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E-Book, Deutsch, Band 3.1, 392 Seiten

Reihe: Zwischen Licht und Dunkel

Berger Mlyss

Zwischen Licht und Dunkel

E-Book, Deutsch, Band 3.1, 392 Seiten

Reihe: Zwischen Licht und Dunkel

ISBN: 978-3-7504-7965-4
Verlag: Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



In Dhravannor wird gefeiert. Die Dunklen sind besiegt, die Festung ist gerettet und alle verehren Kira als ihre Retterin. Niemand ahnt, dass nicht sie das Gleichgewicht der magischen Kräfte gerichtet hat, sondern ihr Amtsvorgänger Laon dei Savren - zu einem schrecklichen Preis.
Kira bleibt nicht viel Zeit um einen Ausweg zu finden, bevor der mächtige Magier die Einlösung eines Versprechens einfordern wird. Eines Versprechens, das ihren Tod bedeutet. Während ihr Amt als Mlyss d'Eartha Kira immer tiefer in die politischen Machenschaften der verschiedenen Länder hineinzieht, suchen sie und ihre Freunde unbeirrbar nach einer Möglichkeit, die Rückkehr des Herrschers der Weltenkraft zu verhindern. Gleichzeitig jedoch erwacht in Aidris ein alter Bund zu neuem Leben, dessen einziges Ziel die Wiederkehr dieses Mannes ist.
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Verpflichtungen Kira
»Eigentlich wollte ich lediglich die Dunklen loswerden!« Kira Sanders, inzwischen Magierin der Weltenkraft, Drawahr, Dhravannor. Stimmen drangen wie aus weiter Ferne an ihre Ohren – ein leises Rauschen, an und abschwellend, wie ferne Meeresbrandung. Dann mischte sich Musik in die Worte, perlend und leicht wie Luftblasen, die in einem Becken nach oben stiegen. Kira hatte das Gefühl, einem Licht entgegen zu schweben, das alles umfasste. Ein lauter werdendes Stampfen schob sich in den Klang, das nicht zum Rhythmus passte. Sie versuchte, es zu ignorieren, aber gerade, als sie es fast geschafft hatte, das Geräusch auszublenden, verklang es. Die Stille, mit der die Stimmen wie auch die Melodie verschwanden, holte sie endgültig in die Realität zurück. War sie tatsächlich in einer Nische im Nordflügel der Festung Drawahr eingeschlafen? »Man sagte mir, die Mlyss d'Eartha sei hier zu finden?« Kira öffnete die Augen. Direkt vor ihrem Gesicht befanden sich zwei braune, nicht allzu saubere Lederstiefel. Die Wollhose, durch gekreuzt verschnürte Bänder an den Beinen gehalten, hatte ebenfalls bessere Tage gesehen. Der schwere, mit Schaffell gefütterte Umhang, graublau und auf der Kira zugewandten Rückseite schmierig von irgendeinem dunkelbraunen Zeug, war ihr liebevoll vertraut. Ihre Augen wanderten weiter nach oben zu den ungekämmten schwarzen Haaren. Skjaldan. Neben seinen Stiefeln befand sich ein mit roter Stickerei verziertes, deutlich ansehnlicheres Paar. Rostbraune Samthosen steckten darin. Ein königlicher Sekretär wie es aussah, und wahrscheinlich der Mann, der eben gesprochen hatte. Skjaldan breitete die Arme aus und neigte den Kopf leicht seitwärts. »Ja, sie ist häufig hier, aber gerade sehe ich sie nicht.« Immerhin log Skjaldan den Mann mit dieser Antwort nicht direkt an, denn er stand mit dem Rücken zu ihr. »Ich habe eine Nachricht für sie, doch ich kann auch später wiederkommen.« »Ich werde es ausrichten. Worum geht es?« »Das Rikafest.« Das war morgen. Aliard hatte gesagt, dass er unbedingt mit ihr über das Zeremoniell sprechen wollte. Wahrscheinlich wartete er bereits. »Der König lädt die Mlyss d‘Eartha ein, mit ihm zu feiern ...« Damit hatte sie gerechnet. Wieder eine Möglichkeit, um die empfindliche Etikette zu verletzen. Außerdem würde der König sie den beiden Diplomaten vorstellen, die es tatsächlich aus Andoran über den Pass geschafft hatten, eine Leistung im dhravannorischen Winter. »... auch zur Jagd. Der König selbst kann sie noch nicht anführen, daher wird der Danyel das tun. Erík, sein ältester Sohn. Sofern sie einen Vogel führen möchte, sollte sie sich an den Vogelmeister wenden.« Einen Vogel? Die Jagd hatte Mael Aliard erwähnt - nur nicht, dass es sich um eine Beizjagd handelte. Um diese Jahreszeit? Es war tiefster Winter, Mittwinter, um genau zu sein, was bedeutete, dass der Schnee mindestens hüfthoch vor der Festung lag. Das Rikafest richtete sich nach der längsten Nacht im Jahr und die war heute. Am nächsten Morgen feierte Dhravannor die nun wieder länger werdenden Tage. »Ich wäre Euch wirklich dankbar Mael ... Melen Skjaldan, wenn Ihr der Mlyss die Einladung überbringen könntet.« »Sicher.« Skjaldan nickte seinem Gegenüber zu, der froh zu sein schien, dem Lazarett im Nordflügel entkommen zu können. »Soll ich mich umdrehen, dich sehen und dir die Einladung ausrichten oder verschwindest du, bevor ich herausfinde, wo du bist?« Skjaldans Stimme hatte einen amüsierten Unterton. Kira setzte sich auf. »Ich kann die Einladung unmöglich ablehnen, also dreh dich ruhig um.« Sie gähnte. Skjaldan streckte seine Hand aus, um ihr aufzuhelfen. »Es wird Aliard freuen, dass du das einsiehst! Er ist bei Aris und definitiv der Meinung, du brauchst eine Vorbereitung für morgen.« »Stimmt.« Kira rieb sich den Nacken. Der Schlaf auf dem harten Steinboden hatte Spuren hinterlassen. Ihr Rücken fühlte sich an wie ein Brett. »Ich hatte nicht wirklich vor, hier einzuschlafen.« Sie stöhnte, als der Magier sie nach oben zog, und rieb sich das Kreuz. Für einen Moment nahm Skjaldans Gesicht einen besorgten Ausdruck an. »Geht es dir gut? Schmerzt dein Bein?« »Der Arm ist schlimmer, doch jetzt war es der Rücken.« Kira schüttelte den Kopf. »Es gibt nicht zufällig einen magischen Trick, der es mir ermöglicht, meinen Körper aus neuen Einzelteilen zusammenzusetzen?« Skjaldan grinste. »Das hätte ich längst getan, wenn es möglich wäre. Du möchtest also morgen lieber nicht mit auf die Jagd?« »Ich will unbedingt mit! Allein wegen der Möglichkeit, diese Festung für ein paar Stunden zu verlassen. Mit Vögeln jagen wollte ich schon immer einmal!« »Du willst einen Vogel führen?« Skjaldan sah sie ungläubig an. »Hast du damit Erfahrung?« »Ehrlich gesagt, nein. Ich hätte allerdings Lust, es zu versuchen.« »Mutig!« Skjaldan neigte den Kopf. »Ich bezweifle zwar, dass der Vogelmeister in diesem Fall auf deine Bitte eingehen wird, aber sofern er es doch tut, sollte dein Schild stehen.« »Übertreibst du nicht etwas? Der Danyel führt die Jagd. Ich glaube, Erík ist acht oder neun Jahre alt.« Kira breitete die Arme aus. Sicher, ein Falke hatte einen kräftigen Schnabel und wahrscheinlich auch scharfe Krallen, aber soweit sie wusste, trug man bei dieser Art Jagd einen Lederhandschuh. »Keineswegs.« Skjaldan verengte vergnügt die Augen. »Der Sohn des Königs ist übrigens elf und ein bisschen empfindlich, was sein Alter betrifft. Ist dein Arm stark genug?« »Einen Vogel wird er aushalten.« Skjaldans Grinsen verbreiterte sich. »Dann gehst du am besten direkt zum Vogelmeister, sobald Aliard mit dir fertig ist! Tu mir nur einen Gefallen: Nimm mich mit. Das möchte ich nicht verpassen!« Kira kamen erste Zweifel, die sie jedoch beiseiteschob. Sie wollte unbedingt aus der Festung heraus und Greifvögel fand sie faszinierend, seit sie als Kind in ihrer Welt eine Flugschau gesehen hatte. Wie weit das inzwischen zurückzuliegen schien. Dabei war nur wenig mehr als ein halbes Jahr vergangen. Sie grinste ebenfalls. »Also auf zu Aliard!« »Da ist noch etwas: Einer der andoranischen Abgesandten ist Rugan Dary.« Kira überlief eine Gänsehaut. »Ausgerechnet der! Was ist seine Aufgabe bei Hof? Oder hier? Ich hatte beim letzten Mal das Gefühl, dass er eher fürs Grobe zuständig ist! Was wird er tun, wenn er mich sieht?« »Ich glaube, für Rugan eine korrekte Aufgabenbeschreibung zu finden dürfte schwierig werden und er wird dir ganz sicher nichts tun. Zumindest nicht offen. Voraussichtlich soll er herausfinden, was deine nächsten Schritte sein werden, jetzt, wo du dein Amt angenommen hast. Es ist nicht so ungewöhnlich, dass Andoran gerade ihn schickt. Der König vertraut ihm und Rugan kennt dich. Außerdem wird er sehr zuverlässig berichten.« Kira fröstelte. »Wenn ich ehrlich bin, graut mir genau davor. Vertraust du ihm?« Dem Magier entfuhr ein belustigtes Schnauben. »Vertrauen? Rugan Dary?« Er schüttelte den Kopf. »Es gibt auf dieser Welt nur einen Menschen, der ihm vertrauen kann und das ist Andorans Herrscher. Was immer die beiden aneinander bindet, ihn hat er bisher niemals enttäuscht.« »Na prima! Falls der andere Delsjen ist, nehme ich dein Angebot an, den Rest des Winters im Nahar-Wald zu verbringen!« Skjaldan kicherte. »Es gibt schlimmere Personen an Andorans Hof als Melen Delsjen, doch du hast Glück. Der zweite Mann, den der König schickt, ist der offizielle Botschafter Pagon dei Lorana. Mit ihm hatte ich bisher nichts zu tun.« »Ein Verwandter von Amyu?« An den Berater des Königs in Fragen des Militärs erinnerte sie sich nur zu gut. »Dasselbe Haus.« Skjaldan nickte. »Nur, wie nah sie verwandt sind, weiß ich nicht.« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Sei vorsichtig Kira. Es ist bestimmt nicht von Vorteil, wenn der Abgesandte Mayedan Alrons dich schlafend in einem Korridor findet.« »Ich dachte, es wäre Aliards Part, mich an die Etikette zu erinnern?«, stöhnte Kira. Skjaldan hob die Brauen. »Vielleicht sollte es dir zu denken geben, dass ich das tue.« Kira lachte auf. »Du hast ja recht! Ich hatte wirklich nicht vor, da einzuschlafen, aber es ist passiert.« »Schon gut! Mir ist es relativ egal – bis auf die Tatsache natürlich, dass es im Gang kalt ist.« Er stieß sich von der Wand ab, an der er während des Gesprächs gelehnt hatte und schritt zügig aus. Kira beeilte sich, ihm zu folgen. Aliard war bei Aris im...


Berger, Anja
Anja Berger machte ihre ersten Schreibversuche auf der Tapete des Esszimmers. Bereits damals entschied sie sich im Rahmen der Erklärung an die aufgebrachten Eltern, für das Genre Fantasy. Heute geht sie dieses Thema etwas professioneller an und schreibt Romane, die sich durch Intrigenreichtum, Magie, Spannung und schwarzen Humor auszeichnen.
Während der Schreibphasen atmet ihre Umgebung auf, da sie dann mögliche Mitbewohner oder Besuch nicht bereits um 6 Uhr morgens mit gnadenlos guter Laune und Gesprächsbereitschaft nervt.


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