitel 10Selbsthypnose für Fortgeschrittene?: Wie Sie Ihre Entspannung hypnotisch vertiefen, Suggestionen haltbar machen und schöne Gefühle für immer verankernDer schnelle Klassiker?: Die Induktion des TausendsassasHypnotische ReisenWerden Sie Ihr eigener Bühnenbildner und Location ScoutPerspektivwechsel trainieren Ihr GehirnStörungen in der Umgebung zu Helfern machenGehen Sie vor Anker – aber nur, wo es Ihnen gefälltAnker als Instantzugang zu schönen GefühlenAnker als Notfallmedizin für jede LebenslageDer magische FreundesankerTeil IIKapitel 11Energie tanken mit dem Wikinger-Faktor?: Wie Sie lernen, sich selbst zu vertrauen – damit Sie schaffen, was Sie wollenSchwur am Lagerfeuer – der Trick der WikingerDer kleine Unterschied, der den Erfolg ausmachtFallstrick fürs Selbstvertrauen?: hinkende VergleicheDas Ziel ist nur ein Punkt auf einer ZeitachseWinner oder Finisher?? Was Erfolg ist, definieren Sie allein?!Geduld bringt Selbstvertrauen – Liebe und Humor bringen GeduldKapitel 12Her mit dem schönen Leben?: Wie Sie Ihre kleinen Laster in Rente schicken und durch dynamische, gesunde Gewohnheiten ersetzenAlltagslaster sind nicht nur lästig – sondern auch nützlichMan kann, wenn man »?muss?«Mit Hypnose den schwierigen ersten Schritt ­überbrückenHüten Sie sich vor Verboten – oder warum Diäten dick machenDen Fokus schlau verschiebenKapitel 13Mach dir keinen Stress?: Wie Sie dem Adrenalin ein Schnippchen schlagen und Anspannung automatisch in ­Entspannung verwandelnGroßalarm in Gehirn und Körper – wohin mit dem Adrenalin??Den Platzhalter für Angst entschärfenWie Sie den Schalter für »?Stress?« auf »?­Entspannung?« umstellenSie sind nicht der StressMachen Sie Ihrem Unterbewusstsein was vor?: Stress?? Nö?!Kapitel 14Keine Angst vor der Angst?: Wie Sie Felsbrocken zum Schrumpfen bringen und Ihre Furcht beim Tangotanzen in die Knie zwingenVerändert sich der Fokus, wird aus Turbulenzen eine KinderschaukelWenn Angst die Kehle zuschnürt, müssen Sie erst mal den Knoten lösenMassive Ängste sind wie Felsbrocken, die den WegversperrenDie Angst verkleiden – und mit ihr spielenÄngste hat jeder – es kommt auf die Ausprägung anWenn die Spinne die Schwiegermutter ist – ­Phobien als PlatzhalterWann Sie sich besser Hilfe von einem Experten holenWas wäre, wenn?? Ihr Unterbewusstsein kennt die Antwort?!Kapitel 15Ich glaub, ich werd gesund?: Wie Sie Ihre Selbstheilungskräfte wecken und warum das Unterbewusstsein oft der beste Arzt istStatt Substanzen verabreicht man hypnotische SuggestionenWirken Schmerzmittel nur, weil »?Schmerzmittel?« draufsteht??Warum der Glaube an etwas hypnotisch ­wirksam istSelbsthypnose als UniversalmedizinKapitel 16Das macht ja Spaß?: Wie Sie auf der richtigen Welle effektiver lernen, einen Textmarker direkt im Kopf anwenden und Prüfungen zu Ihrem Auftritt ­werden lassenReduzieren Sie die HintergrundgeräuscheOptischen »?Lärm?« ausschaltenMachen Sie den Kopf freiDie Macht der cleveren WiederholungRichtig sortiert ist halb gelernt – das ABC der PrioritätenDie positive Lernmotivation?: Zeigen Sie der Welt, was Sie draufhaben?!Kapitel 17Nie mehr Aufschieberitis?: Wie Sie das berauschende Gefühl des Erfolgs hervorkitzeln, Ablenkungen austricksen und immer mit Spaß bei der Sache sindFrust statt Lust – der Teufelskreis fehlender ErfolgserlebnisseWarum prokrastinieren Sie?? Viele Gründe –ein ProblemIn Etappen gegen die AufschieberitisDie bösen Ablenkungen – einfach austricksenKapitel 18Selbsthypnose im Sport?: Höher, schneller, weiter – wie Sie schaffen, was Sie nie für möglich gehalten habenDer Körper reagiert ohne Verzögerung auf GedankenGewichtheben mit zwei Fingern – kraft der VorstellungDu kannst, was du denkst?: mentales TrainingKapitel 19Besser in jeder Beziehung?: Wie Sie mit hypnotischen Tricks Ihre ­Partnerschaft vitalisieren und mit einer imaginären Feder neue ­Leidenschaft entfachenDie Positiv-Spirale mit kleinen hypnotischen Tricks in Gang setzenKapitel 20Der Mythos vom Durchschlafen, das Geheimnis des Abendjoghurts oder wie Sie einfach schöner ­schlummernWer aufwacht, schläft normalDer erste und der zweite SchlafEinschlafen für FortgeschritteneWie Sie den Tag auslöffeln, ablegen, ausknipsen und zerplatzen lassenNachwortEin Geschenk zum AbschlussLiteraturverzeichnis


Kapitel 1
Selbsthypnose – was ist das eigentlich? Das Märchen vom Multitasking, die tägliche Trance und warum Sie der Schöpfer Ihrer Wirklichkeit sind
Es gibt keine Wirklichkeit als die, die wir in uns haben. Hermann Hesse Zum Einstieg habe ich ein kleines Wunder für Sie. Haben Sie Lust? Sie benötigen lediglich eine Stoppuhr und einen ungestörten Moment. Setzen Sie sich entspannt in einen Sessel oder an einen Tisch. Nehmen Sie Ihre Hände und schauen Sie auf das Innere Ihrer Handgelenke. Dort sehen Sie an jedem Handgelenk ein paar horizontale Linien. Bringen Sie die jeweils oberen dieser Linien genau zusammen – die rechte obere Linie auf die linke obere Linie – und falten Sie auf diese Weise Ihre Hände. In etwa, als wollten Sie beten. Die Linien selbst haben keine größere Bedeutung, sie dienen nur zur Orientierung, um genau die gleiche Handstellung noch einmal exakt reproduzieren zu können. Nun betrachten Sie Ihre zusammengefalteten Hände einmal von der Seite. Lenken Sie Ihren Blick auf Ihre beiden Mittelfinger. Einer von beiden ist bei den meisten Menschen kürzer als der andere. Um diesen Finger geht es. Mit diesem Finger werden Sie nun allein kraft Ihrer Gedanken etwas Erstaunliches erleben. Falls beide Mittelfinger genau gleich lang sind, entscheiden Sie sich bitte für einen von beiden, das funktioniert genauso gut. Lösen Sie dann Ihre Hände voneinander. Legen Sie die Hand mit dem kürzeren Mittelfinger auf den Oberschenkel oder vor sich auf den Tisch. Aktivieren Sie den auf sechzig Sekunden eingestellten Timer. Schauen Sie nun auf die ausgewählte Fingerspitze. Konzentrieren Sie sich auf sie. Spüren Sie, wie die Fingerspitze auf dem Stoff Ihrer Hose oder auf der Tischplatte aufliegt. Spüren Sie die Temperatur der Luft um die Fingerspitze herum. Konzentrieren Sie sich nur auf diesen einen Punkt Ihres Körpers. Ihre Fingerspitze. Stellen Sie sich vor, wie dieser Finger jetzt wächst, wie er immer länger wird. Schließen Sie ihre Augen und stellen Sie sich vor, wie es sich anfühlt wenn dieser Finger wächst. Immer länger und länger wird. Tun Sie das so lange, bis der Timer piept. Nun legen Sie die Hände wieder entlang der Handgelenklinien aufeinander. Schauen Sie nochmals seitlich auf Ihre Hände. Und? Sehen Sie es? Sie erkennen es gleich, es ist etwas völlig Verrücktes passiert: Der Finger ist länger geworden! Allein durch einen Augenblick der Konzentration und hypnotischen Fokussierung sind Sie, im wahrsten Sinne des Wortes, vorübergehend über sich hinausgewachsen. Diese wunderbare kleine Übung zeigt, wie unmittelbar unser Körper auf unsere Gedanken reagiert. Zumindest dann, wenn wir sie bündeln und uns durch nichts anderes ablenken lassen. Wir stellen so einen kurzen Moment der vollkommenen Trance her. Das Experiment funktioniert allerdings nur, wenn wir es schaffen, unsere oft so wirbelnden Gedanken für einen Moment anzuhalten. Wer bei der Übung an den Abwasch denkt oder daran, dass er noch die Winterreifen aufs Auto aufziehen muss, sabotiert den Erfolg. Die Fähigkeit zur Konzentration ist wichtig, wenn Sie endlich schaffen möchten, was Sie schon immer wollten. Völlig unabhängig davon, um was es sich handelt. Die tägliche Trance oder warum Multitasking der Feind der Hypnose ist
Doch zurück zum wachsenden Finger: Sie haben soeben die erste Selbsthypnose-Übung dieses Buches mit Bravour gemeistert! Herzlichen Glückwunsch! Dabei haben Sie sich, wahrscheinlich ohne es zu merken, für eine Minute in Trance versetzt – mit sichtbarem Effekt. Allerdings ist dies nicht der erste Moment, in dem Sie eine Trance erlebt haben. Trance ist ein Zustand, der unser tägliches Leben durchzieht. Denken Sie nur daran, wie es sich anfühlt, wenn Sie ein Buch lesen oder einen spannenden oder ergreifenden Film sehen und dabei die Welt um sich herum vergessen – das ist Trance! Wenn Sie fokussiert arbeiten oder Ihrem Hobby nachgehen und dann nach ein paar Stunden auf die Uhr schauen und verwundert feststellen, wie viel Zeit vergangen ist – auch das ist Trance! Wenn Sie seit Jahren einen Kampfsport trainieren und schlafwandlerisch sicher eine Bewegung nach der anderen ausführen. Wenn Sie im Volleyball, beim Tennis oder beim Fußball den Ball verfolgen und sich instinktiv an die richtige Stelle bewegen – Trance! Wenn Sie joggen oder spazieren gehen und plötzlich feststellen, dass Sie ganz im Rhythmus der Bewegung schwingen, ohne an etwas anderes zu denken. Wenn Sie Ihrem Kind mit Hingabe ein Schlaflied vorsingen oder beim Tanzen ganz im Rhythmus der Musik aufgehen – all das ist Trance! Sie sehen, es geht dabei um Fokussierung. Um Konzentration. Und zwar, das ist wichtig, auf nur eine Sache. Das viel zitierte Multitasking, das Frauen – vermeintlich – so viel besser beherrschen als Männer, ist der Feind einer entspannten Trance. In Wirklichkeit ist niemand multitaskingfähig. Menschen, die das von sich behaupten, wechseln nur rasend schnell zwischen einzelnen Aufgaben und machen sich und ihr Gehirn damit kirre. Nicht nur das: Sie tun das, was Sie tun, deutlich schlechter. Sie brauchen zum Beispiel länger, um etwas zu lernen und können sich später schlechter daran erinnern – mehr dazu, wenn wir in Kapitel 16 dazu kommen, wie Sie Ihre Effektivität beim Lernen steigern können.1 Ihre Energie folgt Ihrer Aufmerksamkeit – und öffnet Herzen
Fürs Erste ist es wichtig, sich zu merken: Dorthin, wo wir unseren Fokus setzen, fließt unsere Energie, dort ist unsere Kraft. Dass das nicht nur bildlich gesprochen gilt, sondern auch ganz unmittelbare Auswirkungen auf unseren Körper haben kann, haben Sie eben schon in der Übung mit dem wachsenden Finger erlebt. Das folgende spaßige Experiment, das Sie mit einem Freund oder Ihrem Partner machen können, spielt noch ein wenig mit diesem Gedanken. DAS ENERGIEOHRLÄPPCHEN UND DER HERZANKER Ihr Übungspartner soll sich bequem hinstellen und sich dann auf einen Punkt an seinem rechten Ohrläppchen konzentrieren. Eine halbe bis eine Minute nur darauf. Wenn er damit fertig ist, stupsen Sie ihn ganz leicht an der linken Schulter an. Was passiert? Er fällt, ohne dass Sie besondere Kraft aufgewendet hätten, nach rechts. Nun soll Ihr Partner den Fokus auf die Mitte seines Körpers setzen, in Höhe des Bauchnabels. Auch hierauf soll er wieder eine halbe bis eine Minute verwenden. Nun stupsen Sie ihn erneut an, mit der gleichen Kraft wie vorhin. Sie werden sehen: Er wird deutlich stabiler stehen und ist längst nicht mehr so leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Unsere Kraft folgt dem Fokus. Wenn ich den Fokus auf etwas Negatives setze, wird mich das daher deutlich schwächen – in dieser Übung durch das (eigentlich neutrale) Ohrläppchen symbolisiert, das mich aus dem Gleichgewicht bringt. Wenn ich dagegen den Fokus auf etwas Positives lenke, wird es mich stärken – in diesem Fall die Körpermitte, die die Balance wiederherstellt. Und weil man sich die Tatsache, dass die Energie dem Fokus folgt, gar nicht deutlich genug vor Augen führen kann, kommt hier noch ein weiteres Experiment. Diese Übung können Sie auch machen, wenn Sie gerade keinen Partner zur Verfügung haben. Ideal ist es, wenn Sie zur Vorbereitung einmal selbst versuchen, Ihre Energie zunächst aufs Ohrläppchen und dann auf Ihren Bauchnabel zu lenken, um genau zu wissen, wie sich der Fluss der Energie anfühlt. Legen Sie dann Ihre rechte Hand in die Mitte des Brustkorbs. Dabei zeigen die Fingerspitzen nach links aufs Herz. Damit berühren Sie das Herzchakra. Darauf richten Sie nun Ihre Aufmerksamkeit und denken dabei an eine Person, die Ihnen nahesteht. Eine Person, die Sie lieben und die Sie liebt. Schließen Sie die Augen, um von nichts abgelenkt zu werden. Sie werden feststellen, wie sich das Herzchakra wie eine Blume öffnet – selbst dann, wenn Sie sich vorher gar nichts unter »Herzchakra« vorstellen konnten. Sie werden spüren, wie Ihre ganze Liebe, die Sie für die Person empfinden und die Sie von dieser Person bekommen, in Ihr Herz hineinfließt. Sie spüren, wie diese Liebe Ihr Herzchakra wärmer und wärmer werden lässt. Lassen Sie Ihren Fokus für eine Minute ganz auf diesem wunderschönen Gefühl ruhen. Wenn Sie nun in Zukunft Ihre Hand auf ebenjene Stelle legen, werden Sie wieder diese Liebe spüren. Die Bewegung, in der Sie Ihre Hand aufs Herz legen, ist zu einem Anker geworden. Die Konzentration auf eine Sache ist also der zentrale Punkt bei hypnotischen Zuständen. So sah das auch ein gewisser Dr. James Braid, einer der Ahnen der modernen Hypnosetherapie. Er war derjenige, der den Begriff »Hypnose«, der sich vom altgriechischen Wort für »Schlaf« ableitet, in England verbreitete – auch wenn er den Begriff nicht, wie oft behauptet, erfunden hat, das war nämlich der französische Schriftsteller Etienne-Félix Solano Hénin de Cuvillers. James Braid verwarf allerdings später den Begriff »Hypnose« wieder, weil er einen anderen viel treffender fand: »Monoideism«. Dieses Wort kommt von »mono«, dem griechischen Wort für »einzig«, außerdem steckt natürlich die »Idee« darin. Da ist sie schon wieder, die Fokussierung auf nur eine Sache. Benjamin Franklin brachte den hypnotischen Wirkmechanismus auf den Punkt – ohne es zu wollen
James Braid entwickelte seine Ideen auf Basis des sogenannten »Mesmerismus«. Den hatte der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer Ende des...


Becker, Jan
Jan Becker ist ausgebildeter Hypnosetrainer und arbeitet als Coach für Persönlichkeiten und Institutionen aus Wirtschaft, Sport und Politik. Auf der Bühne beeindruckt »der sanfte Schädelchirurg« (Süddeutsche Zeitung)seit über zehn Jahren sein Publikum.


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