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E-Book, Deutsch, Band 3.2, 356 Seiten

Reihe: Zwischen Licht und Dunkel

Berger Mlyss

Zwischen Licht und Dunkel 2

E-Book, Deutsch, Band 3.2, 356 Seiten

Reihe: Zwischen Licht und Dunkel

ISBN: 978-3-7504-5089-9
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Teil 2 des dritten Bandes:

In Dhravannor wird gefeiert. Die Dunklen sind besiegt, die Festung ist gerettet und alle verehren Kira als ihre Retterin. Niemand ahnt, dass nicht sie das Gleichgewicht der magischen Kräfte gerichtet hat, sondern ihr Amtsvorgänger Laon dei Savren - zu einem schrecklichen Preis.
Kira bleibt nicht viel Zeit um einen Ausweg zu finden, bevor der mächtige Magier die Einlösung eines Versprechens einfordern wird. Eines Versprechens, das ihren Tod bedeutet. Während ihr Amt als Mlyss d'Eartha Kira immer tiefer in die politischen Machenschaften der verschiedenen Länder hineinzieht, suchen sie und ihre Freunde unbeirrbar nach einer Möglichkeit, die Rückkehr des Herrschers der Weltenkraft zu verhindern. Gleichzeitig jedoch erwacht in Aidris ein alter Bund zu neuem Leben, dessen einziges Ziel die Wiederkehr dieses Mannes ist.
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Andoran
Kira »Einen Schmied finden, das Armband loswerden und Skjaldan,
Shadar oder Kael kontaktieren. Hört sich nach einem guten Plan an.«
Kira Sanders, Küste, Andoran Mit einem kratzenden Schaben schob sich das Boot auf den steinigen Untergrund. »Hier endet unsere gemeinsame Reise.« Narien sah fast so aus, als täte ihm dies leid. Kira sprang aus dem Boot ins flache Wasser und watete an den Strand. Sofort stieg die Kälte ihre Beine hinauf und ließ ihre Füße gefühllos werden. Sie bereute es jetzt schon, bis auf den Umhang alle Kleidung zurückgegeben zu haben, die sie auf dem Schiff getragen hatte. Die Wolltunika und die Leinenhose wärmten nicht annähernd so gut. Die fehlenden Schuhe jedoch waren das Schlimmste. »Kommt ihr mit an Land?« Rasch hüpfte sie von einem Fuß auf den anderen, um das Blut in Bewegung zu halten. Hoffentlich ist das nächste Dorf nicht zu weit entfernt! Narien schüttelte den Kopf und lachte. »Für uns geht es zurück nach Nemokatar. Wenn du über diesen Kamm gestiegen bist, solltest du einen Pfad sehen, der zum nächstgelegenen Dorf führt. Es ist nicht weit, aber noch nicht Martell, das liegt höher an der Flussmündung.« Kira blickte den Hang hinauf. Wenngleich Schnee den Strand und die Büsche bedeckte, war dieser weitestgehend frei davon. Allzu steil wirkte er ebenfalls nicht. »Gibt es dort eine Schmiede?« Ein Schulterzucken war die Antwort. »Diesen Reif nimmt dir notfalls auch ein Bauer mit einer Zange ab. Viel Erfolg.« Er stieß das Boot mit einem Ruder zurück in tieferes Wasser. Der Tätowierte nahm das zweite Ruder auf und half. Kira beobachtete, wie sie sich aus der Brandung heraus ins stillere Wasser manövrierten. Auch für sie wurde es Zeit aufzubrechen. Zwar hatte sie sich inzwischen an das Laufen ohne Schuhe gewöhnt, doch anders als in Nemokatar war es hier in Andoran immer noch Winter. Die Krusten des teilweise überfrorenen Schnees schnitten schmerzhaft in ihre Füße, als sie über das schmale Strandstück zur Böschung lief. Als sie diese zur Hälfte erklommen hatte, setzen die beiden gerade das Segel. Das Dorf bestand aus wenigen, strohgedeckten Katen. Ein paar Schweine und Ziegen liefen dazwischen umher und aus den Schornsteinen stieg Rauch. Bei einem Brunnen, der die Mitte eines freien Platzes zierte, standen drei Frauen. Hier würde sie nach einer Schmiede oder jemand anderem fragen können, der den Armreif entfernte. Obwohl Kira, als sie auf sie zukam, die Arme ausbreitete, damit jeder sah, dass sie harmlos war, und das freundlichste Lächeln zeigte, das sie zustande brachte, starrten die Frauen sie an wie einen Geist. »Einen schönen guten Abend, ich suche einen Schmied.« Wie auf Kommando deuteten alle in dieselbe Richtung – zur einzigen Stelle, an der kein Haus stand. »Der nächste Schmied ist in Martell.« Anschließend wandten sie sich von ihr ab und gingen zielstrebig auf ihre Katen zu. »Bitte wartet, ich kann doch unmöglich so bis Martell laufen. Ich würde mich gerne ein wenig aufwärmen und ...« Die Türen flogen zu. Offenbar mochte man in Andoran keine Fremden – oder zumindest nicht solche, die im Winter ohne Schuhe herumliefen. Fröstelnd blickte Kira sich um. Dem Brunnen gegenüber stand ein etwas größeres Haus mit angrenzender Scheune. Mit zusammengepressten Zähnen ging sie darauf zu. Barfuß konnte sie bei dieser Witterung niemals bis Martell laufen. Sie benötigte entweder Schuhe oder jemanden, der ihr half. Ich brauche nur eine Zange. Wenn die Leute mich nicht hineinlassen wollen, können sie mir auch vor der Tür helfen. Einen Türklopfer gab es nicht, also schlug sie mit der Faust gegen das Holz und wartete. Nichts rührte sich. Erst als sie ihr Klopfen wiederholte und zuletzt mit einem Stein an die Pforte schlug, wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet. Der Mann dahinter hielt eine Mistgabel in der Hand. »Scher dich weg!«, herrschte er sie an und wollte die Tür wieder zuknallen, aber Kira hielt geistesgegenwärtig den Stein dazwischen. »Bitte! Ich benötige Eure Hilfe. Dafür ist nicht viel zu tun. Leiht mir eine Zange und Ihr könnt diesen Armreif als Lohn behalten.« Sie streckte das Handgelenk mit dem silbernen Reif vor den Spalt. Die Augen des Mannes weiteten sich. Kira dachte, nun würde er die Tür öffnen, er hingegen stieß ihren Stein mit dem Stiel der Mistgabel zur Seite und knallte sie zu. Von innen hörte sie sich eilig entfernende Schritte. Prima! Frustriert trat Kira mit dem Fuß gegen das Holz. Zu allem Überfluss begann es zu schneien. Zitternd zog sie die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf. Der wenigstens würde sie warm und vor allem trocken halten. Er hatte ihr auf dem Boot bereits hervorragende Dienste geleistet. Soll ich vielleicht doch besser nach Martell laufen? Wenn ich mich bewege, wärmen sich meine Füße ja eventuell auf. Die Tür öffnete sich erneut und eine massive Zange wurde durch den Spalt gesteckt. Dieses Ding sah in der Tat so aus, als könne ihm das Silber wenig Widerstand entgegensetzen. »Würdet Ihr den Armreif durchtrennen, guter Mann?«, bat sie und hob abermals ihre Hand. »Ich kann die Zange kaum mit einer Hand bedienen.« »Du wolltest eine Zange. Da ist sie. Ich werde dich nicht berühren.« »Ich tue Euch ganz sicher nichts.« Der Bauer knurrte etwas Unverständliches und vergrößerte die Lücke. Erleichtert machte Kira einen Schritt darauf zu, was ihr Gegenüber dazu veranlasste, sie rasch wieder zu verkleinern. »Bleib da stehen, wo du bist.« Kira seufzte. »Wovor habt Ihr so große Angst?« Und mehr zu sich selbst fuhr sie fort: »Man sollte nicht meinen, dass ich in dieses Land zum Frühlingsfest eingeladen wurde.« »Zum Frühlingsfest?«, wiederholte der Bauer ungläubig. »Dann musst du nach Martell. Der Herr dort wird wissen, wie du weiterkommst.« »Ich werde den Herrn von Martell aufsuchen. Aber zuerst muss ich diesen Armreif loswerden.« Der Mann hielt den größtmöglichen Abstand, kam jedoch aus seiner Tür und setzte die Zange an. Kira versuchte, sich innerlich auf das vorzubereiten, was kommen mochte, wenn er den Reif abnahm. Abedin wollte sie nicht töten. Trotzdem konnte es sein, dass die Entfernung des Armbands sie zunächst außer Gefecht setzte. In dem Fall wollte sie nicht hier draußen im Schnee liegen gelassen werden. Kurzentschlossen trat sie um den Mann, der ihr hektisch auswich, herum. Nur ein weiterer Schritt zurück und sie stände in der schmalen Diele. Wahrscheinlich beobachtet das ganze Dorf die Aktion aus den Fenstern ihrer Häuser, schoss es ihr durch den Kopf, als sie auch schon den Bauern »Da, der Reif ist ab. Ihr könnt nun gehen«, sagen hörte. Mehr konnte sie nicht mehr verstehen. Froh, sich bereits in die richtige Position manövriert zu haben, fühlte sie ein Rauschen in ihren Ohren. Ihre Knie gaben nach und sie rutschte auf das Stroh hinter der Tür. Wenigstens drinnen, nicht draußen, waren ihre letzten Gedanken, ehe es schwarz um sie wurde. Shadar »Andoran also.«
Shadar von Catron, Catron, Aidris Ein brennender Schmerz riss ihn aus seinem Schlaf. Abedins Armreif, den er sich selbst locker um sein Handgelenk gelegt hatte, um jede Veränderung sofort zu bemerken, glühte beinahe vor Energie. Rasch zog er ihn von seinem Arm und konzentrierte sich auf die Kraft. Schnee, Kälte, hektische Betriebsamkeit – und Angst brandeten auf ihn ein. Der ungefilterte Ansturm der Empfindungen war so intensiv, dass er einige Zeit benötigte, um sich in der Szene zu orientieren. Anscheinend lag Kira im Flur eines Bauernhauses. Ein Mann stand neben ihr – eine Zange in der einen, eine Mistgabel in der anderen Hand – der Armreif daneben auf dem Boden. Das Bild war detailliert genug, um dort hin zu transportieren. Sollte er? Der Ort, an dem sich Kira befand, lag offenbar tatsächlich in Andoran. Das war weit, doch mit der Unterstützung eines zweiten Magiers machbar. Trotzdem zögerte Shadar. Sein plötzliches Auftauchen würde den Mann im Flur nur noch mehr ängstigen. Des Weiteren kannte man ihn in Andoran. Seine Anwesenheit würde Kira eher gefährden, als ihr helfen. Es ist wohl besser, ich warte, bis es ruhiger um sie geworden ist und ich sie erreichen kann. Shadar wandte sich von den Bildern ab, die das Armband ihm offenbarte, und kontaktierte stattdessen Akifs Magier. »Die Nachfolgerin ist wo?« Nachfolgerin? Shadar konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Wie müde Levren war, ließ sich dank seines inneren Schildes nicht sagen, doch die Wortwahl zeugte von Unachtsamkeit. Bisher hatte der Magier Kira nie so bezeichnet. »In Andoran. Nach dem, was ich...


Berger, Anja
Anja Berger machte ihre ersten Schreibversuche auf der Tapete des Esszimmers. Bereits damals entschied sie sich im Rahmen der Erklärung an die aufgebrachten Eltern, für das Genre Fantasy. Heute geht sie dieses Thema etwas professioneller an und schreibt Romane, die sich durch Intrigenreichtum, Magie, Spannung und schwarzen Humor auszeichnen.


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