Blake | ABRECHNUNG (JET 4) | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 376 Seiten

Reihe: Jet

Blake ABRECHNUNG (JET 4)

Thriller
überarbeitete Ausgabe
ISBN: 978-3-95835-403-6
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller

E-Book, Deutsch, Band 4, 376 Seiten

Reihe: Jet

ISBN: 978-3-95835-403-6
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Im vierten Teil der atemlosen Thriller-Reihe von Bestseller-Autor Russell Blake sieht sich Jet ihrer bislang tödlichsten Bedrohung gegenüber: einem Feind mit scheinbar unerschöpflichen Ressourcen, der alles daran setzt, ihr Leben und das ihrer Freunde und Familie zu zerstören. Die Vergangenheit ruht nicht, egal, wo man sich vor ihr zu verstecken versucht. Für Jet gibt es keine andere Möglichkeit, als sich erneut in den unaufhaltsamen Racheengel zurückzuverwandeln und den Krieg von den Bergen Indonesiens bis zurück nach Washington zu bringen.

Russell Blake lebt an der Pazifikküste von Mexiko. Er ist der Autor der Thriller: Fatal Exchange, The Geronimo Breach, Zero Sum, der Trilogie The Delphi Chronicle (The Manuscript, The Tortoise and the Hare und Phoenix Rising), King of Swords, Night of the Assassin, The Voynich Cypher, Revenge of the Assassin, Return of the Assassin, Blood of the Assassin, Silver Justice, JET, JET II - Betrayal, JET III - Vengeance, JET IV - Reckoning, JET V - Legacy, JET VI - Justice, Upon a Pale Horse, BLACK, BLACK is back und BLACK is The New Black. Zu seinen Sachbüchern zählen der internationale Bestseller An Angel With Fur (eine Tierbiografie) und How To Sell A Gazillion eBooks (while drunk, high or incarcerated) - eine erfreulich boshafte Parodie auf alles, was mit dem Schreiben und Verlegen im Selbstverlag zu tun hat. ?Captain? Russell schreibt und fischt gerne, spielt gerne mit seinen Hunden, sammelt und verkostet Tequila und führt einen ausgedehnten Kampf gegen Clowns, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen.
Blake ABRECHNUNG (JET 4) jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Kapitel 1


Alan blickte von seinem Fenstersitz aus dem Jumbojet, der sich gerade schwerfällig durch die turbulenten Bedingungen beim Endanflug auf den Internationalen Flughafen von Buenos Aires kämpfte. Er kratzte sich seinen Zweitagebart und streckte die Arme, ein Versuch, seine Muskeln nach zehn Stunden, eingeklemmt in einem Economyclass-Sitz im Nachtflug von Mexiko City, zu lockern. Schlaf war unmöglich gewesen und er hatte sich mit einem weiteren langen Reisetag abgefunden; während der Verspätung in Mexiko hatte er für diesen Nachmittag eine Überfahrt auf der Fähre von Buenos Aires nach Montevideo, Uruguay, gebucht.

Unter ihm wurden die Landefeuer sichtbar und die Räder dampften auf dem Asphalt, als das riesige Flugzeug die Piste entlangrollte und bremste. Die Landschaft schoss an ihm vorbei. Eine Flugbegleiterin meldete sich über die Lautsprecheranlage, hieß sie am Internationalen Flughafen Ministro Pistarini willkommen und bat die Passagiere, sitzen zu bleiben. Alan blickte auf seine Armbanduhr und stellte sie auf Ortszeit um, während er durchrechnete, wie lange es dauern würde, vom Flughafen in den Außenbereichen der weitläufigen Stadt zum Fährhafen in der Nähe des Inlandsflughafens an der Küste zu kommen. Wenn der Zoll nicht zu viele Probleme machte, sollte er es schaffen. Gerade so.

Aufgrund einer technischen Schwierigkeit vor dem Abflug hatte der Flug dreieinhalb Stunden Verspätung und das Flugzeug voller verunsicherter Fluggäste war gezwungen gewesen, zum Gate zurückzukehren, während eine Wartungscrew hektisch einen fehlerhaften Warnsensor reparieren musste. Niemand durfte das Flugzeug verlassen und der Pilot hatte ihnen halbstündlich über Lautsprecher versichert, dass es nicht mehr lange dauern würde – eine offensichtliche Lüge, die mit jeder vergangenen Stunde den allgemeinen Unmut noch verstärkt hatte. Als das Flugzeug endlich abhob, war die Luft verbraucht und die Passagiere ruhelos, nachdem ihr bereits langer Flug durch eine fehlerhafte Verkabelung zum Marathon geworden war.

Das Flugzeug rollte zum Gate und alles beschleunigte sich, auch wenn Alan am Ende der Kabine saß und so zu den letzten gehörte, die aussteigen durften. Da er zum Glück nur sein Handgepäck hatte und die argentinische Einreisebehörde effizient arbeitete, dauerte es nur eine halbe Stunde, bis er einen Taxifahrer anwies, ihn so schnell wie möglich zur Fähre zu bringen.

Ein Slum in der Nähe des Stadtrands, gebaut aus Teerpappe und alten Paletten, verunstaltete die Landschaft. Eine Wolke aus Abgasen und Rauch lag über der Gegend wie giftiger Nebel. Das Taxi raste auf dem modernen Highway daran vorbei und kurze Zeit später waren sie in Buenos Aires, wo eine scheinbar endlose Reihe von schäbigen Wohnblocks, planlos gebaut, um in einer der bevölkerungsreichsten Städte der Welt bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, die Skyline verschandelten.

Alan kramte nach seinem Handy, schaltete es an. Nachdem es Netz gefunden hatte, sah er, dass er sieben verpasste Anrufe hatte. Er hörte seinen Anrufbeantworter ab. Er hatte zwei Nachrichten von Jet; knapp, wie von ihr gewohnt, die zweite mit einer Spur von Sorge darüber, dass er nicht geantwortet hatte. Er überprüfte die Uhrzeit – der letzte Versuch war vor fünfundzwanzig Minuten gewesen, doch als er die Wahlwiederholung betätigte, kam nur ein leises Rauschen aus der Leitung, kein Klingeln. Er wusste aus Erfahrung, dass es etwas dauern würde, bevor sein Handy zu Ferngesprächen fähig war, und er nahm sich vor, noch einmal zu versuchen, Jet zu erreichen, bevor er an Bord der Fähre ging – ihr Flug sollte gerade abheben, aber falls er verspätet war, bestand die Möglichkeit, dass sie ihr Handy noch eingeschaltet hatte und er könnte sich bei ihr melden und sicherstellen, dass alles in Ordnung war.

Es dauerte schließlich über eine Stunde bis zum Fährterminal. In der Zwischenzeit hatte Alans Magen angefangen zu knurren – das Essen im Flugzeug war bestenfalls dürftig gewesen und er hatte sich zwingen müssen, es hinunterzuwürgen. Er blickte wieder auf seine Uhr und hoffte genug Zeit für ein Mittagessen zu haben. Selbst das schlechteste argentinische Diner wäre Lichtjahre besser als die Flugzeugverpflegung. Er übergab dem Fahrer ein Bündel Ortswährung, ging mit schnellen Schritten zum Ticketschalter und sicherte sich seinen Platz auf dem Schiff mit einem weiteren Haufen Scheine. Der Verkäufer wies ihn darauf hin, dass die Fähre bereits beladen wurde – er solle sich beeilen. Sie würden in zwanzig Minuten ablegen und dieser späte Nachmittag war besonders geschäftig, obwohl die Rederei ein viel größeres Schiff als sonst benutzte, während der Katamaran, der sonst für die Überfahrt zuständig war, gewartet wurde. Alan bewegte sich zur Schlange und reihte sich geduldig in die Menschenmenge, die darauf wartete, durch die Sicherheitskontrolle gelassen zu werden und an Bord des riesigen Schiffs zu gehen. Er trat von einem Fuß auf den anderen. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus und er drehte sich, um den Einstiegsbereich zu überblicken. Auf der anderen Seite der langen Haupthalle drehten sich zwei Männer weg, um das Schiff anzusehen, aber nicht, bevor Alan einen dabei erwischte, wie er ihn anstarrte.

Der Kleinere der beiden sagte etwas zu seinem Partner, der lachte und deutete dann auf das Schiff. Alans Augen suchten weiter die Menge ab, er war sich bewusst, dass seine Sinne nach der Zeit im Flugzeug und unter Schlafentzug, Fehlalarm schlagen konnten. Eine Frau in der Nähe des Zeitungsstands sah ihn an und senkte die Augen, als er ihren Blick erwiderte. Sie nahm sich wieder die Ausgabe der vor, die sie durchgeblättert hatte, bevor sie eine andere Zeitschrift aussuchte und zur Kasse ging.

»Hey, Kumpel, kannst du vielleicht weitergehen?«

Der Mann hinter ihm, untersetzt, in einen billigen Anzug gekleidet, deutete mit einem Kopfnicken auf Alan, der bereits einige Meter hinter der nächsten Person in der Schlange stand. Alan erwiderte seinen Blick mit blutunterlaufenen Augen und murmelte eine Entschuldigung, bevor er weiterschlurfte. Als er das nächste Mal den Salon absuchte, war die Frau verschwunden, genau wie die beiden Männer am Fenster.

Alan seufzte und kratzte sich am Bart. Sein Gehirn spielte ihm Streiche. Niemand wusste, dass er in Buenos Aires war, geschweige denn, dass er mit der Fähre nach Uruguay reiste. Der Stress der letzten achtundvierzig Stunden hatte ihn paranoid gemacht – und der Schlag gegen den Kopf machte es nicht besser. Er schmerzte immer noch und als er ihn reflexartig berührte, zuckte er zusammen. Der mysteriöse Russe hatte ihm den Lauf seiner Pistole übergezogen und als er zu Boden gefallen war, hatte er seinen Kopf ein weiteres Mal angeschlagen. Der zuständige Arzt hatte Alan geraten, eine Woche lang im Bett zu bleiben – ein Rat, den er selbstverständlich ignoriert hatte. Stattdessen hatte er es vorgezogen, Los Angeles so weit wie möglich hinter sich zu lassen.

Die Schlange bewegte sich vorwärts und er platzierte sein Handgepäck und das Handy auf dem Laufband, damit die Security sicherstellen konnte, dass er weder Waffen noch Heroin nach Montevideo schmuggelte. Der Prozess war knapp und oberflächlich, mehr Show als sonst irgendetwas. Aus Erfahrung wusste er, dass er ein Karbonfasermesser hätte tragen können, das niemand entdeckt hätte, wenn er das wollte. Was er damit auf der Fähre angefangen hätte, wäre die andere Frage – sie war nicht wie ein Flugzeug, das als fliegende Waffe benutzt werden konnte.

An Bord suchte er sich einen Platz am Fenster und blickte auf das Terminal zurück. Die beiden Männer waren zurückgekehrt und sahen das Schiff an. Ein beklommenes Kribbeln machte sich in seinem Magen breit und er kämpfte gegen die Nervosität an. Er brauchte Schlaf, keine Paranoia. Selbst, wenn dort zwei Männer die Fähre beobachteten. Davon gab es wahrscheinlich hunderte im Laufe des Tages, die auf von Bord gehende Passagiere warteten oder ihren abreisenden Liebsten zuwinkten.

Als ob sie seine Gedanken erahnt hätten, drehten sich beide Männer um und entfernten sich von den übergroßen Glasfenstern. Der Schiffsmotor wurde lauter, die Leinen waren gelöst und an Deck befestigt.

Dann waren sie unterwegs, das gleichmäßige Wummern der Motoren verwandelte sich in ein dumpfes Dröhnen, als sich die Drehzahl erhöhte und sie Kurs auf etwas nahmen, das wie das offene Meer wirkte, in Wirklichkeit aber eine riesige Bucht war, wo der Rio de Plata in den Atlantik mündete. Einhundertzwanzig Meilen nördlich erwartete Montevideo seine Ankunft.

Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte erneut. Dieses Mal klingelte es, bevor eine Nachricht verkündete, dass der Empfänger nicht erreichbar war – Jet war also jetzt in der Luft, unterwegs nach Buenos Aires. Er schickte ihr eine SMS, dass er auf dem Weg nach Uruguay war, und schickte dann eine Nachricht mit gleichem Inhalt an ihre blinde E-Mail-Adresse, in der er sie bat, ihn anzurufen, sobald sie in Argentinien angekommen war, und erklärte, dass er sie in Montevideo treffen würde.

Das Schiff nahm Fahrt auf und flog bald mit dreißig Knoten über die Bucht. Alan sah Buenos Aires dabei zu, wie es in der Ferne verschwand, während sie auf dem Weg nach Nordosten waren, parallel zur Küste, mit der Strömung in dieser Richtung auf ihrer Seite, wo sich das Flusswasser ins Meer ergoss.

Die Fahrt war ruhig, und als die Snackbar öffnete, kaufte er sich ein Sandwich und ein Soda, dann setzte sich auf einen Platz an einem Fenster.

Sein Plan war es, ein Hotel in Montevideo zu finden und dort die Nacht zu verbringen und am nächsten Tag Jet zu treffen, sobald sie angekommen war  … In Wahrheit...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.