E-Book, Deutsch, 316 Seiten
Benjamin Melchisedek, der König von Salem
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7494-2785-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Geschichten aus dem Altertum, Band II
E-Book, Deutsch, 316 Seiten
ISBN: 978-3-7494-2785-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Melchisedek, wer mag diese biblische Figur wohl kennen? Wenig ist über sie bekannt und doch weiss die Bibel mit wenigen Worten von diesem Mann zu berichten. Der Autor hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Hinweisen nachzugehen die er fand. Aber wie das halt so ist, widersprechen sich die Berichte und Ansichten. So bat er denn um geistige Hilfe und hat darauf an den Sintflut Bericht angeschlossen, den er im ersten Buch über die Geschichten aus dem Altertum verfasst hat. Nun aber bekommt der Leser selbst eine Aufgabe, denn er muss für sich entscheiden, ist das alles Fantasie oder ist das Wirklichkeit? Ist das alles möglich?
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FUNDSTELLEN VON MELCHISEDEK-ERWÄHNUNGEN
(Gen. 14.14-20) «Als nun Abram hörte, dass sein Verwandter (Lot) gefangen sei, so bewaffnete er seine erprobten Leute, die in seinem Haus geborenen Sklaven, insgesamt 318 Mann, und jagte seinen Feinden nach bis Dan. Sodann teilte er seine Mannen auf und überfiel jene bei Nacht mit seinen Sklaven, schlug sie und jagte ihnen weiter nach bis Heba, das nördlich von Damaskus liegt. Er brachte alle Habe zurück; auch seinen Verwandten Lot und dessen Habe, alles brachte er zurück, ebenso die geraubten Frauen und das ganze Volk. Als nun Abram von seinem Sieg über Kedor Laomer und die mit ihm verbundenen Könige zurückkam, ritt der König von Sodom ihm entgegen bis in das Tal Sawe – das ist das Königstal. Melchisedek aber, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus; er war ein Priester des höchsten Gottes. Er segnete sie und sprach: Gesegnet ist Abram vom höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und gepriesen der höchste Gott, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat! Und Abram gab ihm den Zehnten von allem!» Und im Psalm 110. 3+4 lesen wir: «Bei dir ist Hoheit am Tage deiner Kraft, aus dem Schosse der Morgenröte kommt dir der Tau deiner Jugend. Der Herr hat geschworen – es wird ihn nicht gereuen – Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks.» Im Hebräerbrief 7.1-21 lesen wir sodann: «Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester des höchsten Gottes, der dem Abraham, als er von der Niederwerfung der Könige siegreich zurückkehrte, entgegenging und ihn segnete, welchem Abraham auch den Zehnten von allem entrichtete, der fürs Erste in Übersetzung seines Namens «König der Gerechtigkeit», dann aber auch «König von Salem», was «König des Friedens» bedeutet, der ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum, der weder einen Anfang der Tage noch ein Ende seines Lebens hat. Der vielmehr dem Sohne Gottes ähnlich gemacht ist, bleibt Priester für immer. Sehet aber, wie gross dieser ist, dem Abraham, der Stammvater, den Zehnten von der Erstlingsbeute gab! Und zwar haben die von den Söhnen Levis, die das Priestertum empfangen, ein Gebot, den Zehnten nach Gesetz vom Volk zu erheben, das heisst, von ihren Brüdern, die doch ebenfalls aus den Lenden Abrahams hervorgegangen sind. Der aber, der nicht von ihnen abstammt, hat den Zehnten von Abraham erhoben und den, der doch die Verheissungen hatte, gesegnet. Ohne alle Widerrede aber wird das Geringere vom Höheren gesegnet. Und hier aber empfangen sterbliche Menschen die Zehnten, dort aber einer, von dem bezeugt wird, dass er lebt. Und in der Person von Abraham ist sozusagen auch von Levi, der sonst die Zehnten empfängt, der Zehnte erhoben worden, denn er war noch in der Lende des Vaters, als ihm Melchisedek entgegenging. Wenn es nun Vollendung durch das levitische Priestertum gäbe – im Hinblick auf dieses hat das Volk ja das Gesetz empfangen –, wozu wäre dann noch nötig, dass ein anderer nach der Weise Melchisedeks zum Priester bestellt; und dass er nicht Priester nach der Weise Aarons genannt wurde? Denn wenn das Priestertum wechselt, vollzieht sich mit Notwendigkeit auch ein Wechsel des Gesetzes. Der nämlich, über den dies gesagt wird, gehörte zu einem anderen Stamm, aus dem keiner des Altars warten durfte, denn es ist offenkundig, dass unser Herr aus Juda hervorgegangen ist, von Priestern aus diesem Stamm hat aber Moses nichts geredet. Und in noch höherem Masse ist dies ersichtlich, wenn nach der Ähnlichkeit mit Melchisedek ein anderer zum Priester bestellt wird, der es nicht nach der Vorschrift eines fleischlichen Gebotes geworden ist, sondern nach der Kraft unzerstörbaren Lebens. Denn es wird über ihn bezeugt: - Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks. Es erfolgt dadurch nämlich die Aufhebung des früheren Gebotes wegen seiner Schwäche und Nutzlosigkeit – denn das Gesetz hat nichts zur Vollendung gebracht – dagegen erfolgt dadurch die Einführung einer besseren Hoffnung, durch die wir Gott nahen. Und inwiefern sie nicht ohne Eidschwur geschehen ist – denn jene sind ohne Eidschwur Priester geworden, dieser aber mit einem Eidschwur durch den, der zu ihm spricht: Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit!» Dies sind also die gesamten Bibelworte, die uns zur Verfügung stehen und dies ist somit alles, was wir über Melchisedek wissen können, wenn da nicht noch die Auslegungen und Ansichten einzelner Gruppierungen und/oder heiliger Männer wären. Diese Schriften, die es ja offenbar gibt, will ich möglichst kurz aufzählen und als auf ein Minimum gekürzte Version so gut wiedergeben, wie ich es eben kann und vermag, sodass sich der Leser selbst ein Bild dazu malen kann und darob eigene Gedanken entwickelt über diese merkwürdige Sache. Dann aber lese er meinen folgenden Bericht, die ganze Geschichte Melchisedeks, so wie sie mir zugekommen ist mit der Gnade des Herrn. Über den Namen «Melchisedek» ist weiter zu berichten: Der Name Melchisedek, oder Melchisedech, auch Malki saedaq, kann entweder mit «König der Gerechtigkeit» oder mit «mein König ist die Gerechtigkeit» in die deutsche Sprache übersetzt werden. In der Vulgata wird der Name meist als Melchisedech wiedergegeben. Ich werde den Namen so verwenden, wie er in meiner Bibel steht. Im Alten Testament wird Melchisedek als König von Salem bezeichnet. Mit Salem, da ist man sich überall einig, ist der Mittelpunkt der Erde gemeint, und das ist natürlich Jerusalem. Denn Jerusalem ist der Ort, wo Noach die Leiche des Adam begraben liess, durch seinen Sohn Sem, die einst aus der Schatzhöhle geholt wurde und schliesslich als Hauptsache mit auf die Arche kam, um durch die grosse Flut nicht beschädigt zu werden. Somit ist nachvollziehbar, dass der König von Salem eigentlich der Grabwächter des Adam ist und an dessen Grab verharrt, bis in Jerusalem Friede und Gerechtigkeit einkehrt. Die Grabstätte ist dort, wo Jesu Kreuz stand, genannt die Schädelstätte oder der Berg Zion; mit Zion, oder auch Sion, ist auch gleichzeitig Jerusalem gemeint. * Melchisedek in den Schriften von Qumran: (1) siehe Glossar In den Schriftrollen von Qumran kommt Melchisedek eine sehr bedeutende Rolle zu. Unterschiedlich zwar wird dort von einem Melchisedek berichtet, dem aber eine andere Rolle zukommt als in den Schriften der Genesis, andererseits gab es eine Vision des Amram. Dieser Amram nun wieder ist die Figur eines Onkels, genauer der Bruder des Vaters. Es ist problematisch, eine Gleichheit der beiden Texte (Qumran und Genesis) herzustellen, denn das ist bei Forschern alles höchst umstritten! In den Qumran Schriften wird Melchisedek weder als König noch als Priester dargestellt. Es ist natürlich möglich, dass spätere Verfasser der Qumran Texte, oder Kopierer, eine Gleichstellung heranziehen wollten, weil der nichtalltägliche Name übereinstimmt und weil es sich somit hier um eine andere Figur gleichen Namens handelt. Wir können uns also nicht gross auf diese Texte stützen, da wir nicht nachvollziehen können, was die Schreiber von Qumran bewegte, oder was sie genau dachten und aus welcher Quelle sie ihr Wissen schöpften. Trotzdem will ich die Legende doch kurz erzählen: * Aber nun zur Vision des Amram: Dieser Amram war nicht einfach irgendwer, sondern er war der Vater des grossen Moses und des weltlichen Hohepriesters Aaron. Der Name selbst bedeutet: «Freund des Allerhöchsten». In einer Vision sieht dieser Amram deutlich zwei macht- und kraftvolle Gestalten, die ihm irgendwie göttlich vorkommen. Beide dieser Gestalten sind wohl imstande, über die gesamte Menschheit zu herrschen! Die eine dieser Gestalten ist der König der Frevler, der von ihm als «dunkel» beschrieben wird. Die andere hingegen erscheint ihm als hell und demzufolge als Herrscher über den gesamten Lichtraum! Ursprünglich hatte diese Lichtgestalt drei Namen, von denen aber nur zwei noch erhalten sind! So wird die helle Gestalt als «Michael» und als «Melchisedek» bezeichnet. Es ist daher anzunehmen, dass der Visionär den Erzengel Michael und Melchisedek einander gleichstellt. Dieser hellen Gestalt sieht der Seher keine priesterliche Funktion an, sondern sieht in ihm einfach den Gegner vom König des Frevels, mit dem wohl Luzifer gemeint ist. Für mich selbst ist der Erzengel Michael natürlich eine äusserst hochwertige und hochinteressante Figur, die mir sehr lieb ist und mir am Herzen liegt, denn durch die Gleichsetzung mit Melchisedek erhält Sankt Michael in christlicher – und auch in jüdischer Tradition, priesterliche Aufgaben, obwohl im Qumran Text nicht unbedingt der biblische Melchisedek gemeint werden muss. So werden Sankt Michael zum Beispiel im babylonischen Talmud nicht nur fürstliche oder gar königliche, sondern zugleich auch priesterliche Aufgaben zugesprochen. * Melchisedek bei Josephus: Bei Josephus scheint mir interessant zu sein, dass er bei der Erzählung von der Zerstörung Jerusalems...




